Leserunde zu "In case we trust" von Tess Tjagvad

New Adult meets SUITS
Cover-Bild In Case We Trust
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Tess Tjagvad (Autor)

In Case We Trust

Sie sind Rivalen, doch können das Knistern zwischen ihnen nicht leugnen

Nach dem Jurastudium will sich Gracie endlich als Anwältin bei Gold, Bright & Partners, einer der erfolgreichsten Kanzleien Bostons, beweisen. Aber der Konkurrenzkampf unter den jungen Anwält:innen ist härter als gedacht. Ihr größter Rivale in der Gruppe von ehrgeizigen Anfänger:innen ist der attraktive Ira, der zu allem Überfluss auch noch auf denselben Fall angesetzt wird. Trotz ihres schlechten Starts kommen sich die beiden bei spätabendlichen Recherchearbeiten schon bald immer näher. Doch Gracie verbirgt ein Geheimnis, das ihre Karriere gefährden könnte - und Ira als ihr größter Konkurrent auf keinen Fall erfahren darf ...

»Tess erweckt mit Gracie und Ira zwei Figuren zum Leben, die echter und berührender nicht sein könnten. Ihre Geschichte ist leise und laut, zart und doch so eindrücklich, dass sie noch lange in Erinnerung bleibt.« LENA KIEFER

Timing der Leserunde

  1. Bewerben 30.10.2023 - 19.11.2023
  2. Lesen 04.12.2023 - 31.12.2023
  3. Rezensieren 01.01.2024 - 14.01.2024

Bereits beendet

Schlagworte

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Teilnehmer

Diskussion und Eindrücke zur Leserunde

Veröffentlicht am 01.01.2024

Absolutes Highlight 😍

4

Zusammenfassung:

Ira und Gracie – beide frische Anwälte – beginnen einer der Anwaltskanzlei und müssen sich dort mit anderen Anwärtern beweisen. Vorerst machen es sich die Beide nicht gerade einfach. ...

Zusammenfassung:

Ira und Gracie – beide frische Anwälte – beginnen einer der Anwaltskanzlei und müssen sich dort mit anderen Anwärtern beweisen. Vorerst machen es sich die Beide nicht gerade einfach. Auch ein Ranking, welches die Leistung der Anwälte staffelt macht es zu Beginn nicht gerade einfach. Doch sie finden einen Weg um gemeinsam die besten Lösungen für ihren gemeinsamen Fall zu finden und kommen immer mehr auf den richtigen Weg. Auch der Lebensweg der Beiden kreuzt sich und sie verlieben sich ineinander. Als an einem Galaabend plötzlich alles anders kommen soll und sich die Welt für Beide nochmal um 180 Grad dreht …


Meine Meinung:

Also WOW – ich bin absolut begeistert von diesem Buch! Ich finde Tess ist ein absolutes Meisterwerk gelungen und sie kann wahnsinnig stolz auf ihr Buch sein. Konnte mich echt super gut in die Protagonisten versetzen – was größtenteils auch an den wahnsinnig guten Beschreibungen und auch Gefühlsbeschreibungen der Autorin lag.

In meinen Augen hat sie jeden Protagonisten seinen eigenen perfekt passenden Charakter gegeben.

Ira, der ein wenig in sich eingeschlossen ist und nicht komplett traut aus sich auszubrechen.

Gracie, welche mich sehr an mich selber erinnert, macht sich wahnsinnig viele Gedanken und kämpft mit den Fehlern ihres Vaters.

Otis, der Offene und Gesprächige. Immer freundlich, hilfsbereit und einen Witz auf Lager.

Natalie, die scheinbar Eiskalte aber dennoch hat sie ein großes Herz.

Ich könnte für jeden Charakter etwas Finden. Also sie hat jeden seinen eigenen Charakter gegeben und das ist echt super in meinen Augen.

Auch finde ich es wahnsinnig super, dass Tess uns am Anfang des Buches beschrieben hat wie man Ira ausspricht. Tu mir sonst oft schwer mit Namen im Buch, weil ich nicht weiß wie ich ihn aussprechen soll aber der einzige komplizierte Name im Buch wurde erklärt. Musste echt einmal Grinsen.

