Leserunde zu "Am Fluss der Zeiten" von Ulrike Renk

Auftakt einer großen Familiengeschichte
Cover-Bild Am Fluss der Zeiten
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Ulrike Renk (Autor)

Am Fluss der Zeiten

Historischer Roman

1551: Elze wächst mit ihren Geschwistern als Eigenbehörige auf dem großen Hof Kalmule auf. Die harte Arbeit auf den Feldern ist ihr Alltag. Doch ihr Leben wandelt sich von Grund auf, als sie ihre Familie verlassen muss und ihren Pflichtdienst als Küchenmagd in der Stadt Münster antritt. Eines Tages wird sie jedoch mit einer Magd der Herren von Oer getauscht und muss künftig auf der Wasserburg Kakesbeck leben, auf der ein Fluch liegt. Dort trifft sie auch Jacob wieder. Aber um den Müllerssohn ranken sich geheimnisvolle Gerüchte. Soll sie diesen Glauben schenken? Und wird Elze nun Teil der alten Prophezeiung werden, um den Fluch der Familie von Oer zu brechen?

Auftakt eines historischen Mehrteilers von Ulrike Renk vor dem Hintergrund des Spanisch-Niederländischen und des Dreißigjährigen Krieges

Dieser eindrucksvolle Roman basiert auf der eigenen Familiengeschichte der SPIEGEL-Bestseller-Autorin.

Timing der Leserunde

  1. Bewerben 19.08.2024 - 08.09.2024
  2. Lesen 23.09.2024 - 20.10.2024
  3. Rezensieren 21.10.2024 - 03.11.2024

Bereits beendet

Schlagworte

Generationenroman Münsterland Achtzigjähriger Krieg Leben auf einem Gut Eigenbehörige Dienstmagd Liebe Historische Romane

Teilnehmer

Diskussion und Eindrücke zur Leserunde

Abschnitt 1, KW 39, Seite 1 bis 136, inkl. Kapitel 6

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Langeweile

Mitglied seit 28.10.2018

Je mehr ,je lieber.

Veröffentlicht am 25.09.2024 um 19:45 Uhr

Krani schrieb am 25.09.2024 um 10:28 Uhr

Toll, dass es dieses Glossar gibt!
Eine Karte fände ich auch nett.
Nachdem ich den ersten Teil ganz gelesen habe, bin ich recht gut drin in der Geschichte. Und ich finde es sehr begreiflich, dass Menschen auf die Idee kommen, man sollte doch den Besitz gleichmäßig verteilen und diese Herrschaftsstrukturen abschaffen. Was mussten die Bauersfamilien arbeiten, und dann diese Abgaben leisten, selbst weenn einfach mal jemand starb. Die "Auffahrt" ist gebührenpflichtig, ich fasse es nicht. Aber so ähnlich geht es in Münster immer noch noch zu, und nicht nur hier. Es sind heute die Verwaltungsmenschen, die für alles Mögliche Gebühren verlangen. Obwohl wir schon Steuern zahlen.
Die Geschichte von der Reformation und den Täufern in Münster ist ja wirklich so passiert. ich finde das ganz gut erzählt, von Gesa.
Im Vorstellungsthread habe ich Fotos eingestellt, von den Käfigen, die noch heute an der Lambertikirche hängen. Als Mahnung an die Bevölkerung, dass man sich nciht auflehnen darf. (heute eher eine Touristenattraktion)

Auf LB gibt es zu diesem Buch, eine Leserunde mit ,Beteiligung der Autorin,hier wird einiges zu diesem Thema erklärt,sehr interessant.

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Langeweile

Mitglied seit 28.10.2018

Je mehr ,je lieber.

Veröffentlicht am 25.09.2024 um 19:49 Uhr

Magnolia schrieb am 25.09.2024 um 18:14 Uhr

Ihre Sachen mussten möglichst nicht nur ihr Leben lang halten, auch ihre Kinder und Kindeskindern werkelten mit demselben Werkzeug, kochte in denselben Töpfen... Einfach mal losgehen und was kaufen, war noch viele Jahrhunderte keine Option.

Unsere Wegwerfgesellschaft wird regelrecht dazu getrieben, alles zu entsorgen, da viele Produkte von vornherein auf eine begrenzte Lebensdauer ausgelegt ist. Früher konnte man z. B. noch ein Handy öffnen, den Akku bei Bedarf ersetzten oder so ähnlich - was bei den Modellen, die wir nun benutzen, gar nicht mehr möglich ist. Beispiele gäbe es viele für diese Verschwendungssucht.

Ich hoffe sehr, dass es in dieser Richtung noch einmal ein Umdenken gibt, wenn man die Abfallberge und noch schlimmer den Plastikmüll in den Meeren sieht, kann einem richtig schlecht werden.

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Maria_12

Mitglied seit 28.02.2021

Veröffentlicht am 25.09.2024 um 20:25 Uhr

Der Einstieg mit dem Prolog zeigt klar, wie hart das damalige Leben war und unter welchen strengen Bedingungen die Pächter der Höfe, leben mussten.

Um in die Geschichte schön eintauchen zu können, war für mich das Glossar am Ende des Buches, erst einmal sehr hilfreich.

Der Autorin gelingt es wunderbar, das Leben auf dem Hof Kalmule zu beschreiben und die Stellung der einzelnen Familienmitglieder auf dem Hof, zu schildern. Diese Ordnung gefällt mir sehr gut.
Besonders erstaunt war ich über die Beschreibung des Altenteil, in dem die Altbauern/Eltern lebten, nachdem der Sohn oder die Tochter aufgefahren (Auffahrt = Hofübernahme) sind. Dies war für mich völlig neu aber sehr interessant dargestellt und zu lesen.

