Leserunde zu "Hard Liquor - Der Geschmack der Nacht" von Marie Graßhoff

Auftakt einer neuen Serie um die Nachfahren der Götter
Cover-Bild Hard Liquor – Der Geschmack der Nacht
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Marie Graßhoff (Autor)

Hard Liquor – Der Geschmack der Nacht

Roman. »Urban Fantasy vom Feinsten. Düster, sexy, actionreich.« LAURA KNEIDL

Tycho ist als Nachfahrin alter Götter übermenschlich stark. Besonders, wenn sie Alkohol trinkt. Nicht schlecht, um sich als Barkeeperin in New York gegen zwielichtige Typen zu behaupten. Doch auch nicht ohne Schattenseiten. Damit niemand jemals hinter ihr Geheimnis kommt, muss sie selbst ihren besten Freund Logan auf Abstand halten. Dann taucht auf einmal die attraktive Grayson in ihrem Leben auf, und Tycho hat zum ersten Mal das Gefühl, sich jemandem öffnen zu können. Aber Grayson hat ihr nicht die ganze Wahrheit erzählt. Und als kurz darauf eine Sekte hinter Tycho her ist, um ihre Kräfte für sich zu beanspruchen, weiß sie nicht, wem sie vertrauen kann ...

»Hard Liquor ist Urban Fantasy vom Feinsten. Düster, sexy, actionreich und ganz am Puls der Zeit. Tycho ist cool. Grayson ist krass. Und die Geschichte der beiden einfach berauschend.« LAURA KNEIDL

Timing der Leserunde

  1. Bewerben 01.11.2021 - 21.11.2021
  2. Lesen 13.12.2021 - 02.01.2022
  3. Rezensieren 03.01.2022 - 16.01.2022

Bereits beendet

Schlagworte

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Teilnehmer

Diskussion und Eindrücke zur Leserunde

Veröffentlicht am 07.01.2022

Erfolgreicher Auftakt einer neuen Urban-Fantasy-Reihe

2

Tycho lebt in New York, studiert Geschichte und jobbt abends in einer Bar. Doch Tycho ist keine gewöhnliche junge Frau: Trinkt sie Alkohol erwachen ungeahnte Kräfte in der zierlichen Person und sie sorgt ...

Tycho lebt in New York, studiert Geschichte und jobbt abends in einer Bar. Doch Tycho ist keine gewöhnliche junge Frau: Trinkt sie Alkohol erwachen ungeahnte Kräfte in der zierlichen Person und sie sorgt eigenmächtig für Gerechtigkeit auf den Straßen, indem sie – in ihren Augen – Schuldige eines Verbrechens verprügelt. Doch Tychos Geheimnis bleibt nicht lange unentdeckt: Die attraktive Grayson sucht Kontakt zu ihr und stellt unangenehme Fragen und auch Logan, ihr bester Freund seit Kindheitstagen wirkt neugierig. Ohne es zu ahnen schwebt Tycho in großer Gefahr, vor der sie selbst ihre übermenschlichen Kräfte nicht schützen: Sie gerät ins Visier einer Sekte, die Tychos Macht für sich nutzen möchten – und auch vor einer Entführung nicht zurück schrecken.

