Leserunde zu "Das Geheimnis der Mittsommernacht" von Christine Kabus

Zwei junge Frauen, die das Schicksal auf eine harte Probe stellt.
Cover-Bild Das Geheimnis der Mittsommernacht
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Mit Autoren-Begleitung
Christine Kabus (Autor)

Das Geheimnis der Mittsommernacht

Norwegenroman

Zwei Familien im Schatten eines dunklen Geheimnisses ...

Norwegen, 1895. Im Bergbaustädtchen Røros begegnen sich zwei junge Frauen, deren Schicksal kaum unterschiedlicher sein könnte. Die Deutsche Clara ist ihrem Ehemann in dessen Heimatstadt gefolgt, wo sich dieser endlich mit seinen Eltern aussöhnen will. Doch die Ordals begegnen Clara und ihrem kleinen Sohn Paul mit unverhohlener Ablehnung. Als wenig später ein furchtbares Unglück geschieht, ist Clara plötzlich auf sich allein gestellt. Unerwartete Hilfe erfährt sie ausgerechnet durch Sofie, die Tochter des mächtigen Bergwerksbesitzers, dem die Ordals schon lange ein Dorn im Auge sind. Sofie empfindet ihr behütetes Dasein als goldenen Käfig und bewundert es, wie Clara ihr Leben meistert. Während Clara und Sofie zu Freundinnen werden, kommen sie einem Geheimnis auf die Spur, das ihre Familien seit Jahrzehnten überschattet ...

Große Gefühle vor atmosphärischer Kulisse - ein opulent erzählter Roman voller bewegender Einblicke in eine der spannendsten Epochen der norwegischen Geschichte


Timing der Leserunde

  1. Bewerben 28.06.2016 - 14.08.2016
  2. Lesen 29.08.2016 - 25.09.2016
  3. Rezensieren 26.09.2016 - 09.10.2016

Bereits beendet

Teilnehmer

Diskussion und Eindrücke zur Leserunde

Veröffentlicht am 27.09.2016

Emotionale Zeitreise nach Norwegen im Jahr 1895

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Das Geheimnis der Mittsommernacht ist eine sehr bildhaft und schön beschriebene Geschichte, die in Rõros in Norwegen Ende des 19. Jahrhunderts spielt. Die Hauptrolle spielen zwei charismatische Frauen, ...

Das Geheimnis der Mittsommernacht ist eine sehr bildhaft und schön beschriebene Geschichte, die in Rõros in Norwegen Ende des 19. Jahrhunderts spielt. Die Hauptrolle spielen zwei charismatische Frauen, die beide nach einem Trauerfall ihr eigenes Leben in die Hand nehmen.

Zum Inhalt:

Clara Ordal und ihr Mann Olaf planen gemeinsam mit ihrem sechsjährigem Sohn Paul in der Südsee zu beginnen. Doch ein Brief auf Olafs Heimat Norwegen, bringt sie dazu nach Røros zu reisen, wo seine Mutter im Sterben liegen soll. In Røros angekommen, stellt sich dies jedoch als dreiste Lüge bzw. List heraus. Nach einem lauten Streit mit seinen Eltern, stürzt Olaf die Treppe hinab und stirbt. Als Katholikin und Schwiegertochter der Ordals wird sie von ihren Schwiegereltern und der Gesellschaft ausgegrenzt. Sie fühlt sich im fremden Land mit der fremden Sprache mehr als fehl am Platz. Clara bleibt ihrem Sohn zu Liebe trotzdem in Røros. Allmählich kommt sie dahinter, welchen Grund der falsche Brief hatte.

