Leserunde zu "Die vier Gezeiten" von Anne Prettin
Ein Roman, so kraftvoll und mitreißend wie Ebbe und FlutDie vier Gezeiten
Roman
Die Kießlings gehören zu Juist wie die Gezeiten. Als Patriarch Eduard das Bundesverdienstkreuz erhält, kommen sie alle zusammen: Eduards Frau Adda, die drei Töchter, sowie Großmutter Johanne. Doch in die Generalprobe platzt Helen aus Neuseeland, die behauptet, mit der Sippe verwandt zu sein. Und tatsächlich: Sie ist Adda wie aus dem Gesicht geschnitten. Gemeinsam gehen sie dem Rätsel ihrer Herkunft nach.
Denn Adda ahnt: Der Schlüssel zur Wahrheit liegt im familieneigenen Hotel de Tiden, dort, wo vor 75 Jahren alles begann.
Timing der Leserunde
-
Bewerben 28.12.2020 - 17.01.2021
-
Lesen 01.02.2021 - 21.02.2021
-
Rezensieren 22.02.2021 - 07.03.2021
Bereits beendet
Schlagworte
Teilnehmer
Diskussion und Eindrücke zur Leserunde
Abschnitt 3, KW 7, Seite 316 bis Ende
Veröffentlicht am 15.02.2021 um 08:46 Uhr
In diesem Leseabschnitt überschlagen sich regelrecht die Ereignisse. Nach und nach fügt sich Puzzleteil um Puzzleteil an seinen Platz und es ist wirklich erschreckend wieviel Geheimnisse und (Not)Lügen in dieser Familie vorkommen. Und vorallem das diese wohlgemeinten Lügen (oder Verschweigen der Wahrheit) neue nach sich ziehen und sich dadurch die Familiengeschichte immer wieder wiederholt.
Besonders beeindruckt mich die Gestaltung des Schluss, indem Adda ihre Erkenntnisse aus den Geschehnissen resümiert. Damit ist für meine Begriffe alles gesagt und die Handlung stimmig abgeschlossen. Es muss nicht immer alles bis ins letzte Detail beschrieben werden.
westeraccum
Mitglied seit 02.05.2016
Veröffentlicht am 15.02.2021 um 11:22 Uhr
Ich bin zwar noch nicht ganz durch, aber die Spannung steigt. Immer mehr Erkenntnisse drängen ans Licht. Wanda hat Segelfliegen gelernt, ob das ein Hinweis ist, dass sie sich per Flieger von der Insel abgesetzt hat?
Es bleibt jedenfalls sehr spannend und ich muss gleich mal sehen, ob ich in der Mittagspause weiterlesen kann, sonst spätestens heute Abend.
Kelo24
Mitglied seit 07.04.2018
Veröffentlicht am 15.02.2021 um 14:56 Uhr
Wie schon beim 2. Abschnitt habe ich auch diesen am Stück weggelesen. Nach und nach erklärt sich vieles in dieser doch ein wenig verkorkstenFamilie. Dass Eduard irgendetwas zu verbergen hatte war offensichtlich. Bei Johanne hat mich dann die eine oder andere Handlung doch überrascht. Dass sie immer nur zum Wohle ihrer Kinder gehandelt hat bzw. handeln wollte ist ja durchaus löblich, aber Adda über eine so lange Zeit die Wahrheit über Jans Verbleib zu verschweigen finde ich schon übergriffig. Ich denke, dass sie ihr damit im Grunde nur geschadet hat.
Das Ende hat mich dann doch überrascht, denn damit hatte ich so gar nicht gerechnet. Helen ist mir aber immer noch in der ganzen Geschichte zu sehr Randfigur geblieben, was ich eigentlich schade finde.
Kelo24
Mitglied seit 07.04.2018
Veröffentlicht am 15.02.2021 um 14:57 Uhr
Zitat von Suzi
Besonders beeindruckt mich die Gestaltung des Schluss, indem Adda ihre Erkenntnisse aus den Geschehnissen resümiert. Damit ist für meine Begriffe alles gesagt und die Handlung stimmig abgeschlossen
Stimmt, das Ende ist für mich auch rund.
Schneerose
Mitglied seit 02.05.2016
... ... Lesen heißt durch fremde Hand träumen. " (Fernando Pessoa)
Veröffentlicht am 15.02.2021 um 15:21 Uhr
Kelo24 schrieb am 15.02.2021 um 14:56 Uhr
Wie schon beim 2. Abschnitt habe ich auch diesen am Stück weggelesen. Nach und nach erklärt sich vieles in dieser doch ein wenig verkorkstenFamilie. Dass Eduard irgendetwas zu verbergen hatte war offensichtlich. Bei Johanne hat mich dann die eine oder andere Handlung doch überrascht. Dass sie immer nur zum Wohle ihrer Kinder gehandelt hat bzw. handeln wollte ist ja durchaus löblich, aber Adda über eine so lange Zeit die Wahrheit über Jans Verbleib zu verschweigen finde ich schon übergriffig. Ich denke, dass sie ihr damit im Grunde nur geschadet hat.