Auch die Geschichte ist so wahnsinnig toll und auch nachvollziehbar. Wie bereits erwähnt – kann ich mich absolut hineinversetzen. Sowohl Gracie als auch Ira haben ihr Päckchen zu tragen. Beide stammen aus komplett unterschiedlichen Familiensituationen und haben dennoch beide ein Problem. Ira, der mit seiner Familie nicht das beste Verhältnis hat und sich nicht angekommen fühlt, sobald er nach Hause kommt. Und Gracie, die in eine reiche Anwaltsfamilie hineingeboren wurde und ihr Vater meint er kann mit Geld alles kaufen. Natürlich sind das komplett unterschiedliche Probleme und untereinander merkt man auch, dass zu Beginn nicht 100 % das Verständnis des Gegenüber vorhanden ist. Allerdings finde ich es super, dass sie wieder zusammenfinden und einen gemeinsamen Weg suchen.

Ich glaube, ich hätte ähnlich wie Gracie reagiert, als sie erfuhr, dass ihr Geheimnis verraten wurde. Im Gedanken geht man dann doch immer den einfachsten Weg und der war auch einfach Ira. Man kann ja nicht ahnen, dass man belauscht wird und derjenige es dann ausplaudert.

Die Situation als Ira seinen Vater die Meinung geigte fand ich super. Man soll ihm schon auch zeigen, dass er nicht immer alles richtig macht. Finde es auch toll, dass Ira Benjamin mit seinen Gedanken, dass er Arzt werden möchte unterstützt. Unterstützung ist einfach das wichtigste, wenn man sich für eine neue Richtung in seinem Lebensweg entscheidet!

Ich markiere mir in meinen Bücher immer vereinzelte Sätze, welche mich besonders mitnehmen. Da sind in den meisten Büchern nur eine oder zwei, manchmal auch gar keine Markierung, aber in diesem Buch kam ich nicht mehr aus dem Markieren heraus.

Zusammengefasst ist es ein super tolles Buch. Ich finde es muss jeder lesen und möchte der Autorin gerne ein Lob für ihr super Meisterwerk aussprechen! Ich freue mich schon sehr auf die nächsten zwei Bände!

Danke, dass ich Teil der Leserunde sein durfte!

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Veröffentlicht am 01.01.2024

So eine wunderschöne und echte Geschichte ...

5

Ich habe 𝑰𝒏 𝑪𝒂𝒔𝒆 𝑾𝒆 𝑻𝒓𝒖𝒔𝒕 wirklich wahnsinnig geliebt. Es hat mich so viel fühlen lassen und mich so berührt, dass ich’s am liebsten gleich nochmal zum ersten Mal lesen würde.

Ich hab mich sehr, sehr ...

Ich habe 𝑰𝒏 𝑪𝒂𝒔𝒆 𝑾𝒆 𝑻𝒓𝒖𝒔𝒕 wirklich wahnsinnig geliebt. Es hat mich so viel fühlen lassen und mich so berührt, dass ich’s am liebsten gleich nochmal zum ersten Mal lesen würde.

Ich hab mich sehr, sehr schnell in den wunderschönen Schreibstil der Autorin und die Bilder, die sie mit diesem erschafft, verliebt. Es gab so viele unglaublich schöne Sätze, die herausgestochen sind und gleichzeitig so perfekt hineingepasst haben, dass ich alleine schon deshalb gedanklich und mit dem Herzen einfach gerne im Buch geblieben wäre.

Gracie und Ira haben sich beim Lesen für mich ein bisschen wie ein Spiegelbild meiner Gedanken- und Gefühlswelt angefühlt und ich kann mir sehr gut vorstellen, dass es einigen ebenso gehen wird. Gerade, wenn es darum geht, zu lernen, Selbstvertrauen zu haben, weil es fast unmöglich ist, anderen zu vertrauen, wenn man nicht einmal sich selbst vertraut. Wenn es darum geht, still und scheinbar unsichtbar zu sein, weil da diese Stimme im Kopf ist, die einem sagt, dass es sowieso egal ist, weil niemand wirklich hinschaut und auch niemand zuhört. Oder darum, dass man viel zu viel Wert darauf legt, was andere von einem denken & andere in einem sehen und sich selbst dabei aus den Augen verliert. Manchmal hat es ein bisschen wehgetan, all diese Dinge zu sehen und sich selbst darin wiederzufinden. Aber im Laufe der Geschichte hat es sich dann eher so angefühlt, als würde etwas an den richtigen Platz gerückt werden. Es war erst schmerzhaft und dann irgendwie heilsam.🤍

An der Liebesgeschichte der beiden habe ich besonders geliebt, wie gebend und ergänzend sie sich angefühlt hat. Ich habe es geliebt, dass sich das zwischen ihnen angefühlt hat wie eine Mischung aus »Gegensätze ziehen sich an« und gleichzeitig wie zwei Puzzleteile, die zusammengehören, aber eben noch herausfinden müssen, in welchem Winkel. Ich habe geliebt, 𝒘𝒊𝒆 die beiden einander gesehen und 𝒘𝒂𝒔 sie im jeweils anderen gesehen haben. Und dass sie eben genau dadurch das füreinander sein konnten, was sie gerade am meisten gebraucht haben.

