Leserunde zu "Die Abschaffung des Todes" von Andreas Eschbach
Das ewige Leben ist nur ein paar Milliarden Dollar entferntDie Abschaffung des Todes
Die Unsterblichkeit ist nur ein paar Milliarden Dollar entfernt. Thriller
»Der Tod löscht alles aus. Der Tod ist barbarisch. Und jetzt sagen Sie mir, warum sollten wir das dulden?«
Drei hochkarätige Unternehmer aus dem Silicon Valley wollen ein zweites 'Manhattan Projekt' ins Leben rufen. Nur ist das Ziel noch ehrgeiziger als damals die Entwicklung der Atombombe: Sie wollen den Tod abschaffen. Der Journalist James Windover entdeckt jedoch, dass die Unternehmer, während sie von Investoren Milliarden sammeln, insgeheim versuchen, einen Schriftsteller zum Schweigen zu bringen - weil sie eine Story fürchten, die er geschrieben hat. Was steht darin, das das Projekt gefährden könnte? James begibt sich auf die Suche nach dem Mann und gerät rasch selbst in tödliche Gefahr ...
Timing der Leserunde
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Bewerben 15.07.2024 - 04.08.2024
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Lesen 12.08.2024 - 08.09.2024
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Rezensieren 09.09.2024 - 22.09.2024
Bereits beendet
Schlagworte
Teilnehmer
Diskussion und Eindrücke zur Leserunde
Abschnitt 2, KW 34, Seite 157 bis 321, inkl. Kapitel 23
Trotula
Mitglied seit 07.07.2022
Veröffentlicht am 21.08.2024 um 17:27 Uhr
Eternal-Hope schrieb am 21.08.2024 um 14:35 Uhr
Weder noch. Für mich sind das zwei verschiedene Dinge, die beide ihre Berechtigung und in mir Platz haben. Oder, anders ausgedrückt: ich empfinde, es gibt ein großes Ganzes, etwas Höheres. Dieses drückt sich überall im Universum aus und ich kann mich diesem auf verschiedene Arten annähern, z.B. naturwissenschaftlich oder spirituell. Je nachdem, wie ich es mache, sind meine Zugänge andere, die einen sind eben eher welche, die vermessen, Hypothesen aufstellen, diese prüfen usw. … die anderen sind intuitiver und näher am Gefühl. Und dann gibt es für mich auch noch die Verbindung aus beidem… Gerade neue Erkenntnisse haben oft neben viel Fachwissen auch mit Inspiration zu tun, auch wissenschaftlich tätigen Menschen kommen manchmal neue Ideen z.B. in Träumen usw.
Ich glaube nicht, dass die Seele selbst durch ein mathematisches Modell in ihrer Ganzheit vollständig beschrieben werden könnte, höchstens eine Annäherung davon, so wie eben alle Zugänge, wissenschaftliche wie spirituelle, bestenfalls Annäherungen sein können.
Das ist eine spannende Diskussion. Ich sehe es auch so, dass jedes Modell immer nur eine Annäherung sein kann. Ich denke, wir können für verschiedene Fragestellungen unterschiedliche Modelle verwenden und müssen jeweils eines finden, das zur Fragestellung passt. Überspitzt gesagt: Wenn ich die Flugbahn eines Balles berechnen will oder die Laufzeit eines Computerprogrammes, dann helfen mir mathematische Modelle weiter. Wenn ich aber nach dem Sinn unserer Existenz frage , dann brauche ich ein anderes, zum Beispiel ein religiöses oder spirituelles Modell. Insofern stehen die verschiedenen Modelle auch nicht im Widerspruch zueinander sondern gehören zu unterschiedlichen Fragestellungen. Wenn man nun versucht, eine Frage, die in die spirituelle oder religiöse Sphäre gehört, mit Hilfe eines mathematischen Modells zu beantworten, wird man kein brauchbares Ergebnis bekommen.
Trotula
Mitglied seit 07.07.2022
Veröffentlicht am 21.08.2024 um 17:35 Uhr
Ich bin erstaunt darüber, wie schnell James zum Befürworter des Projektes wird und selber davon profitieren will. Er kann ja gar nicht mehr objektiv sein.
Ich denke, die tödliche Erkrankung seines Vaters ist in der Geschichte, um ihn knallhart auf die Endlichkeit des Lebens hinzuweisen.
Auch in diesem Abschnitt kommt wieder die Aussage, dass die Reichen nicht das Schicksal der Masse teilen wollen (oder so ähnlich).
