Leserunde zu "Alleine bist du nie" von Clare Mackintosh

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Clare Mackintosh (Autor)

Alleine bist du nie

Psychothriller

Sabine Schilasky (Übersetzer)

Zoe Walker führt ein komplett durchschnittliches Leben in einem Londoner Vorort: Sie ist geschieden, hat zwei Kinder und einen langweiligen Job. Eines Tages entdeckt sie auf dem sonst so ereignislosen Heimweg ein Foto von sich in der U-Bahn, daneben eine ihr unbekannte Telefonnummer. Bloß eine harmlose Verwechslung? Zoe ahnt, dass es hier um mehr gehen muss. Doch noch weiß sie nicht, in welcher Gefahr sie schwebt - und wie bald sie alles zu verlieren droht, was sie liebt ...

Timing der Leserunde

  1. Bewerben 25.10.2016 - 04.12.2016
  2. Lesen 19.12.2016 - 15.01.2017
  3. Rezensieren 16.01.2017 - 29.01.2017

Bereits beendet

Teilnehmer

Diskussion und Eindrücke zur Leserunde

Veröffentlicht am 18.01.2017

„Psychothriller mal anders!“

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Cover:
Das Cover passt perfekt zum Titel des Buches. ALLEINE ist in gelber Schrift hervorgehoben. Der ganze Titel ist in Großbuchstaben geschrieben. Eine Feststellung, die für jeden klar lesbar und erkenntlich ...

Cover:
Das Cover passt perfekt zum Titel des Buches. ALLEINE ist in gelber Schrift hervorgehoben. Der ganze Titel ist in Großbuchstaben geschrieben. Eine Feststellung, die für jeden klar lesbar und erkenntlich sein soll.

Weiterhin wird eine voll besetzte U-Bahn dargestellt. Menschen sitzen und stehen auf kleinstem Raum zusammengefercht. Doch jeder möchte Distanz wahren. Blickkontakt wird vermieden und auch Körperkontakt so gut es eben möglich ist.

Inhalt:
Zoe, eine Mitvierzigerin arbeitet als Sekretärin in einem Immobilienbüro, hat zwei erwachsene Kinder und ist von ihrem Ex-Mann aufgrund von Untreue getrennt. Simon ist ihr neuer Freund und Journalist bei einer renommierten Zeitung.

Jeden Tag fährt Zoe mit der U- und S-Bahn zur Arbeit und wieder nach Hause.

Als Sie nach einem arbeitsreichen Tag mit der U-Bahn nach Hause fährt und zum Zeitvertreib eine regionale Zeitung durchbättert, findet sie auf einmal ihr Foto in einer Bekanntschaftsanzeige.

Als sie ihrem Freund und ihren Kindern davon berichtet, versuchen diese sie zunächst zu beruhigen. Sie suchen im Internet nach dem Portal und stellen fest, dass die Homepage minimalistisch aufgebaut ist, die angegebene Rufnummer unter der Anzeige ist auch nicht vergeben. Was kann das bedeuten? Möchte ihr jemand einen Streich spielen?

Zoe erkennt schließlich, dass täglich verschiedene Fotos von Frauen in der Anzeige abgedruckt werden. Doch nie schauen sie direkt in die Kamera.

Als sie eines Morgens in der Küche steht und sich die Nachrichten ansieht, erkennt sie eine Frau aus der Anzeige wieder. Sie wurde brutal ermordet.
Ängstlich geht Zoe zum hiesigen Policedepartment, doch diese nehmen ihre Aussage nicht so ernst.

Ist Zoe´s Leben und das weiterer Frauen in Gefahr?

Fazit:
Dies ist der zweite Roman der Autorin und er kann sehr gut mit ihrem Erstlingswerk mithalten. Der Roman liest sich äußerst flüssig. Charaktere werden ausführlich beschrieben. Zwischendrin werden die Gedankengänge eines Soziopathen geschildert. Diese sind unheimlich und erschreckend. Die Ermittlungsarbeit zur Aufklärung des Falls wird logisch und nicht übertrieben geschildert. Sie sind abolut nachvollziehbar.

Mir hat das Buch gut gefallen. Die Spannung baut immer weiter auf, da die Autorin einem die Informationen nach und nach zukommen lässt. Es hat eine subtile Spannung. Definitiv kein typischer Psychothriller. Man selbst sieht zum Schluss nur noch mögliche Täter und weiß bis zuletzt nicht, wer hinter den Machenschaften steckt. Hier braucht es nicht viel Blut.