„Hard Liquor – Der Geschmack der Nacht“ ist der Auftaktband zu Marie Graßhoffs neuer Urban-Fantasy-Serie. Das Cover gefällt mir optisch gut, lässt allerdings auf ein hochwertiges Hardcover schließen, dass es aber leider nicht ist. Schade, ein gebundenes Exemplar mit Prägung hätte mir besser gefallen. Super fand ich indes den tollen, anschaulichen Schreibstil der Autorin, der mich absolut mitreißen konnte. Es gibt einen passenden Mix aus Erzählungen, (teils ernsten, teils ironisch-witzigen) Dialogen, Einblicke in Tychos Gedankenwelt und einer Radio-Show. Dazwischen auch Rückblenden in die Vergangenheit der Protagonistin, die passend zum Verständnis der Hintergründe beitragen. Bildlich und nachvollziehbar waren für mich insbesondere die Kampf- und Actionszenen beschrieben, die ich voller Spannung gelesen habe. Insgesamt ist das Buch sehr atmosphärisch geschrieben, wobei insbesondere das Dunkle, Düstere und Mysteriöse überwiegt – an einigen Stellen habe ich mich regelrecht gegruselt und geekelt. Als Gegenpol passen die eher lustig-plattitüdenhaften Radio-Dialoge sehr gut, sie lockern die Gesamtstimmung auf. Schön auch, dass jedes Kapitel eine eigene, sehr individuelle Überschrift trägt. Große Kritik muss ich leider am Klappentext üben: Dieser nimmt schon derart viel vom Inhalt vorweg, dass er den Lesespaß nachhaltig trübt! Viele Fakten, die sich erst gegen Ende des Buches ergeben, werden hier schon vorweg genommen, so dass das Überraschungsmoment ausbleibt – wirklich unglücklich

Der Einstieg ins Buch gelingt problemlos, bereits die ersten Sätze klingen fast episch und machen neugierig auf Tycho und die Story an sich. Bereits zu Beginn wird deutlich, wie außergewöhnlich die Protagonistin ist und wie viele Geheimnisse Tychos Welt zu bieten hat. Wir lernen sie, ihre Umwelt, Gedanken und Probleme gut kennen, bevor die Haupthandlung beginnt. Langsam und nachvollziehbar baut sich danach die eigentliche Geschichte auf, es stellen sich immer mehr Fragen und irgendwann wusste ich gar nicht mehr, wem noch zu trauen ist und wer was verbirgt. Die Spannung steigt permanent an und entlädt sich in einem actionreichen Showdown mit vielen, teils brutalen, Kampfszenen. Für mich hatte die Story zwischendurch einen kurzen Durchhänger, an dem dichter hätte erzählt werden können, am Ende hingegen ging alles Schlag auf Schlag, so dass ich vor lauter Enthüllungen und Ereignissen fast nicht mehr mitgekommen bin. Gut gefallen haben mir die unvorhergesehenen Entwicklungen und Überraschungen der Geschichte, weniger gut die doch recht vielen offen gebliebenen Fragen. So hab ich das Buch dann leider etwas unbefriedigend geschlossen, ich hätte gerne an einigen Stellen noch Antworten und Details erfahren – das hätte auch der Nachvollziehbarkeit und Glaubwürdigkeit gut getan. Das war echt schade und hat mich gestört, auch wenn ich das Buch ansonsten sehr unterhaltsam fand.

Die Idee hinter der Geschichte fand ich sehr interessant und kreativ, einfach mal „etwas anderes“. Viele schwere Themen wie Alkoholmissbrauch, psychische Probleme, Sekten und ihr Einfluss auf Menschen, Selbstverletzung, Gewalttätigkeit oder Selbstjustiz wurden aufgegriffen und passend behandelt. Schön gelöst fand ich das finale Radiointerview und die Aussage, wie mit derartigen Problemen umzugehen ist – das hat dem Buch noch eine moralische Wendung und Betroffenen vielleicht sogar eine Art Hilfestellung gegeben.

Tycho ist hierfür die ideale Protagonistin. Mir gefällt es gut, dass sie so alles andere als perfekt ist, sondern mehr Ecken und Kanten, psychische Probleme und Angstzustände hat als aus anderen Büchern gewohnt. Sie ist für mich als individuelle, außergewöhnliche Persönlichkeit sehr nachvollziehbar beschrieben worden – harte Schale, verletzlicher Kern. Die ihr innewohnende Kraft fand ich interessant und faszinierend, die Idee mit dem Alkohol als Trigger und den entsprechenden Erbanlagen kreativ. Auch ihre charakterliche Entwicklung fand ich passend beschrieben, das Ende hat ihr gut eröffnet, wie sie mit ihren Problemen umgehen kann und es wurde deutlich, dass dies ein langwährender Prozess werden wird.

