Ein spannendes Abenteuer mit kleinen Schwächen
Inhalt:
Bonnie Rae Shelby ist ein Weltstar und scheint ihren großen Traum zu leben. Doch hinter der Fassade, die sie auf der Bühne auflegt, steckt ein leidendes Mädchen, das den Tod ihrer Schwester zu ...
Inhalt:
Bonnie Rae Shelby ist ein Weltstar und scheint ihren großen Traum zu leben. Doch hinter der Fassade, die sie auf der Bühne auflegt, steckt ein leidendes Mädchen, das den Tod ihrer Schwester zu verarbeiten hat.
Finn Clyde ist ein vermeintlich unscheinbarer, junger Mann, in dem ein brillanter Mathematiker schlummert. Aufgrund seiner schwierigen Vergangenheit sehnt er sich nach einem Neuanfang weit weg von Zuhause.
Nachdem Clyde Bonnie davon abhält, von einer Brücke zu springen, beginnt für die beiden eine abenteuerliche Reise.
Meine Meinung:
Das Cover des Buches hat mich auf den ersten Blick angesprochen. Die schlichte Gestaltung und die Farben gefallen mir super gut.
„Infinity plus one“ war das erste Buch, das ich von Amy Harmon gelesen habe. Durch ihren lockeren Schreibstil lässt es sich sehr leicht und flüssig lesen. Ein wenig gestört hat mich jedoch die abwechselnde Erzählung in der Ich- und Er-Form, der mit dem Perspektivenwechsel einhergeht. Das hat mich leider ziemlich irritiert und meinen Lesefluss gestört.
Die Handlung hat ziemlich stark begonnen, wodurch die Hoffnung auf eine spannende Geschichte groß war. Diese Hoffnung wurde tatsächlich bis zum Ende hin nicht zerstört, da ich zu keinem Zeitpunkt eine Ahnung hatte, wie das Buch enden wird. Die Handlung war außergewöhnlich unvorhersehbar und inhaltlich etwas Neues, was ich in dieser Art noch nie gelesen habe.
Leider muss ich aber sagen, dass die Handlung zunehmend unrealistischer wurde. Es gab ein paar Situationen, die so überraschend und unpassend kamen, dass sie mich gestört haben. Im Laufe des Buches habe ich die Erwartung an eine realistische Geschichte einfach abgestellt, um nicht weiter enttäuscht zu werden.
Im Großen und Ganzen hat die Spannung aber wirklich überwogen, sodass mir die Handlung sehr gut gefallen hat.
Die Protagonisten waren mir beide sehr sympathisch. Bonnie ist trotz ihrer Berühmtheit total bodenständig und überhaupt nicht überheblich. Stattdessen hat sie ein unfassbar großes Herz, ist hilfsbereit und sehr empathisch. Unter anderem dadurch, dass sie jedem jederzeit versucht zu helfen, wirkt sie auf mich ein wenig naiv und unvernünftig. Diese Eigenschaft macht sie für mich jedoch nur noch sympathischer und menschlicher, sodass ich mich oft mit ihr identifizieren konnte.
Nichtsdestotrotz hat Clyde mir noch besser gefallen als Bonnie. Seine mathematische Begabung hat mich sehr fasziniert und sprachlos gemacht. Passend dazu denkt er im Gegensatz zu Bonnie stets rational, wodurch mir die Dynamik der Charaktere super gefallen hat. Einerseits haben sie sich perfekt ergänzt, andererseits hat es zu einigen Konflikten geführt. Durch eben diese rationale Art hat Clyde anfangs noch ein wenig kühl und distanziert gewirkt, was sich jedoch komplett gewendet hat, als er sich Bonnie geöffnet hat und man mehr über ihn erfahren konnte.
Ich habe eine ganze Weile gebraucht, um die romantische Verbindung zwischen Bonnie und Clyde zu spüren, da sie auf mich mehr wie gute Freunde gewirkt haben. Das hat sich im Laufe der Handlung zwar geändert, sodass ich die Entwicklung durchaus nachvollziehen konnte; das große Gefühl kam trotzdem nicht auf. Es hat mich emotional nicht allzu sehr gepackt und mitgenommen.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass „Infinity plus one“ eine coole Neuinterpretation von Bonnie & Clyde ist, die sich sehr leicht lesen lässt und unglaublich viel Spannung bereithält. Wer jedoch auf der Suche nach einer komplett realistischen und authentischen Geschichte ist, ist mit dem Buch nicht gut bedient. Mir persönlich hat es dennoch sehr gut gefallen.