Leserunde zu "Alleine bist du nie" von Clare Mackintosh

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Clare Mackintosh (Autor)

Alleine bist du nie

Psychothriller

Sabine Schilasky (Übersetzer)

Zoe Walker führt ein komplett durchschnittliches Leben in einem Londoner Vorort: Sie ist geschieden, hat zwei Kinder und einen langweiligen Job. Eines Tages entdeckt sie auf dem sonst so ereignislosen Heimweg ein Foto von sich in der U-Bahn, daneben eine ihr unbekannte Telefonnummer. Bloß eine harmlose Verwechslung? Zoe ahnt, dass es hier um mehr gehen muss. Doch noch weiß sie nicht, in welcher Gefahr sie schwebt - und wie bald sie alles zu verlieren droht, was sie liebt ...

Timing der Leserunde

  1. Bewerben 25.10.2016 - 04.12.2016
  2. Lesen 19.12.2016 - 15.01.2017
  3. Rezensieren 16.01.2017 - 29.01.2017

Bereits beendet

Teilnehmer

Diskussion und Eindrücke zur Leserunde

Veröffentlicht am 29.01.2017

Sehr empfehlenswerter Psychothriller!

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Clare Mackintosh beginnt ihren spannenden Thriller, in dem sie von ganz normalen Leuten in ganz normalen Situationen erzählt. Man erkennt sich wieder und denkt sich : „ Das kenne ich doch auch!“ oder „So ...

Clare Mackintosh beginnt ihren spannenden Thriller, in dem sie von ganz normalen Leuten in ganz normalen Situationen erzählt. Man erkennt sich wieder und denkt sich : „ Das kenne ich doch auch!“ oder „So würde ich in dieser Situation auch reagieren.“ Und fast wirkt die Geschichte langweilig, weil doch alles so bekannt ist. Eine Arbeiterfamilie auf der einen Seite. Eine Polizistin auf der anderen Seite. Auf beiden Seiten Alltag.
Geschrieben ist die Geschichte aus der Sicht von zwei Frauen. Die eine, Zoe Walker erzählt ihre Geschichte selbst. Die Geschichte der anderen, die der Polizistin Kelly, wird erzählt. Beide Frauen haben sich in ihr Schicksal gefügt, erwarten nicht viel vom Leben.
Aber es wird sich einiges ändern, denn da ist auch noch die Stimme der Gefahr. Langsam schleicht sie sich in die Geschichte hinein und bringt mit sich eine sich steigernde Spannung.
Alles beginnt mit einer Anzeige in den Kleinanzeigen zwischen erotischen Diensten. Neben einer Telefonnummer und einer Webadresse befindet sich Zoes Bild. Das Problem ist nur, dass Zoe nicht weiß, warum diese Anzeige existiert. Die angegebene Telefonnummer existiert nicht. Die dazugehörige Webadresse braucht ein Passwort. Und der dritte Erzähler beobachtet Frauen und plant ihren Tod.
„Routine tut dir gut. Sie ist beruhigend.Routine gibt dir ein Gefühl von Sicherheit.Routine wird dich umbringen.“ (S.69.)
Geschickt webt Claire Mackintosh ihren Psychothriller in eine Geschichte, die so oder so ähnlich jederzeit passieren könnte. Nette Charaktere laden den Leser ein an ihrem Leben teilzuhaben. Es ist beinahe, als würde man eine Daily Soap sehen, wäre da nicht das lauernde Gefühl, dass jederzeit etwas furchtbares passieren könnte. Und ständig fragt man sich, wer die dritte Stimme ist. Kurz gesagt: Sehr empfehlenswerter Psychothriller.

Veröffentlicht am 24.01.2017

Gänsehautfeeling

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Bei den Kontaktanzeigen in einer Tageszeitung macht Zoe eine seltsame Entdeckung. Ihr Gesicht lacht ihr entgegen. Dabei hat sie nie eine Kontaktanzeige aufgegeben und sie weiß, dass das Foto ein Bildausschnitt ...

Bei den Kontaktanzeigen in einer Tageszeitung macht Zoe eine seltsame Entdeckung. Ihr Gesicht lacht ihr entgegen. Dabei hat sie nie eine Kontaktanzeige aufgegeben und sie weiß, dass das Foto ein Bildausschnitt aus einem Gruppenfoto ist. Ihre Familie sieht keine Ähnlichkeit, aber sie lässt sich nicht davon abbringen und forscht nach. Die Telefonnummer unter der Anzeige läuft ins Leere, um den Link anklicken zu können, benötigt man ein Passwort. Bei ihren Nachforschungen findet sie heraus, dass bei einer anderen Frau, die ebenfalls in einer solchen Kontaktanzeige auftauchte, eingebrochen wurde. Sie meldet ihre Erkenntnisse der Polizei, wird aber zunächst nicht ernst genommen. Doch die Bedrohung ist real und wird immer greifbarer.

