Leserunde zu "Die Abschaffung des Todes" von Andreas Eschbach
Das ewige Leben ist nur ein paar Milliarden Dollar entferntDie Abschaffung des Todes
Die Unsterblichkeit ist nur ein paar Milliarden Dollar entfernt. Thriller
»Der Tod löscht alles aus. Der Tod ist barbarisch. Und jetzt sagen Sie mir, warum sollten wir das dulden?«
Drei hochkarätige Unternehmer aus dem Silicon Valley wollen ein zweites 'Manhattan Projekt' ins Leben rufen. Nur ist das Ziel noch ehrgeiziger als damals die Entwicklung der Atombombe: Sie wollen den Tod abschaffen. Der Journalist James Windover entdeckt jedoch, dass die Unternehmer, während sie von Investoren Milliarden sammeln, insgeheim versuchen, einen Schriftsteller zum Schweigen zu bringen - weil sie eine Story fürchten, die er geschrieben hat. Was steht darin, das das Projekt gefährden könnte? James begibt sich auf die Suche nach dem Mann und gerät rasch selbst in tödliche Gefahr ...
Timing der Leserunde
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Bewerben 15.07.2024 - 04.08.2024
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Lesen 12.08.2024 - 08.09.2024
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Rezensieren 09.09.2024 - 22.09.2024
Bereits beendet
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Teilnehmer
Diskussion und Eindrücke zur Leserunde
Abschnitt 1, KW 33, Seite 1 bis 156, inkl. Kapitel 11
Veröffentlicht am 18.08.2024 um 11:43 Uhr
Zitat von tweed
Interessante Frage, ob James auch eine andere, nicht so gelassene Seite hat. Ich bin gespannt, aber als Schurken kann ich ihn mir momentan nicht vorstellen.
Das kann ich mir auch nicht vorstellen, dass wir hier einen "unzuverlässigen" Erzähler haben und er am Ende der Schurke ist.
Veröffentlicht am 18.08.2024 um 11:45 Uhr
Zitat von Loorie
Oder aber sie versuchen die 7 jährige Erneuerung des Körpers zu stoppen, um ein Altern zu verhindern.
Oder sie setzten genau dort genetisch/nano-mäßig an. Das Prinzip der Erneuerung ist ja lebenserhaltend, das Problem liegt darin, dass die Gensequenz immer ein minimales bisschen kürzer wird in der Reproduktion und sich immer mehr kleine Fehler einschleichen. Würde eine perfekte Reproduktion erreicht, gäbe es keine Alterung.
Veröffentlicht am 18.08.2024 um 13:24 Uhr
Zitat von Loorie
Anahit finde ich außerdem für den weiteren Verlauf der Geschichte sehr spannend. Denn für sie sind die Vorhaben, die "Youvatar" haben könnte, von entschiedener Bedeutung. Ich frage mich, ob dies für sie auch so interessant wäre, wenn sie ihre Behinderung nicht hätte. Ebenfalls interessant finde ich die Anspielungen auf Barrierefreiheit in dem Privatjet. Da hätte Eschbach noch mit einem bitteren Unterton einbauen können, dass Hilfsmittel für Menschen mit Behinderung regelmäßig beim Transport von Fluggesellschaften kaputt gehen
Das mit den kaputten Rollstühlen im Linienflugverkehr ist eine untragbare Situation, die leider viel zu wenig Beachtung findet.
Anahit finde ich als Person bisher ziemlich gut eingeführt, mehrdimensional und mit Charakter. Als superreiche hat sie ganz offensichtlich andere Möglichkeiten im Umgang mit ihrer Behinderung, sie kann sich eine rollstuhlflotte in allen Farben leisten, ihr Haus ist umgebaut/angepasst, ebenso der Flieger. Ich fand es eher ziemlich gut dargestellt, dass selbst alles Geld der Welt nicht jede Barriere restlos beseitigen kann, wohl aber jede Menge Möglichkeiten schafft. So, wie die superreichen insgesamt von "otto-normal-verbrauchern" in ihrer Erfahrungswelt entfernt sind, so ist eben auch Anahits Erfahrung ihrer Behinderung massiv von ihrem Reichtum geprägt.
Trotula
Mitglied seit 07.07.2022
Veröffentlicht am 18.08.2024 um 14:04 Uhr
Loorie schrieb am 17.08.2024 um 21:46 Uhr
Zitat von Mila_Milnesium
Ich hatte damals bei der Leseprobe beim Namen Kervorkian gestutzt und gegoogelt und es ist wohl ein bekannter Arzt, der sich für das "Recht zu sterben" eingesetzt hat. Das liebe ich ja bei Eschbachs Romanen, die kleine Schnitzeljagd mit Namen und Easter Eggs
Oh das war mir garnicht bewusst! Sehr gut das zu wissen, dann habe ich das bei weiteren Büchern auf dem Schirm!
Nur in Anbetracht dessen, dass Anahit eine Behinderung hat empfinde ich die Verbindung zu dem Arzt, wenn es denn überhaupt so ist, als etwas makaber.
Die gedankliche Verbindung Anahit/ Sterbehilfebefürworter Kervorkian ist bestimmt nicht zufällig. Interessant ist, dass Anahit scheinbar das genaue Gegenteil will, nämlich ein Weiterleben im geheilten Körper, während Dr. Kervorkian sich für das Recht auf selbstbestimmtes Sterben, also überspitzt gesagt, die Befreiung aus dem kranken Körper, eingesetzt hat.
