Leserunde zu "180 Seconds - Und meine Welt ist deine" von Jessica Park

Eine Liebesgeschichte über das, was im Leben wirklich zählt
Cover-Bild 180 Seconds - Und meine Welt ist deine
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Jessica Park (Autor)

180 Seconds - Und meine Welt ist deine

Hannah Brosch (Übersetzer)

Manchmal passiert das Unerwartete. Manchmal bringt dich jemand dazu, deine eigenen Regeln zu brechen.

Nachdem sie als Kind von Pflegefamilie zu Pflegefamilie gereicht wurde, glaubt Allison nicht mehr daran, dass irgendetwas im Leben von Dauer ist. Sie verbringt ihre Zeit am College zurückgezogen und meidet den Kontakt zu anderen. Das ändert sich, als sie zufällig Teil eines sozialen Experiments wird: 180 Sekunden soll sie Augenkontakt mit einem Fremden halten. Doch weder sie noch Esben, der Social-Media-Star, der ihr gegenübersitzt, rechnen damit, dass dies ihr Leben für immer verändert ...

"Eines dieser Bücher, die Besitz von deinem Herz ergreifen und es nie wieder loslassen. Ihr werdet euch in Allison und Esben verlieben." THE BOOKISH SISTERS

Der große Self-Publishing-Erfolg aus den USA - endlich auf Deutsch!

Timing der Leserunde

  1. Bewerben 21.10.2019 - 10.11.2019
  2. Lesen 25.11.2019 - 15.12.2019
  3. Rezensieren 16.12.2019 - 29.12.2019

Bereits beendet

Schlagworte

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Teilnehmer

Diskussion und Eindrücke zur Leserunde

Veröffentlicht am 28.12.2019

Ganz anders als erwartet

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Die Leseprobe zu 180 Seconds - Und meine Welt ist deine hat mich unheimlich gefesselt. Zum einen lag es am Klappentext, der mich hat ganz viel erhoffen lassen und zum anderen gefiel mir der Schreibstil ...

Die Leseprobe zu 180 Seconds - Und meine Welt ist deine hat mich unheimlich gefesselt. Zum einen lag es am Klappentext, der mich hat ganz viel erhoffen lassen und zum anderen gefiel mir der Schreibstil von Jessica Park sehr gut. Auch das Cover hat da seinen Teil noch beigetragen.
Zu Beginn konnte mich das Buch auch wirklich fesseln. Denn Allison scheint es im Leben noch nie einfach gehabt zu haben. Ihre Hintergrundgeschichte, ebenso wie ihr daraus resultierendes Verhalten waren für mich mehr als nachvollziehbar. Genau das hat es für mich so interessant gemacht. Diese Kombination aus der unheimlich zurück gezogen lebenden Allison und ein noch unbekanntes und unbenanntes Sozialexperiment, welches nur durch den Klappentext erwähnt wird. Ich muss gestehen, ich hatte sehr hohe Erwartungen an das Buch und die Geschichte, da mich Sozialpsychologie sehr interessiert und mich die immer wieder vorkommenden Phänomene wirklich reizen. Daher war ich tierisch gespannt, was mich wohl erwarten wird. Wie die Autorin das ganze Thema aufarbeitet und wie das Zusammenspiel mit den 180 Sekunden funktioniert.
Irgendwie hat mich die Story um Esben, dem Jungen, der u. a. dieses Experiment initiiert, und Allison auf dem Weg relativ zu Beginn des Buches verloren. Man lernt Esben als DEN perfekten Typen schlechthin kennen. Er ist verständnisvoll, liebenswert und mit seiner Social-Media Seite scheint er die absolute Wahnsinn zu sein. Und genau das ist einer der Punkte, die mich nicht überzeugen konnten. Es war einfach alles zu perfekt an ihm.
Seine Schwester mochte ich ganz gern. Sie strahlt eine Lebensfreude aus, die man aufgrund ihrer Geschichte nicht unbedingt erwarten kann.
Allison ist im Gegensatz zu Esben alles andere als perfekt jedoch durchlebt sie innerhalb von kürzester Zeit einen Sinneswandel, der für mich einfach nicht nachvollziehbar ist. In der einen Minute ist sie noch sehr zurück haltend, meidet Menschen(mengen) und geht so gut wie nie aus dem Haus und kurze Zeit später ist plötzlich alles anders. Nur weil sie jetzt Esben an ihrer Seite weis.. Das ging mir viel zu schnell und unüberlegt.