Für Gracie war das jemand, der ihr dabei hilft zu erkennen, dass sie mit ihrem Verstand, ihrem Herzen und ihrem kompletten Dasein mehr als genug Grundlage dafür hat, Selbstvertrauen darauf aufzubauen. Jemand, der ihr dabei hilft, sich langsam von ihren Zweifeln und den 𝑾𝒂𝒔-𝒘𝒆𝒏𝒏‘𝒔 zu lösen. Und jemand, der ihr hilft, ihr Eigenlicht zu finden, um die grauen Gedanken etwas heller werden zu lassen.
Und für Ira war es jemand, der ihn sieht - wirklich sieht - und der ihn hört - auch dann, wenn er gar nichts sagt. Jemand, der sich für seine schöne Gedankenwelt und sein gutes Herz interessiert. Und jemand, der ihm nicht nur dabei hilft, seine Stimme wiederzufinden und sie - vor allem für sich selbst - zu nutzen, sondern auch dabei, zu erkennen, dass seine Gedanken und Gefühle es wert sind, geäußert zu werden. Dass sie nicht egal, sondern wichtig sind.🤍

Ich fand die Entwicklungen zwischen den beiden so, so schön! Diese Echtheit, die Tiefe, die Sanftheit. Dass Ira etwas Ruhe in ihr Gedankenchaos bringt und Gracie dafür Ira‘s Stille mit Leben füllt. Dass beide ihre Probleme haben, nicht alles perfekt läuft und dass da Zweifel sind & es Rückschläge gibt. Aber dass all diese Dinge das zwischen ihnen nicht kaputt macht, sondern ihnen beiden hilft. Beim 𝑬𝒓𝒌𝒆𝒏𝒏𝒆𝒏. Beim 𝑳𝒆𝒓𝒏𝒆𝒏. Und beim 𝑽𝒆𝒓𝒛𝒆𝒊𝒉𝒆𝒏, 𝑽𝒆𝒓𝒕𝒓𝒂𝒖𝒆𝒏 und 𝑽𝒆𝒓𝒔𝒖𝒄𝒉𝒆𝒏.

Meine Vorfreude auf die anderen beiden Bände ist wirklich so, so groß und mal abgesehen davon, dass ich in 𝑱𝒖𝒅𝒆 möglicherweise schon jetzt meinen Lieblingscharakter gefunden habe, hat mich vor allem das Ende hier ziemlich neugierig auf die Geschichte von 𝑳𝒂𝒖𝒓𝒆𝒍 & 𝑨𝒂𝒓𝒐𝒏 im zweiten Band gemacht! Werde dann jetzt wohl mal ein bisschen die Tage bis zu beiden ETs zählen gehen.

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Veröffentlicht am 01.01.2024

Großartige Geschichte rund um den wahren Wert von Vertrauen

4

"Die Frage, die ich mir nun seit einigen Wochen stellte, war: Was war noch von mir übrig, jetzt wo ich dieses schillernde Kostüm abgelegt hatte? Wer war ich darunter?" (Gracie - S. 11, Z. 19-22)

! Der ...

"Die Frage, die ich mir nun seit einigen Wochen stellte, war: Was war noch von mir übrig, jetzt wo ich dieses schillernde Kostüm abgelegt hatte? Wer war ich darunter?" (Gracie - S. 11, Z. 19-22)

! Der erste Teil der Rezension kann geringfügige Spoiler enthalten !

