Leserunde zu "Cleopatra und Frankenstein" von Coco Mellors

Ein vielschichtiger Roman über eine ungleiche Liebe
Cover-Bild Cleopatra und Frankenstein
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Coco Mellors (Autor)

Cleopatra und Frankenstein

Roman. Eine ungleiche Liebe in New York – herzzerreißend, beglückend und süchtig machend

Lisa Kögeböhn (Übersetzer)

Ein Silvesterabend in New York: Cleo, Mitte zwanzig, britische Kunststudentin, Bohémienne a.k.a. ewig pleite, trifft Frank, Mitte vierzig, Amerikaner, Inhaber einer Werbeagentur und ungleich gesettleter, im Aufzug einer Partylocation. Es ist die vielbeschworene Liebe auf den ersten Blick. Hals über Kopf stürzen Cleo und Frank sich in eine amour fou, mit der sie selbst kaum Schritt halten können - geschweige denn die, die ihnen nahestehen.

Eine absolut süchtig machende New-York-Romanze, herzzerreißend und beglückend zugleich - und ein ungewöhnlich reifer Debütroman. Mit Coco Mellors lernen wir eine unverwechselbare neue literarische Stimme kennen, von der noch viel zu hören sein wird.

Timing der Leserunde

  1. Bewerben 03.07.2023 - 23.07.2023
  2. Lesen 31.07.2023 - 27.08.2023
  3. Rezensieren 28.08.2023 - 10.09.2023

Bereits beendet

Schlagworte

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Teilnehmer

Diskussion und Eindrücke zur Leserunde

Veröffentlicht am 29.08.2023

Konnte den Hype nicht ganz nachvollziehen

1

Das Buch startet mit einer lockeren Unterhaltung über alle möglichen Themen, bei denen die Charaktere auf einer Wellenlänge zu sein scheinen. Die gleiche Leichtigkeit habe ich auch von dem Rest des Buches ...

Das Buch startet mit einer lockeren Unterhaltung über alle möglichen Themen, bei denen die Charaktere auf einer Wellenlänge zu sein scheinen. Die gleiche Leichtigkeit habe ich auch von dem Rest des Buches erwartet – eine wilde, aber dennoch gewöhnliche Liebesgeschichte. Schon im zweiten Kapitel gab mir die Geschichte zu verstehen, dass sie sich in eine ganz andere Richtung entwickeln würde.
Bezüglich des Schreibstils habe ich zwei Meinungen. Einerseits lässt sich das Buch sehr leicht lesen und ich kam schnell voran. Andererseits ist er teilweise sehr vulgär und mir fast ein bisschen zu bildhaft. Es wirkt nicht authentisch, sondern zu aufgesetzt und ich könnte keine Person ernst nehmen, die sich wirklich so ausdrücken würde. Ein anderer Faktor des Buches, der mich mit gemischten Gefühlen zurücklässt, sind die Charaktere. Sie haben Tiefe und jede Figur hat seine ganz eigene Geschichte und Macke. Durch die Kapitel aus den unterschiedlichen Sichtweisen erfährt man auch über die Nebencharaktere viel. Jedoch konnte ich zu keinem Charakter eine wirkliche Sympathie aufbauen, was es auch schwer machte, mich für manche Entwicklungen zu freuen. Außerdem werden im Buch schwerwiegende Themen behandelt, für die eine Triggerwarnung am Anfang des Buches durchaus notwendig gewesen wäre. Für Leser, die Probleme mit den behandelten Themen haben, könnte es fatal sein, zu diesem Buch zu greifen. Deswegen finde ich es verantwortungslos, dass hier auf Triggerwarnungen verzichtet wurden.
Das Buch zeigt einen interessanten Blick auf die Gesellschaft auf, der gleichzeitig schockiert, aber auch irgendwo spannend ist, wobei ich hoffe, nie in diese Art von Gesellschaft hineinzugeraten. Am Ende der Geschichte blieb ich ratlos zurück, da es sich wie ein offenes Ende anfühlte. Es ist ein interessantes Buch und ich verstehe den Hype bis zu einem gewissen Grad, jedoch habe ich gemischte Gefühle zu der Geschichte und würde jedem potenziellen Leser empfehlen, sich zuerst über mögliche triggernde Inhalte zu informieren.