Das Sozialexperiment, an welchem Allison mehr oder weniger unfreiwillig teilnimmt, gefiel mir sehr gut, selbst der Ausgang, der vielleicht etwas zu impulsiv war, hatte etwas, dass ich ihn nicht zu übertrieben fand. Die Entwicklung von allem was danach passierte war meines Erachtens nicht gut durchdacht. Die Sache mit Allisons besten Freundin war erst gut eingebunden, wandelte sich aber gegen Ende zu einem Theaterstück um, was absolut und in keinerlei Hinsicht auch nur annähernd glaubhaft sein konnte. Ich hätte mir dahingehend weniger Drama gewünscht.
Ich weiß, dass einige meinen, dass man aufgrund der Weihnachtstage wohl dahingehend auf die "Wunder" vertraut und sie einen deshalb mehr berühren aber bei mir ist das eher nicht der Fall.

Mir gefiel die Grundidee des Buches wirklich sehr und ich bin auch der Meinung, dass man aus der Geschichte noch so viel hätte draus machen können. Für mich wird Simon der absolute Held des Buches bleiben. Seine Passagen habe ich geliebt, denn er ist wunderbar so wie er ist und wie er sich gegenüber Allison verhält. Gott sei Dank bemerkt sie im Laufe des Geschehens auch endlich was sie an Simon hat und das er alles für sie tun würde. Auch wenn er nicht ihr leiblicher Vater ist.

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Veröffentlicht am 26.12.2019

Das Buch scheitert vor allem den hohen Erwartungen

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Das Cover finde ich wirklich schön. Es sticht zwar nicht auf den ersten Blick aus der Masse heraus, ist aber definitiv einen zweiten Blick wert, weil ich die Farbkombination wirklich wunderbar stimmig ...

Das Cover finde ich wirklich schön. Es sticht zwar nicht auf den ersten Blick aus der Masse heraus, ist aber definitiv einen zweiten Blick wert, weil ich die Farbkombination wirklich wunderbar stimmig finde. Was mir allerdings nicht so gut gefällt, ist der Titel des Buches. Die Mischung aus Englisch und Deutsch finde ich in diesem Fall nicht so gut gelungen, auch wenn mich das ansonsten nicht so sehr stört. Hier ist mein Problem aber, dass ich die Zahl deutsch aussprechen würde, während dann Seconds englisch ist. Dann hätte man zumindest den Untertitel weglassen oder die Zahl ausschreiben können. Dies ist allerdings noch der kleinste Kritikpunkt an dem Buch.
Die Geschichte an sich klingt erstmal vielversprechend: Allison hatte es in ihrem Leben nicht leicht, jahrelang wurde sie von Pflegefamilie zu Pflegefamilie geschoben ohne die Chance auf eine Adoption bis Simon sie bei sich aufnimmt. Doch auch nach der endgültigen Adoption fällt es ihr schwer zu Menschen Vertrauen aufzubauen, dabei bildet ihre beste Freundin Steffi die einzige Ausnahme. Doch erst einmal muss Allison das Unileben ohne sie zu bewältigen und versucht dabei möglichst den Kontakt zu anderen Menschen zu vermeiden. Doch dann trifft sie bei einem Sozialexperiment auf Esben, einen Social-Media-Star, trifft und durch seine Einfühlsamkeit immer mehr Mauern einreißt…
Ich habe mich eigentlich wirklich auf das Buch gefreut, weil ich eine unglaublich emotionale und nervenaufreibende Geschichte erwartet habe, doch ich wurde leider enttäuscht. Zwar ist der Schreibstil durchaus angenehm und recht leicht zu lesen, das rettet aber die Geschichte nicht wirklich, weil die Geschichte viel zu schnell ins Kitschige abdriftet. Das erste Drittel gefiel mir noch ziemlich gut, weil es glaubhaft wirkte. Zwar war mir Allison nicht wirklich sympathisch, aber ihr Verhalten war nachvollziehbar. Sie hatte durch ihre Vergangenheit nie wirkliche Unterstützung und Liebe erfahren, sodass er ihr einfach schwerfällt, Menschen zu vertrauen und sie nah an sich heranzulassen. Eine etwas andere Allison lernt man dann erstmals bei den 180 Sekunden kennen. Dort soll sie für ein Social-Media-Experiment Esben 180 Sekunden in die Augen schauen und dies wird aufgezeichnet. Ich fand die Schilderung dieser Zeitspanne unglaublich intensiv und durch die Länge auch so eindringlich, dass man das Gefühl hatte, die Zeit in Realgeschwindigkeit mit zu erleben und jede ihrer Emotionen aus erster Hand nachzuempfinden.
Nach diesem Highlight flacht das Buch leider extrem ab und schafft es zu keinem Moment mehr, mich in seinen Bann zu ziehen. Das liegt vor allem an dem radikalem Wandel von Allison, aber auch an der viel zu perfekten Gestaltung des Charakters von Esben. Klar, ist ein netter Typ mal eine Abwechslung zu den ganzen Bad Boys, das heißt aber nicht, dass man ihn zu einem Typ machen muss, der keinerlei Fehler hat, sondern vielmehr einfach in allem perfekt ist. Das hat mich mit zunehmendem Verlauf des Buches immer mehr genervt. Ich habe auf jeder Seite damit gerechnet, dass nun endlich mal etwas kommt, das erklärt, warum er sich so verhält wie er es nun einmal tut, aber selbst diese Lösung ist für mich zu glatt und auch viel zu unemotional. Es hat mich null berührt, auch wenn dies durchaus die Chance dazu gegeben hätte. Dies ist ein weiteres Problem des Buches. Am Anfang habe ich, vor allem nach dem Klappentext und der Leseprobe mit einer hochemotionalen Geschichte gerechnet, die mich berührt und mitnimmt, doch das trat nicht ein. Selbst bei Szenen, die mir in anderen Büchern die Tränen in die Augen getrieben hätten, habe ich nichts empfunden, es war mir schlicht und einfach egal. Das liegt gar nicht so sehr daran, dass der Schreibstil das nicht hergeben würde oder die Geschichte an sich schlecht wäre, sondern daran, dass man das Gefühl hat, dass die Autorin eine Idee hatte, deren Eckpunkte sie abharken wollte, ob sie jetzt perfekt in die Geschichte passen oder nicht, dann streut sie noch eine ordentliche Portion Puderzucker drüber und fertig ist eine kitschige Weihnachtsgeschichte.
Alles in allem hätte ich die Geschichte durchaus genießen können, wenn ich sie unter anderen Vorraussetzungen gelesen hätte, aber so habe ich anstatt einer ernsten, emotionalen Story eine zuckersüße, viel zu kitschige Liebesgeschichte mit einem viel zu perfektem männlichem Charakter bekommen, deren Kennlerngeschichte zwar originell ist, aber das Buch leider nicht retten kann.

