Berlin, 1870:
Die Französin Madeleine und der junge deutsche Arzt Paul feiern gerade ihre Verlobung, als eine schreckliche Nachricht ihre Pläne durchkreuzt: Zwischen Preußen und dem Französischen Kaiserreich ist der Krieg ausgebrochen. Überstürzt brechen Madeleine und ihr Vater in ihre Heimatstadt Metz auf. Paul muss als preußischer Militärarzt zurück zu seinem Regiment nach Coblenz. Von nun an Feinde zu sein und auf unterschiedlichen Seiten zu stehen, ist für Paul und Madeleine unerträglich. Kann ihre Liebe den Krieg überstehen?
Packender historischer Roman über das Schicksal dreier Familien, die der Deutsch-Französische Krieg auseinanderreißt.
Mit vielen Schauplätzen in Deutschland, Lothringen & dem Elsass.
Kurz zum Inhalt:
Deutschland, Frankreich; 1870-1872: Die Französin Madeleine steht kurz vor der Verlobung mit dem jungen Arzt Paul in Berlin, als dieser plötzlich zum Krieg einberufen wird: Ein Krieg von ...
Kurz zum Inhalt:
Deutschland, Frankreich; 1870-1872: Die Französin Madeleine steht kurz vor der Verlobung mit dem jungen Arzt Paul in Berlin, als dieser plötzlich zum Krieg einberufen wird: Ein Krieg von Preußen gegen das französische Kaiserreich! Die beiden stehen sich nun auf feindlichen Seiten gegenüber.
Madeleine und ihr Vater müssen so schnell wie möglich in ihre Heimatstadt Metz zurück und Paul wird als Militärarzt nach Coblenz geschickt.
Kann ihre Liebe bestehen?
Meine Meinung:
In "Eine Liebe zwischen den Fronten" hat Maria W. Peter wieder einmal gekonnt historische Fakten mit einer fiktiven Geschichte verwoben.
Sämtliche Schauplätze und Begebenheiten aus dem Deutsch-Französischen Krieg 1870/71 hat die Autorin umfangreich recherchiert und diese sind dementsprechend detailgetreu dargestellt. Und mitten in diesem schrecklichen Krieg ein Liebespaar, das sich eigentlich verloben wollte, nun aber auf gegnerischen Seiten steht.
Die Schreibweise ist fesselnd, emotional, packend und anschaulich; man hat das Gefühl, mitten in den vielen Schlachten zu sein und die brutalen Kriegsgräuel live mitzuerleben. Man lernt hier sehr viel über diesen Krieg, die damaligen Zustände, und über die Menschen und ihre Lebensgewohnheiten und Verhaltensweisen.
Auch fiebert man mit Madeleine und Paul mit: wird Paul den Krieg überleben? Und werden sie sich danach wiedersehen?
Es gibt außer der Geschichte um Paul und Madeleine noch zwei weitere Stränge: einerseits ist da Madeleines Bruder Clément, der sich den Franc-Trieurs anschließt und der gegen die Monarchie und für die Freiheit des Volkes kämpfen will; andererseits gibt es noch Karim, den Bruder von Djamila, des algerischen Dienstmädchens von Madeleines Mutter, der als Algerier an der Seite der Franzosen kämpfen muss; eher unfreiwillig, denn will er doch nicht gerne für einen Monarchen kämpfen, der ihm und seiner Schwester die Eltern und das Land weggenommen hat. Doch bleibt ihm nichts anderes übrig, um ein Einkommen zu haben.
Und alle diese Stränge sind geschickt miteinander verwoben.
Zu Beginn des Buches gibt es eine Übersichtskarte; die Kapitel beginnen jeweils mit dem Ort des Schauplatzes und des Datums; und am Ende des Buches befinden sich ein ausführliches Nachwort der Autorin und ein detailliertes Glossar sowie die hilfreiche Übersetzung von Französischen bzw. Algerischen Ausdrücken und ein Personenverzeichnis.
Fazit:
Detailliert-genau recherchierter historischer Roman über den Deutsch-Französischen Krieg 1870/71 mit einer emotionalen fiktiven Liebesgeschichte. Spannend, gefühlvoll und lehrreich.