Ein Neuanfang. Die Vergangenheit loslassen. Das will Gracie erreichen in dem sie nach ihrem Jurastudium in der Kanzlei bei den größten Konkurrenten ihres Vaters anfängt. Mit einem neuen Namen, neuer Wohnungen, dafür ohne die Bürde des Familiennamen, der sie über die Jahre beinahe erdrückt hatte. Doch dieser Neuanfang gestaltet sich schwieriger als gedacht, in der Kanzlei "Gold, Bright & Partners" wird ihr ausgerechnet der mysteriöse Ira, der ihre Vergangenheit ganzschön aufwühlt als Partner zugeteilt. Gracie muss lernen sich nicht nur ihrer Vergangenheit sondern auch der Zukunft zu stellen um wieder Vertrauen zu können.

Das dunkle Cover mit der Wagschale und der goldnen Schrift hat eine unvergleichlich schöne Ästhetik. Diese Mystik und der gewisse Wiederspruch darin. Dazu der Titel: "In case we trust" - "Für den Fall, dass wir vertrauen". Es könnte wohl keinen passenderen Titel für dieses Buch geben.

Tess Tjagvads Scheibstiel ist sehr flüssig und angenehm zu lesen. Die Autorin schafft es schwierige Themen mit einer Leichtigkeit zu behandeln, die sie einem sofort näher bringt.
Die Charaktere sind sehr gut ausgearbeitet, dreidimensional und vielschichtig. Leider bekommt man von den Nebenfiguren kaum etwas mit, dafür ist die starke, authentische Charakterentwicklung von Gracie und Ira um so faszinierender. In den wechselnden Ich-Perspektiven der Beiden bekommt man einen Einblick in ihre Gedankenwelt, kann ihre Beweggründe nachvollziehen und noch ein wenig mehr mitfiebern. Die Wechsel zwischen den Blickwinkeln sind unregelmäßig aber gut gesetzt, so dass sie den Lesefluss nicht stören.

Allgemein handelt es sich "In case we trust" um eine großartige Geschichten rund um Freundschaft, Liebe, die Suche nach sich selbst und den wahren Wert von Vertrauen. Gracies Schicksal und der Einblick in ihre Gedankenwelt hat mich unglaublich berührt, diese Reihe und ihrer Charaktere haben großes Potenzial. Die Jura-Thematik ist sehr gut ausgearbeitet, so dass das Buch dadurch nochmal deutlich aufgewertet wird. Es gibt spannende Einblicke in eine neue Welt, teilt neue Sichtweisen und verleiht dem Buch eine weitere Dimensionen. Vor diesesm Hintergrund findet man nicht viele YoungAdult Romane und um so mehr freue ich mich schon darauf, dass die weiteren Teile der Reihe erscheinen.
Eine Highlight-Buch mit absoluter Leseempfehlung an jeden Fan des Genres.

Dieses Buch wurde mir als Rezensionsexemplar von Lesejury bzw. dem LYX-Verlag zur Verfügung gestellt.

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Veröffentlicht am 14.01.2024

Aufgepasst Jessica Pearson, hier kommt Gold, Bright & Partners

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Vorab: Als “In Case we Trust“ angekündigt wurde, war ich hin und weg. Noch nie habe ich eine New Adult Romance mit dem Schwerpunkt Recht bzw. Jura gelesen. Für mich war also klar, ich muss ich dieses Buch ...

Vorab: Als “In Case we Trust“ angekündigt wurde, war ich hin und weg. Noch nie habe ich eine New Adult Romance mit dem Schwerpunkt Recht bzw. Jura gelesen. Für mich war also klar, ich muss ich dieses Buch unbedingt lesen.

Natürlich fällt zu aller erst das wunderschöne Cover auf. Sehr schlicht gehalten und in dem dunklen violett mit den floralen Ornamenten, wirkt es sehr edel. Dieser Endruck wird durch die goldene Schrift und den feinen Goldstaub drumherum verstärkt. Das Highlight des Covers ist für mich aber definitiv das Firmenlogo von Gold, Bright & Partners. Ich liebe es, ehrlich!

Gold, Bright & Partners ist die Kanzlei, die im Mittelpunkt der Geschichte steht, ist die Kanzlei, für die unsere Protagonistin Gracie Hoffman anfängt zu arbeiten.
Gracie ist eine jungen Frau, die mit Bestnoten und Summa cum laude Jura in Harvard studiert hat und nun ins Berufsleben startet. Immer an ihrer Seite: ihre beste Freundin Cassidy, mit der sie zu Beginn der Geschichte zusammenzieht. Gracie ist ein sehr ruhiger und in sich gekehrter Mensch. Jura hat sie vor allem deshalb studiert, weil sie helfen möchte und nicht, weil sie auf Geld, Prestige oder dergleichen aus wäre. Sie ist introvertiert und würde einer wilden Partynacht immer ein Buch und ihr Bett vorziehen. Das macht sie für mich sehr sympathisch und greifbar. Außerdem hat sie einen Hang zu schräger Kleidung bzw. zu ungewöhnlichen Farb- und Stilkombinationen. Das lockert ihren Charakter sehr auf, was mir gut gefallen hat.

