Bridgerton trifft auf epische Fantasy und Magie.
Auch mit dem zweiten Band verspricht das Cover ein magisches Abenteuer der besonderen Art. Dunkel, anziehend und gefährlich – ein Vibe, den Pacat bereits in früheren Werken etabliert hat und nun lückenlos fortführt. Faszinierend finde ich, wie das Cover bereits Fäden zur Handlung zieht; Will, der mit dem Wissen um seinen Vorfahren kämpft, wird auf dem Cover umringt von Schwärze dargestellt. Nicht nur sehr passend – sondern vielversprechend. Selbst, wenn man die Reihe noch nicht kennt, wird dadurch Interesse geweckt.
Ähnliches gilt für den Schreibstil. Spannungsvoll, emotional und mit aussagekräftigen Bildern lässt Pacat die Leser/innen an ihren Worten hängen. Ehe man sich versieht, war die Leseprobe bereits vorbei. Was ich persönlich besonders fand: Die Atmosphäre wird, egal, welchem Charakter das Kapitel gewidmet ist, immer übertragen, ob Nervosität, Verzweiflung oder Angst. Pacats Schreibstil zieht Leser/innen in ihren Bann. Und: Die Hoffnung, Will und die anderen einem Happy End entgegentreten zu sehen, ist sofort da.
Die Charaktere selbst sind lebendig gestaltet. Natürlich hatte man mit dem ersten Band bereits Gelegenheit, sie kennenzulernen; doch auch mit der Fortsetzung bleiben sie „in character“ und greifbar. Außerdem schafft Pacat es, ein Kaleidoskop an Figuren mit den unterschiedlichsten Eigenschaften zusammenzubringen; die einzelnen Stimmen der Charaktere kommen dadurch zur Geltung. Man kann sich nicht nur gut in sie hineinversetzen – man hat bereits leichte Ängste (und/oder Gedanken) bezüglich ihrer weiteren Verhaltensweisen und Handlungen.
Jene Hoffnung, die ich zuvor angebracht habe, hege ich auch für den Fortgang der Geschichte. Will befindet sich in einer misslichen Lage – nicht nur, was das Schicksal ihrer Welt betrifft, sondern auch sein eigenes. Ich will ihn ungern leiden sehen, doch vermute ich, dass es für Will auf einen großen Konflikt mit und in sich hinauslaufen wird. Wahrscheinlich wird er noch für eine Weile leiden müssen, weil die Macht des Dunklen Königs über ihn immer schwerer zu bändigen ist. Auch vermute ich, dass es schließlich zu einem Eklat kommen und er womöglich seine Freunde verletzen wird. Nicht, dass ich mir das wünschen würde, aber Wills Paranoia ist recht ansteckend.