Spannung kombiniert mit gesellschaftskritischen Themen
Die grelle gelbe Farbe des Covers sticht direkt ins Auge und wirkt irgendwie giftig - so wie eben die Ambrosia-Pflanze. Damit passt sie so gar nicht zu den grauen Novembertagen, die man im Buch miterleben ...
Die grelle gelbe Farbe des Covers sticht direkt ins Auge und wirkt irgendwie giftig - so wie eben die Ambrosia-Pflanze. Damit passt sie so gar nicht zu den grauen Novembertagen, die man im Buch miterleben darf.
Hauptrolle: die ebenso graue Maus Jule Rahn, die als Laborantin in Koblenz arbeitet. Sie wird von Ticks und Zwangshandlungen geplagt, über deren Ursachen man in Rückblenden erfährt. Als sie zwei Morde beobachtet und ins Visier des Mörders gerät, beginnt ein Katz-und-Maus-Spiel...
Zu Hilfe kommt ihr Lucas Prinz, ein abgehalfterter Kommissar, der nach Koblenz zwangsversetzt wurde und in der Mordkommission den letzten Neuanfang wagen will. Doch direkt wird er vom Staatsanwalt als Maulwurf engagiert. In Rückblenden erfährt man, dass er damit damit keine guten Erfahrungen gemacht hat und seine Feinde das nicht vergessen haben...
Anschaulich und sehr detailliert werden die beiden Protagonisten entwickelt, sodass man direkt ein Bild von ihnen vor Augen hat. Allerdings erscheint mir die spätere Entwicklung von Jule aufgrund ihrer Vorgeschichte etwas übertrieben - muss aber sicher für die David-gegen-Goliath-Nummer so sein.
Für dieses Hinarbeiten auf das Finale werden über 2/3 des Buches verwendet, wodurch selbiges dann mit der Auflösung für mich gehetzt rüberkommt und der Detailgrad der Schilderungen etwas nachlässt.
Nichtsdestotrotz bleibt die Spannung, die direkt am Anfang geschaffen wird, bis zum Schluss erhalten, wenn auch nicht immer auf gleich hohem Level.
Ein spannender Thriller, der für mich zwar kein Pageturner war, aber dennoch sehr lesenswert ist. Er greift viele (aktuelle) gesellschaftliche Themen auf, deren Nennung hier zum Spoiler würde. Wenn man das im Nachgang erst mal sacken lässt - auweia...