Leserunde zu "Die Glücksfrauen - Der Geschmack von Freiheit" von Anna Claire

Auftakt einer mitreißenden Saga über zwei Generationen
Cover-Bild Die Glücksfrauen - Der Geschmack von Freiheit
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Anna Claire (Autor)

Die Glücksfrauen - Der Geschmack von Freiheit

Roman

Die große Reihe um drei Exilantinnen während des Zweiten Weltkriegs

Drei beste Freundinnen - jede von ihnen lebt in Nazi-Deutschland, jede in großer Gefahr. Ein unverzeihlicher Fehler zerstört ihre Freundschaft. Nun, rund 85 Jahre später, erfährt die junge Amerikanerin June, dass ihre verstorbene Großmutter Luise 1936 aus Deutschland in die USA immigriert ist. Außerdem erbt sie ein Restaurant in Manhattan, das ihr aber nur zu einem Drittel gehört. Die anderen beiden Restaurant-Anteile soll June den verschollenen Freundinnen ihrer Großmutter, beziehungsweise ihren Erben zurückgeben. Ohne zu zögern, macht June sich auf die Suche und erfährt auch von dem Bruch zwischen den drei Frauen. Was ist damals geschehen? Und kann June diese Wunde heilen?

Timing der Leserunde

  1. Bewerben 14.08.2023 - 03.09.2023
  2. Lesen 11.09.2023 - 01.10.2023
  3. Rezensieren 02.10.2023 - 15.10.2023

Bereits beendet

Schlagworte

Exil Exilantinnen Flucht 2. Weltkrieg Nazideutschland Familiengeschichte Familiengeheimnis Erbe Saga

Teilnehmer

Diskussion und Eindrücke zur Leserunde

Veröffentlicht am 02.10.2023

Krieg, Flucht und starke Frauen

3

In diesem Buch begleiten wir Luise und ihre Enkelin June. Die Erzählung wechselt daher immer in der Zeit. Das ist aber sehr übersichtlich aufgegliedert und macht es für mich umso interessanter die Geschichte ...

In diesem Buch begleiten wir Luise und ihre Enkelin June. Die Erzählung wechselt daher immer in der Zeit. Das ist aber sehr übersichtlich aufgegliedert und macht es für mich umso interessanter die Geschichte aus verschiedenen Blickwinkeln zu betrachten.
Luise flüchtet kurz vor Ausbruch des 2. Weltkriegs von Berlin nach New York. Ihre zwei besten Freundinnen kann sie nicht überreden mitzukommen und so bleiben sie zurück. Sie wollen aber ggf. nachkommen und zusammen ein Restaurant eröffnen.
June bekommt nach dem Tod ihrer Großmutter Luise, bei der sie aufgewachsen ist, einen Brief, dass sie das Erbe mit den zwei Freundinnen ihrer Großmutter teilen muss. Dazu muss sie diese, oder ihre Angehörigen, aber erstmal ausfindig machen. Denn es gab einen Bruch zwischen den Freundinnen und sie hatten keinen Kontakt mehr seit dem Krieg. Nun begibt sich June also auf die Spuren von Luise und findet nach und nach mehr über ihre Geschichte heraus.
Mir hat das Buch sehr gut gefallen. Es gibt interessante Einblicke über den Krieg und die Flucht aus der Sicht einer Frau. Für meinen Geschmack war jedoch das Ende dieses 1. Bandes etwas zu offen und zum Schluss kamen ein paar Themen auf die mir zu schnell und oberflächlich abgehandelt wurden. Ich hoffe, dass das im nächsten Band noch etwas beleuchtet wird.
Die Fortsetzung kann ich auf jeden Fall kaum erwarten. Absolut lesenswert!

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Veröffentlicht am 02.10.2023

Kurzweiliger Roman im Wechsel zwischen Vergangenheit und Gegenwart über starke, zupackende Frauen, über Mut, Hoffnung und Loyalität. Als Band 1 einer Trilogie jedoch mit zu enttäuschendem offenen Ende

3

Nachdem Luise als Widerstandskämpferin in Berlin 1936 die Verhaftung durch die Nationalsozialisten droht, flieht sie nach New York, wo bereits ihr Verlobter Richard auf sie warten. Zuvor gibt sie sich ...

