Richelle Mead mal ganz anders...
Der goldene Hof verspricht armen, mittellosen und jungen Mädchen ein völlig neues Leben. Ein Leben, nicht in Armut und harter Arbeit, sondern in seidenen Kleidern und einem liebevollen Mann- auf einem ...
Der goldene Hof verspricht armen, mittellosen und jungen Mädchen ein völlig neues Leben. Ein Leben, nicht in Armut und harter Arbeit, sondern in seidenen Kleidern und einem liebevollen Mann- auf einem wilden Kontinent, Adoria.
Die junge Elisabeth scheint bereits ein solches Leben zu führen. Jeden Tag ihres Lebens wurde ihr der noch so kleinste Wunsch von den perfekt geschminkten Lippen abgelesen, jedes Staubkörnchen vom teuren Kleid geschnipst und jede unangenehme Situation erspart. Doch nach dem Tod ihrer Eltern muss sie aus der Not heraus eine Pflicht erfüllen, die ihre Existenz retten soll. Heiraten.
Doch wer heiratet schon ein fast mittelloses, hochadeliges Mädchen mit toten Eltern, die als merkwürdig betrachtet wurden? Als sie Cedric Thorn vom Goldenen Hof kennen lernt, erwacht in ihr ein waghalsiger Plan: Nicht eine ihrer Zofen, sondern sie soll, unter falschem Namen, nach Adoria reisen. Doch die weite Schiffsreise birkt Risiken und das Schicksal lässt sie schwerlich verändern.
Cover:
Das Cover von „The Promise“ ist auf jeden Fall ein Eye-catcher, mit den hellen Farbtönen und dem ganzen Glitzer. Im Prinzip gefällt es mir auch, doch es kommt nicht wirklich ernsthaft rüber. Die Schrift, die in letzter Zeit wirklich auf jedem Buchcover aufzutauchen scheint, lässt an ein Klatschblatt denken. Hier hätte ich eine andere Schriftart gewählt. Sonst wird fein artig der goldene Schnitt (ja, kleiner Wortwitz) eingehalten. Für mich persönlich sieht das Cover etwas „girly“ aus. Das hätte man besser machen können, man denke an die Selection-Bücher. Die kamen ja sehr gut an.
Charaktere:
Elisabeth: Elisabeth, aka Ada, ist eine hoch aristokratische junge Gräfin, die ihrem Schicksal entrinnen will und deshalb in einer Nacht und Nebel Aktion verschwindet. Sie ist oft sarkastisch und all das, was wir uns unter einer Adeligen vorstellen. Doch sie steht für ihre Freunde ein, jammert, vergleichsweise gesehen, wenig und ist künstlerisch sehr begabt. Körperliche Arbeit bereitet ihr am Anfang noch Probleme, doch später verliert sie darüber keinen Laut mehr.
Cedric: Im ersten Moment denkt man, das Cedric ein rüpelhafter Bursche ist, der nicht viel auf Gefühle achtet. Doch er versteht es, Sachen schmackhaft zu machen und ist ein kleiner Rebell. Nach und nach kommen Eigenschaften ans Tageslicht, die man so nicht vermutet hätte. Er ist sorgsam, freundlich und vor allem hilfsbereit. Für das Wohl seiner Mädchen wiedersetzt er sich seinem Vater und macht sich zum Gespött der Organisation. Viel helfen wird ihm seine Freundlichkeit trotzdem nicht, wenn er insgeheim ein doppeltes Spiel spielt, was auch andere in Gefahr bringen könnte.
Schreibstil:
Ich liebe die Vampire Academy Reihe und die Spin-off Reihe Bloodlines. Das liegt daran, dass die Charaktere, die Richelle Mead erschafft, alle ihre Eigenheiten haben und entsprechend handeln. Der Schreibstil in diesen Büchern war witzig, erfrischend, spannend, heiß… Deswegen habe ich mich bei der Lesejury für „The Promise“ beworben. Doch insgesamt hat mit das Buch nicht vom Hocker gehauen. Womit ich auf keinen Fall sagen will, dass es schlecht ist! Mir fehlt der Witz, die Euphorie und die Spannung. An manchen Stellen zieht sich der Stoff und auch Elisabeths Verhalten scheint mir nicht ganz realistisch. Sicher kann es sein, dass sie ein gutes Herz hat, doch bei den Sachen, die sie tun soll und die sie erlebt, müsste sie eigentlich mehr meckern und zetern. Denn trotz all ihrer aufopferungsvollen Liebe ist immer noch als Gräfin aufgewachsen und hat nie Arbeit verrichten müssen. Richelle Mead hat zwar versucht ein paar Stellen einzufügen, an denen Elisabeth sich gehen lässt, doch so richtig nehme ich es ihr nicht ab.
Dies hier ist nur meine Meinung und muss nicht für euch zählen. Allen anderen hat das Buch sehr gut gefallen!
Desweiteren hadere ich ein wenig mit dem ganzen Konzept des Buches. Menschenhandel, wie er ja im Prinzip mit den Mädchen betrieben wird, ist ein Thema, über das man nicht in solcher Leichtigkeit schreiben sollte. Meinerseits fehlt ein wenig die kritische Sicht darauf, obwohl Elisabeth schon manchmal schlecht darüber denkt. Doch das reicht, meiner Meinung nach nicht. Selbst in einem Buch muss klar gestellt werden, dass Menschenhandel nicht akzeptabel ist.
Fazit:
Das Buch hat mir gefallen, allerdings war ich doch etwas enttäuscht. Für Fans der Vampire-Academy Reihe ist es leider eine kleine Enttäuschung, da der Schreibstil völlig anders ist. Es gibt Längen, aber es gibt auch Spannung, Romantik und Innovation. Empfehlen würde ich dieses Buch ab circa 15.