Ich vergebe 4 Sterne.

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Veröffentlicht am 16.01.2017

Stalking als Geschäftsidee

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Die Idee, die Clare Mackintosh als Basis ihres Thrillers " Alleine bist du nie " wählt ist erschreckend und originell zugleich. Der Boom der Singelbörsen im Internet wird auf die Spitze getrieben, in dem ...

Die Idee, die Clare Mackintosh als Basis ihres Thrillers " Alleine bist du nie " wählt ist erschreckend und originell zugleich. Der Boom der Singelbörsen im Internet wird auf die Spitze getrieben, in dem eine Plattform uneingeweihte Frauen und ihre Gewohnheiten gegen Geld zur Verfügung stellt. Das dies nicht nur kontaktscheue Kunden anzieht, sondern auch die, die Macht und Gewalt ausüben wollen ist ein Effekt, den der Betreiber billigend in Kauf nimmt. Die Idee des Thrillers ist spannend und neu. Die Autorin baut die Spannung sorgfältig und langsam auf. Der Leser muss im ersten Viertel des Buches etwas Geduld aufbringen, bis die Geschichte richtig Fahrt aufnimmt. Die Charaktere werden intensiv vorgestellt und ein Grundmisstrauen gegenüber allen männlichen Protagonisten baut sich auf. Zum Schluss wird es dann nochmal sehr spannend. Die Auflösung ist schlüssig hergeleitet und nachvollziehbar, wenn auch etwas überstürzt. Insgesamt eine interessante Story deren Verlauf auf jeden Fall fesselt. Einige Längen und fahrige Handlungsstränge schmälern das Lesevergnügen.

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Veröffentlicht am 16.01.2017

Spannende Reise in die Abgründe der Londoner U-Bahn

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Zoe Walker lebt mit ihren Kindern Justin und Katie sowie ihrem Lebensgefährten Simon in einem Londoner Vorort. Täglich fährt sie mit der Bahn zur Arbeit und zurück. Als sie eines Tages zufällig ihr Bild ...

Zoe Walker lebt mit ihren Kindern Justin und Katie sowie ihrem Lebensgefährten Simon in einem Londoner Vorort. Täglich fährt sie mit der Bahn zur Arbeit und zurück. Als sie eines Tages zufällig ihr Bild in einer Kleinanzeige in einer Tageszeitung entdeckt, wird sie in einen Abgrund von Stalking, Belästigung und Mord hineingezogen, ohne zu ahnen, wer hinter der Sache steckt.

Zoes Leben ist das einer normalen arbeitenden Mutter, die täglich in der Rushhour unterwegs ist und sich in dem Gedränge nicht unwohl fühlt. Als sie ihr Bild in der Anzeige „Find the one“ findet, ändert sich ihr Verhalten bei der täglichen Bahnfahrt komplett. Sie wird paranoid und steckt den Leser mit ihrer Angst vor jedem, der nur in ihre Richtung blickt, an. So fängt man als Leser auch an, in jeder Bemerkung eine Bedrohung für Zoe zu sehen. Als sich herausstellt, dass noch viel mehr Frauen in dieser Anzeige abgebildet wurden, die zum Teil belästigt und ermordet wurden, beginnt ein Katz-und-Maus-Spiel, in dem jeder verdächtig wirkt.

Die Geschichte um Zoe ist spannend und unheimlich. Ihre Angst und Paranoia überträgt sich auf den Leser und hinterlässt ihn mit einem unguten Gefühl, wenn er das nächste Mal an einem überfüllten Bahnsteig auf den Zug wartet. Gleichzeitig fand ich Zoes Verhalten nicht immer nachvollziehbar und logisch. Die Auflösung des Machers hinter der Stalker-Website war sehr spannend und für mich wirklich überraschend. Die Autorin versteht es, jeden in Zoes Umgebung schuldig wirken zu lassen, weshalb ich bis zum Schluss keinen wirklichen Verdächtigen hatte. Das Ende des Buches hinterlässt einen mit einem ungläubigen Staunen.

Ein spannendes Buch, viele Verdächtige und ein großartiges Ende. Klare Leseempfehlung!

