Leserunde zu "Die Abschaffung des Todes" von Andreas Eschbach
Das ewige Leben ist nur ein paar Milliarden Dollar entferntDie Abschaffung des Todes
Die Unsterblichkeit ist nur ein paar Milliarden Dollar entfernt. Thriller
»Der Tod löscht alles aus. Der Tod ist barbarisch. Und jetzt sagen Sie mir, warum sollten wir das dulden?«
Drei hochkarätige Unternehmer aus dem Silicon Valley wollen ein zweites 'Manhattan Projekt' ins Leben rufen. Nur ist das Ziel noch ehrgeiziger als damals die Entwicklung der Atombombe: Sie wollen den Tod abschaffen. Der Journalist James Windover entdeckt jedoch, dass die Unternehmer, während sie von Investoren Milliarden sammeln, insgeheim versuchen, einen Schriftsteller zum Schweigen zu bringen - weil sie eine Story fürchten, die er geschrieben hat. Was steht darin, das das Projekt gefährden könnte? James begibt sich auf die Suche nach dem Mann und gerät rasch selbst in tödliche Gefahr ...
Timing der Leserunde
-
Bewerben 15.07.2024 - 04.08.2024
-
Lesen 12.08.2024 - 08.09.2024
-
Rezensieren 09.09.2024 - 22.09.2024
Bereits beendet
Schlagworte
Teilnehmer
Diskussion und Eindrücke zur Leserunde
Abschnitt 1, KW 33, Seite 1 bis 156, inkl. Kapitel 11
Veröffentlicht am 17.08.2024 um 18:25 Uhr
Zitat von kdneumann
Das geht mir genauso. Die Geschichte ist bisher ziemlich ausschweifend erzählt, aber nicht öde. Das liegt wohl an James Henrys Persönlichkeit. Bleibt er bis zum Ende so ruhig und gelassen? Oder ist das womöglich nur seine äußere Seite? Kann er auch anders? Entpuppt er sich am Ende als Schurke?
Interessante Frage, ob James auch eine andere, nicht so gelassene Seite hat. Ich bin gespannt, aber als Schurken kann ich ihn mir momentan nicht vorstellen.
Marikita
Mitglied seit 25.01.2022
Veröffentlicht am 17.08.2024 um 20:22 Uhr
Ich hatte auch mal einen Beitrag zum Einfrieren von Menschen gesehen,um sie,wenn möglich,wieder zu erwecken.
Ich denke,diese Menschen hätten unter Umständen sehr große Probleme mit ihrer neuen Gegenwart dann,auch weil alles seine Zeit hat.
Ich denke,wenn man ewig leben könnte/würde,wäre es auch irgendwann langweilig.
Veröffentlicht am 17.08.2024 um 21:36 Uhr
Hallihallo🌻
Bevor ich mir eure ganzen Eindrücke durchlese, werde ich erstmal meinen runterschreiben:
Insgesamt mag ich den Schreibstil von Eschbach sehr gerne. Insbesondere die Ich-Perspektive gefällt mir in diesem Fall sehr gut, weil sich James auch immer mal wieder an die Außenstehenden bzw. uns Lesenden richtet. Allerdings weiß ich noch nicht, was ich von ihm halten soll. Auf mich macht er zunächst einen sympathischen Eindruck, seine Sprache bewegt sich auf einem recht angenehmen Grad zwischen sehr gebildet und umgangssprachlich.Teilweise gefällt es mir nicht, wie er Frauen beschreibt, doch das ist lediglich mein persönliches Empfinden.
Der Leseabschnitt hat an einer sehr guten Stelle geendet, denn wir scheinen an dem Punkt zu sein, an dem wir endlich umfassende Informationen erhalten. Zudem habe ich mich gut in diese in einer wahrscheinlich nahen Zukunft liegenden Welt eingeführt gefühlt. Anhand des Titels und Klappentextes läßt sich ja bereits erahnen, dass es um Forschung geht, die den Tod aufhalten/verhindern/abschaffen soll und trotzdem konnte (ich zumindest) bisher nur Vermutungen anstellen, was es damit genau auf sich haben kann. In der letzten Ansprache von Victoria über die Identität und das Gehirn musste ich an die ein oder andere "Black Mirror" Folge denken. Beispielsweise in der Folge mit Miley Cyrus, werden die Gehirnaktivitäten der Protagonistin, die im Koma liegt, auf eine Puppenversion von ihr übertragen. Somit kann ich mir vorstellen, dass "Youvatar" versucht das Menschliche Gehirn und dessen Erfahrungen zu speichern. Die Frage wäre dann nur, worauf das dann, wenn der Körper nicht funktioniert übertragen werden soll. Oder aber sie versuchen die 7 jährige Erneuerung des Körpers zu stoppen, um ein Altern zu verhindern.
