Leserunde zu "Was wir nicht kommen sahen" von Katharina Seck

Das Cover ist mal etwas anderes, was mir sehr gefällt. Es hat Wiedererkennungswert und bleibt im Gedächtnis.

Auch der Schreibstil der Autorin ist packend und sehr flüssig zu lesen. Ich habe die Leseprobe in Windeseile durch gehabt, weil mich die Geschichte von Anfang an gefesselt hat. Besonders beeindruckend fand ich, wie authentisch die Gefühle und Gedanken der Charaktere beschrieben werden. Man fühlt sich, als wäre man selbst mitten im Geschehen und erlebt alles hautnah mit.

Trotz des Klappentextes, der schon verrät, was passieren wird, hat mich die Handlung emotional richtig mitgenommen. Vor allem die Szene, in der Jenny ahnt, dass etwas Schreckliches passiert ist, und die Nachricht vom Tod ihrer Tochter Ada erhält, hat mir Gänsehaut bereitet.

Die Charaktere wirken sehr lebendig und komplex. Jennys innere Zerrissenheit und ihr Schmerz machen sie unglaublich menschlich und nachvollziehbar. Man kann sich gut in sie hineinversetzen und versteht ihren Kampf, mit der Tragödie umzugehen. Auch Adas Kampf mit ihrer Psyche und ihr Versuch, Dinge mit sich selbst auszumachen, erscheint tiefgründig.

Die Leseprobe berührt bereits tief, weil es ein so sensibles Thema behandelt. Ich hoffe, mehr über die Gründe für den Suizid zu erfahren und wie Jenny mit diesem Verlust fertig wird. Wie das ihr Leben und ihre Beziehungen verändert, macht mich unglaublich neugierig. Ich würde mich sehr freuen, dieses Buch lesen zu dürfen!

Wow, ich hab mich jetzt erst mal ein paar Minuten sammeln müssen, denn ich habe nach diesen paar Seiten schon geweint. Katharina hat mich so mir den paar Seiten berührt!

Ich glaube, dass das Buch noch viel tiefgründiger wird als das, was wir in der Leseprobe lesen konnten, Ich hab so das Gefühl, dass dieses Buch nichts für schwache Nerven ist, aber doch von jedem gelesen werden sollte. Bis jetzt hat es die Gefühle von betroffenen echt gut widergespiegelt und ich muss sagen, dass ich mich von der Autorin echt verstanden gefühlt habe.

Ich bin gespannt, inwieweit wir alles miterleben dürfen, ob wir noch Kapitel aus der Sicht von Ada bekommen und miterleben dürfen, wie sie zu dem Punkt gekommen ist, an dem alles zu viel wurde. Auch bin ich gespannt wie die Ehe von Dominik und Jenny das ganze verarbeitet und ich hoffe mir, dass wir die Möglichkeit bekommen zu sehen, dass Menschen unterschiedlich trauern.

Ich glaube es wird einfach ein sehr tiefgründiges Buch, dass uns Lesende zum Nachdenken anregen wird und vielleicht auch die ein oder anderen Erlebnisse mit anderen Augen sehen lassen wird.

Ein Roman so aktuell und zeitgemäß. Wie erleben unsere Kinder die digitale Welt? Wie greift die digitale Welt in das Leben von uns allen und vorallem in das Leben unserer Kinder ein. Wie schaffen wir es unsere Kinder stark genug zu machen um Mobbing und fake auszuhalten.

Obwohl mich das Cover ehrlicherweise weniger anspricht, schafft es der Klappentext dafür umso mehr, meine Neugier auf das Buch zu wecken. Ein Mädchen, das sich schon in jungen Jahren das Leben nimmt... absolut erschreckend. Und angesichts der Tatsache, dass die hier erwähnte digitale Gewalt für viele Jugendliche eine reelle und alltägliche Erfahrung ist, nochmal schockierender. Gut finde ich an dieser Stelle, dass der Geschichte eine Warnung vor sensiblen Inhalten vorangestellt ist.
Dem Schreibstil in der Leseprobe kann ich leicht folgen. Und nicht nur das: Ich finde, er transportiert im ersten Kapitel Adas depressive Stimmung sehr gut. Im zweiten Kapitel lernen wir Jenny kennen, die mit ihrer langen Ehe und als Mutter einer 18-Jährigen sehr treffend beschrieben wird. Sie scheint ihre Tochter gut zu kennen, so, wie sie offensichtlich geahnt hat, dass etwas nicht stimmt, als die Polizisten an ihrer Tür klingeln. Die Nachricht, die sie überbringen, ist wohl das schlimmste, dass Eltern widerfahren kann. Daher würde ich gerne wissen, wie Jenny und Dominik mit dem Tod ihrer Tochter umgehen, ob sie sich selbst Vorwürfe machen und ob der Schmerz irgendwann erträglicher wird.

Da man durch den Klappentext schon vorbereitet ist und weiß, was für ein Thematik sich in diesem Buch versteckt, habe ich gleich einen Klos im Hals gehabt, als die LP mit Ada begann und man als Leser so ein ganz kleines bisschen mitgenommen wurde in dem Stress, in dem sich diese junge 18jährige befand. Alles ist ihr zuviel und sie möchte nur Ruhe, gleichzeitig hat sie das Gefühl ihrer Rolle gerecht werden zu müssen und Freundin, Schülerinnen, Tochter, Galerie u.u.u. sein zu müssen. Vielleicht steckt da auch noch mehr dahinter, dass sie tatsächlich den Freitod gewählt hat, das wird sich wahrscheinlich im Laufe des Buches noch herauskristallisieren, zumindest verspricht uns dies der Klappentext.
Die Eltern Jenny und Dominik wirken auf mich wie ein völlig normales Ehepaar. Beide gehen ihrer Arbeit nach, er ist Rechtsanwalt, sie Konditorin, und der Tod des einzigen Kindes trifft sie völlig unvorbereitet und bis ins Mark.
Während für Jenny die Welt zerbrochen ist und sie nichts und niemanden mehr versteht, versucht Dominik nach zwei Wochen wieder zu funktionieren und beginnt wieder zu arbeiten.
Ich finde dieses Thema so wichtig und der Text ist hier so unfassbar gut geschrieben bislang, man fliegt förmlich durch die Zeilen. Es ist mit so viel Gefühl geschrieben, dass ich die gesamte Zeit über Gänsehaut hätte. Ich mag mir diese Situation gar nicht persönlich vorstellen, es wäre vermutlich auch mein Ende.
Ich möchte dieses Buch unheimlich gerne lesen und würde mich sehr freuen, dieses hier zu dürfen.