Im Moment erinnert mich die Geschichte ein bißchen an "Freiheitsgeld": Es gibt einen tollen Plan, der anscheinend für die Menschheit als ganzen vorteilhaft ist, aber man ahnt schon, dass etwas ganz anderes dahinter steckt.
Wenn ich spekulieren möchte: Den Massen wird ein ewiges Leben als Computersimulation angeboten. Kann das im Computer hochgeladene Bewußtsein eigentlich noch unterscheiden, ob Erfahrungen echt oder simuliert sind? Eher nicht.
Dies ermöglicht einer kleinen Elite, ungestört (und vielleicht auch mit verlängertem Leben) in der Wirklichkeit weiterzuleben.
Aber vielleicht ist es noch ganz anders.
Bei Eschbach erwarte ich jedenfalls kein Happy-End für alle Beteiligten.
Veröffentlicht am 21.08.2024 um 17:35 Uhr
Zitat von Jurga
Ich habe übrigens eine neue Vermutung, was mit Joan los ist. Ich glaube jetzt nicht mehr, dass sie krank ist. Ich glaube, sie ist schwanger und jetzt muss sie sich entscheiden, wie es weitergeht;)
Daran habe ich noch gar nicht gedacht, hört sich aber plausibel an. Sie braucht Abstand zu James um eine Entscheidung zu treffen. Ich bin gespannt ob du hier richtig liegst...
Lisa_V
Mitglied seit 17.06.2020
Veröffentlicht am 21.08.2024 um 22:23 Uhr
IlonaThoem schrieb am 21.08.2024 um 11:26 Uhr
Zitat von Lisa_V
Was ich mich ja frage (und was im Buch glaube ich noch nicht angesprochen wurde) ist, wie sieht es denn mit zukünftigen Veränderungen bzw. Lernprozessen aus. Das echte Gehirn ist bis ins hohe Alter noch wandlugnsfähig. D.h. es verändern sich Verbindungen und damit die Struktur des Gehirns. Wenn dieses aber nun zum Zeitpunkt X, gescannt und nachgebildet wird, bleibt es dann immer in exakt diesem Zustand oder kann auch die Computerversion sich verändern?
Soweit ich mich erinnere beruht Lernfähigkeit auch darauf, dass alte Verbindungen weniger genutzt und neue etabliert werden. Das gute alte üben eben. Ohne diese Funktion wäre so ein Comuperübertragenes Gehirn wirklich nicht langfristig nützlich. Allein schon aufgrund der gesellschaftlichen Veränderungen zb der Fortentwicklung von Sprache.
Als verrückt behinderte Person habe ich da auch dran rumgedacht. Insbesondere in der Kombi mit Austausch-Körpern. Es gibt zb bei Sehbehinderungen ein kritisches Zeitfenster in der Kindheit um mögliche Sehkorrekturen anzufangen, damit das Gehirn grob gesagt sehen lernt. Danach kann uU eine Brille zwar mechanisch ausgleichen, aber die Sinnesreize "laufen ins Leere". Bei Amputationen hingegen wäre es in vielen Fällen wahrscheinlich, dass mit einem Austauschkörper der das entsprechende Körperteil vorweisen kann eine Steuerung und Wahrnehmung relativ problemlos möglich wäre. Was passiert, wenn ich jetzt einen Roboterkörper zb in Spinnenform bekomme? Kann mein Comuperübertragenes Gehirn sich anpassen, das erlernen? Was ist mit verrückten Lebensrealitäten, hier geht es so oft um das Zusammenspiel von Sensorik und Verarbeitung, dass sensorische Reize unterdurchschnittlich gefiltert, mit Gefahr verknüpft usw werden. Die neurotransmitter Theorien sind alle noch nicht wirklich ursächlich bewiesen, aber das youvatar Modell sieht ihre ersatzlose Streichung vor oder nicht? Die gesellschaftlichen Konsequenzen, sollte das upload als eine Art Heilung gesehen werden, werden interessant. Sicherlich auch eine Kostenfrage, aber gibt es dann statt geschlossenen Psychiatrien Zwangs-Upload-Center? Oder wird verrücktheit zum Ausschlußkriterium für "ewiges Leben"? Was passiert mit allen, die nicht "geheilt" werden können oder wollen? In der Tauben Community wird zb Cochlear eher abgelehnt und eine eigene Kultur gefeiert.