Maria W. Peter widmet sich in ihrem historischen Roman einem hierzulande weitestgehend vergessenen Konflikt – dem deutsch-französischen Krieg, der vor 150 Jahren dazu führte, dass das Elsass und Lothringen ...
Maria W. Peter widmet sich in ihrem historischen Roman einem hierzulande weitestgehend vergessenen Konflikt – dem deutsch-französischen Krieg, der vor 150 Jahren dazu führte, dass das Elsass und Lothringen nicht länger Teil Frankreichs waren. Ihre Geschichte baut die Autorin um die Schicksale von fünf Figuren auf, deren Leben miteinander verknüpft sind: den preußischen Stabsarzt Paul und seine französische Verlobte Madeleine, ihren Bruder Clément und das algerische Dienstmädchen Djamila sowie deren Bruder Kamil.
Eine Liebe zwischen den Fronten ist ein absolut superb recherchierter und minutiös ausgearbeiteter Roman, der, was den historischen Kontext angeht, nichts dem Zufall überlässt. Die Autorin hat sich mit einem unglaublichen Maß an Engagement, Ausdauer und Hingabe den historischen Fakten gewidmet, von der Art der eingesetzten Gewehre über (Alltags-)Anekdoten bis hin zu den großen Schlachten und den historischen Persönlichkeiten. Entstanden ist ein in seinem Umfang und seiner historischen Verwurzelung geradezu monumentales Werk, das dem Leser sehr wertvolle, lehrreiche und neue Einblicke in einen eher in den Untiefen des kollektiven Gedächtnisses verschwundenen Konflikt bietet.
Allerdings kann die Fülle an Informationen zeitweise auch etwas erschlagen, was durch die Schwere der Thematik verstärkt wird. Ein Krieg ist nun einmal kein freudiges Ereignis. Insgesamt fehlte mir daher im Gesamtbild vielleicht etwas die Balance. So sind die Figuren gut konzipiert, besonders Clément ist ein sehr realistischer und überzeugender Charakter, aber ihre Geschichte tritt angesichts des großen Ganzen manchmal auch etwas in den Hintergrund.
Die Perspektiven- und Handlungswechsel sind äußerst abwechslungsreich und der gesamte strukturelle Aufbau des Romans hervorragend gelungen, aber ich hatte zeitweise Schwierigkeiten, eine emotionale Bezugsebene zu den Figuren zu finden, da der Handlungsaufbau und der Figureneinsatz stark an die historische Abfolge gebunden waren und so die Entwicklungs- und Aktionsmöglichkeiten der Figuren der Illustration des historischen Kontexts untergeordnet wurden. Dieser Kritikpunkt bezieht sich nicht auf die gesellschaftlichen Gegebenheiten, an die die Figuren gebunden waren – im Gegenteil, ich schätze die Autorin für ihre absolute Konsequenz, Lesererwartungen und -hoffnungen durchaus auch zu enttäuschen.
Ich habe Eine Liebe zwischen den Fronten, auch wenn es mich nicht vollends mitgerissen hat, sehr gern gelesen und bin insbesondere von der Aufbereitung des historischen Kontexts unglaublich fasziniert.
Handlung:
Berlin 1870
Eigentlich sollte es für die Französin Madeleine und dem deutschen Arzt Paul einer der schönsten Tage werden: sie feiern ihre Verlobung. Doch just an dem Abend trifft eine schreckliche ...
Handlung:
Berlin 1870
Eigentlich sollte es für die Französin Madeleine und dem deutschen Arzt Paul einer der schönsten Tage werden: sie feiern ihre Verlobung. Doch just an dem Abend trifft eine schreckliche Nachricht bei der Festgesellschaft ein, die alle Pläne ändert. Der Krieg ist zwischen Preußen und dem Französischen Kaiserreich ausgebrochen.
