Was für ein wundervolles Cover! Ich habe mich sofort in den hübschen, wenn auch schlichten Stil verliebt. Die Farbe in Kombination mit der geschwungenen Schrift und den roségoldenen Elementen schafft ein besonderes Gesamtbild, das mich als Leserin auf jeden Fall direkt ansprechen kann und natürlich auch perfekt zum ersten Band passt.
Außerdem liebe ich den total gefühlvollen, einnehmenden und an den richtigen Stellen poetischen Schreibstil der Autorin total. Ich kann so jedes Mal vollkommen in die Welt der Protagonisten eintauchen und diese näher kennenlernen.
So ist der Einstieg aus der Sichtweise von Lily vollkommen gelungen. Ich fand sie unglaublich nahbar, voller Willensstärke und einer puren Leidenschaft für den Eiskunstlauf. In meinen Augen ist sie eine wirklich interessante Protagonistin mit Ecken und Kanten.
Gleichzeitig wurde deutlich, dass sie Orion bereits sehr lange, sehr gut findet und so auch heimlich oder ein bisschen offensichtlicher für ihn schwärmt. Ich konnte ihre Gedanken gut greifen, musste aber auch mehr als einmal schmunzeln.
Darüber hinaus fand ich sie sehr reflektiert, weil Lily sich eben auch eingesteht, dass sie aktuell noch nicht ganz so gut ist wie Orion. Ihr Ehrgeiz verleitet sie dennoch zu einer riskanten Aktion, die ihnen dann auch noch eine Strafe einheimst. Dabei hat sie ihr eigentliches Ziel natürlich erreicht. Ich fand ihre Leistung auf dem Eis dennoch wirklich sehr beeindruckend. Wobei ich eben auch Walter verstehen konnte, der sie als egoistisch darstellt.
Als dann die Szene wechselte, erlebte ich als Leserin Lily aus einer neuen Perspektive, drei Jahre später. Dabei wurden direkt die harten Bedingungen des Trainings deutlich. Aber auch, dass Lily für Orion im Grunde den Verein gewechselt hat. In diesem Punkt weiß ich leider nicht, was ich dazu sagen oder wie ich zu ihrem Verhalten stehen soll.
Auf der anderen Seite fand ich die Gespräche rund um Jane, also Lilys Bruder sehr unterhaltsam, weil sie irgendwie dem Klischee entspringen, aber ich das persönlich einfach liebe.
Gleichzeitig offenbarte sich, was bereits im Klappentext angedeutet wurde. Denn Oliver, Lilys Partner, verletzt sich und sie steht plötzlich alleine da. Ich konnte ihre Ängste dabei verstehen und auch ihre Unsicherheiten gut greifen.
So scheint Scott jedoch direkt die perfekte Lösung für das Problem zu haben, der wie ein Vater für Orion ist. Wobei sich die Mythen rund um Orion scheinbar ranken, was ihn für mich jedoch zu einem umso spannenderen Protagonisten macht. Als ich dann aus seiner Perspektive auf die Handlung blickte, fand ich ihn schlagfertig, locker und dennoch umgab ihn eine tiefe Fassade, die Fragen aufwirft. Unter anderem, warum er eigentlich aufgehört hat.
Ich fand vor allem seinen inneren Konflikt unglaublich authentisch dargestellt. Denn einerseits weiß er, wie gut Lily ist und würde gerne mit ihr zusammenarbeiten. Auf der anderen Seite halten ihn seine eigenen Gründe davon ab. Doch er entscheidet sich für ein Treffen mit Lily, was mich natürlich nur umso neugierig macht.
Nach dieser Leseprobe bin ich schon jetzt vollkommen begeistert und hätte am liebsten direkt weitergelesen. Ich bin vor allem auch auf die Dynamik zwischen den beiden gespannt und ob und wie sie auf dem Eis überzeugen werden. Deshalb würde ich mich sehr freuen, sie auf ihrer Reise zu begleiten.