Am Thema vorbei
Mit seinem neusten Werk "Die Abschaffung des Todes" schreibt Andreas Eschbach meiner Meinung nach gleich in zweifacher Hinsicht am Thema vorbei. Zunächst einmal ist das Buch als Thriller gekennzeichnet, ...
Mit seinem neusten Werk "Die Abschaffung des Todes" schreibt Andreas Eschbach meiner Meinung nach gleich in zweifacher Hinsicht am Thema vorbei. Zunächst einmal ist das Buch als Thriller gekennzeichnet, was es in meinen Augen auf keinen Fall ist. Dafür fehlt einfach eine grundlegende Spannung und auch wenn der Autor am Ende noch versucht diese mit actionhaften Verfolgungsszenen zu erzeugen kam bei mir kein Nervenkitzel auf. Und auch die Abschaffung des Todes wird meiner Meinung nach nicht wirklich thematisiert. Eigentlich bin ich, wie vom Autor gewohnt, von einer innovativen neuen Idee ausgegangen. Leider dreht sich das Buch aber lediglich um eine bekannte und ehrlich gesagt auch ziemlich abgedroschene Idee aus der Science Fiction. Schlüssig soll uns diese dann gemeinsam mit ellenlangen neurobiologischen Abhandlungen verkauft werden. Ohne solide naturwissenschaftliche Grundlagen steigt man hier übrigens schnell aus, aber auch wenn man das Meiste versteht, ergeben sich deutliche Längen. Mal abgesehen davon hatte das Buch in meinen Augen aber auch tolle Momente. Und zwar immer dann wenn es um die besondere Zeitung von Protagonist James Windover ging. Hier werden spannende Fragen rund um die Motive von (Print-)Medien, sowie der Möglichkeit von objektiven Journalismus aufgeworfen. Gerne hätte sich der gesamte Roman mit einer solchen Medienkritik beschäftigen dürfen, für mich wäre dies thematisch zudem innovativer geraten. Abgesehen davon gibt es sonst aber leider nicht viel Positives zu sagen. Ein weiteres Problem neben der inhaltlichen Ausrichtung war für mich zudem die große Vorhersehbarkeit. So ziemlich alle "überraschenden" Wendungen habe ich im Voraus erraten. Auch deshalb kann ich insgesamt nicht mehr als 3 Sterne vergeben.