Regt zum Nachdenken!
Das Cover finde ich unglaublich schön und mir gefällt der Bezug zu Effi Priest ebenfalls sehr gut.
Auf den 342 Seiten des Buches verfolgen wir die 18-jährige Effi (Elena Sophie von Burow) und den jungen ...
Das Cover finde ich unglaublich schön und mir gefällt der Bezug zu Effi Priest ebenfalls sehr gut.
Auf den 342 Seiten des Buches verfolgen wir die 18-jährige Effi (Elena Sophie von Burow) und den jungen Arzt Maximilian von Waldau. Die Geschichte beginnt mit einem Buch, welches Effi findet. Dieses Buch lässt ihr keine Ruhe mehr, da dieses Buch über den Liebesakt handelt. Effi wird dabei erwischt, wie sie dieses Buch findet und von ihrer Schule verwiesen. Auf der Zugfahrt nach Hause lernt die den Arzt Max kennen und die beiden verstehen sich auf Anhieb sehr gut. Effi geht dieses Buch nicht mehr aus dem Kopf, allerdings scheint es so, als würde ihr dieses Buch nur Schwierigkeiten bereiten. Ob Effi es am Ende schafft, das Buch zu lesen oder nicht erfahrt ihr, wenn es „Effi liest“ selbst lest.
Effi als Protagonistin ist eine sehr fortschrittlich denkende junge Frau. Sie ist sehr wissbegierig und mag Naturwissenschaften. Sie lässt sich auch als abenteuerlustig, aufgeschlossen, einfallsreich und schlagfertig beschreiben. Max hingegen ist im Vergleich nicht so impulsiv wie Effi, er ist eher diplomatisch, diskret und klug. Es ist eine sehr schöne Mischung die beiden Charaktere zu begleiten. Effi´s Sicht ist immer zu Beginn eines Kapitels, Max Sichtweise lernt man lediglich über Briefe an seinen Bruder kennen. Dies lässt die Geschichte noch abwechslungsreicher wirken.
Der Schreibstil der Autorin hat mir sehr gut gefallen, obwohl es sich um eine Geschichte aus dem 19. Jahrhundert handelte, war der Schreibstil sehr modern und äußerste lustig. Ich musste sehr oft schmunzeln, auch wenn einem eigentlich eher zum weinen zumute ist. Die Autorin schafft es die Zustände damals sehr gut darzustellen. Es ist wirklich erschreckend, wie die Frauen damals behandelt wurden und wie wenig sie eigentlich Wissen durften. Aus heutiger Sicht ist das völlig unverständlich. Allerdings schafft es die Autorin, obwohl es sich um ein erschreckendes Thema handelt, die Geschichte trotzdem liebenswert und unterhaltsam zu gestalten.
Anna Moretti entführt uns hier in eine wundervolle Geschichte, die im 19. Jahrhundert spielt. Auf eine sehr amüsante Art und Weise, zeigt sie dem Leser die enormen Missstände im Leben eine Frau dieses Jahrhunderts.
Ich empfand diese Geschichte als sehr originell und würde sie jedem ans Herz legen, der etwas lesen möchte, das auf den ersten Blick eine leichte Lektüre ist, die aber sehr viel Stoff zu nachdenken gibt.