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Veröffentlicht am 16.01.2017

Gefährliche Gewohnheiten - Ein Psychothriller mit paranoider Grundstimmung

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Zum Inhalt:
Auf dem Heimweg von der Arbeit fällt der vierzigjährigen Zoe Walker in der Zeitung eine Anzeige für eine ominöse Partnervermittlung auf, die mit dem Bild einer Frau wirbt. Zoe ist sich sicher: ...

Zum Inhalt:
Auf dem Heimweg von der Arbeit fällt der vierzigjährigen Zoe Walker in der Zeitung eine Anzeige für eine ominöse Partnervermittlung auf, die mit dem Bild einer Frau wirbt. Zoe ist sich sicher: es ist ihr Bild, mit dem dort geworben wird. Weder die Polizei noch ihre Familie scheint ihre Sorgen diesbezüglich so richtig ernst zu nehmen, doch Zoe wird immer paranoider…

Meine Meinung:

„Alleine bist du nie“ ist nach „Meine Seele so kalt“ (das am schnellsten verkaufte Thriller-Debüt im Jahre 2015!) der zweite Thriller der Britischen Autorin Clare Mackintosh, die selbst zwölf Jahre bei der britischen Polizei arbeitete und somit einen tiefen Einblick in die Arbeitsweise der britischen Polizeibehörden mitbringt.

Im Gegensatz zu den meisten anderen Thrillern beginnt diese Story nicht mit einem großen „Knall“ oder einem spektakulären Mord. Vielmehr beginnt diese Geschichte sehr „unaufgeregt“ und ganz alltäglich mit einer Protagonistin, die ein sehr gewöhnliches Leben führt: Zoe Walker ist Anfang 40, hat zwei erwachsene Kinder, schlägt sich in einem halbwegs vernünftigen Job mit ihrem anstrengenden Chef Graham Hallow herum und ist geschieden, lebt aber in einer festen Partnerschaft mit ihrem deutlich älteren neuen Freund Simon Thornton, der um die Akzeptanz der beiden Kinder buhlt. Das ca. erste Viertel nutzt die Autorin, eine Vielzahl von – oftmals detailliert ausgearbeiteten - Charakteren einzuführen, so dass ich zu Beginn durchaus ein paar Schwierigkeiten hatte, mich im Dschungel der Charaktere zurecht zu finden (u.a. auch, weil einige Namen sehr ähnlich klangen, wie z.B. Kelly und Katie). Dafür haben waren mir die Protagonisten, allen voran Zoe und PC Kelly Swift durchaus sympathisch.
Die Spannung baut sich in dieser Story nur sehr langsam auf. Anfangs ist es eher eine Art unangenehmes Bauchgefühl“, dass der Leser mit der Protagonistin Zoe teilt. Ganz langsam, aber sehr stetig nimmt diese unterschwellige Bedrohung immer weiter zu und man wird Zeuge, wie Zoe immer stärker von ihrer Paranoia umklammert wird. Durch weitere Fälle und Vorfälle erlebt die Spannung zwischendurch zwar einige kleinere Spitzen, dennoch ist es für mich das stets vorhandene paranoide Grundgefühl, das diesen Psychothriller lesenswert macht. Dabei schafft es die Autorin sehr geschickt, dass auch der Leser im Verlauf der Story keinem Charakter mehr wirklich traut und hinter allen Handlungen ein falsches oder böses Spiel vermutet. Das hat mir wirklich sehr gut gefallen, denn bis zur großen Auflösung am Ende des Buches hatte ich einen großen Strauß potenzieller Verdächtiger – und dennoch ist es Clare Mackintosh gelungen, mich vollkommen zu überraschen. Lediglich die Motive des Täters habe ich persönlich am Ende nicht zu 100% nachvollziehen können, was für mich einen kleinen Abzug in der B-Note bedeutet.

Gut gefallen hat mir der Einblick in die Ermittlungsarbeit der Polizei, von der ich das Gefühl habe, dass sie wesentlich dichter an der Realität ist als in manch anderen Thrillern. Denn eines wird hier ganz deutlich: Ermittlungsarbeit ist langwierig, anstrengend, oftmals von interner Regulatorik gehemmt und bedarf manchmal halt auch einem Quäntchen Glück und Hartnäckigkeit. Es gibt hier auch nicht „die Polizei“, sondern u.a. die Mordkommission, das Neighbourhood Policing Team oder auch die British Transport Police. Ebenso findet man hier keine „Superermittler“, aber Polizisten mit viel Persönlichkeit sowie Ecken und Kanten. Selbst DI Nick Rampello ist mit trotz rauer Schale zum Ende hin sehr sympathisch geworden.