Durch den Auftrag von Anahit gab es einen umfassenden Einblick in die Prozesse der "the Windover View". Mit den ganzen Namen komme ich noch nicht ganz hinterher aber das habe ich oft 😅 Die Konzeption der Redaktion ist sehr interessant hinsichtlich der Objektivität, die sie vermitteln wollen. Und ebenfalls den Aspekt der "public listeners" hat meine Sicht, was Datenschutz angeht, auf jeden Fall erweitert.
Anahit finde ich außerdem für den weiteren Verlauf der Geschichte sehr spannend. Denn für sie sind die Vorhaben, die "Youvatar" haben könnte, von entschiedener Bedeutung. Ich frage mich, ob dies für sie auch so interessant wäre, wenn sie ihre Behinderung nicht hätte. Ebenfalls interessant finde ich die Anspielungen auf Barrierefreiheit in dem Privatjet. Da hätte Eschbach noch mit einem bitteren Unterton einbauen können, dass Hilfsmittel für Menschen mit Behinderung regelmäßig beim Transport von Fluggesellschaften kaputt gehen...
Vera kam bisher zwar nur sehr kurz vor, aber mir hat ihre verschrobene Art gefallen und ich hoffe, dass wir schon bald von ihr Erfahren, ob sie weitere Informationen auftreiben konnte. Weniger, dass James scheinbar mit einer Minderjährigen geschlafen hat...
Dass seine Freundin nicht erreichbar ist, seitdem sie geäußert hat, dass es ihr nicht gut geht ist mehr als mysteriös und trägt auf jeden Fall zur Spannung bei. Auch dass dann ihre Freundin ans Telefon gegangen ist. Meine Vermutung ist, dass sie entweder schwer Krank geworden ist und sterben könnte, wodurch die Arbeit von "Youvatar" natürlich nochmal mehr Relevanz bekommen würde oder sie ist vielleicht Schwanger.
Zuletzt mag ich immer wieder die kleinen Einschübe in eine unbekannte Vorausschau also beispielsweise "Im Nachhinein betrachtet hätte mir daran etwas auffallen können...". Sowas macht mich einfach unglaublich neugierig. Und auch die philosophisch angehauchten Aspekte gefallen mir sehr gut, insbesondere das Zitat "aber in Gedanken sind wir immer woanders - in der Zukunft, in der Vergangenheit, an einem anderen Ort, nur nie da, wo wir gerade tatsächlich sind. Ist das nicht absurd?"
So, das war jetzt sehr viel und ich lese jetzt ganz gespannt eure Beiträge!
Veröffentlicht am 17.08.2024 um 21:46 Uhr
Zitat von Mila_Milnesium
Ich hatte damals bei der Leseprobe beim Namen Kervorkian gestutzt und gegoogelt und es ist wohl ein bekannter Arzt, der sich für das "Recht zu sterben" eingesetzt hat. Das liebe ich ja bei Eschbachs Romanen, die kleine Schnitzeljagd mit Namen und Easter Eggs
Oh das war mir garnicht bewusst! Sehr gut das zu wissen, dann habe ich das bei weiteren Büchern auf dem Schirm!
Nur in Anbetracht dessen, dass Anahit eine Behinderung hat empfinde ich die Verbindung zu dem Arzt, wenn es denn überhaupt so ist, als etwas makaber.
mdbm
Mitglied seit 02.08.2018
Veröffentlicht am 18.08.2024 um 09:06 Uhr
Es handelt sich wirklich um einen langsamen Einstieg. Ohne jedoch das es langatmig wird. Ich bin. In aber schon an dem Punkt, an dem ich mich freue, dass es endlich zur Sache geht und fahrt aufnimmt.
mdbm
Mitglied seit 02.08.2018
Veröffentlicht am 18.08.2024 um 09:12 Uhr
tweed schrieb am 17.08.2024 um 18:25 Uhr
Zitat von kdneumann
Das geht mir genauso. Die Geschichte ist bisher ziemlich ausschweifend erzählt, aber nicht öde. Das liegt wohl an James Henrys Persönlichkeit. Bleibt er bis zum Ende so ruhig und gelassen? Oder ist das womöglich nur seine äußere Seite? Kann er auch anders? Entpuppt er sich am Ende als Schurke?
Interessante Frage, ob James auch eine andere, nicht so gelassene Seite hat. Ich bin gespannt, aber als Schurken kann ich ihn mir momentan nicht vorstellen.
Ich kann mir auch nicht vorstellen, dass der Protagonist etwas Böses im Sinn hat. Es wird wahrscheinlich eher darum gehen, das er das Projekt von Youvatar für so groß oder gefährlich hält, dass er es nicht den Reichen überlassen kann über leben und Tod zu entscheiden. Ich könnte mitr eher vorstellen, dass Anahit vielleicht eine Wendung erlebt und die Eschbachtypische „Wendung“ vollzieht.
