Verrückter Finne
Der finnische Sprachwissenschaftler Surunen unterstützt seit vielen Jahren politische Gefangene. Da nichts passiert, er nur die Ungerechtigkeit und Ohnmacht zu spüren bekommt, entscheidet er eines Tages ...
Der finnische Sprachwissenschaftler Surunen unterstützt seit vielen Jahren politische Gefangene. Da nichts passiert, er nur die Ungerechtigkeit und Ohnmacht zu spüren bekommt, entscheidet er eines Tages diese Ohnmacht zu überwinden. Er beschließt kurzerhand einen 39 Jahre alten, politischen Gefangen aus dem Gefängnis eines fiktiven Landes zu befreien.
Schon auf der Reise dorthin lernt er allerhand interessante, oder dem Alkohol sehr zugewandte Menschen kennen, die mehr oder weniger die Menschheit im Allgemeinen darstellen. Desinteressiert, überheblich, den Geist lieber vernebeln als jemals eigenständig gegen den Strom zu denken.
Auf seiner Befreiungsreise lernt Surunen die Welt kennen und weshalb es nicht einfach ist, seine Gedanken kund zu tun, in einem Land in welchem Korruption und Gewalt die Bevölkerung in der Hand haben.
Bei all der Gewalt, die auch er tatsächlich durch Folter oder Ähnliches am eigenen Leibe erfahren muss, verliert der Protagonist niemals seinen Willen sowie seine Entschlossenheit.
Das Buch wurde als satirischer Roman verkauft. Die Satire ist in seinen Menschenbildern ersichtlich, jedoch nimmt die Geschichte solch gewalttätige und grausame Züge an, dass die Satire verloren geht und einen bitteren Beigeschmack hinterlässt.
In unserer Zeit ist es wichtig nicht weg zu schauen, sondern zu handeln. Ich interpretiere das Buch des Herrn Paasilinna als Weckruf, oder aber auch als eigenen Wunsch, einfach mal etwas zu tun und seinen Weg zu gehen, so steinig er auch sein sollte.
Jürgen von der Lippe sei hier extra als sehr guter Vorleser zu nennen, der die Charaktere präzise und so unterschiedlich spricht, dass man manchmal vergisst, dass es sich hierbei um kein Hörspiel handelt.