Ohne es zu wissen, lernen wir Ira schon auf den ersten paar Seiten kennen, weil Gracie unbeabsichtigt von ihrem Zimmer aus, in sein Schlafzimmer gucken kann. Und wenn das nicht schon eine schräge „erste Begegnung“ ist, wird diese Tatsache dadurch gestoppt, dass Gracie und Cassidy ihm, an ihrem ersten Arbeitstag, das Taxi wegschnappen. Das die drei nicht nur Nachbarn sind, wird ihnen dann spätestens in der Kanzlei bei der Kennenlernrunde klar. Perfekt gemacht wurde die Situationskomik für mich dadurch, dass Ira und Gracie von nun an mehr oder weniger zusammenarbeiten müssen.

Auch Ira ist eher der ruhige Typ, der sich überall rauszieht. Das liegt vor allem daran, dass er sich nirgendwo so wirklich zugehörig fühlt, etwas was ihn schon seit seiner Kindheit begleitet. Anders als Gracie ist er weder in der Stadt noch in finanziell unbesorgten Verhältnissen aufgewachsen. Etwas, was ihn härter arbeiten lässt, als so manch anderer.

Die Entwicklung der Beziehung zwischen den beiden hat mir wirklich gut gefallen. Wo am Anfang Antipathie geherrscht hat, schleicht sich langsam ein Team-Gefühl ein. Dieses wiederum wird zu einer zarten Freundschaft, in der sehr schnell die Funken, die zwischen den beiden sprühen, zu greifen sind.
Der Kanzlei-Alltag, die Crew aus den neuen Associates, die mit Ira, Gracie und Cassidy angefangen haben, ist ein unfassbar bunt gemischter und lustiger Haufen. Die Dynamik in der Gruppe ist einfach herrlich.
Der Fall rund um die Marke Eúnoia, der von Gracie und Ira bearbeitet wird, ist super spannend und verleiht der Geschichte einen ganz anderen Touch. Das hat mir wirklich besonders gut gefallen.

Das Gracie ein Geheimnis hat, ist den Leser*innen von Anfang an klar. Warum sie dies aber so gewissenhaft hütet und in wie fern ihr Vater, der selbst eine große und erfolgreiche Kanzlei in Boston führt, mit drinhängt, wird erst zum Ende der Geschichte klar. Hier muss ich sagen, dass die Handlung ein gutes Tempo hatte und ich Ira für seine Reaktion auf die Enthüllung bewundert habe. Echt, wie kann man so ruhig bleiben, wenn man etwas erfährt, was gegen den eigenen moralischen Ethos geht. Ich bin schwer beeindruckt.

Was ich vor dem Hintergrund dessen dann aber nicht nachvollziehen kann, ist die Schwere seiner Reaktion auf Gracies Anschuldigungen ihm gegenüber. Ja, das was sie macht ist absolut nicht die feine englische Art und auch ich wäre enorm angepisst, aber wiegt das wirklich schwerer für Ira, als das, worum es eigentlich geht? Ich kann es kaum glauben. Dennoch reagiert Ira, wie er es tut und bricht mit Gracie, die er so offenbar leibt.
Hier finde ich, merkt man leider, dass die Geschichte einen Konflikt „brauchte“, der Hinterher aufgelöst werden kann, damit die Protagonisten wieder zueinander finden.
Es ist absolut meckern auf hohem Niveau, aber das ist leider das Quäntchen, das mir für ein Highlight fehlt.

Was mir leider auch aufgefallen ist, ist das Ungleichgewicht in der Kapitellänge zwischen Iras und Gracies POV. Ich hatte das Gefühl, dass Gracies Kapitel sehr viel länger waren, als Iras, wodurch wir von ihm nicht so viel erfahren haben, wie von ihr. Ich habe das nicht nachgeprüft, aber mir ist das schon beim lesen des zweiten Abschnitts aufgefallen.