Madeleine und ihr Vater versuchen auf schnellstem Wege ihre Heimatstadt Metz zu erreichen, ihr Liebster wird währenddessen als Militärarzt eingesetzt. Und eine Verlobung, sowie die Hochzeit scheinen im Moment unerreichbar. Immerhin stehen sie auf unterschiedlichen Seiten und werden Ewigkeiten ohne Nachricht von dem jeweils anderen sein. Hält ihre Liebe den Krieg aus und bleiben die Gefühle für den jeweils anderen bestehen? Und werden beide überhaupt den Krieg überleben?
Meinung:
Das Cover ist auf jeden Fall auffällig und es wird schon beim ersten Betrachten deutlich, dass es sich um einen historischen Roman handelt.Ich finde die Farben interessant gewählt, im Hintergrund wirken sie recht freundlich und hell, die Dame im Vordergrund jedoch ist ziemlich dunkel und ernst gekleidet. Auch ihr abwesender Gesichtsausdruck trägt zu diesem Eindruck bei und so entsteht eine spannende Symbiose.
Mir gefällt das Bild gesamt gut, es ist harmonisch und wurde auf die Handlung, sowie den Handlungszeitraum zugeschnitten. Ich finde das Cover auf jeden Fall ansprechend, es wirkt mysteriös und würde in einer Buchhandlung meine Aufmerksamkeit wecken.
Ich hatte Ende des Jahres 2018 erstmals einen Roman von Maria W. Peter gelesen, welchen ich wirklich gut fand fand. Er hatte viel Charme und war hatte eine unglaubliche Stimmung! Als ich dann in der Verlagsvorschau gesehen hatte, dass von der Autorin ein neues Werk erscheint, bei dem mich die Inhaltsangabe direkt angesprochen hat, musste das Buch direkt auf meine Wunschliste wandern.
Außerdem möchte ich wieder mehr Bücher lesen, die vor 1900 spielen und da bietet sich dieser Roman ja nur an! Und da ich mir gedacht habe, dass dem Buch sicherlich eine hervorragende Recherchearbeit zugrunde liegt, habe ich mich kurzerhand bei der Leserunde der Lesejury beworben und durfte den Roman schon vorab als Manuskript lesen. Auch an dieser Stelle möchte ich mich nochmal für die Möglichkeit bedanken, es hat mir großen Spaß gemacht, den Deutsch-Französischen Krieg auf solch eine intensive Art mitzuerleben und mein Wissen darüber stark zu erweitern!
Dem Roman vorangestellt ist eine Karte der Grenzregion Frankreich – Preußen, wo die wichtigsten Orte markiert wurden. Diese habe ich während des Lesens zwar wenig genutzt, aber sie hilft dabei, Entfernungen abzuschätzen und man kann sich vor Augen halten, wohin die Protagonisten teilweise gereist sind. Ich finde das Detail sehr passend, gerade wenn die geografischen Kenntnisse nicht perfekt sind, bekommt man auf diese Weise eine Hilfestellung.
Weiterhin gibt es am Anfang noch eine Inhaltsangabe, woraus erkennbar wird, dass es ein umfangreiches Zusatzmaterial gibt. Es gibt ein umfangreiches und einfach beschriebenes Nachwort, indem die Geschehnisse nochmal zusammengefasst werden. Es werden noch einige weitere Fakten benannt und es lässt sich nicht nur herauslesen, wie viel Arbeit in dem Roman steckt, sondern auch wie viele Szenen tatsächlich so stattgefunden haben, so merkwürdig sie im ersten Moment auch klingen mögen.
Danach folgt noch ein Glossar, welches ich öfter genutzt habe. Viele Begriffe waren mir bereits bekannt, doch es waren auch einige unbekannte dabei. Zudem werden einige Redewendungen und Aussagen in einer anderen Sprache getätigt. Häufig wird die Übersetzung dessen direkt im Roman benannt, falls es mal nicht so ist, hilft dieses kleine Wörterbuch sehr!
Als letztes gibt es dann noch ein Personenverzeichnis, wo ein jeder Charakter Erwähnung findet. Ich hatte mir den zahlreichen Protagonisten keine Probleme, für mich waren sie eingängig und haben sich deutlich voneinander abgehoben.
