Leserunde zu "Das Mädchen aus Feuer und Sturm" von Renée Ahdieh

Freund oder Feind? Gut oder Böse?
Cover-Bild Das Mädchen aus Feuer und Sturm
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Renée Ahdieh (Autor)

Das Mädchen aus Feuer und Sturm

Martina M. Oepping (Übersetzer)

Mariko ist die Tochter eines mächtigen Samurai und kennt ihren Platz im Leben. So klug und erfinderisch sie auch sein mag - über ihre Zukunft entscheiden andere. Als sie erfährt, dass sie den Sohn des Kaisers heiraten soll, nimmt sie ihr Schicksal hin. Doch auf dem Weg zu ihrer Hochzeit entkommt sie nur knapp einem blutigen Überfall - und nutzt ihre Chance, die Freiheit zu kosten: Als Junge verkleidet schmuggelt sie sich unter die Banditen und lernt eine ganz neue Welt kennen. Und sie verliert ihr Herz ... ausgerechnet an den Feind.


Timing der Leserunde

  1. Bewerben 30.07.2018 - 19.08.2018
  2. Lesen 03.09.2018 - 23.09.2018
  3. Rezensieren 24.09.2018 - 07.10.2018

Bereits beendet

Teilnehmer

Diskussion und Eindrücke zur Leserunde

Veröffentlicht am 30.09.2018

Magie einer fremden Kultur

5

Ein wunderbares Märchen mit magischen Elementen, umgeben vom asiatischen Setting. Eine Geschichte die an Disneys Pocahontas erinnert und zum Träumen einlädt.

Mariko, die Tochter eines angesehenen Samurais, ...

Ein wunderbares Märchen mit magischen Elementen, umgeben vom asiatischen Setting. Eine Geschichte die an Disneys Pocahontas erinnert und zum Träumen einlädt.

Mariko, die Tochter eines angesehenen Samurais, befindet sich auf dem Weg zu ihrem Verlobten, dem Sohn des Kaisers. Obwohl die junge Frau lieber ihr Leben nach ihren Vorstellungen gestalten würde und unabhängig sein möchte, fügt sie sich dem Willen ihres Vaters und stimmt der Verlobung zu. Auf dem Weg dahin wird ihr Geleitzug angegriffen und sie kann in letzter Sekunde in den Wald fliehen. Daraufhin schließt sie sich als Junge verkleidet ihren vermeintlichen Feinden an. Doch das Leben hält noch mehr Überraschungen für sie bereit, von denen sie anfangs nicht zu träumen wagte.

Das Cover des Buches ist ein echter Eyecatcher und hat mich auch sofort auf den Roman aufmerksam gemacht. Das zarte Rosa mit dem Mädchen im Vordergrund wirkt einfach märchenhaft und geheimnisvoll. Dazu noch das wunderschöne Kleid und die Berglandschaft im Hintergrund, welche zum Träumen einladen und mir ein Gefühl von Freiheit geben.

„Das Mädchen aus Feuer und Sturm“ war der erste Roman, den ich von der Autorin Renée Ahdieh gelesen habe. Der Schreibstil der Autorin hat mir sehr gut gefallen. Er war flüssig zu lesen und die Seiten flogen nur so dahin, sodass man das Buch fast gar nicht mehr aus der Hand legen konnte. Trotz der dritten Person konnte man sich gut in die Charaktere, vor allem Mariko, hineinversetzen und auch mit ihnen fühlen. Besonders gut fand ich auch den Wechsel der Perspektiven, sodass man auch einen Einblick in die Gefühlswelt und das Geschehen rund um die Nebencharaktere hatte.

Mariko ist echt eine tolle Persönlichkeit, ich habe sie echt ins Herz geschlossen. Stark, unabhängig und auf keinen Fall auf den Mund gefallen. Auf der anderen Seite auch erfinderisch, loyal und total liebenswürdig. Sie setzt sich für die Menschen, die ihr wichtig sind ein, auch wenn sie sich dadurch selbst in Gefahr bringt. Sie hat ihre eigene Meinung und vertritt diese auch ohne Scheu.