Insgesamt fand ich „Hard Liquor – Der Geschmack der Nacht“ einen vielversprechenden Auftakt zu Marie Graßhoffs neuer Urban-Fantasy-Reihe. Auch wenn mir persönlich zu viele Fragen offen geblieben sind haben mich der mitreißende Schreibstil, die kreative Idee, der unverhoffte Tiefgang mit vielen ernsten Themen und liebenswerte, da unperfekte Protagonistin gut unterhalten.

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Veröffentlicht am 05.01.2022

schöner Fantasyroman, der sich von anderen postiv abhebt

4

Das Buch war das erste, das ich von der Autorin gelesen habe. Das Cover hat mich direkt begeistert, denn das Zusammenspiel der Farben und die kleinen Details, wie der Wolf, sehen echt großartig aus!

Der ...

Das Buch war das erste, das ich von der Autorin gelesen habe. Das Cover hat mich direkt begeistert, denn das Zusammenspiel der Farben und die kleinen Details, wie der Wolf, sehen echt großartig aus!

Der Schreibstil der Autorin ist klasse. Schon in der Leseprobe war ich so in diese Welt gefesselt, dass ich nicht mehr wegwollte. Alles wird so beschrieben, dass man es sich super bildlich vorstellen kann! Das ganze Buch wird aus der Sicht der Protagonistin Tycho erzählt. Sie ist also der personale Ich-Erzähler im Buch. Grundsätzlich finde ich das nicht schlecht, wobei ich an einer Stelle sehr gerne ein Kapitel aus der Sicht eines anderen Charakters gesehen hätte.

Die Handlung ist im gesamten Buch sehr spannend, denn es gibt viel was man nicht weiß, aber unbedingt wissen möchte, wodurch man sehr schnell durch die Seiten kommt! Die Protagonistin weiß selbst auch nicht so viel, weshalb man sehr gut mit ihr die neue Welt entdecken und die Geheimnisse lüften kann. Kleine Dinge, wie das Tychos Stärke durch Alkohol getriggert wird, machen das Buch einzigartig. Leider ist der Klappentext ein wenig zu ausführlich und somit wird ein spezifisches Geschehnis, welches sich relativ spät im Buch ereignet, leider schon vorweggenommen, wodurch der Überraschungseffekt ein wenig nieder gemacht wird. Trotzdem ist es eine super tolle Geschichte, in der immer wieder kleine Hinweise verteilt sind, die auf die große Enthüllung hinarbeiten. Das Ende hat mir gut gefallen, allerdings habe ich noch einige Fragen, die ich gerne geklärt hätte. Dort hätte dann das vorher gesagte Kapitel eines anderen Charakters echt geholfen, um die Fragen zu lüften und Handlungen besser verstehen zu können.

Die Charaktere sind allesamt gut ausgearbeitet und vielschichtig. Tycho ist nicht einer der oftmals zu perfekten Protagonisten, die keine Fehler haben. Sie hat ihre Dämonen und eigenartigen, die die Autorin einfach großartig beschreibt und über Rückblicke in ihre Vergangenheit perfekt untermauert. Zu den anderen Protagonisten will ich gar nicht so viel vorwegnehmen, denn das würde das Leseerlebnis schmälern. Das Einzige was mich etwas verwirrt hat, waren die Namen den die eher männlichen Namen sind weibliche Charaktere und andersherum. Da war ich leider ab und zu mal kurz verwirrt, aber das war auch nicht schlimm.

Fazit:
Ein klasse Fantasyroman der etwas anderen Art, der einen schönen Einstieg in das „Food-Universe“ bildet. Der fantasitische Schreibstil und die vielschichtigen Charaktere machen das Buch unglaublich lesenswert. Für mich hatte die Handlung etwas potential nach oben, aber dennoch würde ich empfehlen zu diesem Buch zu greifen, denn es verspricht definitv unterhaltende Lesestunden.