Meine zwei größten Kritikpunkte sind, wie gesagt, meckern auf ganz, ganz hohem Niveau und machen das Buch keinesfalls schlecht. Ich hatte super hohe Erwartungen und muss ganz ehrlich sagen, dass diese auch nicht enttäuscht wurden. Dennoch reicht es für mich leider nicht für ein Highlight. Das ist allerdings nicht weiter schlimm, immerhin können mich noch zwei weitere Bücher in der Reihe von sich überzeugen und ich freue mich schon so, so doll, wieder nach Boston in die wohl coolste Kanzlei der Welt zurückzukehren.

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Veröffentlicht am 14.01.2024

Suit-Vibes mit Schwächen

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Das Buch hat mir sehr, sehr gut gefallen. Ich gebe insgesamt 4,25 bis 4,5 Sterne. Das Buch hatte für mich absolute Suits Vibe, die ich sehr, sehr geliebt habe. Das Cover gefällt mir nach wie vor sehr, ...

Das Buch hat mir sehr, sehr gut gefallen. Ich gebe insgesamt 4,25 bis 4,5 Sterne. Das Buch hatte für mich absolute Suits Vibe, die ich sehr, sehr geliebt habe. Das Cover gefällt mir nach wie vor sehr, sehr gut. Es wirkt sehr edel, relativ schlicht und gerade mit dem goldenen Element der Waage, die Waage der Gerechtigkeit, passt es eigentlich zur Handlung sehr gut. Auch da geht es viel um Gerechtigkeit.

Der Schreibstil der Autorin ist sehr bildlich, sehr authentisch und empathisch. Man konnte sich wirklich gut in das Geschehen reinversetzen und alles gut mit verfolgen. Gerade die Gefühle hat die Autorin sehr gut herübergebracht.

Die Charaktere fand ich super spannend. Ira habe ich total geliebt. Ich mochte seine stille, nachdenkliche, kluge Art. Ich konnte seine Selbstzweifel so gut nachvollziehen und habe einfach total mitgefiebert, als er Stück für Stück seine Mauern eingerissen hat und immer mehr von seinem Charakter gezeigt hat.

Gracie mochte ich sehr gerne. Ich finde es bewundernswert, dass sie zu ihren Fehlern steht und auch die Konsequenzen tragen wird. Manchmal fand ich sie ein bisschen naiv und gutgläubig, aber alles in allem ein sehr starker Charakter, die auch eine tolle Entwicklung hingelegt hat. Natürlich konnte ich es nicht nachvollziehen, wie sie wirklich darauf gepocht hat oder gedacht hatte, dass Ira der Schuldige ist. Aber ein bisschen Drama muss ja in den Büchern immer vorkommen.

Ganz besonders gut haben mir die Nebencharaktere gefallen, unter anderem Jude. Ich finde Jude richtig spannend und freue mich auch schon auf die weiteren Bücher, weil wirklich tolle Nebencharaktere auch Platz schaffen. Die ganze Dynamik zwischen den Charakteren ist echt richtig gut.

Die Handlung an sich fand ich sehr spannend und sehr interessant. Ich liebe Suits, von daher habe ich mich sehr auf das Buch gefreut und auch die Aufklärung rund um die Kosmetikfirma mit den Tierversuchen finde ich im Allgemeinen persönlich auch sehr spannend.

Was mich allerdings sehr gestört hat, ist, dass das Hauptproblem mit Gracies Vater eigentlich kaum thematisiert wurde bzw. man eigentlich erwartet hat, dass da mehr kommt als nur eine SMS von ihrem Vater. Man hat irgendwie auf eine Konfrontation gewartet, dass irgendwie ein bisschen mehr passiert, ein bisschen spannender. Genauso wird die ganze Zeit im Fall ermittelt und letztendlich erzielen die eine außergerichtliche Einigung. Man hätte sich doch einen Prozess gewünscht und da noch ein paar mehrere Worte verloren. Dadurch, dass die Protagonisten für den Band fertig sind, wird man also wahrscheinlich nicht mehr viel von Gracie und ihrem Vater mitbekommen, was halt sehr schade ist. Da wurde Potenzial wirklich verschenkt und da muss ich auch einfach die paar Sterne, paar Punkte Abzug geben, weil man einfach aus diesem Buch noch viel mehr hätte rausholen können.

Ich werde die Reihe auf jeden Fall weiter verfolgen, weil sie mir sehr gut gefallen hat. Ich bin auf die anderen Geschichten gespannt und möchte mir natürlich die Suits nicht entgehen lassen.

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