Auch die Mitglieder vom Schwarzen Clan waren toll. Sie wirken wie eine Familie verlorener Jungs, die sich zusammengeschlossen haben. Besonders Okami hat mir sehr gut gefallen. Er wirkte sehr geheimnisvoll auf den Leser und man wollte unbedingt mehr über ihn erfahren.

Die Lovestory zwischen Mariko und ihrem Liebhaber war wirklich wunderschön. Ich fand gut, dass es sich langsam entwickelt hat und nicht auf einen Schlag passiert ist, wie es in manchen Romanen der Fall ist. Denn solch überstürzte Liebesgeschichten empfinde ich immer als sehr unrealistisch und auch nicht nachvollziehbar. Daher gefiel mir das Tempo in diesem Roman sehr gut.

Die Spannung war im gesamten Roman präsent und wurde auch bis zum Ende hingehalten. Es waren genügend Plot-Twists enthalten, sodass man weder das Ende voraussehen konnte noch irgendwas erahnen konnte, man wurde immer wieder überrascht, was mir sehr gut gefallen hat.

Bisschen schwer fand ich jedoch die japanischen Begriffe, da sie meinen Lesefluss immer wieder ins Stocken brachten, da ich sie nicht auf Anhieb verstehen konnte und damit auch nicht zuordnen konnte. Zwar war am Ende ein Glossar, indem die meisten Begriffe erklärt wurden, jedoch fand ich es immer ein bisschen umständlich, erst bis zum Ende zu blättern um die Bedeutung herauszufinden, um dann wieder auf die ursprüngliche Seite zurückzukehren und dann wieder in die Geschichte einzusteigen.

Das Ende war perfekt und schrecklich zugleich. Ein totaler Cliffhänger, sodass man einfach weiterlesen muss. Ich freue mich einfach schon riesig auf Band 2 und kann es kaum noch erwarten!

FAZIT: Eine tolle Geschichte, die einen zum Träumen aber auch ein bisschen zum Nachdenken anregt. Sie entführt den Leser in die asiatische Kultur und auch in die Magie. Unbedingt LESEN!!!!

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Veröffentlicht am 05.10.2018

Kopfkino garantiert

1

Mit Das Mädchen aus Feuer und Sturm ist Renée Ahdieh ein fesselnder Auftakt gelungen, der einen die Fortsetzung und zugleich das Finale dieser außergewöhnlichen Dilogie gespannt erwarten lässt.
Das Setting ...

Mit Das Mädchen aus Feuer und Sturm ist Renée Ahdieh ein fesselnder Auftakt gelungen, der einen die Fortsetzung und zugleich das Finale dieser außergewöhnlichen Dilogie gespannt erwarten lässt.
Das Setting ist offenkundig an das feudale Japan angelehnt, allerdings ohne Anspruch auf geschichtliche Genauigkeit, denn es handelt sich schließlich nicht um einen historischen Roman. Ein entscheidender Unterschied besteht zudem darin, dass in der Welt, die die Autorin erschaffen hat, Magie existiert, wobei dies nur hier und da am Rande angedeutet wird und zumindest im ersten Band noch keinen Schwerpunkt der Handlung darstellt. Allzu viele Erklärungen hinsichtlich der vorhandenen Magie sowie des Schauplatzes und der vorherrschenden Gesellschaft sollte man daher nicht erwarten.

Dafür überzeugt Renée Ahdieh mit ihrem beeindruckenden Schreibstil. Ganz ohne ausschweifende, übermäßig detaillierte Beschreibungen gelingt es der Autorin die verschiedenen Szenen und Charaktere vom Prolog an vor dem geistigen Auge des Lesers zum Leben zu erwecken, beinahe so als würde man einen Film sehen. Lediglich an die vielfach verwendeten japanischen Begriffe, die einem in der Regel nicht geläufig sind, muss man sich erst einmal gewöhnen. Sie passen jedoch sehr gut zum Setting und tragen zum asiatischen Flair der Geschichte bei.

