Traurig und wunderschön zugleich
Charlottes kleine Tochter Daisy ist nach einem längeren Leidensweg vor fast einem Jahr gestorben. Um vom bevorstehenden Todestag abgelenkt zu werden und wieder Struktur in ihr Leben zu bekommen, fängt ...
Charlottes kleine Tochter Daisy ist nach einem längeren Leidensweg vor fast einem Jahr gestorben. Um vom bevorstehenden Todestag abgelenkt zu werden und wieder Struktur in ihr Leben zu bekommen, fängt Charlotte wieder an in einem Kinderhospiz zu arbeiten. Eines Tages auf ihrem Heimweg, hört sie den Straßenmusiker Sam ein Lied namens „Daisy“ singen und fängt auf der Straße an zu weinen. Berührt und inspiriert davon versucht Sam Kontakt zu Charlotte aufzunehmen, die sich zunächst aber gar nicht öffnen möchte. Sam ist ein herzensguter Mensch und Musiker mit Leib und Seele, auch wenn er momentan gar nicht davon leben kann. Er lässt sich einfach nicht beirren und hält an seinem Traum fest, was mir sehr gefallen hat. Auch weil er sehr einfühlsam ist, hat er sich immer mehr in mein Herz geschlichen und ist der perfekte Bookboyfriend (Ich möchte auch einen Sam in meinem Leben!).
Ich mag dieses Buch so sehr, weil die Geschichte einfach nur schön ist! Beide Protagonisten sind absolute Sympathieträger und haben auch einen sehr angenehmen Charakter. Obwohl es in Charlottes Kapiteln überwiegend um Tod und Trauer geht, vermittelt dieses Buch doch sehr viel Liebe und ein geborgenes Gefühl. Hamish z. B., Charlottes Patient, ist eine sehr fröhliche Natur und nimmt seinen herannahenden Tod mit Humor. Charlotte ist zwar oft sehr traurig, weil ihre Tochter gestorben ist, aber andererseits spürt man gleichzeitig wie sehr sie ihr Mädchen geliebt hat. Ich konnte mich beim Lesen einfach nur fallen lassen und Gefühle zulassen, anstatt mir über Begebenheiten oder Charaktere Gedanken zu machen.
》 Wo Schatten lauern, muss es irgendwo Licht geben, um diese zu werfen. 《 S. 104f
Und was ist so eine Geschichte ohne Tränen des Lesers? Ich hatte an gewissen Stellen öfters Tränen in den Augen. Der Schreibstil ist absolut feinfühlig und berührt das Herz. Violet Thomas hat schon einige Fantasybücher geschrieben, aber das vorliegende, für sie noch neue Genre beherrscht sie bereits perfekt. Ich habe so viele Lieblingsstellen, weil jede einzelne so schön und besonders ist, wodurch sie mir ein verträumtes Lächeln auf die Lippen gezaubert haben.
Fazit:
„Jeden Tag ein neuer Himmel“ erzählt sehr feinfühlig über eine trauernde Mutter und einen leidenschaftlichen Straßenmusiker. Trotz enthaltener Trauer vermittelt diese Geschichte sehr viel Liebe. Definitiv ein Jahreshighlight!