Nachdem Luise als Widerstandskämpferin in Berlin 1936 die Verhaftung durch die Nationalsozialisten droht, flieht sie nach New York, wo bereits ihr Verlobter Richard auf sie warten. Zuvor gibt sie sich mit ihren beiden besten Freundinnen Anni und Maria, die in Deutschland ebenfalls nicht mehr sicher sind, das Versprechen, das in ihren gemeinsamen Träumen geplante Restaurant in New York zu eröffnen. Als Emigrantin ist es nicht leicht, in Amerika Fuß zu fassen und auch die Sorgen um ihre Freundinnen nehmen zu, als sich die Lage in Deutschland über die Jahre weiter zuspitzt und der Krieg ausbricht.
Jahrzehnte später tritt June das Erbe ihrer Großmutter Luise in New York an. Erstaunt erfährt sie, dass Luise Inhaberin eines Restaurants war, dass sie jedoch nur zu einem Drittel erbt. Als Auflage soll sie zudem die beiden anderen rechtmäßigen Eigentümerinnen bzw. deren Nachkommen ausfindig machen. June taucht mittels Briefe und Notizen in die Lebensgeschichte ihrer Großmutter ein, die mutig und leidenschaftlich für ihre Träume gekämpft und fern der Heimat ein neues Leben angefangen hat.
Der Roman handelt auf zwei Zeitebenen und erzählt in der Vergangenheit von 1936 bis 1946 die Auswanderung und Heimatfindung von Luise, und in der Gegenwart im Jahr 2023, wie ihre Enkelin June sich auf die Suche nach den ehemaligen Freundinnen ihrer Großmutter macht, um ihr Erbe anzutreten.
Die Geschichte ist lebendig geschildert, man kann sich in beide Hauptfiguren gut hineinversetzen und mitfühlen. Die historischen Inhalte bilden den Rahmen der Handlung, sind dabei jedoch nicht tiefgehend. Im Vordergrund stehen die persönlichen Schicksale, die Liebes- und Lebensgeschichten der fiktiven Hauptfiguren.
Die beiden Handlungsstränge sind eng miteinander verflochten. Es gibt viele Parallelen zwischen den Zeitebenen, den Biografien und den Entwicklungen der Hauptfiguren, so dass es zu keinen Brüchen, sondern geschmeidigen Übergängen beim Wechsel kommt. Beide Frauen stehen zwischen zwei Männern, erleben ein Gefühlschaos und schreiten mutig voran, um ihre Ziele zu erreichen, ohne auch bei Rückschlägen an Aufgeben oder Scheitern zu denken.
Der Roman mag etwas oberflächlich sein und die Kriegsereignisse, Widerstandskampf, den Holocaust und Folgen des Krieges nur am Rande nacherzählen, ist aber aufgrund des einnehmenden, empathischen Schreibstils und der sympathischen und kämpferischen Frauen dennoch kurzweilig und lesenswert.
Die sich entwickelnden Liebesgeschichten und positiven Aspekte, wie die ersten Wurzeln in Amerika und die Freundschaften zu anderen zupackenden Emigrantinnen überwiegen dabei das Leid, die Heimat verlassen zu haben, die Trauer und die Sorge um geliebte Menschen. So ist der Roman zwar dramatisch, aber nicht betrüblich. Das ungewisse Schicksal von Anni und Marie und die Wunde, die June als Nachlass ihrer Großmutter heilen soll, hält die Spannung zudem auf beiden Erzählebenen aufrecht.
Mut, Zuversicht, Hoffnung, Loyalität und die Kraft, Dinge anzupacken und im Augenblick zu leben, sind sowohl in der Vergangenheit als auch in der Gegenwart die antreibenden Motive der Frauen und verbreiten eine lebensbejahende Botschaft. Der Roman stellt die Rolle der Frauen im Exil sehr anschaulich und einfühlsam dar und zeigt auf lebendige Art und Weise, dass die Frauen damals häufig mehr Stärke und Initiative bewiesen haben, als die (Ehe-)männer, die sich mit einem Neuanfang in einem fremden Land oftmals schwerer taten.
Als Band 1 einer Buchreihe lässt der Roman so manchen Handlungsstrang offen, so dass ungeduldig auf den Folgeband gewartet werden muss, der die Lebensgeschichten fortschreibt und voraussichtlich (erst) im Sommer 2024 erscheinen wird.

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Veröffentlicht am 15.10.2023

Mit Längen

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Ich hatte an das Buch andere Erwartungen. Ich dachte, etwas von den verschiedenen Schicksalswegen der drei Freundinnen Luise, Maria und Annie zu lesen. Im Mittelpunkt steht Luise, die als politische Widerständlerin ...

Ich hatte an das Buch andere Erwartungen. Ich dachte, etwas von den verschiedenen Schicksalswegen der drei Freundinnen Luise, Maria und Annie zu lesen. Im Mittelpunkt steht Luise, die als politische Widerständlerin bereits vor 1939 in die USA immigriert mit dem Ziel, dort ein Café für sich und ihre Freundinnen zu eröffnen, wenn diese ihr ins Exil folgen werden. Doch verliert sie über die Kriegswirren jede Spur von ihnen.
Auf der zweiten Zeitschiene, dem Jahr 2023, reist Luises Enkelin nach New York, um das Erbe ihrer Großmutter anzutreten. Damit verbunden ist allerdings die Aufgabe, die beiden Freundinnen oder ihre Nachkommen aufzuspüren, damit auch sie Anteil an ihrem Erbe nehmen können.
Achtung Spoiler: Leider braucht es das ganze Buch, um am Ende der Suche nichts herausgefunden zu haben, weswegen sich noch zwei Fortsetzungsbände anschließen.
Sicherlich bietet das Leben von Luise als Immigrantin in New York einige interessante Einsichten. Auch am Ende, als Luise noch einmal unmittelbar nach Kriegsende nach Deutschland zurückkehrt, nimmt das Buch an Fahrt und Spannung auf. Dazwischen aber längt es sich doch ziemlich in den Liebeswirren, die sowohl Großmutter als auch Enkelin in ihren Zeiten jeweils durchleben. Ich denke, das Buch hätte besser auf die Fortsetzungen verzichtet und durch die Auflösung der Frage nach den verschwundenen Freundinnen an Spannung gewonnen.

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