Stine, die Schwester von Bauer Heinrich, redet immer wieder vom Weltuntergang aber jeder winkt ab, da sie scheinbar wirr daher kommt. Ganz glaube ich das noch nicht!
Als das Unwetter kommt, heißt es: zusammenhalten und das beweisen die Dörfler, dass sie das können. Ein starker Zusammenhalt in der damaligen Zeit!

Besonders interessant finde ich Elze, die zum Teil viel älter daher kommt, als sie ist. Elze packt jedoch an wie ein Mann, hinterfragt vieles und hat dann doch das Herz auf dem rechten Fleck hat. Ich bin gespannt, wie es mit ihr weitergeht, denn wenn auch nur kurz, lernt sie Jacob kennen. Ich bin auf den 2. Teil gespannt.

Auf Stines Vergangenheit bei den Täufern, bin ich auch sehr neugierig!

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Maria_12

Mitglied seit 28.02.2021

Veröffentlicht am 25.09.2024 um 20:29 Uhr

Zitat von Jikky_reads

Ich erhoffe mir, dass die Erklärungen zu Stine und den Fluch um die Burg noch etwas mehr thematisiert werden und war überrascht, dass es in dem ersten Abschnitt noch nicht tiefer um Elize geht, die ja eigentlich die Schulden der Familie begleichen soll.



Darauf hoffe ich auch! Wahrscheinlich war es so gewollt, dass im ersten Teil erst einmal das ganze Umfeld von Elze dargestellt wird um später die Folgen für Elze, besser verstehen zu können.

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Jikky_reads

Mitglied seit 02.09.2024

Jedes Buch ist eine Tür zu neuen Horizonten

Veröffentlicht am 25.09.2024 um 20:38 Uhr

Maria_12 schrieb am 25.09.2024 um 20:29 Uhr

Zitat von Jikky_reads

Ich erhoffe mir, dass die Erklärungen zu Stine und den Fluch um die Burg noch etwas mehr thematisiert werden und war überrascht, dass es in dem ersten Abschnitt noch nicht tiefer um Elize geht, die ja eigentlich die Schulden der Familie begleichen soll.



Darauf hoffe ich auch! Wahrscheinlich war es so gewollt, dass im ersten Teil erst einmal das ganze Umfeld von Elze dargestellt wird um später die Folgen für Elze, besser verstehen zu können.

Ja, vermutlich. Ich fand den Teil jedoch vom Umfang in Relation zur Seitenzahl etwas ausschweifend. Aber der Rest des Buches wird es mir zeigen :)

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Maria_12

Mitglied seit 28.02.2021

Veröffentlicht am 25.09.2024 um 21:20 Uhr

Hermione27 schrieb am 23.09.2024 um 17:36 Uhr

Zitat von Jikky_reads

ch bin sehr beeindruckt von dem starken Zusammenhalt der Gemeinschaft in solchen Krisensituationen und auch wie nachhaltig damals noch gehandelt wurde und werden musste - alles wurde verwendet, z.B. die unreifen Früchte um Essig anzusetzen.



Das hat mich auch sehr beeindruckt - wie einfallsreich, ganzheitlich und nachhaltig.

Damals wurde eben alles verwendet und verwertet, was heute oft belächelt wird. Mal sehen, ob sich dies wieder ändern wird!

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Maria_12

Mitglied seit 28.02.2021

Veröffentlicht am 25.09.2024 um 21:22 Uhr

Zitat von Hermione27

Dass Käthe Angst vor der Geburt hat, kann ich verstehen, früher sind ja viele Frauen im Kindbett gestorben.



Was mich sehr gewundert hat, war das ihre eigene Mutter nicht mal nach ihrer Tochter erkundigt und ihr deren Wohl, nicht mal am Herzen liegt!

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Maria_12

Mitglied seit 28.02.2021

Veröffentlicht am 25.09.2024 um 21:25 Uhr

Zitat von leseleucht

Insgesamt liest sich das Buch von der ersten Seite an gut, es gibt keine Längen, man kann sich das Leben in der damaligen Zeit sehr bildlich vorstellen und kommt schnell mit den einzelnen Figuren in Kontakt. Es macht keine Mühe, diese auseinanderzuhalten.



Das geht mir genau so. Einfach toll und bildlich geschrieben.

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Maria_12

Mitglied seit 28.02.2021

Veröffentlicht am 25.09.2024 um 21:29 Uhr

Zitat von Magnolia

Interessant sind auch die Passagen über Jan Matthys, den Täufer von Münster und Jan von Leiden. Ein Menschenfänger, ein gewiefter Redner, der es verstand, seine Visionen unter die Leute zu bringen. Auch sein Gegenspieler Franz von Waldeck, der Bischof von Münster und die Erstürmung der Stadt lassen Geschichte lebendig werden. Und Stine mittendrin.



Diesen Teil fand ich auch sehr lesenswert und macht die Spannung um Stines Leben, während dieser Zeit äußerst Interessant um mehr erfahren zu wollen.

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Maria_12

Mitglied seit 28.02.2021

Veröffentlicht am 25.09.2024 um 21:34 Uhr

Zitat von Katzenmicha

Ich kann nach vollziehen wie Heinrich mit sich gerungen hat -nachdem das mit seinem Bein passiert ist.Er war für seine Familie verantwortlich und mußte nun nach seinem Unfall die Verantwortung an seine Söhne abgeben.



Für ihn ein guter Prozess um auch mal die Verantwortung an seine erwachsenen Söhne gezwungenermaßen abzugeben ...