Sofie ist die 19jährige Tochter des Bergwerkdirektors Ivar Svarstein. Nach dem unerwarteten Tod ihrer Mutter bei der Geburt ihres ersten Sohnes, der ebenfalls nur wenige Stunden leben durfte, fällt Sofie in eine tiefe Trauer. Bei ihren liebenswerten Großeltern findet sie etwas Trost und Abstand.
Sofie hat ihre eigenen Gedanken zu dem gesellschaftlichen System in Norwegen, insbesondere zu der Rolle der Frauen in der Gesellschaft. Sie nimmt die ehrenamtliche Aufgabe an, eine Bibliothek in Røros zu verwalten und zu leiten, in der sie vollkommen aufgeht. Sie entwickelt im Laufe der Geschichte immer mehr Selbstbewusstsein und geht ihren eigenen Weg, der nicht immer mit ihrer gesellschaftlichen Stellung in Einklang zu bringen ist.

Mein Eindruck:

Christine Kabus gelingt es in einzigartiger Art und Weise mit ihrem Schreibstil Bilder und Gefühle beim Leser zu wecken. Dadurch wird diese Geschichte so lebendig und vollständig. Die Charaktere, allen voran Clara und Sofie, sind einfach wundervoll in Szene gesetzt. Als Leser konnte ich mich in ihre Probleme, ihre Gedanken und ihre Gefühle jederzeit hineinversetzen. Auch einige Nebenpersonen bekommen großen Raum und so fühlt man sich wie in eine große Familie mit ganz großen Figuren versetzt. Ich habe während des Lesen, auch wegen der liebevollen und detaillierten Landschaftsbeschreibungen, in dieser etwas kargen Bergarbeiterstadt Røros mit gewohnt.
Die getrennten und teilweise sich überlappenden Handlungsstränge entwickeln sich ausgehend von den beiden Todes- und Trauerfällen stetig voran. Dabei entstehen sich vielfältige Fragen und Spannungen, die mich unweigerlich in den Bann dieser Geschichte gezogen haben.
Das historische Setting und die detailreichen Beschreibungen der Zeit und der Gesellschaft gehen weit über die verbreiteten Klischees hinaus. Alles erscheint authentisch und sehr gut recherchiert und inhaltlich passend sind es gerade die gesellschaftlichen Zwänge und Gepflogenheiten, die allen voran Sofie vor immerwährenden Schwierigkeiten und Probleme stellt.

Fazit:

Eine fantastisch geschriebene Geschichte über Liebe, Trauer, Neid, Familie und Freundschaft in einem perfekt umrissenen historischen Norwegen. Die Charaktere wirken allesamt sehr lebendig und nahbar.
Für Leser, die detailreiche und ausführlich beschrieben Geschichten mögen, gebe ich eine glasklare Leseempfehlung mit auf den Weg !

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Veröffentlicht am 29.09.2016

Ein lange gehütetes Geheimnis

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Wieder hat es Christine Kabus geschafft mich tief nach Norwegen zu führen. Die Gegend um Roros, ein Bergstädtchen im Jahre 1895 ist Ort der Handlung. Es gibt herrliche Landschaftsbeschreibungen, dazu kriegt ...

Wieder hat es Christine Kabus geschafft mich tief nach Norwegen zu führen. Die Gegend um Roros, ein Bergstädtchen im Jahre 1895 ist Ort der Handlung. Es gibt herrliche Landschaftsbeschreibungen, dazu kriegt man das politische Geschehen zu dieser Zeit sehr gut mit, auch die damaligen Glaubenshaltungen. Ja, ich konnte sogar ein bißchen Norwegisch lernen, Land und Leute wurden authentisch geschildert. Die Kapitel sind sehr schön unterteilt in Sofie und Clara, die Hauptpropagandisten der Geschichte.Ich habe mich dank ihres Schreibstils sofort an den Ort des Geschehens versetzen können.
Zur Geschichte:
Olaf Ordal ist gerade dabei mit seiner Frau Clara undseinem Sohn Paul nach Samoa überzusiedeln, da erreicht ihn eine Nachricht aus Norwegen von seinen Eltern.. Er reist sofort mit seiner Familie nach Norwegen. Bevor er sich mit den Eltern versöhnen kann, passiert leider ein Unglück. Clara und Paul sind alleine. Der kleine Paul will nicht weg vom Grab seines Vaters. So beschließt Clara vorerst zu bleiben. Paul wird schnell ein kleiner Norweger, geht in die Schule, spricht Norwegisch einigermaßen, findet eine Freundin und gilt zuletzt als Wunderkind. Clara findet Arbeit und lernt Sofie kennen. Wer ist Sofie? Findet Clara eine neue Liebe? Wer ist Siru? Was ist das Geheimnis?
Das und noch viel mehr sollten sie liebe Leserin selber herausfinden. Es lohnt sich! Eine absolute Leseempfehlung!

