Leserunde zu "Teufelskrone" von Rebecca Gablé

Waringham: Die Erfolgs-Saga geht weiter!
Cover-Bild Teufelskrone
Produktdarstellung
(39)
  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Geschichte
  • Erzählstil
  • Figuren
Rebecca Gablé (Autor)

Teufelskrone

Ein Waringham-Roman. Historischer Roman

England 1193: Als der junge Yvain of Waringham in den Dienst von John Plantagenet tritt, ahnt er nicht, was sie verbindet: Beide stehen in Schatten ihrer ruhmreichen älteren Brüder. Doch während Yvain und Guillaume of Waringham mehr als die Liebe zur selben Frau gemeinsam haben, stehen die Brüder John Plantagenet und Richard Löwenherz auf verschiedenen Seiten - auch dann noch, als John nach Richards Tod die Krone erbt. Denn Richards Schatten scheint so groß, dass er John schon bald zum Fluch zu werden droht ...

Timing der Leserunde

  1. Bewerben 01.07.2019 - 21.07.2019
  2. Lesen 05.08.2019 - 01.09.2019
  3. Rezensieren 02.09.2019 - 15.09.2019

Bereits beendet

Schlagworte

Warringham Richard Löwenherz Plantagenet Epos Das Lächeln der Fortuna Saga Johann Ohnelande John Löwenritter Duke Herzog Otto Alienor Gloucester Aquitaine England Frankreich Yvain Templerorden Kreuzfahrer Prinz John SeefahrerRitter König Krönung Gefangenschaft Regentschaft historischer Roman Historienroman Klerus Herrschaft Angoulême Beatriz Normandie Bretagne Geheimnis Willkür Grausamkeit Magna Carta Bürgerkrieg Thronfolger Historische Romane

Teilnehmer

Diskussion und Eindrücke zur Leserunde

Veröffentlicht am 04.09.2019

Charakter-Highlight <3

0

Teufelskrone von Rebecca Gable

Was soll ich sagen? Ich kann euch nur meine Gefühllage annährend beschreiben, in der ich vor der Lektüre der „Teufelskrone“ war. Und danach. Ich denke, das gibt am besten ...

Teufelskrone von Rebecca Gable

Was soll ich sagen? Ich kann euch nur meine Gefühllage annährend beschreiben, in der ich vor der Lektüre der „Teufelskrone“ war. Und danach. Ich denke, das gibt am besten wieder, wie ich das Buch wahrgenommen habe.

Zunächst einmal mag es jeden Histo- und Gable-Fan verwundern. Waringham im 12. Jahrhundert? War die Autorin nicht schon längst bei Britanniens Seefahrten und den großen Kapitänen angelangt? Warum reist sie nun wieder in der Zeit zurück?
Die Frage ist ganz einfach zu beantworten: Weil sie ein unglaublich spannendes Stück Geschichte ausgegraben hat, über welches sie noch nicht geschrieben hat – und zwei Könige, an deren Seite noch kein Waringham stand. Also – auf zu neuen Abenteuern!

Yvain und Guillaume of Waringham sind Brüder und ganz nebenbei die Protagonisten von Gables neuen Roman. Guillaume ist der ältere der beiden, der Erbe des Titels und ein Kreuzfahrer. Auch Yvain soll das Kreuz nehmen und gen Jerusalem ziehen. Doch es kommt anders – nach einer durchzechten Nacht – mit König Richards Bruder Prinz John – fällt er in Ungnade und wird nicht in den Orden aufgenommen, worüber Yvain nicht unbedingt traurig ist. Fortan ist er Prinz John treu ergeben und durchläuft die Ausbildung zum Ritter. Und was für eine Ausbildung. Er findet treue Kameradschaft und erbitterte Feinde und steht schließlich Prinz John als Ritter zur Seite. Die Ausbildung war für mich persönlich ein Highlight. Ich konnte regelrecht das Band, das zwischen den Freunden geknüpft wurde, wahrnehmen und auch verstehen. Wundervoll. Yvain als Charakter ist Gablé ausnehmend gut gelungen. Er ist kein Nice Guy, jedoch trägt er das Herz am rechten Fleck und trifft schwerwiegende Entscheidungen nicht leichtfertig – mit ihm konnte ich viele Abenteuer, aber auch genauso vielen Schrecken mutig gegenübertreten – und die annährend tausend Seiten wunderbar im Galopp hinter mir lassen.