Mariko ist eine clevere und mutige Heldin, die die Chance ergreift ihr Schicksal selbst in die Hand zu nehmen, als sich ihr die Gelegenheit dazu bietet. Sie möchte, verständlicherweise, ihren Wert beweisen und nicht nur als hübsches Accessoire gesehen werden, das man gewinnbringend verschachern kann. Sie handelt meist sehr überlegt, kann sich impulsive Antworten aber vor allem einer bestimmten Person gegenüber oftmals nicht verkneifen. Es fällt ihr also schwer ihre Zunge im Zaum zu halten, was sie sowohl menschlich als auch sympathisch macht, da es zeigt, dass sie nicht nur Stärken, sondern auch Schwächen hat.

Es gelingt Mariko sich als Junge verkleidet beim schwarzen Clan, den mutmaßlichen Attentätern, einzuschleusen und langsam das Vertrauen einzelner Mitglieder zu gewinnen. Doch je mehr sie über den Clan und seine Taten erfährt, desto mehr geraten ihr Entschluss Rache zu üben und ihre Gewissheit, dass er hinter dem Überfall steckt, ins Wanken. Einerseits, weil sie manche von ihnen sehr bald ins Herz schließt, andererseits, weil sie ernstliche Zweifel an deren Verantwortung hegt. Ein solcher Angriff passt schlicht nicht zum sonstigen Verhalten des Clans, deren Aktionen eher denen von Robin Hood als denen skrupelloser Meuchelmörder ähneln. Außerdem bietet der Clan Mariko einen Platz, an dem sie sie selbst sein kann und dafür geschätzt wird.

Als Leser findet man vor allem Okami besonders interessant und liebenswert, auch wenn er stets nur sehr wenig von sich preis gibt. Die Chemie zwischen ihm und Mariko ist von Anfang an deutlich spürbar. Das verwirrt Okami jedoch zutiefst, da er Mariko, genau wie alle anderen, für einen Jungen hält und seine widersprüchlichen Gefühle für sie demzufolge nicht richtig einzuordnen weiß. Dass sie sich ebenso stark zu ihm hingezogen fühlt, sorgt bei Mariko hingegen für Gewissensbisse, da diese Emotionen nicht mir ihrer selbst auferlegten Mission vereinbar sind.

Die Szenen der beiden, insbesondere ihre Streitgespräche, bringen einen regelmäßig zum Schmunzeln, weshalb man sich über jede einzelne von ihnen freut; sogar noch mehr, als Okami endlich ihr Geheimnis erfährt und sich eine zarte Liebesgeschichte zwischen ihnen entwickelt, die sich aber nicht zu sehr in den Vordergrund drängt.

Viele andere Charaktere kann man nur schwer einschätzen und kaum bis gar nicht durchschauen. Speziell die Mitglieder der kaiserlichen Familie, ihre Absichten und Beziehungen untereinander bleiben einem bis zum Ende bzw. noch darüber hinaus ein Rätsel, das in der Fortsetzung hoffentlich gelöst werden kann. Sie alle planen zweifellos Intrigen und spinnen ein Netz aus Lügen, doch man weiß noch nicht, wo das Ganze letztlich hinführen soll oder wen sie damit zu fangen beabsichtigen.

Marikos Bruder Kenshin steht man ebenfalls zwiespältig gegenüber, im Verlauf der Handlung verliert er eher noch an Sympathie. Er behauptet mehrfach, Ehre sei das wichtigste, handelt aber zunehmend unehrenhaft, um nicht zu sagen rücksichtslos, und nicht jede seiner Handlungen lässt sich auf äußere, möglicherweise magische Einflüsse zurückführen.