Die knapp 580 Textseiten werden in drei Teile und den Epilog gegliedert. Dabei erhielt jeder Abschnitt eine passende Überschrift, die auf die folgende Handlung Bezug nimmt und nichts vorweg nimmt. Ich finde, die einzelnen Kapitel haben eine angenehme Länge, es gibt immer wieder Absätze, sodass man auch mal nebenbei ein paar Seiten lesen kann.
Am Anfang neuer Kapitel wurde stets der Ort, sowie das Datum der folgenden Handlung genannt. So kann man sich stets geografisch orientieren und zudem kann man stets abschätzen, wie viel Zeit seit dem Beginn der Handlung vergangen ist. Was ich sehr wichtig finde, immerhin passiert in dem Roman allerhand und man kann sich daher leicht mal zeitlich verschätzen oder den Überblick verlieren.
Nun aber zum eigentlichen Roman. Ich fange mal mit der Schreibweise an. Mir hat die Sprache gut gefallen, sie war leicht lesbar, nicht zu einfach und mit gewissem Anspruch. Dieser entsteht von verschiedenen Aspekte, sei es durch die Einstreuung von französischen oder algerischen Phrasen, durch die Nennung von allerhand historischen Persönlichkeiten oder durch die Nennung und Beschreibung verschiedener Kriegstaktiken. Gleichzeitig war die Sprache aber auch nie auf einem zu hohen Niveau, trotz vieler Informationen bin ich gut mit dem Lesen vorangekommen und konnte die Fülle an Details aufnehmen und verarbeiten.
Viele Szenen haben einen bildhaften Charakter. Ich konnte mir sowohl die Personen gut vorstellen, als auch Teile des Settings und manche, teils grausam anmutende Momente hatte ich deutlich vor Augen stehen. Bei vielen Momenten war es vorteilhaft und sehr angenehm, sich davon ein so genaues Bild machen zu können, häufig war es aber auch brutal ehrlich und ohne Verschönerungen und ich hatte sehr genaue Vorstellungen von Verletzungen oder Schlägereien, die nicht leicht zu verdauen waren.
Anhand der bildhaften Sprache entsteht immer wieder eine andere Stimmung. Mal ist diese grausam und brutal, ich konnte mir nur schwer vorstellen, dass die Menschheit wirklich solche Taten vollbracht hat. Dann wieder entsteht ein hoffnungsfroher Schimmer, der die Geschehnisse leicht werden lässt und man kann sich über Begegnungen und verschiedene Momente mitfreuen.
Es gibt immer wieder einen Wechsel in der Stimmung und das kann man auch als Leser mitverfolgen. Nur wenige Szenen kommen ganz ohne einen freudigen oder traurigen Unterton aus, was immer eine willkommene Abwechslung war.
Anhand des Klappentextes, aber auch der Leseprobe bin ich davon ausgegangen, dass Paul und Madeleine durchweg im Mittelpunkt stehen und es auch nur diese zwei Sichtweisen gibt. Schnell wurde ich eines besseren belehrt, es gibt noch drei weitere Personen, die man näher kennenlernt und denen einige Kapitel gewidmet sind. Ich will über die drei Figuren nicht zu viel sagen, um die Spannung für interessierte Leser hoch zu halten. Ich muss sagen, dass ich einen davon charakterlich sehr stark fand und von seinem ambivalenten Auftreten einerseits fasziniert, andererseits abgestoßen war. Bei ihm gibt es wirklich viel Platz für Spekulationen und seine Entwicklung war richtig spannend.
Die anderen beiden Protagonisten haben nicht so sehr mein Interesse geweckt. Ich finde es gut, dass sie auftreten und so noch eine andere Sicht auf viele Dinge geben. Aber sie haben mich in ihrer Art nicht so sehr mitgerissen, waren in ihrem Auftreten und ihrer Zeichnung nicht so stark wie Paul und Madeleine.