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Veröffentlicht am 25.12.2019

so viel verschenktes Potenzial - ein kitschiges Jugendbuch

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„Man hat das Gefühl, als würde eine negative Sache tausend positive aufheben. In einem Meer von Liebe siehst du nur den einen Menschen, der gerade ertrinkt.“
(Allison zu Esben in 180 Seconds)

Worum geht’s?

Allison ...

„Man hat das Gefühl, als würde eine negative Sache tausend positive aufheben. In einem Meer von Liebe siehst du nur den einen Menschen, der gerade ertrinkt.“
(Allison zu Esben in 180 Seconds)

Worum geht’s?

Allison ist kein normales Mädchen. Nachdem sie ihre komplette Kindheit und Teile ihrer Jugend in Pflegefamilie verbracht hat, ist sie innerlich gebrochen. Sie vertraut Menschen nicht, igelt sich ein und hat regelmäßig Angstzustände. Durch einen Zufall trifft sie auf den Social Media Star Esben, der mit ihr ein Sozialexperiment macht: 180 Sekunden Blickkontakt, nur die beiden. Widerwillig lässt Allison sich darauf ein. Doch sie kann nicht ahnen, dass dieses Experiment ihr ganzes Leben ändern wird…

180 Seconds ist ein Standalone, in sich geschlossen und unabhängig lesbar.


Schreibstil / Gestaltung

Das Cover mit zarten Farben und einer gewissen schlichten Eleganz gefällt mir sehr gut, weckt aber auch nicht unbedingt mein Interesse. Es ist für mich wenig aussagekräftig. Der Titel hat direkten Bezug auf das Buch.

Der Schreibstil der Autorin ist sehr angenehm und emotional. Das Buch ist recht gut lesbar und lässt ohne große Anstrengung durchlesen. Die sprachliche Gestaltung ist recht jung gehalten. Die Geschichte entwickelt sich chronologisch, jedoch mit teilweise größeren Zeitsprüngen, die nicht gesondert ausgewiesen werden, sondern sich teilweise nur aus dem Kontext ergeben. Die Geschichte wird ausschließlich durch Allison erzählt. So erhält man vor allem in ihre Gedanke und Zweifel Einblicke, in die der anderen Charaktere hingegen nicht.