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Veröffentlicht am 26.09.2016

Norwegen 1895 und ein gehütetes Familiengeheimnis

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Olaf Ordal der in Übersee die rechtlichen Interessen der Deutschen Handels - und Plantagen - Gesellschaft der Südsee - Inseln auf Samoa vertreten soll, steckt gerade in den letzten Vorbereitungen für ...

Olaf Ordal der in Übersee die rechtlichen Interessen der Deutschen Handels - und Plantagen - Gesellschaft der Südsee - Inseln auf Samoa vertreten soll, steckt gerade in den letzten Vorbereitungen für die Überfahrt. Gemeinsam mit einer jungen Frau Clara und deren gemeinsamen Sohn Paul, soll es in eine neue Zukunft gehen. Doch dann erreicht ihn eine Nachricht aus seiner Heimat Norwegen. Diese Nachricht veranlasst Olaf noch einmal in seine alte Heimat zu reisen. Vielleicht gibt es nach all den Jahren doch noch eine Aussöhnung mit den Eltern die ihm nie gezeigt haben das sie ihn lieben.
Dort angekommen, schlägt das Schicksal zu und Clara steht mit ihrem kleinen Sohn ohne jede Hilfe in einem fremden Land da.
Anfänglich trifft sie nur auf Abneigung und böse Blicke. Aber Clara ist eine junge starke Frau die sich nicht so leicht unterkriegen lässt.
Dann trifft sie Sofie Svarstein, dessen Vater der große Berwerksbesitzer in Roros ist. Die Ordals und Svarstein's sind seit Ewigkeiten verfeindet, umso erstaunlicher ist diese Freundschaft. Nach und nach fühlt sich Clara und ihr Sohn in Norwegen immer heimischer fassen Fuss und fühlen sich wohl. Es werden ihr Steine in den Weg gelegt , auch eine zarte neue Liebe scheint keine Zukunft zu haben. Es liegen Geheimnisse in der Luft die, so scheint es, nicht gelüftet werden können. Doch was wäre es für eine Geschichte wenn der Leser im Dunklen gelassen werden würde.

Meine Meinung:
Wie von Christine Kabus gewohnt fühlte ich mich gleich von Beginn an in Ihrer Geschichte gefangen. Die Protagonisten, bis auf wenige Ausnahmen, sind mir richtig ans Herz gewachsen. Ich habe mich mit ihnen gefreut aber auch mit ihnen gelitten. Die Landschaftsbeschreibungen sind wunderschön und bildlich geschildert so das ich diese richtig vor Augen hatte.
Interessant fand ich auch die damalige politische Lage und deren Glaubensgesinnung. Manches fand ich unfassbar wenn man überlegt das die Jahre um 1895 man grad 120 Jahre her sind. Die Autorin versteht es einem auch dieses Wissen interessant zu vermitteln.
Für mich ein rundum gelungener Roman um Liebe, Freundschaft Hass und Intriegen.



Vielen Dank das ich an der LR teilnehmen könnte. Aber ein großes Dankeschön an dich Christine........ schön das wir dir Fragen stellen konnten und du uns begleitet hast.

