Märchenhafte Erzählung mit kleinen Schwächen
"Die silberne Königin" von Katharina Seck ist ein Märchen für Erwachsene. Ein bisschen hat mich das Buch an Romane von Wolfgang und Heike Hohlbein erinnert, die ich als Kind und Jugendliche so gerne gelesen ...
"Die silberne Königin" von Katharina Seck ist ein Märchen für Erwachsene. Ein bisschen hat mich das Buch an Romane von Wolfgang und Heike Hohlbein erinnert, die ich als Kind und Jugendliche so gerne gelesen habe.
Die eisige Stimmung nimmt einen gefangen, man fühlt sich in die Kälte hineinversetzt, die Emma jeden Tag erlebt. Der Gegensatz dazu ist die Wärme der Chocolaterie von Madame Weltfremd, die eine besondere Begabung besitzt, nämlich die einer Geschichten-Erzählerin. Die einzelnen Fragmente fügen sich nach und nach zusammen und Emma erkennt, dass sie vermutlich diejenige ist, die etwas gegen die Kälte unternehmen kann.
Bis zu diesem Zeitpunkt gefiel mir der Roman sehr gut. Doch ab etwa der Hälfte verliert die Geschichte an Schwung, wird teilweise verworren, manche Sachen werden nie zufriedenstellend aufgeklärt und es entstehen Ungereimtheiten. Auch das Ende der Geschichte entspricht nicht ganz meinem Geschmack. Die Liebesgeschichte ist zu inszeniert. Was sehr schade ist, denn gerade der Beginn des Buchs hat mich begeistert. Ein guter Roman für den Winter, den man eingekuschelt in einer warmen Decke lesen kann, auch wenn mich einiges zum Ende gestört hat.