Mein Fazit


Bücher, auf die man sich am meisten freut, sind die, die einen meist am härtesten enttäuschen. Das ist hier bei 180 Seconds passiert. Normalerweise lese ich keine Leseproben, doch hier war ich so begeistert und emotional berührt von der Leseprobe, dass ich dachte, ich werde das Buch lieben. Das Klappentext klang so überzeugend, das Sozialexperiment klang super interessant und dann wird mir SOETWAS präsentiert.

Allison kehrt ans College zurück. Seit Jahren lebt sie ein Leben unter dem Radar, hat kaum Freunde außer Steffi, die sie einst in einer Pflegefamilie kennengelernt hat und seitdem quasi eine Schwester für sie ist. Ihr einziger Sozialkontakt ist ihr Adoptivvater, der schwule Simon, der sich von seinem Partner trennte, weil dieser Allison als Teenager nicht adoptieren wollte. Irgendwo zwischen Verzweiflung und dem Willen, etwas zu ändern, nimmt Allison sich vor, das neue Jahr mutiger anzugehen. Das hält genau einen Tag, maximal. Als sie eines Abends im Park sitzt, wird sie von einem Mädchen angesprochen, die sie bittet, an einem Experiment mitzumachen. 180 Sekunden soll sie mit jemandem Blickkontakt halten. Dass dieser Jemand ein weltbekannter Social Media Star ist und es um ein Video für seinen Kanal geht, weiß Allison nicht. Sie lässt sich darauf ein, auch wenn sie sich dabei unwohl fühlt. Doch diese Begegnung mit Esben wird Folgen haben. Folgen, die Allison für immer verändern.

Nach einem wirklich starken Start, der vor allem in Allisons Kopf Einblicke gewährt und einem mitfühlen lässt, hat mich das Buch nach knapp 50 Seiten das erste Mal verloren. Ich weiß nicht, wieso, aber ich habe das Sozialexperiment doch eher in einem wissenschaftlichen Kontext erwartet und nicht als Videoidee. Das Experiment selbst wird gut beschrieben und ist auch durchaus interessant – komplett weg war ich aber, als die ersten Folgen des Experiments kamen. Ich war verwirrt, ich war überrumpelt und zugegeben, es hat mich genervt. Es hat zahlreiche Seiten gebraucht, bis das Buch mich zurückgeholt hat, zumindest kurzzeitig. Denn ab dem Experiment ist es ein Auf und Ab. Nicht thematisch, nicht dramaturgisch. Ganz im Gegenteil – das Buch ist sehr positiv, sehr süß, sehr perfekt, sehr kitschig, sehr klischeehaft – ach, hab ich schon erwähnt sehr perfekt? Esben ist perfekt. Esbens Tätigkeit ist perfekt. Esbens Videos sind perfekt. Allisons Entwicklung ist schnell und perfekt. Simon ist perfekt. Alles ist perfekt. Zumindest bis kurz vorm Ende, wo Steffi mit einem Geheimnis um die Ecke kommt, was wenig überrascht. Hier setzt das Buch zu einem grandiosen Finale an. Das Problem? Dieses Finale ist so dermaßen überzogen, übertrieben, überkitscht, dass ich nicht einmal mehr wusste, ob ich lachen oder weinen sollte. Ich bin jetzt kein Gegner von Kitsch, aber das war einfach viel zu viel. Leider ist durch das ganze Perfekte und Übertriebene andauernd die Situation eingetreten, dass mich das Buch verloren hat. Es gab Tage, da habe ich nicht mehr als ein Kapitel „ertragen können“. Das Ende des Buches ist dann eine vollkommen verpuffende Spiegelung innerhalb des Buches, die leider nur noch lächerlich wirkt. Immerhin kam dann die Erleichterung, dass es jetzt zu Ende ist.

Ich habe mich wirklich geärgert, dass so viel Potenzial einfach weggeworfen wurde. Es gab viele Situationen, die wirklich gut ausgearbeitet werden könnten. Da wäre zB Esben, der im ganzen Buch so dermaßen ideal und perfekt herüberkommt, kein Kratzer auf der Fassade, nichts. An einer Stelle im Buch hat er plötzlich Zweifel an seiner perfekten Onlinetätigkeit, die Zweifel werden aber zwei Seiten später direkt weggewischt, weil Allison seine Hilfe braucht – und die der Onlinecommunity. Da wäre zB die komplizierte Beziehung zwischen Simon und Allison, die sich von 0 auf 100 annähern, nachdem Allison die 180 Sekunden Lebenswandel Challenge hatte.