Besonders auszeichnen tut sich der Roman durch die genaue und umfangreiche Recherche. Gerade durch die Begleitung der Autorin der Leserunde habe ich einen kleinen, aber sehr starken Einblick davon erhalten, wie viel Arbeit, Mühe und Kraft in dem Werk steckt. Und darüber bin ich sprachlos. Ich habe größten Respekt davor, wie es Maria W. Peter gelungen ist, all die Fakten und Details in einen schlüssigen Zusammenhang zu bringen und sie anschaulich und verständlich an den Leser zu übermitteln. Bei keiner Szene hatte ich Bedenken, dass sie erfunden sein könnte, so abstrus manche Geschehnisse auch anmuten mögen. Ich habe einfach vertraut, dass alles so stimmt und hatte dadurch ein wunderbares Leseerlebnis und wollte gar nicht, dass das Buch irgendwann ein Ende findet.
Es gibt viele unterschiedliche Handlungsorte, von denen manche mit ausführlicheren, andere mit kurzen und bündigen Worten beschrieben wurden. Einige haben Bilder vor meinen Augen entstehen lassen und ich konnte sie mir sehr gut vorstellen, andere wiederum waren schwach und einfach gezeichnet. Insgesamt entstand eine angenehme Mischung und ich fand es gut, dass der Fokus nicht auf der Darstellung von Handlungsorten lag, sondern eher auf den geschichtlichen Ereignissen. Zumal es stets andere Orte gibt, an denen sich die Protagonisten aufhalten und eine ausführliche Beschreibung von jedem würde den Rahmen sprengen und es würde Längen entstehen.
Ich hatte vorhin bereits erwähnt, dass im gesamten Roman eine Vielzahl von Protagonisten auftritt, die teils historische belegt sind. Viele davon sind mir vom Namen bekannt gewesen und ich hatte nie irgendwelche Probleme damit, eine Person wiederzuerkennen oder das ich vergessen hätte, welche Position die Figur einnimmt. Es findet eine mal mehr, mal weniger starke Charakterzeichnung statt und insgesamt gibt es eine bunte Mischung. Es tritt sowohl ein Kaiser, Ministerpräsidenten und Generäle auf, als auch Nonnen, Dienstmädchen oder Wirte. Auf diese Weise entsteht ein breites Bild der Bevölkerung und die Mischung von fiktiven und historisch belegten Personen hat ihren ganz eigenen Reiz.
Als Hauptpersonen stehen unter anderem Madeleine und Paul im Vordergrund. Um die beiden drehen sich die meisten Kapitel und ich finde, zu dem Paar kann man auch als Leser die beste Verbindung aufbauen. Zumindest war es bei mir so.
Gerade Paul finde ich unglaublich sympathisch und ich mochte sein ernstes, freundliches und stets durchdachtes Auftreten. Er ist ein grundanständiger Kerl, der seine Prinzipien vertritt und stets auf dem Boden bleibt. Ich denke, dass Paul ein guter Arzt ist und er war definitiv mein Lieblingsprotagonist!
Madeleine ist ebenfalls ein freundlicher und tatkräftiger Charakter, die ihr Herz am rechten Fleck hat. Doch bei ihr fehlt mir eine Entwicklung, sie ist am Ende fast derselbe Mensch wie am Anfang. Und gerade so ein Krieg ist doch sehr prägend und verändert jeden Menschen. Zudem finde ich Madeleine nicht ganz so stark gezeichnet wie Paul, sie ist für mich in ihrem Auftreten ab und an etwas schwach und naiv. Ihr Wesen finde ich nicht ganz perfekt, mit zunehmender Handlung finde ich Madeleine nicht mehr so angenehm, wie noch am Anfang.
Fazit:
Allein schon aufgrund der unglaublichen Informationsfülle ist das Buch es wert, gelesen zu werden! Auch zum Ende meiner Rezension möchte ich nochmal auf die sagenhafte Recherche der Autorin eingehen und wie schlüssig sie die Ereignisse in einen Zusammenhang gebracht hat. Bei so vielen Fakten stelle ich mir diese Aufgabe schwierig vor und ich bin begeistert, wie leicht sich der Roman hat lesen lassen und wie einfach es für mich war, die verschiedenen Informationen zu verstehen. Chapeau!