Trotz des Er-/Sie-Erzählers fühlt man sich mit einigen der Charaktere, allen voran natürlich Mariko und Okami, sehr verbunden und fiebert mit ihnen mit. Besonders positiv hervorzuheben sind dabei die wechselnden Perspektiven, die einen umfassenden Einblick in die Geschichte, zum Teil an verschiedenen Schauplätzen zu etwa der gleichen Zeit, sowie das Innenleben mehrerer Figuren ermöglichen, ohne zu viel vorweg zu nehmen. Dass es Abschnitte aus der Sicht einer bestimmten Person gibt, bedeutet jedoch nicht zwangsläufig, dass man diese auch versteht, denn Renée Ahdieh ist sehr geschickt darin stets nur so viel zu verraten, dass die Neugier des Lesers aufrecht erhalten bleibt.

Die Handlung ist durchgängig mitreißend und die vielen Andeutungen hier und da animieren konsequent zum Weitelesen. Im Verlauf der Geschichte warten zahlreiche Überraschungen und unerwartete Wendungen auf den Leser, insbesondere im letzten Drittel des Buches. Die Autorin zögert nämlich zum Glück nicht alle Enthüllungen bis zum zweiten Band hinaus.

Der Auftakt endet gewissermaßen mit einem Cliffhanger, dieser ist aber nicht ganz so fies wie bei einigen anderen Romanen, was das Verlangen nach der Fortsetzung allerdings nicht schmälert. Es bleiben am Schluss unzählige Fragen offen, nach deren Antworten man sich sehnt. Zum einen, um zu erfahren, ob etwaige Spekulationen sich bestätigen, zum anderen, weil man absolut keine Ahnung hat, was diese oder jene Figur mit ihrem Verhalten bezweckt bzw. welche Motive tatsächlich dahinter stecken. Die letzten Entwicklungen kündigen auf jeden Fall ein vielversprechendes Finale an, welches man nun gespannt erwartet.


FAZIT

Das Mädchen aus Feuer und Sturm ist der Auftakt zu einer packenden, ereignisreichen Geschichte, die nie langweilig wird und bei der Kopfkino garantiert ist. Man bekommt beim Lesen definitiv Lust auf mehr – von dieser Geschichte und der Autorin.

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Veröffentlicht am 30.09.2018

War mir zu wenig "Ahdieh"

1

Renée Ahdieh kenne ich – vermutlich wie die meisten Leser – von ihrer „1001 Nacht“-Reihe rund um die mutige Shahrzad, die es schafft, den skrupellosen Chalid zu bändigen und das Königreich auf ihre eigene ...

Renée Ahdieh kenne ich – vermutlich wie die meisten Leser – von ihrer „1001 Nacht“-Reihe rund um die mutige Shahrzad, die es schafft, den skrupellosen Chalid zu bändigen und das Königreich auf ihre eigene Weise zu retten. Während „Zorn und Morgenröte“ eines meiner Highlights war, hat mir „Rache und Rosenblüte“ nicht mehr ganz so gut gefallen – trotzdem hat die Autorin mich so sehr beeindrucken können, dass ich sehnsüchtig auf ihre Neuerscheinung gewartet habe. „Das Mädchen aus Feuer und Sturm“ nimmt zwar leider nicht das Orientalische in den Fokus – so wie ich es mir gewünscht hätte –, aber auch die japanische Welt lädt als Buch zum Verweilen ein. Obwohl (oder gerade weil) ich so große Hoffnung in dieses neue Buch von Renée Ahdieh gelegt habe, hat mich die Umsetzung leider enttäuscht.