Hinzu kommt, dass die Autorin ständig längere Zeitsprünge vornimmt. Dadurch erlebt man den Beziehungsaufbau nur bedingt mit, man wird vor vollendete Tatsachen gestellt, fragt sich manchmal „hä, wann ist das denn passiert“ und manchmal hat man auch das Gefühl, dass die Autorin ihre 5 Hot Topics im Buch hatte, alles dazwischen nur lästiges Beiwerk ist und möglichst schnell abgehandelt werden muss. Daran leidet vor allem die Tiefe und Nachvollziehbarkeit doch arg. Ihre Hot Topics übertreibt die Autorin teilweise maßlos, dass man fast schon die Augen verdrehen mag. Das Dazwischen verpufft. Komisch sind auch Momente, wo man das Gefühl hat, die Autorin hat ihren vorherigen Plot vergessen bzw. einfach ihren vorherigen Plot wie abgehakt beerdigt. Thema vorbei, Thema vom Tisch. Genauso funktioniert 180 Seconds. Das habe ich vor allem am Ende feststellen müssen, wo die Thematik um Steffi sehr emotional wird, danach aber nur noch die Beziehung von Esben und Allison eine Rolle spielt und Steffi mit keinem Wort mehr erwähnt wird.

Positiv erwähnen muss man allerdings Steffi und Simon als Nebencharaktere. Vor allem Simon ist jemand, den man sofort ins Herz schließt, er bemüht sich trotz Zurückweisung permanent um Allison und ist immer für sie da. Er ist wirklich süß gewesen und war mein Highlight am Buch. Steffi ist eine sehr gute Freundin über Großteile des Buches und man freut sich, dass Allison so jemanden an ihrer Seite hat. Zu Esben kann ich wenig sagen, weil er derart langweilig und eindimensional gestaltet ist, dass man meinen könnte, er ist Nebencharakter. Ansonsten gibt es zahlreiche weitere Charaktere, bei denen man teilweise nicht einmal weiß, wo sie herkommen oder wo sie plötzlich hinverschwunden sind.


Insgesamt ist 180 Seconds ein Buch, was mich massiv zwiegespalten zurücklässt. Das liegt vor allem daran, dass ich das Gefühl habe, das Buch sei unstimmig und unrund. Wollte die Autorin mit ihren jungen Erwachsenen als Protagonisten einen New Adult Roman schreiben? Wenn ja, ist er aufgrund diverser Thematiken, einer sehr hohen Portion Kitsch und vor allem mangelnder Tiefe wirklich schiefgelaufen. Ist es jedoch als Young Adult Roman geplant gewesen, hat in meinen Augen der Verlag mit Marketing und Klappentext falsche Erwartungen hervorgerufen. Ich habe ein emotionales Buch mit Tiefgründigkeit und Sozialkritik erwartet (so startet das Buch tatsächlich auch), aber nach dem Sozialexperiment ist alles verpufft und ich habe einen erstklassigen Nachmittagsfilm auf Disney Channel Niveau präsentiert bekommen. Vor allem gegen Ende macht sich eine gewisse Frustration breit. So viel Potenzial, so wenig davon ausgenutzt. Schade. So ist es nur ein solides Jugendbuch mit viel überzogenem Kitsch.


[Diese Rezension basiert auf einem Rezensionsexemplar, das mir freundlicherweise vom Verlag überlassen wurde. Meine Meinung ist hiervon nicht beeinflusst.]

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Veröffentlicht am 20.12.2019

180 Seconds und meine Welt ist Deine

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Allison wuchs als Kind in vielen Pflegefamilien auf. Wenn sie sich ein wenig eingelebt hatte, kam sie wieder in die nächste. Das einzige Konstante in dieser Zeit ist ihre Freundin Steffi. Als sie 16 Jahre ...