Doch mein wahres Highlight stellte ein anderer dar. Prinz John – der dunkle Bruder von König Richard, an dem in Filmen und Büchern kaum ein gutes Haar gelassen wird. Das Schreckgespenst in vielen Robin Hood Filmen. In der Teufelskrone hat Gable den Versuch unternommen, einen Menschen zu charakterisieren, kein Ungeheuer. Und dieses Vorhaben ist ihr über alle Maßen gut gelungen, wie ich unumwunden zugebe. Ich verneige mein Haupt vor ihr. John wird als ein Mensch mit Charisma dargestellt, natürlich, denn sonst hätte Yvain nie entschieden, ihm die Treue zu schwören. Der Zorn flammt ebenso oft in ihm auf wie anfangs die Treue zu jenen, die zu ihm stehen. Im Laufe des Romans verändert sich sein Charakter spürbar und Yvain wird vor die Frage gestellt, ob er immer noch treu zu ihm stehen kann oder eben nicht. Und diese Frage stellte für mich das Highlight dar – denn Gable schafft es, dass sich der Leser – ich – die Frage ebenso stellt wie Yvain. Im Laufe des Buches musste ich meine Meinung über John, ja über einige Charaktere revidieren – und das erhält die Spannung und die Leselust über alle Maßen.

Die Spannungskurve stieg für mich etwas behäbig an, jedoch stetig. Im zweiten Abschnitt – als ich die Figuren kannte und liebte, schlug sie förmlich Purzelbäume und dann in einem grandiosen Finale zu münden.
Die Motive des Buches sind wundervoll, vor allen da sich das Buch nicht nur auf Liebe beschränkt, sondern ebenso die unverbrüchliche Bruderliebe thematisiert oder eben die Treue zum König. Wundervoll und detailliert ausgearbeitet. Es war mir eine Freude!
Hervorheben muss ich auch noch, dass es einige Szenen gab, die mich sehr anrührten – obwohl eigentlich banal (Die Zubereitung eines Mahls, ein Spaziergang in der Nacht), waren die Szenen einfach so griffig geschrieben, dass ich mir Post Ist in mein Buch setzen musste. Das schaffen nur wirklich gute Autoren bei mir, und Rebecca Gable ist eine von ihnen.

Was bleibt zu sagen? Gable hat einen Mann in Szene gesetzt und eine fantastische Geschichte um ihn herum errichtet. Großartig! Einzig für die behäbig steigende Spannungskurve ziehe ich ein halbes Sternchen ab. Und jetzt bleibt mir nur noch zu warten, auf Gables nächstes Buch, auf die nächste Geschichte aus ihrer Feder.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Geschichte
  • Erzählstil
  • Figuren
Veröffentlicht am 04.09.2019

Waringham und Löwenherz

0

"Teufelskrone" heißt der neueste historischer Roman von Rebecca Gablé und die titelgebende Krone ist die Krone Englands zu Beginn des 13. Jahrhunderts. Während König Richard Löwenherz auf dem Rückweg aus ...

"Teufelskrone" heißt der neueste historischer Roman von Rebecca Gablé und die titelgebende Krone ist die Krone Englands zu Beginn des 13. Jahrhunderts. Während König Richard Löwenherz auf dem Rückweg aus dem Heiligen Land ist, versucht in England sein Bruder John Ohneland, die Macht an sich zu reißen. Die englischen Adligen stehen vor der Entscheidung, wen der beiden ungleichen Brüder sie unterstützen wollen.
Hauptfigur der Geschichte ist die fiktive Figur des Yvain of Waringham, der zu Beginn des Buches ein Jugendlicher ist, für den sein Vater sich eine Karriere im Templerorden vorstellen kann. Yvains älterer Bruder Guillaume wird der zukünftige Lord Warringham sein und ist ein glühender Anhänger König Richards. Doch der Junge träumt eigentlich nicht von einer Karriere als eheloser Templer, sondern ist verliebt in Amabel, die zukünftige Braut seines Bruders. In unnachahmlicher Weise erzählt Rebecca Gablé lebendig, spannend und berührend die Geschichte der zwei Waringham Brüder und die der königlichen Brüder. Auf 800 Seiten entfaltet sie die Welt der kleinen englischen Grafschaft mit ihren Pferden, der Adelsfamilie und den dort lebenden einfachen Leuten aus, die unter den hohen Steuern und der Willkür der Obrigkeit zu leiden haben, aber genauso ist man zusammen mit den Hauptfiguren am Königshof, erlebt Richard Löwenherz, seinen jähzornigen Bruder John und seine Mutter Alienor, die sich trotz ihres fortgeschrittenen Alters noch aktiv in die Geschichte einmischt. Immer wieder kommt es zu militärischen Auseinandersetzungen in England und auf dem Kontinent, wo die Engländer ihre normannischen Besitztümer gegen den französischen König Philipp und seine Anhänger verteidigen wollen. Große historische Ereignisse werden ebenso lebendig wie kleine Begebenheiten am Rande. Ich habe bisher alle Bücher von Rebecca Gablé sehr gerne gelesen, ganz besonders die Saga um die Waringhams und auch dieses Buch ist wieder ein absolutes Lese-Highlight für mich.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Geschichte
  • Erzählstil
  • Figuren
Veröffentlicht am 04.09.2019

Die Geschichte hinter den Legenden

0

„Wenn du einem König deine Freundschaft schenkst, läufst du immer Gefahr, an seinen Taten zu verzweifeln.“
Yvain kann daheim auf kein Erbe hoffen, ist doch sein älterer Bruder Guillaume als zukünftiger ...