Das Buch hat mich schon ziemlich schnell in seinen Bann gezogen. Interessanterweise mal nicht durch blutige Details, sondern einfach durch die beschriebene Stimmung. Zoes anfängliche Besorgnis wegen der Anzeige wird schnell stärker und entwickelt sich immer mehr zu Panik. Sie fühlt sich verfolgt und vertraut bald fast niemandem mehr. Ich als Leser habe mich hier ganz schön angepasst und jeder neue männliche Charakter war für mich schon mal per se verdächtig. Auch die Kapitel, die aus der Sicht des Internetseitenbetreibers geschrieben waren, waren immer gut platziert. Dachte man zuerst, es ist „nur“ ein Stalker, der eine bestimmte Frau verfolgt, kristallisierte sich immer mehr heraus, dass er ganz andere Beweggründe hatte. Alles in allem hat die Story eher langsam Fahrt aufgenommen. So war das erste Drittel eher dadurch geprägt, die Charaktere kennenzulernen und Zoe durch ihren Alltag zu begleiten.

Die Charaktere konnten mich auch durchweg überzeugen. Zoe ist geschieden mit zwei fast erwachsenen Kindern und einem Lebensgefährten, der seit einiger Zeit mit ihr zusammen lebt. Ihre Tochter möchte Schauspielerin werden und verfolgt dieses Ziel mit Hingabe. Der Sohn hat sich nach anfänglichen Schwierigkeiten auch wieder gefangen und geht inzwischen einem Job nach, der ihm Spaß macht. Ihr Lebensgefährte ist Journalist und hat sich im Familienleben recht gut integriert. Mit ihrem Ex-Mann hat sie nach wie vor ein gutes Verhältnis und in ihrer Nachbarin eine gute Freundin. Neben Zoe spielt auch die Ermittlerin Kelly eine große Rolle. Diese macht sich seit Jahren Vorwürfe, weil sie ihre Schwester nicht vor einer Vergewaltigung schützen konnte und ist die einzige, die Zoes Ängste ernst nimmt und einen Zusammenhang zwischen einem Mordfall und den Kontaktanzeigen sieht.

Ich finde ja das Szenario an sich schon ziemlich beklemmend. Jeder hat seine gewisse Routine im Alltag ... gleiche Arbeitswege, zumeist auch noch täglich um die gleiche Uhrzeit. Dass man so leicht ausspioniert werden kann, nimmt man eigentlich gar nicht wirklich wahr. Soziale Netzwerke machen es dann noch zusätzlich leicht, Informationen über eine bestimmte Person zusammenzutragen. Dies hat die Autorin klasse umgesetzt. Gut gefallen haben mir auch die Einblicke in die Polizeitätigkeit, die bei Clare Mackintosh der Realität entsprechen, da sie selber früher Polizistin war. Zum Ende hin baut sie einige Wendungen ein – bei denen ich den ein oder anderen Hauptverdächtigen wieder „laufenlassen“ musste. Auf den Täter an sich wäre ich allerdings tatsächlich nicht gekommen. Einzig der Beweggrund des Täters war mir ein bisschen zu lasch.

Fazit:

Für mich auch trotz der anfangs langsameren Gangart ein absolut spannender Pageturner, den ich am liebsten am Stück durchgelesen hätte.

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Veröffentlicht am 22.01.2017

Ein Thriller vom Feinsten

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Nach einem ganz gewöhnlichen Tag im Büro befindet Zoe Walker sich auf dem Heimweg in der U-Bahn, als sie in der Tageszeitung eine Kontaktanzeige mit einem Foto von sich entdeckt. Alles deutet auf eine ...

Nach einem ganz gewöhnlichen Tag im Büro befindet Zoe Walker sich auf dem Heimweg in der U-Bahn, als sie in der Tageszeitung eine Kontaktanzeige mit einem Foto von sich entdeckt. Alles deutet auf eine Verwechslung hin. Gleichwohl hat Zoe ein mulmiges Gefühl bei der ganzen Sache. Weder ihre Familie noch die Polizei nehmen ihre Sorge jedoch ernst. Bei der Polizistin Kelly Swift stößt sie auf Verständnis. Zoes Foto ist nicht das einzige, das in den Kontaktanzeigen erscheint. Eine Frau wird schließlich ermordet aufgefunden. Ist Zoe das nächste Mordopfer?

Die Erzählperspektive wechselt zwischen Zoe und Kelly. Zudem gibt es Einschübe in Form der Gedanken des Täters. Diese stetig wechselnde Erzählperspektive führt zu einem beständigen Spiel zwischen ansteigender und nachlassender Spannung.

In den Beschreibungen der Ermittlungsarbeit macht sich bemerkbar, dass die Autorin ehemalige Polizistin ist, wirken diese doch sehr authentisch. So muss z. B. erst eine Genehmigung von höherer Stelle eingeholt werden, bevor finanzielle Ausgaben getätigt werden können.

