Leserunde zu "Kalte Erlösung" von Leo Born

Mara kann keine Gefühle zeigen, dass heißt nicht, dass sie keine hat.

Wow, der letzte LA war der Wahnsinn!

... Ich mache mir echt ernsthaft Sorgen um Klimmt, den alten Brummbär mag ich nämlich gern und ohne ihn wäre es nicht dasselbe. Dass er sich wiederum Sorgen um Mara aufgrund ihrer Nähe zu Erik macht, fand ich irgendwie richtig süß. Wer hätte das zu Beginn gedacht, dass die zwei mal so gut miteinander auskommen. Auch wenn Mara ihn noch immer oftmals in den Wahnsinn treibt und Klimmt dann der Kragen platzt 😄 Ich mag diese kleinen Reibereien jedenfalls total gern!

Puh, Erik ... Ich hatte es ja wirklich schon länger befürchtet und zum Teil kann ich seine Beweggründe schon irgendwie verstehen. Polaris hat Nordins Meinung nach sein Leben zerstört und die Rache, zunächst an Pernilla, und letztlich auch an Polaris, war wohl das Einzige, was ihm noch blieb. Und schließlich gab es für ihn nur noch diesen einen Ausweg. Wenngleich ich denke, Leo Born hat dies auf die einzig mögliche und auch richtige Weise aufgelöst, hat es mir dennoch ein kleines bisschen das Herz gebrochen, da ich Nordin mochte, seit er erstmals in Band 7 aufgetaucht war. Daher werde ich ihn auf jeden Fall vermissen.

Die Verbindung zwischen Polaris und Goyo fand ich absolut genial. Das hat den Plot grandios abgerundet und die Story zu einem würdigen Ende gebracht. Goyos Brief an seine Mutter, die Zeilen hatten mich doch ziemlich berührt. Zu erfahren, dass sie ihn verlassen und nicht wie vermutet, von seinem gewalttätigen Vater umgebracht wurde, und dann noch die Tochter bekommen hat, die sie sich immer gewünscht hatte ... Da empfand ich tatsächlich Mitleid mit Goyo. Man braucht sich im Prinzip wirklich nicht wundern, was aus ihm geworden ist, denn er hat nie eine echte Chance gehabt.

Ich bin absolut begeistert von diesem Band, wieder mal ein Highlight und mein aktueller Lieblingsteil der Reihe. Nun heißt es sehnsüchtig warten auf die 10. Krähe und ich bin jetzt schon gespannt, was Mara erwartet und wie ihr neuer Partner sein wird, den Klimmt angekündigt hat.

Jetzt ist sie wieder da, die große Enttäuschung, dass das spannende Lesevergnügen leider vorbei ist. Das geht mir bei den Mara-Bänden immer so. Aber nach dem 9.Band ist ja schließlich vor dem 10. Band, der hoffentlich nicht allzu lange auf sich warten lässt 😀
Dieser letzte Leseabschnitt hat mich absolut gefesselt, und die vielen Cliffhanger haben es nicht zugelassen, die Lektüre zu unterbrechen.
Polaris wurde also von Nordin erschossen, womit er sein Ziel erreicht hat, denn er wollte ja unbedingt diese Auseinandersetzung und war schon sehr enttäuscht, als Rosen seinen Frust an Polaris abreagiert hatte.
Dass Nordin danach Selbstmord begeht, tut mir leid für Mara, denn nun ist sie wieder alleine. Aber ich denke, sie kommt damit zurecht.
Rosen macht sich große Sorgen um Mara, er hat regelrecht Angst um sie, und vielleicht steckt da doch mehr hinter als bloße Kollegialität. Denn als er nach Hause kommt, kann er sich auf Tessas gute Laune nicht einlassen und liegt stundenlang wach. Und er verabredet sich ja auch mit Mara....wait and see!
Über Goyo erfahren wir am Ende sehr wenig. Wird er sein Leben hinter Gittern beenden oder entkommen, um sich an Ximena zu rächen?

Mitleid habe ich für Goyo nicht empfunden, dazu ist er mir zu brutal und eiskalt.
Aber man kann hier nachvollziehen, was das soziale Umfeld in Kindern bewirken kann, was sich auf Dauer festsetzt. Offensichtlich ist er ja jetzt in einer Psychotherapie, aber ich denke, das wird nicht greifen. In seinem Brief an Ximena klingen ja schon Rachegedanken an.....

Mara hätte Nordin nicht erschossen --- sicher angeschossen und kampfunfähig gemacht - aber erschossen - nein - das glaube ich nicht.

Am meisten schockiert hat mich das Verhalten von Ximena. Den kleinen Goyo alleine bei seinem gewalttätigen Vater zurückzulassen, welche Mutter bringt so etwas fertig? Ich dachte tatsächlich, sie verkleidet ihn als Mädchen, um ihn vor einer Gefahr zu schützen (z.B. Rekrutierung von Kindersoldaten). Die Vorstellung, dass der kleine Goyo sich in Stacheldraht drücken muss um der Verfolgung der brutalen Heimkinder zu entfliehen, ist unglaublich schrecklich. Das Kind muss einem doch leid tun. Und es stimmt in Goyos Fall: Das Böse war nicht immer schon böse. Es wurde dazu gemacht.

Mich wundert es kein bisschen, dass sich Ximena in Luft aufgelöst hat. Ich möchte nicht in ihrer Haut stecken, wenn sie eines Tages Goyo gegenüber steht.

Zum ersten Mal verliebt? Nein, das glaube ich nicht...Meinst du denn, er hat seine frühere Ehefrau, also Maras Mutter nicht geliebt?