Mein Hauptproblem mit diesem Buch war, dass es mich nicht gepackt hat und mich nicht begeistern konnte. Zugegebenermaßen bietet die Geschichte einige tolle Plottwists, die die Autorin gut aufgegriffen und umgesetzt hat. Die Buchidee finde ich nach wie vor spannend und ich hätte mir gut vorstellen können, dass mich „Das Mädchen aus Feuer und Sturm“ würde mitreißen können. Meiner Meinung nach plätschert der Plot einfach viel zu langsam vor sich hin und ich hatte stellenweise das Gefühl, dass Seite um Seite vergeht, aber nichts passiert. Für mich lässt sich der Inhalt des Buches sogar in einem Satz zusammenfassen: Mariko wird auf der Reise zu ihrem Verlobten angegriffen, sie möchte herausfinden, wer die Angreifer waren, sie hat einen Verdacht, schließt sich dem Schwarzen Clan an und wird dort ein Lehrling, um die Wahrheit herauszufinden. Natürlich ist dieses Buch nicht ganz so einfach und lieblos geschrieben, wie es jetzt dargestellt wird. Es gibt ein paar sehr schöne und spannende Szenen sowie Stellen, an denen ich lachen musste, weil die Autorin damit meinen Humor getroffen hat. Auch die integrierte Liebesgeschichte fand ich ganz süß und hat die doch eher düstere Stimmung aufgelockert. Zudem passt der Schluss nicht ganz zu der vor sich hin plätschernden Geschichte, denn dort überschlagen sich die Ereignisse, so dass mir das letzte Drittel des Buches doch recht gut gefallen hat und kein Reinfall für mich war. Ich bin von Renée Ahdieh nur besseres gewohnt: Spannende und fesselnde Geschichten, die mich dazu bringen, die Nacht durchlesen zu wollen. Bei „Das Mädchen aus Feuer und Sturm“ hatte ich dieses Gefühl nicht mal ansatzweise.

Ein positiver Punkt, den ich gerne hervorheben möchte, war für mich die Ausarbeitung der Charaktere sowie deren Entwicklung und Geheimnisse. Mariko hat mir als Hauptfigur gut gefallen, auch wenn ich ein wenig gebraucht habe, um mit ihr warm zu werden. Sie ist nicht von Anfang an das taffe Mädchen, das sich überall durchzusetzen weiß und plötzlich alles kann, obwohl sie behütet aufgewachsen ist. Sie ist auch mal tollpatschig und macht Fehler, an anderer Stelle ist sie dafür mutig und stark. Die Balance dessen hat mich dazu gebracht, Mariko zu mögen und zu wünschen, dass sie die Täter findet, die sie und ihre Mitreisenden überfallen haben. Auch der Schwarze Clan war durchweg interessant gestaltet. Die Männer haben etwas Faszinierendes an sich und gerade Ranmaru als Oberhaupt und der Kämpfer Okami sind in dieser Geschichte bemerkenswert vielseitig ausgearbeitet. Mariko hat definitiv ihren „Spaß“ mit ihnen, muss sich immer wieder beweisen und erarbeitet nur sehr langsam und mühsam ihren Respekt. Allerdings hätte ich gerne mehr über den Schwarzen Clan erfahren. Die Truppe ist natürlich deswegen um so interessanter, je weniger man über sie weiß, aber ich hätte trotzdem gerne mehr Informationen – entweder über den Clan an sich oder die einzelnen Mitglieder – erhalten.

Vermisst habe ich die tollen Beschreibungen der Autorin. Während sie mir in ihrer vorherigen Dilogie geradezu mühelos das orientalische Feeling nähergebracht hat, hat sie es bei ihrem neuen Buch nicht so spielend geschafft. Ich mag Renée Ahdiehs Schreibstil weiterhin sehr gerne, keine Frage, aber sie macht in ihrem Buch mehrfach die Andeutung von Magie, was aber in der Handlung kaum eine Rolle spielt. Gerne hätte ich auch mehr von der japanischen Kultur erfahren. Ich bin in Bezug auf Japan eine totale Niete, weswegen ich – genau wie bei „Der Zorn und Morgenröte“ – auf tolle Beschreibungen und das allgemeine Gefühl für die Welt gehofft habe. Dieses Mal hat sie mich nur schwer einfangen können.

Ich habe keine Ahnung, wie die Autorin es geschafft hat, aber obwohl „Das Mädchen aus Feuer und Sturm“ für mich nur absoluter Durchschnitt war und das Buch durch die hohen Erwartungen enorm gelitten hat, möchte ich auch den zweiten Band noch lesen. Das Ende ist voller Geheimnisse und vorstellbaren Handlungssträngen, dass ich mich doch tatsächlich auf den Fortsetzungsband freue. Und wer weiß? Vielleicht wird mich ja der zweite Teil mehr überzeugen können und dynamischer sowie „Ahdieh“-mäßiger aufgebaut sein. Ich hoffe es zumindest sehr.