Trotula
Mitglied seit 07.07.2022
Veröffentlicht am 18.08.2024 um 14:09 Uhr
Eine Aussage im Buch, die noch wichtig werden könnte ist, dass die Reichen nicht bereit sind, das Schicksal der gewöhnlichen Menschen zu teilen.
Dies wurde in "Freiheitsgeld" ja sehr intensiv thematisiert und ich könnte mir vorstellen, dass die Handlung wieder in diese Richtung geht. Also: Eine neue Technologie zur Überwindung des Todes, die aber nicht allen Menschen offensteht, sondern im Gegenteil nur einer kleinen Gruppe, auf Kosten des Rests.
miart
Mitglied seit 12.03.2024
In Geschichten schweben, neue Welten entdecken und mit einem Lächeln zurückkehren.
Veröffentlicht am 18.08.2024 um 17:28 Uhr
Der Prolog allein ist bereits so interessant und spannend, dass ich gar nicht mehr aufhören wollte und unbedingt wissen wollte, worum es bei der Zeitung der besagten Ereignisse wirklich geht. Ein sehr vielversprechender Einstieg.
Es haben sich in Laufe des Leseabschnittes viele Baustellen und damit auch Fragen geöffnet. Was ist relevant für den Lauf der Geschichte? Sind es die Hackerangriffe? Der Beutel im Tresor? Was ist mit Joan? ….
Der Beutel, der im Tresor liegt … der macht mir Sorgen. Ich glaube, seine Freundin benutzt ihn dahingehend, vielleicht soll er als Sündenbock herhalten oder sie wills einfach verstecken, und das wird James auf die Füße fallen. Ob da gestohlene Diamanten drin sind?
oan macht mir genauso Sorgen. Was ist da passiert? Warum rührt sie sich nicht mehr? Arrrgh …
Das es mein erster Eschbach ist, muss ich sagen, der Anfang hat mir wirklich sehr gut gefallen und hat mich gleich eingefangen. Ich bin begeistert und einwenig erschüttert darüber, was er alles für Themen und Fragen aufwerfen kann. Ich hoffe das spielt alles noch eine Rolle und wird vom Autor im Laufe der Geschichte nicht einfach vergessen. Mich stört es im Geringsten nicht, dass man schon weiß um welches Projekt sich handelt … Ich will wissen, was zum Teufel da passiert … Wie hat Youvatar vor, den Tod abzuschaffen? Genauso wenig stört mich, dass aktuell so wenig Thrill geboten wird. Dieser scheint sich langsam aufzubauen und verspricht mit einem Paukenschlag zu kommen. Für mich ist es trotzdem bereits sehr spannend.
Ich empfinde Eschbachs Schreibstil als erschreckend realitätsnah und detailliert – gespickt mit gesellschaftskritischen Aspekten. Dieser lässt sich leicht und flüssig lesen und Erklärungen rund um komplizierte Wissensthematiken sind auch enthalten.
sveso
Mitglied seit 22.12.2018
Veröffentlicht am 18.08.2024 um 18:36 Uhr
Der erste Abschnitt ist der Einleitung und Einführung der verschiedenen Figuren gewidmet, wobei wir sehr viel über James und die Abläufe innerhalb der Zeitung erfahren haben. Die Art des Erzählens, das eher langsame Tempo und die Zeit, die sich Eschbach für die Figurenvorstellung nimmt, und die Perspektive gefallen mir gut. Ich denke zwar nicht, dass ich mir jetzt schon alles merken konnte und bei der einen oder anderen Person nochmal überlegen muss, aber das ist bei dem Umfang ja absolut okay.
Was es mit Joans Verschwinden auf sich hat und was youvatar da planen und vor haben, ist mir auch noch nicht klar und mir ist es auch noch zu früh für Spekulationen, bzw. weiß ich dafür noch zu wenig.
Lisa_V
Mitglied seit 17.06.2020
Veröffentlicht am 18.08.2024 um 20:07 Uhr
Zitat von galaxaura
Andererseits, würde ihre Freundin das James nicht sagen? Außer natürlich, sie wird mit bedroht.
Gute Frage. Vielleicht weiß sie aber auch nicht genau wo Joan gerade ist und handelt auf Anweisung von wem auch immer. Aber stimmt schon, die Situation macht die Entführung unwahrscheinlicher.
Lisa_V
Mitglied seit 17.06.2020
Veröffentlicht am 18.08.2024 um 20:14 Uhr
Zitat von Trotula
Andererseits ist die Idee, das menschliche Denkvermögen per Computer zu simulieren und damit den physischen Menschen zu ersetzen, schon in einigen Science- Fiction- Romanen verarbeitet worden. Vielleicht überrascht uns Andreas Eschbach ja auch mit einem ganz anderen Konzept.
Ich denke auch das diese Idee zu gewöhnlich wäre. Ich denke (und hoffe) Eschbach hat sich hier etwas ganz Neues ausgedacht.
Lisa_V
Mitglied seit 17.06.2020
Veröffentlicht am 18.08.2024 um 20:21 Uhr
Zitat von sursulapitschi
Kann sein, dass James ein unglücklicher Versuch ist, einen Helden zu gestalten. Er muss ja eigentlich ein Womanizer sein. Smart und zurückhaltend scheint er jede Frau zu erobern.
Wie kommst du denn darauf? Auf mich hat er was das betrifft eher einen zurückhaltenden Eindruck gemacht. Mit seiner Beziehung zu Joan scheint er glücklich zu sein und ich hatte nicht den Eindruck das er mit Anderen nun auf Teufel komm raus flirten würde.