Rezension zu Alleine bist du nie von Clare Mackintosh
Alleine bist Du nie ist ein Psychothriller von Clare Mackintosh und ist am 13. Januar 2017 im Verlag Bastei Lübbe erschienen.
Die Handlung spielt im 21. Jahrhundert in einem Vorort von London. Zoe Walker ...
Alleine bist Du nie ist ein Psychothriller von Clare Mackintosh und ist am 13. Januar 2017 im Verlag Bastei Lübbe erschienen.
Die Handlung spielt im 21. Jahrhundert in einem Vorort von London. Zoe Walker lebt mit ihrem festen Partner Simon, ihren beiden fast erwachsenen Kinder Katie und Justin in einem Haus. Von ihrem Exmann Matt hat sich Zoe getrennt, als die Kinder noch klein waren. Er ist Inhaber eines Taxiunternehmens in London. Das Nachbar-Ehepaar Melissa und Neil haben einen starken Einfluss auf ihr Leben. Melissa, Inhaberin von verschiedenen Cafés in London, hat die beiden Kinder in früheren Jahren oft betreut und ist Zoe’s beste Freundin. Zoe Walker arbeitet im Immobilienunternehmen, Hallow & Reed, welches von Graham geführt wird.
Eines Abends auf dem Nachhauseweg sieht Zoe Walker ihr Foto in einer Kontaktanzeige der London Gazette. Sie kann sich nicht vorstellen, wer ohne ihr Wissen diese Anzeige veröffentlicht hat und ist entsprechend beunruhigt.
Zur selben Zeit häufen sich die Taschendiebstähle im Londoner U-Bahn-Netz. Diese Vorfälle werden im Dip Squad von Kelly Swift bearbeitet. Im späteren Verlauf der Geschichte kreuzen sich die Wege von Zoe und Kelly. Es stellt sich heraus, dass täglich Fotos von Frauen in Form von Kontaktanzeigen publiziert wurden. Alle Frauen haben davon nichts gewusst. Eine Frau wurde zwei Tage später beklaut und eine weitere Frau wurde kurz nach Publikation des Fotos ermordet aufgefunden.
Kelly Swift lässt sich über Umwege in die Spezialeinheit Operation FURNISS versetzen, welche diese Zusammenhänge untersucht. Die Ermittler erörtern immer mehr Details und Hintergründe und kommen so dem Drahtzieher auf die Spur.
Im Fokus von Clare Mackintosh’s Thriller stehen die Diebstähle und Ermittlungen, welche eher in monotoner und langatmiger Sprache verfasst sind. Ebenfalls wird das Privatleben der Ermittlerin Kelly Swift und dasjenige von Zoe Walker ein Thema, welches grundsätzlich spannend wäre, aber auch hier in ermüdender Sprache erzählt wird. Auch wird immer wieder, die in der Vergangenheit geschehene Vergewaltigung von Kelly’s Schwester ein Thema, welche jedoch bis am Schluss nicht aufgeklärt wird. Beim Lesen bekommt man vermehrt das Gefühl nicht voran zu kommen und sich im Kreise zu drehen.
Grundsätzlich wäre die Story sehr interessant und es hätte wohl eine spannende, nervenaufreibende und komplexe Geschichte geschrieben werden können, dies ist jedoch nicht gelungen. Den Fall betreffend hatte ich einen vagen Anfangsverdacht, den ich aber wieder verworfen habe. Die Auflösung des Falls hat mich überrascht, die Idee gefällt mir gut, aber die Spannung und Wortgewandtheit haben auch hier gefehlt.
Ebenfalls sind für mich am Ende des Buchs noch zu viele Fragen offen. Wer war verantwortlich für den Mord/Diebstahl? Gibt es doch einen Zusammenhang mit der Vergewaltigung von Kelly’s Schwester in der Vergangenheit? Ich hätte mir hierzu eine Vernetzung gewünscht. Die Geschichte würde eine Fortsetzung verlangen, was vielleicht auch die Idee der Autorin war.
Fazit:
Dies ist Clare Mackintosh zweites Buch. Das erste habe ich nicht gelesen. Dieser Thriller zeigt sehr deutlich das Phänomen der digitalen Welt und deren Möglichkeiten. Die Schriftstellerin wird für mich kaum zur Lieblingsautorin, da mir ihr Schreibstil nicht gefällt. Der Sprachstil ist eher plump und wenig wortgewandt. Für meine Bedürfnisse gelingt ihr weder der Spannungsaufbau, noch das Verlangen, das Buch nicht aus der Hand legen zu wollen. Beides sind Aspekte, die von einer Autorin dieses Genres erwartet werden dürfen.
Kaufempfehlung:
Für Freunde des hochstehenden Thriller‘s eignet sich dieses Buch definitiv nicht, allenfalls jedoch für Personen, die sich sehr gerne mit der digitalen Welt auseinander setzen. Unter diesem Aspekt ist die Story sicherlich ansprechend und interessant. Für mich ist das Buch, mit der Erwartung, dass es sich um einen Psychothriller handelt, keinen Kauf wert. Es fehlen mir die Spannung und die Komplexität in der Geschichte.