Ich werde die Rezi auf
Thalia, Lovely books, was liest du, Amazon, Hugendubel, Weltbild veröffentlichen, es dauert nur ein bis drei Tage bis ich die Links hier mit angeben kann.
Gerne würde ich die nächste LR mit dir mitmachen.

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Veröffentlicht am 26.09.2016

Neue Heimat für Clara

1

Diese Geschichte fand ich sehr emotional, trotzdem abenteuerlich und packend. Sie ist gefühlvoll geschrieben, bietet genügend Raum für die eigene Fantasie. Die Charaktere der Protagonisten sind so genau ...

Diese Geschichte fand ich sehr emotional, trotzdem abenteuerlich und packend. Sie ist gefühlvoll geschrieben, bietet genügend Raum für die eigene Fantasie. Die Charaktere der Protagonisten sind so genau beschrieben, dass man glaubt, sie selbst zu kennen.
Nebenbei erfährt der Leser noch interessante Details zur Geschichte Norwegens und über das Leben in der damaligen Zeit. Es macht Spaß, Clara und ihre kleine Familie auf ihrem Weg in eine bessere Zukunft zu begleiten.
Das Buch ist sehr lesenswert und zu empfehlen.

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Veröffentlicht am 06.10.2016

Wohlfühlschmöcker mit kleinen Schwächen

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Norwegen 1895: Clara reist mit ihrem Mann in seine alte Heimat Norwegen und plötzlich steht sie allein mit ihrem kleinen Sohn Paul in einem fremden Land, eine fremde Sprache und eine fremde Religion machen ...

Norwegen 1895: Clara reist mit ihrem Mann in seine alte Heimat Norwegen und plötzlich steht sie allein mit ihrem kleinen Sohn Paul in einem fremden Land, eine fremde Sprache und eine fremde Religion machen ihr das Leben schwer, doch gleichzeitig findet sie ein paar ganz besondere Menschen, die ihr helfen ein neues Leben zu beginnen.
Zur selben Zeit verliert Sofie ihre geliebte Mutter. Allein gelassen von Vater und Schwester versucht auch sie ihren Weg zu finden und schwankt zwischen Konventionen und modernen Ideen. Am Ende ist es die Liebe, die ihr die Richtung weist.

Das Geheimnis der Mittsommernacht, ist ein typischer Wohlfühlschmöcker. Man taucht schnell in die Geschichte der Protagonisten ein und die tollen Landschaftsbeschreibungen versetzen einen nach Norwegen. Die Geschichte ist gut und spannend geschrieben, die Protagonisten sind allerdings ein bisschen zu gut und zu naiv gezeichnet. Hier fehlen ein paar Ecken und Kanten, die das ganze realistischer und auch sympathischer gestalten. Trotzdem wachsen sie einem ans Herz und man erlebt gerne alle Höhen und Tiefen mit ihnen.

Das Sprachproblem Claras wird wunderbar durch immer wieder eingeschobene norwegische Sätze verdeutlicht, so kann man mich sich wunderbar in ihre Situation hineinversetzen. Dabei bemerkt man auch wie ähnlich sich die norwegische und die deutsche Sprache sind. Interessant sind zudem die historischen Bezüge zum Verhältnis zwischen Norwegen und Schweden. Leider verlaufen diese aber im Nichts, und der Leser bleibt dann doch ziemlich unwissend zurück. Man merkt jedoch, dass die Autorin viel recherchiert hat und sie bringt einem viele Kleinigkeiten der norwegischen, wie auch der rheinischen Kultur näher.

Ein paar kleinere Handlungsstränge hätten sicher noch ein bisschen näher beleuchtet werden können, aber insgesamt hat mich das Buch sehr gut unterhalten und das geliefert was ich grundsätzlich erwartet habe. Leider hat aber der Klappentext (Werbetext) nur sehr wenig mit der tatsächlichen Handlung zu tun, was ich immer extrem ärgerlich finde.

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