Das Erzähltempo der Geschichte ist eher gemächlich, aber die Gefahr, der Zoe ausgesetzt ist, ist immerwährend präsent. Die Ich-Erzählung aus ihrer Sicht führt nicht nur dazu, dass man sich als Leser mit Zoe identifizieren kann. Vielmehr übernimmt man ihre paranoide Haltung und verdächtigt jeden, dem sie begegnet. Wie Zoe wittert man überall Gefahren; teils sogar dann, wenn Zoe naiv und vertrauensselig ist.

Diese unterschwellige Gefahr, gepaart mit detaillierten Beschreibungen und einem eher langsamen Erzähltempo, machen das Buch auf eine ganz besondere Art und Weise spannend. Wie ein musikalisches Crescendo lässt Clare Mackintosh die Spannung im Buch nur allmählich anwachsen, um sie am Ende in ein dramatisches Finale mit großer Überraschung münden zu lassen.

Alleine bist du nie ist ein Thriller vom Feinsten und hat mir wahnsinnig gut gefallen. Spannung und unerwartete Wendungen, die dennoch schlüssig und nachvollziehbar sind, bis zur letzten Seite. Genauso muss ein Thriller meines Erachtens sein. Lesegenuss pur!

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Veröffentlicht am 22.01.2017

Spannende Geschichte

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Die Hauptfigur Zoe fühlt sich verfolgt. Sie sieht Bilder von sich, fühlt sich verfolgt und niemand scheint ihr zu glauben. Ich war von Anfang an sehr neugierig auf das Buch. Die Idee zur Geschichte fand ...

Die Hauptfigur Zoe fühlt sich verfolgt. Sie sieht Bilder von sich, fühlt sich verfolgt und niemand scheint ihr zu glauben. Ich war von Anfang an sehr neugierig auf das Buch. Die Idee zur Geschichte fand ich sehr spannend und auch neuartig. Das Buch hat mich dann nicht enttäuscht. Es ähnelt einem Katz-und-Maus-Spiel, bei dem der Leser immer wieder überraschende Momente erlebt. Man braucht etwas, um in die Geschichte hineinzukommen, aber das ist ja bei vielen Büchern so und dann ist es oft um so fesselnder. Der Schreibstil hat mir sehr gut gefallen, ebenso auch die Figuren und die Schauplätze. Insgesamt kann ich das Buch nur empfehlen.

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Veröffentlicht am 25.01.2017

Die Tücken der permanenten Überwachung

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Zoe, geschieden, zwei (fast) erwachsene Kinder, lebt mit ihrem Lebensgefährten in einem Londoner Vorort und fährt täglich mit der U-Bahn zur Arbeit. Als sie in einer Gratiszeitung ihr Porträt unter einer ...

Zoe, geschieden, zwei (fast) erwachsene Kinder, lebt mit ihrem Lebensgefährten in einem Londoner Vorort und fährt täglich mit der U-Bahn zur Arbeit. Als sie in einer Gratiszeitung ihr Porträt unter einer Kontaktanzeige zu erkennen glaubt, denkt ihr Umfeld an eine Verwechslung. Aber dann passieren ihr und anderen Benutzerinnen des öffentlichen Nahverkehrs mysteriöse Dinge, die Zoe zuerst in Angst und später in Schrecken versetzen.

Mein Eindruck:
Clare Mackintosh hat selber als Polizistin gearbeitet und bringt ihre Erfahrungen von Routineabläufen, der polizeilichen Rangordnung und vor allem der Befugnisse und Übertretungen der Beamten auf angenehm unaufgeregte Weise ein. In ihrem Buch konzentriert sie sich auf zwei Hauptpersonen – ein potenzielles Opfer und eine Polizistin – und stellt diesen eine nicht zu kleine, aber für die Leserschaft gut überschaubare Schar von Charakteren zur Seite. Privatleben und polizeiliche Zusammentreffen halten sich dabei die Waage.
Die Entwicklung der Geschichte gelingt der Autorin für mein Dafürhalten perfekt und für einen Psychothriller angemessen. Für mich steht dabei Angst und nicht Drama und Gemetzel im Vordergrund. Zuerst ist da nur ein unterschwelliges Gefühl von Unwohlsein und Ärger, welches nach einer Weile in Angst und schließlich in kopflose Panik mündet, immer wieder unterbrochen von Einblicken in die Polizeiarbeit. Dabei sind die Vergangenheit der Ermittlerin und Verbrechen, bei denen nicht klar ist, ob sie mit dem hier behandelten Stalking-Fall in Verbindung stehen oder nicht, Teilaspekte des Buchs. So liest sich „Alleine bist du nie“ als Pageturner, da – bei aller Liebe zu diesen Details – Zoes Schicksal am meisten interessiert und der Leser bald nicht mehr entscheiden kann, was Wahn und was Wirklichkeit ist.
Das Ende kommt überraschend, ist aber nachvollziehbar und lässt einen mit mildem Gruseln zurück.

Mein Fazit:
Das Grauen kommt auf leisen Sohlen aber dann unerbittlich mit der Wucht eines Tsunamis

5 Sterne


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