Mehr Schein als Sein...
Nachdem ich von dem Debüt „Die stille Kammer“ der Autorin Jenny Blackhurst damals so begeistert war und mich „Das Böse in deinen Augen“ leider nicht mehr so überzeugen konnte, wage ich mich mit „Das Gift ...
Nachdem ich von dem Debüt „Die stille Kammer“ der Autorin Jenny Blackhurst damals so begeistert war und mich „Das Böse in deinen Augen“ leider nicht mehr so überzeugen konnte, wage ich mich mit „Das Gift deiner Lügen“ mal wieder an einen Psychothriller von ihr. Vielen Dank an die Community und Austauschplattform Lesejury von Bastei Lübbe, für die ich dieses Buch in einer Leserunde lesen, bewerten und natürlich rezensieren durfte.
Die Leseprobe zu diesem Roman konnte mich ja schon erreichen und schnell erkannte man, dass es in die Richtung "Desperate Housewives" geht. Durch einen interessanten Prolog wird man kurz vorgewarnt, um was es überhaupt geht und danach ging es sofort in die Handlung und die kleine heile Welt von Severn Oaks. Nach und nach lernt man die vielen verschiedenen Charaktere kennen, aber auf Grund der Einteilung, bin ich mit diesen nicht durch einander gekommen und war sofort in der Geschichte angekommen. Im ersten drittel gab es auch noch soviel zu entdecken, der Mittelteil flachte etwas ab und zum Ende hin wurde es dann wieder spannender und eine Aufdeckung nach der anderen ereilte einen.
Die Autorin hat auch wie sonst schon wieder auf Blutvergießen verzichtet, es passieren Unfälle und es geschehen Dinge, jedoch wird hier mehr auf die Psyche gebaut und auch nicht tief ins Detail gegangen.
In Hinsicht zu der genannten Serie, wie auch zu „Pretty little liars“ hat es mir sehr gefallen. Ich mag solch einen Aufbau, jedoch hatte dieser Roman weniger mit einem Psychothriller zu tun. Da erwarte ich einfach mehr, als hinter die Fassade einer kleinen skurrilen Welt einzutauchen und hinter geschlossener Gardine auf ihre Geheimnisse, Intrigen, Lügen, Macht, Geld, Mobbing und Vertuschungen zu schauen. Ausnahmslos jeder ist in irgendetwas verstrickt und manche Auflösungen waren wirklich sehr gut verpackt, so dass man an der Nase herumgeführt worden ist.
Der Schreibstil hat mir wieder sehr gefallen und ich war sofort in den Geschehnissen drin. Die sehr gute bildhafte Beschreibung, auch die Vorstellung der vielen Charaktere hat dazu geführt, sich eine typisch amerikanische Anlage aus dem TV vor Augen zu führen.Die einzelnen Kapitel haben eine ungefähre gleichbleibende kurze Leselänge und dadurch fließ der Text noch schneller dahin. Die Handlung wird aus den verschiedenen Perspektiven der vielen Charaktere in der Erzählperspektive wiedergegeben. Die einzelnen Charakteren waren für mich individuell und ausreichend herausgearbeitet.
Das Cover ist mal wieder eine Augenweide und es lässt sich daraus auch nichts zur Handlung erahnen. Und den Titel versteht man ganz gut, wenn man das ganze Buch gelesen hat und somit versteht, um wen es hier wirklich geht.
Mein Fazit: In meinen auch leider kein Pyschothriller in diesem Sinne, aber dennoch fühlte ich mich sehr gut unterhalten.