Das Ende hat mich dann doch überrascht, denn damit hatte ich so gar nicht gerechnet. Helen ist mir aber immer noch in der ganzen Geschichte zu sehr Randfigur geblieben, was ich eigentlich schade finde.
Ich gebe dir recht, die Familie ist mehr als verkorkst.
Immer schön alles unter den Teppich gekehrt, schon Quasi eine Vogel-Strauß-Politik. Kopf in den Sand
stecken, nichts mehr hören und sehen.
Ich fand Johanne von Anfang an Übergriffig.
Bin aber noch mitten im Leseabschnitt, bin schon auf das Ende gespannt.
Veröffentlicht am 15.02.2021 um 16:27 Uhr
Kelo24 schrieb am 15.02.2021 um 14:56 Uhr
Wie schon beim 2. Abschnitt habe ich auch diesen am Stück weggelesen. Nach und nach erklärt sich vieles in dieser doch ein wenig verkorkstenFamilie. Dass Eduard irgendetwas zu verbergen hatte war offensichtlich. Bei Johanne hat mich dann die eine oder andere Handlung doch überrascht. Dass sie immer nur zum Wohle ihrer Kinder gehandelt hat bzw. handeln wollte ist ja durchaus löblich, aber Adda über eine so lange Zeit die Wahrheit über Jans Verbleib zu verschweigen finde ich schon übergriffig. Ich denke, dass sie ihr damit im Grunde nur geschadet hat.
Das Ende hat mich dann doch überrascht, denn damit hatte ich so gar nicht gerechnet. Helen ist mir aber immer noch in der ganzen Geschichte zu sehr Randfigur geblieben, was ich eigentlich schade finde.
Helen war für mich nur der Auslöser, der endlich die Wahrheit und den Frieden in diese Familie gebracht hat.
Veröffentlicht am 15.02.2021 um 16:35 Uhr
Jetzt weiß ich endlich mehr über Eduard. Das es jetzt so schlimm ist hätte ich nie gedacht. Ich hatte so meine Gedanken aber was er und auch Johanne!!!! da durchgezogen haben ist schon ein Ding.
Wanda lebt ) Sag ich ja....
Eine Zeitlang dachte ich das Mette die Adoptivmutter ist.
Der letzte Abschnitt war klasse. Stimmig und auch für mich nachvollziehbar.
Endlich weiß Adda nun auch das Jan sie nicht verlassen hat. Das Johanne sich mit so einer Entschuldigung aus der Verantwortung zieht finde ich schrecklich.
Adda fängt letztendlich mit knapp 70 Jahren ein neues Leben an. Ein Leben was ihr gefällt.
Ich sehe Eduard alleine in dem Hotel, Johanne an seiner Seite. Schad ihm gar nichts. Jedem so wie er es verdient
Veröffentlicht am 15.02.2021 um 16:40 Uhr
Ich bin immer noch zweigeteilt. Gestern habe ich das Buch ausgelesen und nun bis heute sacken lassen. Einerseits hat es mir sehr gut gefallen und ich habe es gern gelesen. Die Spannung war, gerade im letzten Teil, viel vorhanden und ich wollte auch zu jedem Moment wissen, wie es weiter geht. Und doch lässt mich das Ende und die ganze, nun endlich aufgelöste, Geschichte irgendwie unzufrieden zurück. Ich bin niemand, der ein Buch auf 100 % Glaubhaftigkeit und Echtheit abtastet und der alles realitätsgetreu braucht, doch am Ende hatte ich bei einigen Fügungen, doch so meine Probleme.
Leider haben mich auch die Personen in ihrem Gesamtbild nicht abgeholt. Obwohl ich nun alles von Johanne weiß, kann ich ihre Handlungen und ihre Art und Weise trotzdem nicht nachvollziehen. Zu Beginn wurde sie so nett dargestellt, und später war sie einfach nur noch schrecklich. Und ihre Tochter so zu verschachern, nur um das Hotel zu behalten oder mit Möbel auszustatten, nee also wirklich! Das macht doch keine Mutter, die ihr Kind liebt. Okkes Andenken hin oder her. Es wäre bestimmt nicht so in seinem Sinne gewesen.
