Leserunde zu "Richer Than Sin" von Meghan March

Ich war begeistert und bin in einer anderen Welt nahekommen wo nur noch die Worte zählen

Ich bin ganz ehrlich: Das Cover gefällt mir nicht. Zumindest digital sieht das Beige der Pflanzen etwas dreckig aus und wirkt vor dem weißen Hintergrund noch weniger hübsch und außerdem etwas langweilig. Gut vorstellen könnte ich es mir allerdings, wenn sich das Beige in der Realität als goldener Farbton entpuppt. Das würde dem ganzen Bild direkt etwas sehr viel Edleres verleihen, was vielleicht auch zu dem Reichtum der beiden handelnden Familien passt. Positiv sticht für mich aber der Schriftzug daraus hervor: „Richer“ und „sin“ sind gradlinig und klar, aber vor allem das „than“ in der Mitte verleiht dem Titel durch die Handschrift-Optik etwas Persönliches. Insgesamt hätte ich anhand des Covers in einem Buchladen nicht danach gegriffen. Als ich aber sah, dass es von Meghan March ist, war mir sofort klar, dass ich reinlesen will, denn ihre beiden vorangegangenen Trilogien habe ich verschlungen.

Ihr Schreibstil hat mich auch sofort wieder mitgerissen. Sie ist so klar und unverblümt, aber vor allem kann sie ganz hervorragend das Kribbeln, die Anziehung, zwischen zwei Charakteren für die Leser*innen greifbar machen. „Sie war wie Feuer und Hitze und Schärfe. Sie schmeckte nach Ärger. Und ich wollte alles von ihr.“ Wenn ich das lese spüre ich regelrecht das Feuer – und wie Lincoln sich eigentlich schon verbrannt hat. Sogenannte „Lust auf den ersten Blick“ kann Meghan March vermitteln wie keine andere.

Lincoln und Whitney haben einiges gemeinsam: Sie stammen aus bedeutenden Familien mit viel Geld, Einfluss und Macht. Von Geburt an war entschieden, dass sie den Traditionen folgen müssen. Sie haben keine Wahl und kaum Entscheidungsfreiheit, unterliegen immerwährendem Druck und Erwartungen. Lincoln konnte für eine gewissen Zeit ausbrechen, doch wenn der Patriarch ruft, muss er spuren. In der Szene, welche in der Vergangenheit spielt, scheint Whitney noch nicht mal diese kurze Phase der scheinbaren Freiheit gehabt zu haben. Sie sagt selbst, dass sie „festhängt“. Ja, es sind beides privilegiert aufgewachsene Menschen und dennoch tun sie mir leid, da sie nicht über ihr eigenes Leben bestimmen können. Ihr One-Night-Stand macht sie umso sympathischer, weil sie sich so endlich mal auflehnen und rebellieren können. Auch wenn sie zu dem Zeitpunkt noch nicht wissen, wie sehr!
Der Kommodore ist natürlich ein wichtiger Teil ist diesem Konstrukt und dennoch finde ich ihn faszinierend. Er durchschaut seinen Enkel problemlos, lässt sich nichts gefallen und keine Ausreden gelten. Er ist knallhart zu seinen Gegnern (Kauf der Farm und eventuell auch das Niederbrennen; verfolgt seinen Erzfeind noch auf dessen Alterswohnsitz). Etwas stutzig geworden bin ich bei Lincolns Erzählung, dass seine Mutter und sein Großvater ihn umbringen würden, wenn er jemals eine Frau schlagen würde. Könnten diese beiden es vielleicht schaffen, Whitney als Frau zu sehen und nicht nur als Feindin der Familie? Wobei mir das Gerücht der Mutter mit Mordabsichten noch Sorgen bereitet. Paranoia des Kommodore oder traurige Wahrheit?

Da starten auch direkt schon meine Spekulationen. Erstmal bin ich natürlich total gespannt, was in der Vergangenheit noch passiert ist. Der Kommodore wusste offensichtlich um die Geschichte zwischen Lincoln und Whitney und auch, dass es nichts Banales und Oberflächliches war, denn es ist ihm wichtig, mit Lincoln über Whitneys Rückkehr zu sprechen und ihm den Kopf gerade zu rücken. Mal abgesehen davon, dass es wohl kaum geheim gehalten werden konnte, dass Lincoln in die Hochzeit geplatzt ist. Ich denke, sobald die beiden sich in der Gegenwart wiedersehen, werden die Funken direkt gewaltig fliegen. Trotzdem erhoffe ich mir, dass sie sich erstmal wie Katz‘ und Maus umschleichen, immer in dem Wissen, dass ihre Familien die Verbindung nicht billigen und in der Angst, einen Skandal wie vor zehn Jahren zu provozieren. Natürlich wird ihre Liebe zueinander früher oder später die Führung übernehmen, aber ich freue mich schon auf spannende, heimliche Treffen und die stete Angst vor Entdeckung. Das klassische Romeo und Julia Dilemma – ich bange aber so sehr um einen besseren Ausgang als bei Shakespeare! Von Meghan Marchs anderen beiden Trilogien kennt man schon einen gewissen Thrill-Faktor, der uns hier sicher auch wieder den einen oder andere Herzinfarkt bescheren wird, vermutlich inklusive nervenaufreibendem Cliffhanger…und trotzdem will ich es lesen! Ich muss verrückt sein.

Die Leseprobe klingt gut! Ich wäre sehr gern dabei.

Das Cover wirkt sehr edel, es gefällt mir ausgesprochen gut.
Auf den ersten Blick wirkt das Buch wie eine moderne Romeo und Julia- Version.
Auch wenn ich etwas brauchte, um in die Geschichte zu finden, bin ich doch neugierig geworden und möchte unbedingt mehr über die Protagonisten erfahren und wissen wie es weiter geht.

Vor allem hat mich das Cover angesprochen, denn die goldene Farbe und die elegante Schrift finde ich sehr ansprechend. Auch die kurze Inhaltsangabe fand ich sehr vielversprechend.

Dann habe ich begonnen zu lesen und war zunächst etwas enttäuscht, denn es hat mich nicht direkt "abgeholt". Nach ein paar weiteren Seiten, als die beiden aufeinandergetroffen sind, habe ich mich gleich viel mehr angesprochen gefühlt. Nun möchte ich unbedingt wissen, wie es weiter geht.