Und trotz vieler lobenden Worte, werde ich dem historischen Roman einen halben in meiner Bewertung abziehen. Und zwar für die nicht ganz perfekte Darstellung von Madeleine, sowie die zwei weiteren Erzählstränge, die ich einfach nicht so interessant und mitreißend fand. Ansonsten habe ich nichts zu meckern und spreche eine Leseempfehlung aus, mit dem Buch konnte ich viel neues lernen und es gibt einen unglaublich bildhaften und lebendigen Einblick auf den Deutsch-Französischen Krieg!
"Eine Liebe zwischen den Fronten" ist der erste Roman, den ich von Maria W. Peters gelesen habe - und er gefällt mir sehr gut! Ich lese meist Romane, die im 20. Jahrhundert spielen und muss zugeben, dass ...
"Eine Liebe zwischen den Fronten" ist der erste Roman, den ich von Maria W. Peters gelesen habe - und er gefällt mir sehr gut! Ich lese meist Romane, die im 20. Jahrhundert spielen und muss zugeben, dass ich vergleichsweise wenig über den Deutsch-Französischen Krieg weiß bzw. wusste. Von daher war es für mich spannend, in diese Epoche und in diesen Konflikt tiefer einzutauchen.
Der historische Roman von Maria W. Peters handelt zum einen – und das ist natürlich der Hauptstrang – von Paul, einem Preußen und Madeleine, einer Französin. Gerade als Paul Madeleine einen Heiratsantrag machen will, zerstört die Nachricht über den anbrechenden Krieg die Idylle. Paul und Madeleine werden getrennt, versuchen, die Hoffnung auf ein Wiedersehen und ein Ende des Krieges nicht aufzugeben, während beide von Elend umgeben sind. Die Geschwister Karim und Djamila aus Algerien spielen ebenfalls eine wichtige Rolle, ebenso wie Madeleines Bruder Clément. Es sei nicht zu viel verraten, aber alle Charaktere müssen sich mit ihren Werten und den Rollen, die sie in diesem Krieg spielen, auseinandersetzen, manche gehen dabei radikaler vor als andere, jeder aber stellt sich schlussendlich die Frage, was ihm wichtig ist und wofür es sich lohnt, zu (über)leben. Ich denke, jede der Figuren findet auch eine Antwort.
Mir hat bereits der Anfang der Geschichte zugesagt, ich wurde schnell von den Eindrücken, Beschreibungen und Gefühlen in den Bann gezogen. Besonders Paul und Madeleine sind mir ans Herz gewachsen. Schwierigkeiten hatte ich erst mit den anderen Handlungssträngen. Mein Verhältnis zu Romanen, in denen mehr als zwei Handlungsstränge dargestellt werden, ist gespalten. Manchmal verleihen sie dem Buch Tiefe, manchmal verwirren sie nur die Leser und die Geschichte bleibt oberflächlich. Gerade Djamila und Karim passten für mich am Anfang nicht richtig in die Geschichte – für mich war der Bruch von der Liebesgeschichte um Paul und Madeleine zu schroff und plötzlich. Allerdings muss ich zugeben, dass Djamila schon bald zu einem meiner Lieblingscharaktere wurde und ich im Laufe der Geschichte mehr Gefallen an den anderen Handlungen gefunden habe. Mir war klar, dass die Schicksale der Figuren miteinander zusammenhängen, fand aber das Ende, in dem dieses Zusammenspiel besonders deutlich wird, weitaus eindrucksvoller und schöner, als ich es mir vorgestellt habe.
Der Schreibstil war klar und trotzdem poetisch, er passte zur Geschichte. Mir sind ein paar Rechtschreib- bzw. Zeichensetzungsfehler aufgefallen, die aber vielleicht noch korrigiert werden (?).
Insgesamt bin ich dankbar, „Eine Liebe zwischen den Fronten“ gelesen zu haben. Der Roman ist gefühlvoll und romantisch, ohne kitschig zu sein. Er führt die Grauen des Krieges und die Folgen für die Menschen, die von diesem betroffen sind, schonungslos vor Augen, ohne sinnlos brutal zu werden oder zu beschönigen. Wirklich toll!