Veröffentlicht am 18.08.2024 um 10:37 Uhr
tweed schrieb am 17.08.2024 um 18:19 Uhr
Zitat von Mila_Milnesium
Mir gefällt auch die Medienkritik, die ja einen Hauptteil des ersten Aktes ausmacht: Dass Zeitungen einer gewissen politischen Richtung zugeneigt sind, ist nicht neu und wahrscheinlich sind sich die meisten Menschen auch irgendwie dessen bewusst, aber mit Social Media ist es ja noch leichter, es sich in der Bubble einzurichten und da nie wieder herauszukommen und sich in einer Echokammer in allem bestätigt zu sehen, was man schon immer für richtig gehalten hat. Da bin ich auch gespannt, ob da noch mehr zu diesem Thema kommt.
Gefällt mir auch. Wie erholsam muss es sein, objektiv geschriebene Artikel zu lesen ohne jede politische Färbung oder Meinung, die einen in eine Richtung drängt. Findet man heutzutage selten...
Ich gebe Dir recht, werde aber den Verdacht nicht los, dass uns Eschbach auch in eine gewisse Richtung drängt- ich fühle mich ein bisschen zugetextet und mir fehlt die Stringenz.
Da ich nicht weiß, wie es in der Welt der Superreichen zugeht ( ist mir bis jetzt auch nicht abgegangen), frage ich mich, ob hier nicht auch Neid geweckt wird, obwohl er ja recht hat: Die Superreichen möchten nicht Leben wie wir.
Lottalein
Mitglied seit 03.02.2023
Veröffentlicht am 18.08.2024 um 10:43 Uhr
Raeubertochter76 schrieb am 17.08.2024 um 13:10 Uhr
Ich bin jetzt auch mit dem ersten Abschnitt durch und auch mir gefiel er sehr gut. Das meiste wurde ja schon gesagt, daher ergänze ich mal nur: Die Medienkritik als Ausgangspunkt für dieses besondere Zeitungsprojekt finde ich extrem spannend, allerdings gehört auch einiges dazu, reine Zahlen, Daten und Fakten zu interpretieren. Ich frage mich auch, wie viele Mitarbeitende die Zeitung wohl hat, denn um über alle Themen immer auf dem aktuellsten Stand zu sein, ist schon für ein kleines Gebiet der Forschung sehr umfangreich. Die Figuren finde ich sehr gelungen gezeichnet, zunächst kam mir die Fernbeziehung etwas seltsam vor, aber jetzt wo Joan verschwunden ist, erkennt man auch doch ein wenig Sorge. Auch den Spannungsbogen finde ich gut gesetzt, ich habe den Abschnitt in einem Rutsch gelesen und freue mich, dass es Montag direkt weitergeht.
Ja, an der Beziehung von Joan und James bin ich beim Lesen auch hängengeblieben. Mir scheint das Modell für zwei Berufstätige, die sich offenbar beide stark über ihre Arbeit identifizieren, aber nicht völlig abwegig, gerade in einer Zeit, in der ja viele sowie so sehr international unterwegs sind.
Lottalein
Mitglied seit 03.02.2023
Veröffentlicht am 18.08.2024 um 10:53 Uhr
Marikita schrieb am 17.08.2024 um 20:22 Uhr
Ich hatte auch mal einen Beitrag zum Einfrieren von Menschen gesehen,um sie,wenn möglich,wieder zu erwecken.
Ich denke,diese Menschen hätten unter Umständen sehr große Probleme mit ihrer neuen Gegenwart dann,auch weil alles seine Zeit hat.
Ich denke,wenn man ewig leben könnte/würde,wäre es auch irgendwann langweilig.
Ja, das Aufwachen wäre sicherlich erst einmal ein Schock für die "Aufgetauten"!
Und dass ewig leben irgendwann langweilig wird, habe ich mir auch schon überlegt... Für mich besitzt die Vorstellung auf Unsterblichkeit jedenfalls keinen so großen Reiz. Aber vielleicht bringt youvatar ja im nächsten Abschnitt noch ein paar überzeugende Argumente, warum das erstrebenswert sein könnte...
Veröffentlicht am 18.08.2024 um 11:41 Uhr
Zitat von Eternal-Hope
Hingegen wirken die meisten der Redakteure und auch Windovers Geschäftspartnerin sowie seine (nun verschwundene?) Partnerin auf mich bisher eher blass gezeichnet und ich bin gespannt darauf, mehr über sie zu erfahren.
Ich bin ja fast froh zu hören, dass andere auch mal Versandprobleme haben, warte immernoch auf ein anderes Leseexemplar (nicht von hier), das andere schon fast 2 Wochen haben... Aber toll, wenn Bastei Lübbe da so fix und flexibel ist, so wünscht mensch sich das doch!
Was die Nebencharaktere angeht, teile ich deine Meinung, aber vielleicht zieht das ja im nächsten Teil dann noch mit Details nach. Waren ja sehr viele Figuren in diesem ersten Teil, vielleicht ist das dem geschuldet, nicht alle Infos auf einmal rauszufallen.