Der bisher beste Krimi aus der Reihe
Fridas neuer Fall ist ganz schön verzwickt, denn es gilt nicht nur zu ermitteln, warum der kauzige Besitzer einer alten Mühle zu Tode gekommen ist. Unterhalb der Küche in der Mühle befindet sich eine gemauerte ...
Fridas neuer Fall ist ganz schön verzwickt, denn es gilt nicht nur zu ermitteln, warum der kauzige Besitzer einer alten Mühle zu Tode gekommen ist. Unterhalb der Küche in der Mühle befindet sich eine gemauerte Kammer, die wohl als Gefängnis diente.
Nur gut, dass Bjarne Haverkorn sich an einen ungelösten Fall erinnern kann, der die Polizei vor 10 Jahren auf Trab gehalten hat. Doch was hat dieser alte Fall mit dem Neuen zu tun ? Lebt die junge Frau, die damals spurlos verschwunden ist, noch ? Frida und Bjarne müssen jeden noch so kleinen Hinweis wie ein Puzzle zusammensetzen...
Wow, was für ein Krimi !
Romy Fölck hat mit "Sterbekammer" den bisher besten Fall in ihrer Frida-Paulsen-Reihe konstruiert und mich mit atemloser Spannung regelrecht an die Seiten gekettet.
Die Rekonstruktion der Tat und die Ermittlungen sind mit ganz viel Einfallsreichtum versehen, für den Leser sehr anschaulich und nachvollziehbar erzählt und man folgt bereitwillig allen Hinweisen, die sich im Verlauf des Bucher ergeben.
Die Autorin spielt mit der Angst und der Hoffnungslosigkeit des Opfers, in dem sie ihre Aufzeichnungen in der Ich-Erzählweise in den eigentlichen Roman einfließen lässt. Das sorgt dafür, dass eben jene Angst und Lethargie auf den Leser überspringt und beklemmende Gefühle, die fast schon Todesangst grenzen, beim Lesen auslöst. Das Martyrium, dass das Opfer erlebt, ist wirklich kaum auszuhalten und es zeugt davon, wie sehr der Täter in seinen kranken , abstrusen Gedankengängen aufgeht, um einem Menschen so etwas anzutun.
Die Suche nach dem Täter gestaltet Romy Fölck aufregend, abwechslungsreich und mit ganz viel Gespür für Details. Jeder noch so leine Hinweis wird akribisch aufgearbeitet, genauer durchleuchtet und hinterfragt, fließt auch in die Nebenstränge ein und sorgt dafür, dass der Leser einen atmosphärisch dichten und dramaturgisch perfekt gestalteten Krimi in den Händen hält.
Die Figuren aus den Vorgängerbänden haben sich gut weiterentwickelt, neue Charaktere sind dazu gekommen und haben, trotz Startschwierigkeiten in ihrer Sympathie, ihren Platz in diesem großartigen Werk gefunden.
Romy Fölck zeigt auf, was passiert, wenn man falschen Idealen hinterherrennt und gibt dem Bösen ein harmloses Gesicht, das sich nach dem Zusammenknüpfen der einzelnen Fäden zu einer niederträchtigen Fratze entwickelt.
Der Fall ist nervenaufreibend angelegt, lässt viel Raum für eigene Ideen, um den Täter zu entlarven, die Spannung ist ständig greifbar und wartet mit einer ganz großen Überraschung am Schluss auf.
Für mich mein Krimihighlight im Leseherbst 2019 !