Sehr spekulativ, aber ich könnte mir sogar vorstellen, dass, sollte das upload möglich sein, sich aber nicht durchsetzen, das ganze irgendwann als Behinderung angesehen wird. Die Abhängigkeit (Pflegebedürftigkeit) der upload Gehirne wurde ja schon angesprochen.
Naja für Anahit sollte das mit dem Roboterkörper denke ich good news sein. Für das Militär aber sicherlich auch. Drohnen Krieg 2.0 oder so.
Viele spannende und wichtige Fragen stellst du da. Ich fürchte ja im Buch werden wir wahrscheinlich keine Antworten darauf finden. Ich persönlich bin aber froh das dies keine reale Möglichkeit darstellt und es dadurch nicht zu einer noch größeren Spaltung der Gesellschaft kommt.
Veröffentlicht am 21.08.2024 um 22:24 Uhr
Zitat von tweed
Stimme ich dir zu, das zieht sich auch für mich zu lange hin.
Ohne groß meckern zu wollen, alles zieht sich hier zu lange hin... Fast Buchmitte und eigentlich noch nix passiert. Zumindest im thriller Sinne. Okay, die ersten verdächtigen Toten, aber Spannung kommt bei mir nicht auf. Es plätschert alles so dahin. Es kommt mir so vor, als hätte das Buch keinen Fokus. Ich habe auch nicht das Gefühl wirklich begründet mitraten zu können, es fühlt sich alles eher an wie wilde Spekulation.
Lisa_V
Mitglied seit 17.06.2020
Veröffentlicht am 21.08.2024 um 22:28 Uhr
Zitat von Eternal-Hope
Die Youvatar-Präsentation war für mich enttäuschend, ich hätte was viel Spektakuläreres erwartet, aber vielleicht kommt das ja noch.
Ging mir genauso! Ich warte deshalb auch noch auf einen Twist bzw. das etwas anderes hinter Youvatar steckt.
Marikita
Mitglied seit 25.01.2022
Veröffentlicht am 22.08.2024 um 08:15 Uhr
Eternal-Hope schrieb am 21.08.2024 um 14:35 Uhr
Weder noch. Für mich sind das zwei verschiedene Dinge, die beide ihre Berechtigung und in mir Platz haben. Oder, anders ausgedrückt: ich empfinde, es gibt ein großes Ganzes, etwas Höheres. Dieses drückt sich überall im Universum aus und ich kann mich diesem auf verschiedene Arten annähern, z.B. naturwissenschaftlich oder spirituell. Je nachdem, wie ich es mache, sind meine Zugänge andere, die einen sind eben eher welche, die vermessen, Hypothesen aufstellen, diese prüfen usw. … die anderen sind intuitiver und näher am Gefühl. Und dann gibt es für mich auch noch die Verbindung aus beidem… Gerade neue Erkenntnisse haben oft neben viel Fachwissen auch mit Inspiration zu tun, auch wissenschaftlich tätigen Menschen kommen manchmal neue Ideen z.B. in Träumen usw.
Ich glaube nicht, dass die Seele selbst durch ein mathematisches Modell in ihrer Ganzheit vollständig beschrieben werden könnte, höchstens eine Annäherung davon, so wie eben alle Zugänge, wissenschaftliche wie spirituelle, bestenfalls Annäherungen sein können.
Na ja,das trifft ziemlich genau auch meine Ansichten.
Naturwissenschaftliche Gesetze und Zahlen scheinen neben spirituellen/emotional-intuitiven Aspekten in höheren Dimensionen eine große Rolle zu spielen. 'As above - so below' - oder 'Wie im Himmel,so auf Erden.
Es scheint so zu sein,dass desto höher jemand in allen Aspekten,feminin-maskulin,intuitiv/emotional -rational, Herz-Verstand entwickelt ist,desto mehr Einblick ins Universum kann er erhalten z.B. Einstein oder Tesla.Normalos wie ich und du können auch Einsichten bekommen. Ich glaube jeder nach seiner Facon. Dieser erhebliche wissenschaftliche Download scheint aber bestimmten Leuten vorbehalten zu sein.