Fazit
„Das Mädchen aus Feuer und Sturm“ hat mich leider nicht überzeugen können, auch wenn das Buch gute Ansätze hat und mit den Charakteren sowie der Buchidee hätte glänzen können. Die Umsetzung von Renée Ahdieh fand ich leider nur okay und das hat mich sehr enttäuscht, da ich weiß, dass die Autorin mich hätte besser einfangen können. Deswegen habe ich auch lange zwischen 2,5 und 3 Sternen geschwankt, mich aber aufgrund der Plotidee und des Cliffhangers für 3 Sterne entschieden. Ich persönlich hoffe, dass der zweite Band die Reihe für mich retten wird, denn ich bin nach wie vor gespannt, was es mit dem Schwarzen Clan und dem Kaiserhof auf sich hat.

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Veröffentlicht am 07.10.2018

Das Mädchen aus Feuer und Sturm - Renée Ahdieh - Mega gut, super gemacht und total spannend, neues Lieblingsbuch

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Mariko ist die Tochter eines mächtigen Samurai und kennt ihren Platz im Leben. So klug und erfinderisch sie auch sein mag - über ihre Zukunft entscheiden andere. Als sie erfährt, dass sie den Sohn des ...

Mariko ist die Tochter eines mächtigen Samurai und kennt ihren Platz im Leben. So klug und erfinderisch sie auch sein mag - über ihre Zukunft entscheiden andere. Als sie erfährt, dass sie den Sohn des Kaisers heiraten soll, nimmt sie ihr Schicksal hin. Doch auf dem Weg zu ihrer Hochzeit entkommt sie nur knapp einem blutigen Überfall - und nutzt ihre Chance, die Freiheit zu kosten: Als Junge verkleidet schmuggelt sie sich unter die Banditen und lernt eine ganz neue Welt kennen. Und sie verliert ihr Herz ... ausgerechnet an den Feind.
(Klappentext)