Allison wuchs als Kind in vielen Pflegefamilien auf. Wenn sie sich ein wenig eingelebt hatte, kam sie wieder in die nächste. Das einzige Konstante in dieser Zeit ist ihre Freundin Steffi. Als sie 16 Jahre alt war, wurde sie von Simon adoptiert, der sie über alles liebt. Auch als sie ins College kommt, hält sie sich von den anderen Studenten fern und verkriecht sich lieber in ihrem Zimmer. Durch Zufall macht sie an einem Projekt mit, wo man 180 Sekunden lang einer fremden Person intensiv in die Augen schauen muß. Dieses Projekt macht mit ihr Esben, ein Social-Media-Star, der diese Szene in die sozialen Medien stellt. Sie bekommen damit unheimlich viele Likes. Als Allison Esben deswegen zur Rede stellen will, kommen sie sich näher und werden sogar später ein Paar. Hier handelt es sich um eine sehr schnulzige Geschichte. Esben liest Ällison jeden Wunsch von den Augen ab, er ist der absolute Gutmensch, er hilft allen Leuten,wo er nur kann. Er verhilft einem einsamen Kind zu einer riesengroßen Prinzessinnengeburtstagsparty, hilft dem Tierheim Hunde zu vermitteln und dergleichen mehr. Allison kommt mit Hilfe von Esben aus ihrer Introvertiertheit heraus. Im Leben der Beiden ist alles eitel Sonnenschein. Allison kommt mir sehr als eine Mimose vor, voller Selbstzweifel und hat sehr nahe am Wasser gebaut. Ich mußte mich regelrecht durch die Seiten kämpfen, so viel heile Welt. Und auch Allisons Adoptivvater schickt ihr jede Menge Pakete mit tollem Inhalt und schenkt ihr auch gleich sein Auto. Das ganze Buch scheint mir sehr unglaubwürdig, ist mir persönlich zu flach und oberflächlich. Vielleicht kann man dafür jüngere Mädchen begeistern, kritische Erwachsene werden sich daher relativ schwer tun. Eben ein Roman, der nur das gute im Menschen sieht. Leider konnte ich mich für das Buch nicht begeistern und auch Steffi schien mir nicht identitätsgerecht dargestellt worden zu sein. Schade, dass ich mich für diese Art von Roman nicht begeistern kann.

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Veröffentlicht am 20.12.2019

Esben und Allison

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Klappentext

Manchmal passiert das Unerwartete. Manchmal bringt dich jemand dazu, deine eigenen Regeln zu brechen.

Nachdem sie als Kind von Pflegefamilie zu Pflegefamilie gereicht wurde, glaubt Allison ...

Klappentext

Manchmal passiert das Unerwartete. Manchmal bringt dich jemand dazu, deine eigenen Regeln zu brechen.

Nachdem sie als Kind von Pflegefamilie zu Pflegefamilie gereicht wurde, glaubt Allison nicht mehr daran, dass irgendetwas im Leben von Dauer ist. Sie verbringt ihre Zeit am College zurückgezogen und meidet den Kontakt zu anderen. Das ändert sich, als sie zufällig Teil eines sozialen Experiments wird: 180 Sekunden soll sie Augenkontakt mit einem Fremden halten. Doch weder sie noch Esben, der Social-Media-Star, der ihr gegenübersitzt, rechnen damit, dass dies ihr Leben für immer verändert

Cover und Schreibstil

Das Cover hat mich von Anfang direkt in seinen Bann gezogen. Die Farben sind so passend und fließend, dass ich da wirklich nichts anzumerken habe. Das ist dem Lyx Verlag mehr als gut gelungen.
Der Schreibstil ist angenehm zu lesen, obwohl manchmal die Sprünge etwas ruppig war.

Inhalt

Puh, da musste ich mir sehr lange Gedanken machen damit ich das fair bewerten konnte.
Die ersten Seiten waren richtig schön und ich hatte sehr hohe Erwartungen, was wahrscheinlich den Rest beeinflusst hat.
Leider habe ich das ganze Buch über kaum einen Zugang zu Esben gefunden, er ist mir zu glatt, perfekt und ohne Fehl und Tadel. Das hat mich zum Ende hin ein wenig genervt.
Das Buch hat mich am Ende hin einfach null überrascht und es war einfach von allem zu viel, es war zu viel kitsch, zu viel Drama und viel zu viel Harmonie und Perfektion.
Ich glaube ich hätte nach Weihnachten dem Buch kaum eine Chance gegeben.
Es tut mir auch echt leid weil das Buch so großartig angefangen hat. Es war komplett anders und hat mich auch berührt und begeistert können. Ich habe keine Ahnunf, wie das am Ende so schief laufen konnte.

Fazit

Der Anfang war toll und das Cover eines der schönsten aber leider war das Ende mal so gar nicht meins.

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