Im Grunde ist es meiner Meinung nach ALLES Inspiration von Gott/der Quelle. Ziel für mich als Mensch,scheint es zu sein, anzustreben wie Jesus mit dem 'Herzen zu denken'.Jetzt stellt sich mir die Frage wie weit man eingreifen darf.Wir sind nach 'Gottes Abbild kleine Schöpfer'- Leben von Lebewesen wird schon lange durch bestimmte Methoden verlängert. Wieviel darf man eingreifen?Wir können nicht mal einen Grashalm ohne Hilfe wachsen lassen. Ich glaube,es kam auch im Buch vor:"Darf man so weit gehen wie es Gott anscheinend zulässt oder ist es der freie Wille,der bisweilen Übles hervorbringt - Atombombe?Diese Frage treibt mich ständig um.Auch ob man einfach einen anderen Planeten besiedeln darf,wenn man den 'eigenen' zerstört hat.Was macht z.B.Elon Musk für diesen Planeten? Denkt er mit seinem vielen Geld auch an das Gemeinwohl?Akzeptiert er oder der Mensch an sich überhaupt eine Schöpferkraft über sich?
Veröffentlicht am 22.08.2024 um 12:53 Uhr
Eternal-Hope schrieb am 21.08.2024 um 14:35 Uhr
Weder noch. Für mich sind das zwei verschiedene Dinge, die beide ihre Berechtigung und in mir Platz haben. Oder, anders ausgedrückt: ich empfinde, es gibt ein großes Ganzes, etwas Höheres. Dieses drückt sich überall im Universum aus und ich kann mich diesem auf verschiedene Arten annähern, z.B. naturwissenschaftlich oder spirituell. Je nachdem, wie ich es mache, sind meine Zugänge andere, die einen sind eben eher welche, die vermessen, Hypothesen aufstellen, diese prüfen usw. … die anderen sind intuitiver und näher am Gefühl. Und dann gibt es für mich auch noch die Verbindung aus beidem… Gerade neue Erkenntnisse haben oft neben viel Fachwissen auch mit Inspiration zu tun, auch wissenschaftlich tätigen Menschen kommen manchmal neue Ideen z.B. in Träumen usw.
Ich glaube nicht, dass die Seele selbst durch ein mathematisches Modell in ihrer Ganzheit vollständig beschrieben werden könnte, höchstens eine Annäherung davon, so wie eben alle Zugänge, wissenschaftliche wie spirituelle, bestenfalls Annäherungen sein können.
Danke für Deine Antwort, das ist für mich eine neue, ganzheitliche Sicht. Darüber muss ich erst mal nachdenken.
Veröffentlicht am 22.08.2024 um 12:57 Uhr
Lisa_V schrieb am 21.08.2024 um 22:28 Uhr
Zitat von Eternal-Hope
Die Youvatar-Präsentation war für mich enttäuschend, ich hätte was viel Spektakuläreres erwartet, aber vielleicht kommt das ja noch.
Ging mir genauso! Ich warte deshalb auch noch auf einen Twist bzw. das etwas anderes hinter Youvatar steckt.
Ja, auch ich habe die Präsentation nicht nur enttäuschend, sondern auch eigenartig gefunden. Gilt nicht besonders in Amerika: Zeit ist Geld? Dann eigentlich ein "verlorener Tag, VR-Brillen sind sicher nicht unbekannt. Irgendwie kams mir vor wie die Schilderung eines Kindergeburtstages.
Veröffentlicht am 22.08.2024 um 13:15 Uhr
Ich habe gerade etwas Interessantes gelesen,(ihr ja vielleicht auch), gibt vom Massachusetts General Hospital eine neue Studie über Komapatienten, die zwar nicht auf Aufforderungen reagieren, aber Hirnaktivitäten zeigen. Hier überlegt man ein Computer-Brain-Interface, um besser zu erforschen, ob hier höheres Bewusstsein vorhanden ist und ev den Menschen es möglich zu machen, sich mitzuteilen.(was bitte ist ein niedriges Bewusstsein- kann das bitte jemand von Euch erklären?)
Es geht wohl darum, diesen Menschen mehr Zeit zu geben, bevor man die Maschinen abschaltet-irgendwie eine schlimme Vorstellung, und ob da eine Patientenverfügung wirklich hilft?
Ebenso soll mit Computer-Brain-Interface ein Querschnittgelähmter bereits gehen können, also Hoffnung für viele Patienten ind Anahit.
Ebenso habe ich gelesen, wie die Gehirnaktivität nach einem Herzstillstand (oder eben kurz vor dem Tod) ist. Das hat Prof Hardinghaus, Palliativmeditiner in Berlin beschrieben.
Also es gibt schon viel, was haltet ihr davon? Wird dadurch Youvatar machbarer?