Lieblingszitat:
„Diese Welt fürchtet mich nicht. Zwischen acht Milliarden Seelen gehen selbst Bestien in der Masse unter.“

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Veröffentlicht am 05.01.2022

Review: Hard Liquor von Marie Graßhoff

3

Tycho ist 21, Studentin, und arbeitet nebenbei als Barkeeperin. Ihre psychischen Probleme ertränkt sie regelmäßig in Alkohol. Doch eben jener Alkohol hat bei ihr noch eine andere, ungewöhnliche Nebenwirkung: ...

Tycho ist 21, Studentin, und arbeitet nebenbei als Barkeeperin. Ihre psychischen Probleme ertränkt sie regelmäßig in Alkohol. Doch eben jener Alkohol hat bei ihr noch eine andere, ungewöhnliche Nebenwirkung: Sie wird übernatürlich stark, wenn sie trinkt, und verspürt eine Lust nach Gewalt. Diese lebt sie auf dem Nachhauseweg von Partys immer wieder an übergriffigen Männern aus - schnell ist ganz New York von der mysteriösen “Captain Vodka” begeistert, wie sie im Netz genannt wird. Tychos psychische Probleme werden dadurch selbstverständlich nicht weniger, vor allem auch, da sie ihrem besten Freund Logan von ihrem Geheimnis nichts erzählen kann…
Während der Klappentext noch weiter ins Detail geht, möchte ich an dieser Stelle meine Zusammenfassung des Settings schon beenden - solltet ihr den Klappentext bzw. die Synopsis noch nicht gelesen haben, dann empfehle ich euch, das auch zu lassen.

Hard Liquor ist das erste Buch, das ich von Marie Graßhoff gelesen habe - ich bin mir aber sicher, dass es nicht das letzte gewesen sein wird. Ihr Schreibstil schafft es, den Leser in einem hochspannenden Universum voller übernatürlicher Kräfte und gleichzeitig sehr geerdeter menschlicher Schwächen zu fesseln - und das, obwohl mit New Adult zumindest eins der beiden Genres, in die ich den Roman einordnen würde, eigentlich nicht unbedingt mein Lieblingsgenre ist.

Die große Stärke von Hard Liquor lag in meinen Augen in den ersten zwei Dritteln. Hier wird erst Tychos Charakter eingeführt, mit all ihren Problemen, Ängsten und Sorgen, und dann nach und nach die komplexe Welt des Food-Universums aufgebaut.
Tychos psychische Probleme und wie sie diesen umgeht sind wohl für viele Studenten (bzw. allgemeiner Jugendliche & junge Erwachsene) sehr nachvollziehbar, ob nun aufgrund eigener Erfahrung oder der von Freunden. Graßhoff gelingt es gerade auch dank der Erzählform (Tycho fungiert im gesamten Roman als Ich-Erzählerin), diese Gedanken und Gefühle mit einer beeindruckenden Präzision und oft auch Direktheit in Worte zu fassen. Das Buch beginnt mit einer Art Trigger-Warnung für Menschen, die Probleme mit u. A. Gewalt oder Selbstverletzung haben, und diese empfehle ich jedem Betroffenen dringend zu beachten.

Das letzte Drittel des Romans enthält schließlich einen Großteil der tatsächlichen Handlung - selbst der Klappentext spoilert leider für besagtes letztes Drittel! Leider war dieser Teil für mich auch der schwächste Teil des Romans. Zwar gefällt mir die Auflösung an sich sehr gut, der Weg dahin fühlt sich aber zu kurz an, in diesem letzten Drittel geschieht zu wenig Handlung. 50 bis 100 zusätzliche Seiten hier hätten dem Roman sicherlich gut getan.

Eine Sorge, die ich zu Beginn des Buchs hatte, war der Umgang mit dem Thema Sex. Über dem Klappentext wird das Buch bereits als “Düster, Sexy, Actionreich” beworben, und im dritten Kapitel findet sich die erste Sexszene. Nun habe ich kein Problem mit die Story vorantreibenden Sexszenen in Büchern, ganz im Gegenteil - ich bin aber kein Fan davon, wenn Sex das Hauptthema des Buches und alles rundherum nur nettes Beiwerk. Hier kann ich allerdings jeden, der das wie ich sieht, beruhigen: Im Laufe des Buches gibt es "nur" zweieinhalb Sex-Szenen, davon insbesondere eine sehr ausführliche. Letztere fand ich gerade an der Stelle in der Handlung zwar leider recht deplatziert - Sex ist aber glücklicherweise bei weitem nicht das Hauptthema des Buches.

