Ein tolles Buch mit überzeugenden Protagonisten und einer spannenden Handlung
Lia will einfach nur weg und ihre Vergangenheit hinter sich lassen. Das ist alles woran sie denken kann, als sie in einen Bus steigt, um nach Berlin zu fahren. Ihr Ziel: In der Anonyme der Großstadt unterzutauchen. ...
Lia will einfach nur weg und ihre Vergangenheit hinter sich lassen. Das ist alles woran sie denken kann, als sie in einen Bus steigt, um nach Berlin zu fahren. Ihr Ziel: In der Anonyme der Großstadt unterzutauchen. Womit sie jedoch nicht gerechnet hat ist, dass sie dort echte Freunde finden und sich verlieben würde.
In ihrem Buch Breakaway hat Anabelle Stehl Berlin in einen Wohlfühlort verwandelt. Bisher habe ich unsere Hauptstadt sowohl aus Filmen, als auch aus eigenen Besuchen immer als eher kalten, anonymen Ort gesehen – also genauso, wie Lia sich das Ganze bei ihrer Flucht vielleicht auch vorgestellt hat – doch das Buch hat mich und wohl auch Lia eines besseren belehrt:
Die Autorin hat einen Ort geschaffen, an den ich immer wieder gerne zurückgekehrt bin. Das Café in dem Phuong arbeitet wurde so detailreich beschrieben, dass ich beim Lesen das Gefühl hatte den frischen Kaffee zu riechen und den Blaubeermuffin zu schmecken und die Beschreibungen der Graffity-Tour, die Lia gemacht hat, waren so anschaulich, dass ich das Gefühl hatte die Bilder zu sehen. Die Autorin hat definitiv ein Talent darin hat, die Leser mit in eine andere Welt zu nehmen. Sie arbeitet dabei mit detailreichen Beschreibungen, die es einem ermöglichen das Geschehen exakt vor dem inneren Auge zu sehen.
Neben dem tollen Schreibstil hat mich aber auch die Ausarbeitung der Handlung überzeugt. Die Handlung war in sich stimmig und alle zu Beginn aufgeworfenen Handlungsstränge wurden zu einem guten Abschluss gebracht. Gleichzeitig wurde trotzdem die Spannung auf Band 2, in welchem es um Kyra gehen wird, aufgebaut. Die ganze Geschichte hat immer wieder so viele Emotionen in mir ausgelöst. Ich bin teilweise innerhalb eines Kapitels zwischen unbändiger Freude und totaler Verzweiflung hin und her gesprungen. Die Handlung nimmt zwischendurch so eine Fahrt auf, dass mein Herz richtig gelitten hat. Anabelle Stehl hat es definitiv geschafft, mein Herz mehr als einmal zu brechen, nur um es am Ende wieder zusammenzusetzen.
Auch die Protagonisten haben mich begeistert und in ihren Bann gezogen:
Mit Lia konnte ich mich bereits nach wenigen Sätzen komplett identifizieren. Auch wenn wir als Leser lange nicht wissen, vor was Lia wegrennt, beschäftigen sie Ängste und Sorgen, die vermutlich jeder nachvollziehen kann. Das hat mir die Protagonistin sofort sympathisch gemacht.
Mit Noah hatte ich zu Beginn meine Schwierigkeiten, da ich seine Handlungen nicht immer komplett nachvollziehen konnte. Die Art und Weise wie er Lia begegnet ist, war jedoch so süß, dass ich mich fast selbst in ihn verliebt hätte.
Besonders sympathisch war mir auch Kyra, die kleine Schwester von Noah. Sie hat dem Buch das gewisse Etwas gegeben und das Lesevergnügen zu etwas ganz Besonderem gemacht. Sie ist es definitiv wert, dass ihr Band zwei gewidmet ist.
Insgesamt lässt sich sagen, dass die Autorin eine tolle Geschichte über Liebe, Freundschaft und auch schwierige, gesellschaftsrelevante Themen geschaffen hat. Wer eine super emotionale Geschichte lesen möchte, ist hier an der richtigen Adresse.