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Veröffentlicht am 28.08.2023

Eine Geschichte, auf die man sich einlassen muss

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Ich wusste um den Hype um das Buch, habe mich aber nicht intensiv damit beschäftigt und habe die Geschichte einfach mal auf mich zukommen lassen.
Cleo und Frank lernen sich in einer Silvesternacht kennen ...

Ich wusste um den Hype um das Buch, habe mich aber nicht intensiv damit beschäftigt und habe die Geschichte einfach mal auf mich zukommen lassen.
Cleo und Frank lernen sich in einer Silvesternacht kennen und heiraten wenige Monate später. Dass sie sich so wenig kennen, ist erst der Anfang einer Reihe von Problemen. Anfangs fand ich Cleo noch sympathisch, doch im Laufe der Geschichte habe ich sie immer weniger verstanden. Frank war mir an keiner Stelle wirklich sympathisch. Die Autorin arbeitet hier mit vielen Figuren, auf die man sich einlassen muss. Niemand hat ein "einfaches/normales" Leben, alle haben sie große Probleme, die ebenso erschütternd wie realitätsnah dargestellt werden. Cleo und Frank steuern von Anfang an auf ein Ende zu und ich habe mich beim Lesen immer mal wieder gefühlt, als würde ich bei einem Unfall zusehen. Man weiß, was kommt, und kann dennoch nicht aufhören, in der New-Yorker-Welt von Cleo und Frank zu lesen.
Coco Mellors fesselt mit einem ungewöhnlichen Schreibstil an die Seiten. Ich könnte nichts wirklich benennen, was mir außerordentlich gut gefallen hat und trotzdem habe ich die Geschichte nahezu inhaliert.
Frankenstein und Cleopatra ist definitiv ein Buch, auf das man sich einlassen muss und das sicherlich nicht für jeden etwas ist. Wir erleben eine Welt voller Probleme, hohem Drogen- und Alkoholkonsum und eher weniger Liebe und Hoffnung. Ich fand niemanden sympathisch, stellenweise waren mir alle Charaktere egal, doch ich finde, genau das macht dieses Buch aus. Dieses Unverständnis und teilweise auch die unkommentierte Art und Weise, wie mit Problemen umgegangen wird, sind vielleicht auch beabsichtig. Auch wenn ich nicht sonderlich begeistert von der Geschichte bin, habe ich sie dennoch gerne gelesen, so gegensätzlich das auch klingt.

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Veröffentlicht am 28.08.2023

Ein auf und ab

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Vorab muss ich sagen, dass ihr Schreibstil mich wirklich umgehauen hat. Jede einzelne Zeile hatte etwas poetisches und auch, dass aus der dritten Person fand ich sehr interessant. Es hat eigentliche den ...

Vorab muss ich sagen, dass ihr Schreibstil mich wirklich umgehauen hat. Jede einzelne Zeile hatte etwas poetisches und auch, dass aus der dritten Person fand ich sehr interessant. Es hat eigentliche den Effekr für mich, dass es eine Art Distanz zu den Charakteren verschafft, aber Coco Mellors hat es geschafft, dass man sich trotzdem in die Gefühlslage der anderen hineinversetzen und mitfühlen kann.
Das einzige was ich zu bemängeln habe, ist dass ich teilweise dem Inhalt nicht ganz folgen konnte. Es gab teilweise, meiner Meinung nach, unnötige Abzweigungen, die zur Geschichte an sich nichts beitragen konnten. Auch, dass Cleo und Frank sich so schnell kennenlernten und schon von Liebe sprachen, fand ich etwas unrealistisch und zu schnell. Ich hätte mir da etwas mehr gewünscht.

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Veröffentlicht am 28.08.2023

Der Anfang vom Ende

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Cleo und Frank begegnen sich in einer Silvesternacht auf einer Party in New York und verlieben sich ineinander. Es ist eine Liebe, in die sie Hals über Kopf hineinlaufen und mit der die beiden ...