Als alter Rick-Riordan-Fan aus Jugendtagen erinnerte mich die Synopsis des Romans gepaart mit der Ich-Erzählform sofort an die Percy-Jackson-Reihe. Wer ein reines “Percy Jackson für Erwachsene” erwartet, wird wohl trotzdem enttäuscht - dafür verarbeitet Graßhoff zu andere Themen. Graßhoff gelingt es dabei, viele reale Probleme entweder direkt oder durch Parallelen zwischen ihrer Fantasy-Welt zu unserer realen Welt in neuer Form zu verarbeiten (welche das sind möchte ich an dieser Stelle wegen spoilern lieber nicht verraten).
Mich persönlich hat das “Food-Universum” in jedem Fall in seinen Bann gezogen. Auf den zweiten Band “Spicy Noodles” bin ich ausgesprochen gespannt. Dieser ist aber keine Fortsetzung zu Hard Liquor. Die einzelnen Romane innerhalb des Food-Universums beinhalten jeweils eine abgeschlossene Handlung rund um einen eigenen Hauptcharakter. Auf einen kleinen Gastauftritt der Hauptcharaktere von Hard Liquor hoffe ich persönlich dann aber schon.

Abschließend möchte ich für Hard Liquor von Marie Graßhoff eine klare Leseempfehlung aussprechen. Trotz kleinerer Schwächen zum Ende hin und der oben angesprochenen einen etwas irritierenden Sexszene sorgt ganz besonders der komplexe Hauptcharakter Tycho für ein mitreißendes Leseerlebnis. Ich persönlich konnte das Buch in weiten Teilen kaum weglegen. Insgesamt gibt es von mir 4 von 5 Sternen.

Disclaimer: Ich habe über die Lesejury ein kostenfreies Rezensionsexemplar des Buches erhalten.

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Veröffentlicht am 03.01.2022

Atmosphärische und spannungsgeladene Urban-Fantasy

3

Tycho ist eine etwas andere Art von moderner Superheldin. Sie arbeitet in einer Bar, und wir der Zufall es so will, verleiht ihr dieser ungeahnte Kräfte. Diese nutzt sie, nach Dienstschluss, um etwas Gerechtigkeit ...

Tycho ist eine etwas andere Art von moderner Superheldin. Sie arbeitet in einer Bar, und wir der Zufall es so will, verleiht ihr dieser ungeahnte Kräfte. Diese nutzt sie, nach Dienstschluss, um etwas Gerechtigkeit in die Welt zu bringen und Menschen in Not zu retten. Genau das ist wohl auch ihr größtes Geheimnis, das sie nicht einmal mit ihrem besten Freund Logan teilt. Das Geheimnis droht jedoch gelüftet zu werden, als die Polizei beginnt Phantombilder zu zeichnen und die taffe Grayson auftaucht.

"Diese Welt fürchtet mich nicht. Zwischen acht Millionen Seelen gehen selbst Bestien in der Masse unter."

Tycho mit ihrer dramatischen Vergangenheit ist eine interessante Protagonistin. Sie ist tough und mysteriös, mit einer verletzlichen Seite. Sie liebt und hasst den Kontrollverlust gleichermaßen. Schon nach den ersten Seiten spürt man deutlich den Druck der auf ihr lastet. Durch diesen psychischen Druck, und wohl auch, weil sie ein Geheimnis komplett für sich behalten muss, greift sie zum Alkohol. Dieser führt aber auch dazu das sie die Kontrolle über sich selbst verliert. Ihr Studienkollege, und Freund seit Kindestagen, Logan ist mehr als besorgt über ihren Zustand. Der unter anderem durch die sichtbaren Schürfwunden viel zu offensichtlich ist, um es auf Dauer zu verbergen.

