Phyllida ermittelt wieder – auf einem Mord Festival!
„Der Cocktailmörderclub“ ist der zweite Band rund um Agatha Christies clevere Haushälterin und Hobby-Detektivin Phyllida Bright. Sie hat auch dieses Mal wieder allerhand zu ermitteln, zu kombinieren und ...
„Der Cocktailmörderclub“ ist der zweite Band rund um Agatha Christies clevere Haushälterin und Hobby-Detektivin Phyllida Bright. Sie hat auch dieses Mal wieder allerhand zu ermitteln, zu kombinieren und rumzuschnüffeln.
Um was geht es?
In Listleigh findet ein Mord Festival statt, eine mehrtägige Wohltätigkeitsveranstaltung die federführend von Agatha Christies Haushälterin Phyllida Bright organisiert wird. Höhepunkt des Festivals soll die Verkündung des Gewinners eines Kurzgeschichten-Wettbewerbs sein. Der Preis: eine internationale Veröffentlichung als Krimiautor. Die Jury: Niemand geringeres als die Mitglieder des berühmten Detection Club unter Vorsitz von Agatha Christie. Natürlich kochen bei den teilnehmenden Hobby-Krimiautoren die Emotionen hoch. Plötzlich geschieht am ersten Abend auf dem Cocktailempfang ein Mord. Phyllida muss ihre kleinen grauen Zellen ganz schön anstrengen, um diesen rätselhaften Fall zu lösen.
Phyllida, die clevere, neugierige, sehr zielstrebige und fleißige Haushälterin von Agatha Christie ermittelt in gewohnter Hercule Poirot Marnier. Wer sie bereits in Band 1 „Die Dreitagemordgesellschaft“ kennen und lieben gelernt hat, wird auch hier voll auf seine Kosten kommen. Unkonventionell, selbstbewusst und immer eine passende Antwort auf den Lippen ermittelt sie sich durch den Fall. Natürlich dürfen auch die witzigen Wortgefechte mit dem Chauffeur Bradford nicht fehlen. Der konservative Butler Dobble ist in diesem Band nicht so stark vertreten wie in Band 1, aber wir und auch Phyllida, lernen ihn dafür von einer menschlicheren Seite kennen. Und dann ist da natürlich noch die liebenswerte Agatha Christie, mit ihren Notizbüchern und Stiften, immer auf der Jagd nach neuen Ideen. Wir erleben ein Wiedersehen mit dem Personal von Mallowan Hall, Inspector Cork und Constable Greensticks sowie dem einen oder anderen bekannten und unbekannten Einwohner. Für Leser, die den ersten Band kennen, ist es ein bißchen wie das Treffen alter Freunde.
Die Story ist gut konstruiert. Bis zuletzt rätselt man mit, hat mal diesen mal jenen Verdächtigen, um zum Schluss doch überrascht zu werden. Die Tat ausgerechnet auf einem Mord Festival stattfinden zu lassen mit dieser Menge an erfolgreichen, aber auch Amateur-Krimiautoren, die allesamt ihre eigenen Theorien haben, ist einfach herrlich. Die Spuren sind clever gelegt und führen einen letztlich zu einer plausiblen, wenn auch unerwarteten Lösung. Das Buch selbst liest sich insgesamt gut. Im ersten Drittel des Buches hat „Der Cocktailmörderclub“ im Vergleich zu „Die Dreitagemordgesellschaft“ ein paar Längen, da sich hier die Ermittlungsarbeit erst mal ausschließlich auf Zeugenbefragungen beschränkt. Doch der Leser wird dafür umso mehr im Rest des Buches „entschädigt“, wenn sich Phyllida in die rasante, nicht immer ungefährliche Ermittlungsarbeit stürzt. Ein rundum gelungener Lesespaß im Stil einer Agatha Christie.
Fazit:
Wer klassische Who-done-it-Geschichten liebt, gerne seine kleinen grauen Zellen beim Miträtseln anstrengt und nette verschrobene Charaktere schätzt, wird diesen Krimi lieben. Insbesondere Agatha Christie Fans kommen voll und ganz auf ihre Kosten. Für hartgesottene Thrillerfans, oder Leser von actiongeladenen Krimis ist das Buch weniger geeignet.