Mit "Zorn und Morgenröte" hatte mich Renée Ahdieht total begeistern können und so wollte "Das Mädchen aus Feuer und Sturm" auch unbedingt lesen und ich wurde definitiv nicht enttäuscht.
Direkt auf den ersten Seiten konnte mich das Buch begeistern. Mariko, Tochter eines hochrangigen Samurais, ist mit einem Geleitzug auf dem Weg zu ihrem Verlobter in die Kaiserstadt, als sie im gefährlichen Jukaiwald überfallen wird. Nur knapp überlebt Mariko und fasst den Entschluss nach Antworten zu suchen und die Täter zu finden, anstatt sich auf den Weg nach Hause zu machen, wo ihre Eltern sie sofort wieder auf die Reise schicken würden.
Zitat : "Sie wollte nicht als Feigling sterben. Mariko war die Tochter eines Samurai. [...] Aber vor allem hatte sie immer noch Macht über ihre Entscheidungen. Jedenfalls an diesem einen, ihrem letzten Tag. Sie würde ihrem Feind gegenübertreten. Und in Ehre sterben."
Obwohl sie Angst hat und unsicher ist, will Mariko wenigstens einmal selbst über ihr Leben bestimmen und das mochte ich total gerne. Mir hat ihre charakterliche Entwicklung super gut gefallen und besonders ihren Mut und ihre mentale Stärke fand ich bewundernswert. Bisher war Mariko es gewohnt, nur weil sie ein Mädchen ist, von anderen wie Eigentum behandelt zu werden. Ihre Entscheidung sich als Junge zu tarnen und bei dem Schwarzen Clan einzuschleichen verändert für sie einiges. Trotzdem ist es für sie alles andere als einfach und sie muss viel einstecken, zeigt sich aber kämpferisch.
Den Schwarzen Clan fand ich richtig cool gemacht, von dem ersten Eindruck der gefährlichen Bande, vor der sich Reisende in Acht nehmen sollten, und all dem, was noch dahintersteckt. Mit so tollen Charakteren, die während des Buches sehr in mein Herz geschlossen habe. Ihr Anführer Ranmaru, der fiese kleine Ren oder der eher schweigsame, schwer undurchschaubare Ōkami.
Und genauso gab es Charaktere, wie Kenshin und Raiden, die mir mehr als unsympathisch waren, aber super zu der Geschichte gepasst haben.
Die Liebesgeschichte in dem Buch war süß und schön und mir hat es gut gefallen, wie sich entwickelt hat und eher weniger im Vordergrund stand, dabei dennoch von Bedeutung war. Und vor allem die Streitgespräche zwischen den beiden fand ich super, Mariko kann genail mit Worten umgehen und benutzt sie wie Waffen.
Zitat : "»Ich bin nicht ärgerlich. Es ist möglich, dass ihr mich nicht so gut kennt, wie ihr denkt.« Mariko brachte ihn zum Schweigen, entschlossen, sich nicht weiter mit ihm zu streiten. Mit Ōkami zu streiten war wie der Versuch, Rauch einzufangen."
Ich bin überwältigt von Renée Ahdiehs großartigem, märchenhaften und bildlichen Schreibstil. Wie sie ganz besonders die Gedanken und Gefühle von Mariko beschreibt, welche Metaphern sie verwendet und eine wunderschöne Atmosphäre erschaffen hat.
Größenteils wird das Buch aus der Sicht von Mariko erzählt, aber ab und zu werden Geschehnisse aus der Sicht des Kaisers oder Marikos Bruder Kenhsin geschildert.
Sehr gut gefallen hat mir auch, dass man als Leser tolle Einblicke in japanische Kultur bekommen hat und die Kulisse mit dem Jukaiwald oder der Kaiserstadt und die Fantasy-Aspekte fand ich super. Das Buch war spannend, actionreich und hat mich total gefesselt und ich bin schon sehr neugierig auf den zweiten Teil.

Fazit :
Mega gut, super gemacht und total spannend. Neues Lieblingsbuch. Grandioser erster Teil der Geschichte von Mariko und dem Schwarzen Clan und der wunderschöne, ganz besondere Schreibstil von Renée Ahdieh war einfach toll.

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Veröffentlicht am 07.10.2018

Erfolgsautorin mit weniger überzeugendem neuen Lesestoff

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Cover:
Das Cover finde ich sehr gelungen. Es spricht genau die richtige Zielklasse an mit seinem Stil, auch wenn es nichts über die Geschichte verrät. Ich finde es sehr schön anzusehen und wurde auch dadurch ...

Cover:
Das Cover finde ich sehr gelungen. Es spricht genau die richtige Zielklasse an mit seinem Stil, auch wenn es nichts über die Geschichte verrät. Ich finde es sehr schön anzusehen und wurde auch dadurch neugierig auf die Geschichte, weswegen ich es als sehr gelungen empfinde.