"Ich will nicht sterben. Ich möchte verschwinden. Ganz vorsichtig und leise. Als hätte es mich nie gegeben. Das stelle ich mir ganz schön vor."

Das Cover hat sofort mein Interesse geweckt. Der Titel hat erstmal Fragen aufgeworfen, aber gemeinsam mit der dunklen Flüssigkeit am Cover unglaublich passend. Der Schreibstil ist detailliert, ohne überladen zu sein, mitreißend und spannend. Die Story baut sich langsam auf, und gewinnt dann zunehmend an Fahrt auf. Marie Graßhof hat es geschafft, das man mit Tycho mitfühlen konnte. Mit ihrem Schmerz und ihrer Hoffnungslosigkeit. Auch die anderen Charaktere wirken realitätsnah und das ganze Setting wirkt sehr atmosphärisch, wenn auch sehr düster und traurig. Die Kampfszenen und Rückblenden waren unglaublich bildlich beschrieben, das man das Gefühl hatte, man ist mitten drin im Geschehen. Einziger Kritikpunkt ist einerseits der Klappentext der etwas von der Spannung wegnimmt, und die wenigen Erklärungen am Ende. Hier fühlt man sich etwas im dunklen gelassen. Abgesehen davon konnte mich dieses Buch aber auf jeden Fall abholen.

Ein überaus spannungsgeladenes Urban-Action-Fantasy-Buch mit interessanter Storyline, vielen unerwarteten Wendungen gemischt mit einem Hauch Romantik.

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Veröffentlicht am 03.01.2022

Außergewöhnlich und anders

3

Tycho wird übermenschlich stark, sobald sie Alkohol trinkt und übt sich als Rächerin an denjenigen bösen Menschen, die wehrlose Personen überfallen und bedrängen. Doch schon bald wird sie wegen ihrer Fähigkeiten ...

Tycho wird übermenschlich stark, sobald sie Alkohol trinkt und übt sich als Rächerin an denjenigen bösen Menschen, die wehrlose Personen überfallen und bedrängen. Doch schon bald wird sie wegen ihrer Fähigkeiten gejagt und muss herausfinden, wer Freund und wer Feind ist.

Die Idee für dieses Buch ist außergewöhnlich, anders und sehr spannend. Dabei mag ich Marie Graßhoffs Erzählstil super gern, sodass mich eine kurzweilige, interessante Urbans Fantasy Geschichte erwartet hat, die ich sehr gern gelesen habe!

Da Gewalt und Alkoholkonsum in diesem Buch doch sehr thematisiert werden, hatte ich zunächst Bedenken. Aber die Autorin schafft es, das Ganze interessant statt bedenklich zu gestalten.

Die Charaktere sind sehr vielschichtig, allen voran Tycho. Sie wirkt zunächst sehr einsam und verloren, versunken in ihrer Trauer und Wut, die sie mit Alkohol und Prügeleien unterdrückt. Auch Logan dringt als ihr bester Freund seit Kindheitstagen nicht zu ihr durch. Doch Grayson schafft es, ihr nahe zu kommen. Sie in einer meiner Lieblingscharaktere geworden - zunächst sehr mysteriös und wenig einschätzbar, dann aber sehr fürsorglich.
Ich mag es, dass ich die ganzen Personen zunächst nicht einschätzen und durchschauen kann. Man fragt sich, wer zu den Guten und wer zu den Bösen gehört und wem Tycho vertrauen kann und wem nicht.

Für mich verrät der Klappentext leider zuviel. Inhaltlich passiert in diesem Buch nämlich insgesamt nicht wahnsinnig viel. Man sollte nicht ununterbrochen Action und Ereignisse erwarten. Zwischendurch gibt es ein paar ganz kleine Längen. Durch den Schreibstil ist es aber doch eine kurzweilige, interessante und sehr besondere Geschichte.

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