„Wenn du einem König deine Freundschaft schenkst, läufst du immer Gefahr, an seinen Taten zu verzweifeln.“
Yvain kann daheim auf kein Erbe hoffen, ist doch sein älterer Bruder Guillaume als zukünftiger Earl of Waringham vorgesehen. Über Umwege gelangt er in den Dienst von John Ohneland, der ebenfalls hinter dem Thronanspruch seiner Brüder zurückstehen muss. Der launische und oft unnötig grausame John verlangt Yvain alles ab, besticht aber gleichzeitig durch seine Gelehrsamkeit und seine Präsenz. An seiner Seite warten allerhand Abenteuer auf Yvain.

„Teufelskrone“ ist bereits der sechste Band mit den Waringhams, trotzdem ist er nicht nur etwas für eingefleischte Fans. Da die Handlung chronologisch weit vor den anderen Bänden angesiedelt ist, ist überhaupt kein Vorwissen nötig, um so richtig in das Waringhamuniversum eintauchen zu können. Doch auch Fans kommen natürlich auf ihre Kosten, denn vieles, was in späteren Bänden eine Rolle spielt, findet hier seinen Ursprung. Es macht Spaß die kleinen Details zu entdecken, vom Rest der Handlung mal ganz abgesehen ; ) Yvain ist durchaus ein würdiger Vertreter seiner Familie: jung, nicht auf den Mund gefallen, mit großem Pferdeverstand und noch größerem Gerechtigkeitssinn. Im Gegenüber steht John Ohneland, an dem in den meisten Geschichtsbüchern kein gutes Haar gelassen wird. Oft auch zu Recht, wie man im Laufe des über 900 Seiten starken Romans lesen kann; trotzdem schafft es die Autorin auch seine starken Seiten hervorzuheben. Rebecca Gablé vermischt wie so oft Fakten und Fiktion sehr gekonnt, zu lernen gibt es viel, unterhaltsame Lesestunden noch viel mehr. Spannende Dialoge, harte Fakten und ein kleiner Hauch Mystik sorgen für Abwechslung und haben mich wie bei jedem Buch aus der Autorinnenfeder an die Seiten gefesselt. Mein Vorwissen über diese Zeit war natürlich geprägt von Robin Hood, vielen anderen Legenden und Halbwahrheiten, und natürlich dem im Geschichtsunterricht eingebläuten Wissen über die Magna Charta. Gablé hat alles ins rechte Licht gerückt und einen wunderbaren historischen Roman abgeliefert. Für mich eines meiner Lesehighlights 2019.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Geschichte
  • Erzählstil
  • Figuren
Veröffentlicht am 03.09.2019

Waringham in bewegten Zeiten

0

Wie sicher auch viele andere Fans habe ich schon lange auf eine Fortsetzung der Waringham Saga gehofft und mich daher sehr drüber gefreut, dieses Werk im Rahmen einer Leserunde vorab kennenlernen zu dürfen.
Wobei ...

Wie sicher auch viele andere Fans habe ich schon lange auf eine Fortsetzung der Waringham Saga gehofft und mich daher sehr drüber gefreut, dieses Werk im Rahmen einer Leserunde vorab kennenlernen zu dürfen.
Wobei „Fortsetzung“ hier nicht ganz das richtige Wort ist, setzt die Handlung doch im Jahr 1193 ein, also über 150 Jahre vor „Das Lächeln der Fortuna“.

Wir folgen dem Lebensweg des Yvain of Waingham, der in den Dienst von John „Ohneland“ tritt. Dieser möchte aus dem Schatten seines Bruders, des strahlenden Königs Richard Löwenherz, treten, was ihm selbst nach dessen Tod nicht recht gelingen will.
Yvain erlebt an seiner Seite so manche Erfolge, jedoch noch viel mehr Niederlagen und wird Zeuge diverser Übeltaten. Er beginnt daher mehr und mehr zu hinterfragen, wie weit seine Vasallentreue wirklich gehen muss. Auch in seinem Privatleben gibt es einige Turbulenzen.
Für Leser der bisherigen Teile ist die Lektüre wie ein Nach-Hause-Kommen. Nicht nur der Ort Waringham als solches weist einen hohen Wiedererkennungswert auf, auch einige Protagonisten haben Waringham-typische Eigenschaften.