Cleo und Frank begegnen sich in einer Silvesternacht auf einer Party in New York und verlieben sich ineinander. Es ist eine Liebe, in die sie Hals über Kopf hineinlaufen und mit der die beiden nicht Schritt halten können. Was mich an der Geschichte bereits zu Beginn sehr irritiert hat, war, dass die ganze Zeit des Kennenlernens und der Verliebtheit nicht erzählt wurde, sondern dass die Geschichte direkt mit der Hochzeit weitergeht. Und in diesem Tempo verläuft der ganze Roman.
Meine Meinung zu dem Roman ist ein wenig zwiegespalten, da ich eine andere Geschichte erhofft hatte. Dennoch liest sie sich sehr flüssig und sowohl der Sprachstil als auch die Stilelemente sind sehr abwechslungsreich. Besonders bei dem späteren Auftauchen einer weiteren Person, die für den Verlauf der Handlung durchaus wichtig ist, wechselt die Autorin plötzlich in die Ich-Perspektive, was zunächst ein wenig überraschend war, mir dennoch gut gefallen hat. Ansonsten hatte ich sowohl mit den Protagonisten als auch mit den Nebencharakteren so meine Schwierigkeiten, denn sämtliche Personen sind auf ihre eigene Art besonders und haben zum Teil schwerwiegende Probleme. Und so einen Roman als New-York-Romanze zu betiteln, finde ich schon ein wenig gewagt. Der Sprachstil war sehr gut und abwechslungsreich, wenn auch meiner Meinung nach, manchmal zu vulgär, passte jedoch zu den Protagonisten. Allerdings waren mir weder die Protagonisten noch die Nebencharaktere besonders ans Herz gewachsen und das Umfeld in der die Geschichte spielt, war einfach nicht meine Welt. Es war interessant das Buch zu lesen, allerdings fand ich die Personen zu anstrengend und problembehaftet.
Fazit: Ein Roman, auf den man sich einlassen muss.

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Veröffentlicht am 29.08.2023

Für mich hat die Geschichte leider nicht ganz funktioniert

2

Bei Cleopatra und Frankenstein handelt es sich um ein Buch, das bereits einen großen Hype erfahren hat und nun endlich auf deutsch übersetzt wurde. Ich habe mich sehr auf die Geschichte gefreut, die Leseprobe ...

Bei Cleopatra und Frankenstein handelt es sich um ein Buch, das bereits einen großen Hype erfahren hat und nun endlich auf deutsch übersetzt wurde. Ich habe mich sehr auf die Geschichte gefreut, die Leseprobe hat mich überzeugt und letztendlich stand einer wunderbaren Unterhaltungslektüre nichts mehr im Wege. Das dachte ich zumindest.
Es war letztendlich einfach nicht so ganz mein Buch. Cleo und Frank lernen sich auf eine sehr angenehme und humorvolle Weise kennen, ihre Liebe entfacht wahnsinnig schnell und genauso schnell wird die Kluft zwischen den beiden Charakteren immer größer. Im Endeffekt würde ich nicht sagen, dass es sich bei dem Buch um eine Liebesgeschichte handelt, aber das ist ja auch gar nicht schlimm, auch wenn ich was anderes erwartet habe. Ich fand außerdem, dass sich der eigentliche Fokus irgendwie relativ schnell verschoben hat

Die Geschichte wird eher von den Nebencharakteren getragen, die oft ganze Sequenzen für sich beanspruchen und das Leben von Cleo und Frank so aus ganz unterschiedlichen Perspektiven zusammentragen. Diesen Aspekt fand ich sehr gut umgesetzt und vor allem besonders. Die Kapitel des Charakters Eleanor sind durch den offensichtlichen Perspektivwechsel am meisten aufgefallen und haben mich auch vom Schreibstil her am meisten überzeugen können.
Ich fand schade, dass das Buch teilweise als humorvoll vermarktet wurde, wenn dies meiner Meinung nach maximal im ersten Kapitel wirklich zu finden war. Danach hat definitiv die düstere Stimmung überwogen und ich habe eigentlich nichts mehr zu Lachen gehabt.
In dem Buch finden sehr sehr viele Themen einen Platz, was ich einerseits mag, andererseits aber wirklich ein bisschen erschlagend wirkte. Vor allem das toxische Verhältnis fast aller Charaktere untereinander und dieser ganz auffällig sorglose Umgang mit Drogen jeglicher Art, fand ich super abschreckend. Ich verstehe aber, dass man genau das an dem Buch bewundert. Ich weiß, dass es sich dabei um die Lebensrealität einiger Menschen handelt und dass es deshalb wichtig und richtig ist, sowas zu thematisieren. Ich konnte damit aber in diesem Buch einfach nicht warm werden. Mir hat die Verbindung zu den Charakteren gefehlt, ich fand leider niemanden interessant genug, um wirklich mitzufiebern. Ich freue mich für alle, denen es diesbezüglich anders ging. Für mich hat diese Geschichte aber leider nicht so gut funktioniert.

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