Adda konnte ich mich im letzten Teil noch ein wenig annähern, da sie endlich aus ihrer Starre ein wenig erwacht ist. Das hat mich gefreut.
Helen blieb leider weiterhin mehr die passive Randfigur, aber sehr sympatisch.
Dann gibt's da Wanda/Vera. Ich hatte es fast geahnt. Als gesagt wurde, dass Vera mit Pinguinen forscht, hat mich das sehr an Wanda erinnert. Ich habe diesen Gedanken aber verworfen, da ich immer Wanda als Mutter-Kandidatin für Helen im Kopf hatte. Nun ist es Mareijke. Das wurde ja gut verborgen. Sie trifft "zufällig" ihre totgeglaubte Schwester in Neuseeland und gibt ihr das Kind. Starke Sache. Von der, vorab dargestellten Beziehung der beiden Schwestern kann ich es nachvollziehen. Aber König Zufall war hier ganz schön stark am Werken.
Und trotz alledem hat mir das Buch gefallen. Wie gesagt, ich bin irgendwie zweigeteilt.
Nordwind
Mitglied seit 30.12.2020
"Bücher sind fliegende Teppiche ins Reich der Phantasie." – James Daniel -
Veröffentlicht am 15.02.2021 um 17:57 Uhr
Wie die meisten hier, habe ich den dritten Teil in einem Rutsch gelesen, weil es einfach so spannend war, dass ich das Buch nicht aus der Hand legen konnte. Und ganz ehrlich mit dem Ergebnis hätte ich nicht gerechnet. Ein paar kleine Ungereimtheiten sind mir schon aufgefallen, allerdings finde ich die Geschichte im Großen in sich stimmig.
Natürlich habe ich wieder dasselbe Problem wie in den zwei vorherigen Abschnitten: warum müssen die Kießling Damen immer sofort schwanger werden? Das finde ich schon langsam unlogisch und auch nicht mehr unterhaltsam, man hätte das eleganter lösen können. Aber dazu mehr, wenn alle den dritten Teil gelesen haben.
Wie ich schon sagte bei den Protagonisten schaffen es nur die „Nebendarsteller“ wie Okke, Onno und Helen, dass sie mir sympathisch sind, die anderen sind allesamt mehr oder minder unsympathisch. Allerdings hätte Anne Prettin keine so spannende Geschichte schreiben können, wenn nur everybodys darling mitgespielt hätten. Johanne ist für mich diejenige, die allem noch die Krone aufsetzt und ihre Ausreden für ihr Handeln sind geradezu lächerlich. Mit dem kleinen Vermögen, welches sie z.B. in Schmuck aus der DDR herausgeschmuggelt hat, hätte sie für sich und ihre Kinder überall woanders eine Existenz aufbauen können, dazu war das Hotel von Okke nicht von Nöten.
Wäre sie aufrichtig gewesen, so hätte sie den Mörder von Okke der gerechten Strafe zugeführt und sich nicht ihr Schweigen mit der Übereignung des Hotels bezahlen lassen. Hätte Okke die „späte Johanne“ noch kennengelernt, so würde er sich vermutlich im Grabe umdrehen. Und was sie Adda angetan hat, dafür gibt es gar keine Worte! Ich bezweifele, dass sie Wilhelm wirklich geliebt hat, denn für Gustavs Kind hätte sie sicherlich eine andere Lösung gefunden als ihn für das Hotel zu opfern.
Trotz allem ein tolles Buch!
Veröffentlicht am 15.02.2021 um 17:59 Uhr
Zuerst fand ich den letzten Abschnitt ein bisschen zähflüssig. Dann jedoch überschlugen sich die Ereignisse förmlich und eine Lüge nach der anderen wurde aufgedeckt. Ich hatte schon vermutet, dass Wanda noch lebt, dass Adda dies aber gewusst hat, das hätte ich nicht gedacht. Mein Verdacht, dass Wanda die Mutter von Helene ist, hat sich nicht bestätigt. Das Treffen der beiden Schwestern in Neuseeland (Wanda/Vera und Marijke fand ich ein bisschen viel an Zufall.
Johanne,die lange alle Fäden gezogen hat, fand ich sehr übergriffig, dass sie ihrerTochter den Tod vonJan verschwiegen hat ,ist unverzeihlich.
Zum Schluss wurde dann auch noch Eduard Geheimnis ans Tageslicht geholt. Dass etwas nicht stimmt mit ihm, war ja klar, aber dieses Ausmaß hatte ich nicht erwartet.
Insgesamt gesehen eine Familie, in welcher der Schein eine zu große Rolle gespielt hat,wodurch einige Gefühle auf der Strecke blieben.