Wie immer gelingt es Rebecca Gable hervorragend, reale historische Fakten mit fiktiven Personen und Ereignissen zu einer fesselnden Geschichte zu verschmelzen. Der Erzählstil ist mitreißend, sodass man wunderbar in vergangene Zeiten eintauchen kann.
Sämtliche auftretenden Personen sind lebendig und meist nachvollziehbar gezeichnet, selbst viele Nebendarsteller sind mit jeweils eigenen Persönlichkeiten ausgestattet. Yvain ist ein sympathischer Held, der durchaus auch seine Fehler hat, gerade dadurch aber „echt“ wirkt und gut in die Zeit passt.
Die spannendste Figur ist aber John Ohneland. Während er sonst in der Regel als reiner Bösewicht dargestellt wird, erscheint er hier als facettenreiches Individuum mit positiven und negativen Merkmalen. Besonders interessant ist die Schilderung des ambivalenten Verhältnisses, das Yvain mit John verbindet. Dies regt auch immer wieder zum Nachdenken an.

So hat mir dieser historische Roman großteils sehr gut gefallen.

Den Schlussteil fand ich allerdings weniger gelungen. Ich hatte den Eindruck, dass die Autorin die Handlung zu schnell abschließen möchte. Einige Dinge hätten ausführlicher beschrieben werden können. So hätte ich beispielsweise gern mehr über die Entstehungsgeschichte der Magna Charta erfahren.
Das Ende ist dann sehr offen, was aber immerhin den Vorteil hat, dass jeder Leser sich seine eigene Version dazu überlegen kann, wie es wohl weitergehen wird – und außerdem darauf schließen lässt, dass es einen weiteren Band geben wird.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Geschichte
  • Erzählstil
  • Figuren
Veröffentlicht am 03.09.2019

Die wahre Geschichte von Richard und John Plantagenet

0

Rebecca Gable bleibt ihrer Waringham-Saga treu – zur Freude aller Fans. Und sie wagt den Sprung zurück in der Zeit und hat mit „Teufelskrone“ quasi ein Prequel geschrieben, welches die Ära von Richard ...

Rebecca Gable bleibt ihrer Waringham-Saga treu – zur Freude aller Fans. Und sie wagt den Sprung zurück in der Zeit und hat mit „Teufelskrone“ quasi ein Prequel geschrieben, welches die Ära von Richard Löwenherz und seinem Bruder John erzählt. Wer kennt die beiden nicht aus den diversen Robin-Hood-Geschichten. Aber was steckte wirklich hinter den beiden Königen? Wieviel Wahrheit ist tatsächlich in diesen Geschichten? Die Historikerin und versierte Histo-Autorin geht der Sache mit Freude am Erzählen auf den Grund. Was für ein Genre-Schmankerl hier vor einem liegt, merkt der neugierige Leser sehr schnell.

Yvain of Waringham wird Gefolgsmann des Königsbruders John. Schon als Teenager erlernt er das Kriegshandwerk, wird später zum Lord of the Horses und er wird mit seiner Familie fester Bestandteil des königlichen Haushaltes, als John nach seinem Bruder König wird. Anfangs schätzt John vor allem seine Ehrlichkeit und seine absolute Treue, die er weidlich ausnützt und ihn irgendwann zum Komplizen eines Mordes macht. Danach wendet sich das Blatt für Yvain. Der König wird immer launischer und gefährlicher und traut keinem seiner Gefolgsleute mehr. Um seinen Thron zu behalten, geht er über Leichen und bald lebt jeder in Angst und Schrecken vor dem Herrscher. Yvain, der inzwischen zum Mann gereift ist, erkennt, dass er sich vielleicht zwischen König und Vaterland entscheiden muss.

„Todeskrone“ ist bestes Handwerk aus der Feder einer der besten Autorinnen historischer Romane, die ich kenne.

„Todeskrone“ ist so detailliert, geschichtsträchtig, prall an Leben und Tod, an Freud und Leid, dass man kaum zu Atem kommt.

„Todeskrone“ ist keine Seite zu lang und jeden Cent wert.

„Todeskrone“ muss man gelesen haben, wenn einen historische Romane interessieren, wenn man wissen möchte, was hinter Richard und John Plantagenet steckte und wie das mit den Waringhams eigentlich alles begann.



  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Geschichte
  • Erzählstil
  • Figuren