Inhalt:
Marikos Leben wird allein schon durch ihr Dasein bestimmt, doch die kluge junge Frau ist alles andere als gewillt sich dem zu beugen und nutzt die Gunst der Stunde, ihren eigenen Weg zu finden. Dass ihr auf diesem große Gefühle und Intrigen Steine in den Weg legen, hätte sie so nicht gedacht ... Die Leseprobe und damit den Einstieg des Buches fand ich richtig gut. Der Prolog sorgte gleich für Spannung und Neugierde, sodass ich mich nur zu gerne auf Marikos Geschichte stürzte, die für mich sehr vielversprechend klang. Mariko verkleidet sich als Junge, um ihrem Schicksal zu entkommen, was allein schon eine spannende Handlung verspricht. Insgesamt wurde ich in dieser Hinsicht nicht enttäuscht, muss ich sagen, begeistert aber leider auch nicht. Die Geschichte ist gut. Die Handlung an sich ist gut durchdacht, jedoch hatte ich manchmal das Gefühl, dass sie ein wenig vor sich hinplätschert. Sie ist nicht unspannend, aber so richtig einen durchweg roten, spannenden Faden fand ich nicht. Zumal manche Wendungen zwar richtig cool gedacht waren, jedoch nicht überraschend kamen, da der Verlauf recht zügig ersichtlich wird. Trotzdem hatte ich Spaß an der Geschichte, weil vereinzelte Situationen und auch die Idee der Geschichte mich doch unterhalten konnte. Es hätte dem Buch jedoch gut getan, in manchen Punkten ins Details zu gehen. Allem voran was die Magie angeht. Der Fanatsyanteil war passend, kam aber viel zu kurz, was für mich maßgeblich war, denn so konnte ich vieles nicht so richtig verstehen. Auch in anderen Punkte konnte ich manches Geschehen nicht so recht nachvollziehen, weil es entweder untypisch war und demnach nicht passte oder die Erklärungen fehlte. Es ist sehr schade, denn die Geschichte ist gut, wurde aber zu oberflächlich umgesetzt.


Charaktere:
Insgesamt fand ich die Charaktere eigentlich am besten an der Geschichte. Mariko fand ich als Protagonistin sehr gut gewählt, denn durch ihre Herkunft fällt ihr das plötzliche Leben außerhalb ihres schönen Hauses alles andere als leicht und sie muss einiges lernen. Auf der anderen Seite scheut sie davor nicht zurück und zeigt sich als mutige junge Frau, die sich von ihrem Herzen leiten lässt, dass vielleicht manchmal schneller ist als der Kopf. Aber gerade das mochte ich an ihr und hat für Spaß an der Geschichte gesorgt. Die ominösen Mitglieder des schwarzen Clans, zu dem Mariko gerät, haben es mir besonders angetan. Ich mochte die verschiedenen Persönlichkeiten und vor allem die geheimnisvollen Anführer wenn man so will fand ich richtig toll! Manche Figuren wie der König beispielsweise und seine Familie blieben zwar etwas blass, aber da wird mit Sicherheit in der Fortsetzung einiges kommen, was ich auch in Ordnung finde. Lediglich mit Marikos Zwillingsbruder Kenshin kam ich nicht so zurecht, weil ich seine Beweggründe und sein Handeln manchmal nicht ganz nachvollziehen konnte. Ansonsten wurde ich in diesem Punkt jedoch überzeugt!

Schreibstil:
Auch vom Schreibstil her bin ich etwas zwiegespalten. Grundsätzlich hat mir der Stil der Autorin gefallen, denn das Buch ließ sich meines Erachtens sehr gut lesen. Jedoch kenne ich die vorherige Dilogie der Autorin und bin vielleicht deswegen enttäuscht, denn dort konnte sie mich sehr begeistern. In ihrem neuen Buch schrieb sie für mich etwas leserunfreundlich. Es gab überraschende Szenenwechsel, was ich prinzipiell gut fand, jedoch wurde in den Szenen entweder zu langatmig und gegen Ende zu überhastet geschrieben. Es fehlte an vielen Stellen an Erklärungen, um sowohl über die Personen als auch das Geschehen den Überblick zu behalten. Man konnte sich durch ihre Beschreibungen jedoch durchaus ein Bild des Geschehens machen, nur nachvollziehen konnte ich es oft nicht. Was ich an den Wechseln jedoch sehr gut fand, waren die gewählten Perspektiven, die teilweise sehr überraschend waren und meine Neugierde doch schon anfachten, was die Hintergründe von allem angeht.

Fazit:
Insgesamt fand ich die Geschichte gut. Ich wurde unterhalten und die Idee war alles andere als schlecht. Jedoch war mir die Umsetzung in einigen Punkten zu oberflächlich und schwach, weswegen ich einiges nicht nachvollziehen konnte, was einfach nur schade war. Ich kann es nur teilweise empfehlen, denn wie gesagt: Eigentlich ist es cool, aber in der Umsetzung alles andere als perfekt gelungen.

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