Das Cover verrät eigentlich nichts, außer dass man sich in dieser Geschichte vermutlich irgendwo im australischen Outback befindet, da roter Sand, Schlangenspuren und ein Weg ins Ungewisse zumindest so viel verraten, mehr aber auch nicht. Zugegeben, das Cover spircht mich nicht direkt an, eventuell hätte ich im Buchladen daram vorbeigegriffen.
Aber das Buch ist sehr spannend geschrieben, der Schreibstil animiert Einen zum ständigen Weiterlesen. Die Charaktere werden schnell sympathisch. Der Handlungsort, ein kleiner Ort in Australien, reizt mich sehr, da ich mit Australien das Ferne und Unbekannte verbinde. Dies kommt auch schon zum Ausdruck, wenn man zu Beginn erfährt, wie Detective Clement wohnt, dass er zwei Wohnungen hat, eine in einem Pfahlbau, von dem aus man auf Mangroven blickt.
Gerade Detective Clement wird sofort greifbar, die Protagonisten nähern sich einem durch die Beschreibungen, z.T. auch Ihrer Gedanken an. Clement, der seiner gescheiterten Ehe und dem gemeinsamen Kind in die Heimat seiner Jugend hinterherzieht weckt Mitgefühl, da man merkt, dass er sich seinen Alltag so nicht vorgestellt hat, und seine unbeholfene Art (sich z.B. die Namen seiner Mitabreiter nach 9 Wochen noch nicht vollständig merken zu können) zeigen menschliche Schwächen, die ihn authentisch wirken lassen.
Die Zwischensequenzen, in denen man von der Entdeckung eines Ermordeten, und der Begebenheit kurz vor einem Mord erfährt, sind geschickt eingewoben und wecken das Interesse des Lesers - worum geht es, auch hier werden die Charaktere eingeführt, wenn auch namenlos und werden dem Leser durch ihre Gedankengänge näher gebracht - verschwinden jedoch sofort wieder, wenn es mit Detective Clement weitergeht. Dies verspricht ein spannender Aufbau zu sein, da es einen animiert Weiterzulesen, um zu erfahren, wann die Handlungsstränge aufeinander treffen - welche Umstände zu den Morden geführt haben, wie die Ermittlungen zu den Morden beginnen und verlaufen...
So baut sich direkt die Verbindung zu "Dieter" auf, von wessen Ermordung wir im vorhergehenden Kapitel Zeugen wurden. Doch sein Lager wird leer und verlassen vorgefunden und nur eine großer Blutlache gibt Hinweise darauf, was passiert sein könnte.
Die Leseprobe endet mit dem Fund einer Wasserleiche, die sich vermutlich als die von "Dieter" entpuppen wird.
Sie endet also an einem Spannungspeak und man möchte eigentlich weiterlesen, anstatt zu hoffen, dass man in die Leserunde aufgenommen wird, und dann noch zu warten bis es endlich losgeht... ;-)