FAZIT:
Eine überzeugende Grundidee und ein außergewöhnlicher Thriller, der eher von der stets latent vorhandenen, ungreifbaren Bedrohung und der zunehmenden Paranoia lebt, als von einem durchgehend hohen Spannungslevel.

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Veröffentlicht am 16.01.2017

Fesselnder, sehr moderner Psychothriller über die Macht der modernen (Social) Media

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Als Zoe Walker auf dem Weg von ihrer Arbeit bei einem Immobilienmakler in Londoner U-Bahn nach Hause sitzt, fällt ihr eine Chiffre-Anzeige in der London Gazette auf, die mit ihrem Foto für eine Erotik-Hotline ...

Als Zoe Walker auf dem Weg von ihrer Arbeit bei einem Immobilienmakler in Londoner U-Bahn nach Hause sitzt, fällt ihr eine Chiffre-Anzeige in der London Gazette auf, die mit ihrem Foto für eine Erotik-Hotline wirbt. Zunächst ungläubig, stellt sie später fest, dass es sich tatsächlich um ein auf Facebook veröffentlichtes Foto von ihr handelt, das mit ihrem Profil verknüpft ist.

Auch andere Frauen werben ohne ihr Wissen für die ominöse Hotline, unter deren Rufnummer niemand zu erreichen ist. Als die ersten Frauen (Sexual-)delikten und tödlichen Verbrechen zum Opfer fallen, nimmt auch die Polizei die Ängste Zoes ernst und intensiviert die Ermittlungen, die zu einer Website führen, deren Betreiber es zu identifizieren gilt.

Zoe fühlt sich auf ihren Arbeitswegen in der U-Bahn inzwischen permanent verfolgt und kann sich nicht mehr auf ihre Arbeit konzentrieren. Ihre Panik geht sogar so weit, dass sie damit beginnt, den Täter in ihrem persönlichen Umfeld zu vermuten. Sie verdächtigt einerseits ihren Lebensgefährten Simon, der ihr lange verheimlicht hat, seine Arbeitsstelle als Journalist verloren zu haben. Andererseits misstraut sie auch dem neuen, älteren Freund Isaac ihrer Tochter Katie, dessen schmeichelhafte Art Zoe zuwider ist.

Die junge Ermittlerin Kelly Swift, die aufgrund eines persönlichen Fehlers in der Vergangenheit degradiert wurde und für die Aufklärung von Delikten in der U-Bahn zuständig ist, erkennt als erstes Zusammenhänge der Übergriffe auf Frauen mit den verübten Morden. Sie drängt darauf, bei der Aufklärung der Mordfälle mitarbeiten zu dürfen und erhält eine zweite Chance für ihre Karriere.

Der Thriller fesselt von Anbeginn, da man sich als Leser(in) sehr gut in die Situation von Zoe einfinden kann. Sie ist einem Bedrohungsszenario ausgesetzt, mit dem jeder durch den wachsenden Einfluss der modernen Medien konfrontiert werden kann. Am Anfang könnt es sich noch um einen Fall von Stalking handeln, aber als der erste Mord passiert, ist klar, dass die Bedrohung für Zoe nicht nur real, sondern tatsächlich tödlich sein könnte.

Neben Zoe ist die Ermittlerin Kelly die zweite Protagonistin, aus deren Perspektive "Alleine bist du nie" wechselseitig geschrieben ist. Bei den Ermittlungen spielen auch ihre Erfahrungen aus der Vergangenheit und ihr familiärer Hintergrund eine Rolle, so dass man auch Einblick in das Privatleben der Ermittlerin erhält.

Neben der laufenden Handlung wird auch die Sicht des Täters in kurzen Kapiteln bedrohlich eingeflochten: "Du tust jeden Tag das Gleiche. Du weißt genau, wohin du willst. Ich auch. [...] Ich sehe dich. Aber du siehst mich nicht." Er scheint allgegenwärtig zu sein, ohne dass die potenziellen Opfer etwas bemerken.

Im Verlauf des Buches wird der Leser immer wieder auf falsche Fährten gelenkt, bis erst am Ende klar ist, wer der Täter ist, so dass die Spannung kontinuierlich aufgebaut und aufrechterhalten wird.
Ganz am Ende erschreckt die Autorin den Leser gekonnt mit einem Überraschungsmoment, denn "Alleine bist du nie..."

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