Farbgewaltige Exotik: Vietnam der 1950er Jahre

Leserunde zu "Die Tochter des Seidenhändlers" von Dinah Jefferies

Ein fesselnder Plot um Liebe, Loyalität, Freundschaft und Neid
Cover-Bild Die Tochter des Seidenhändlers
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Dinah Jefferies (Autor)

Die Tochter des Seidenhändlers

Roman

Angela Koonen (Übersetzer)

Eine Frau zwischen zwei Kulturen, eine Liebe gegen alle Widerstände

Vietnam, 1950. Die junge Nicole stand von jeher im Schatten ihrer schönen Schwester Sylvie. Als Tochter eines französischen Seidenhändlers und einer Vietnamesin soll sie nun in Hanoi ein Stoffgeschäft übernehmen. Bald kommt Nicole mit Einheimischen in Berührung, die sich gegen die französische Fremdherrschaft auflehnen. Dabei entdeckt sie voller Schrecken, dass ihr Vater in dunkle Machenschaften verwickelt ist. Als sie sich in den charismatischen Mark verliebt, gerät ihre Welt abermals ins Wanken. Denn Mark scheint auch für ihre Schwester Gefühle zu hegen. Auf der Suche nach ihrem Platz in einer Welt, in der nichts ist, wie es scheint, fasst Nicole einen kühnen Plan ...

Farbgewaltige Exotik des Vietnam der 1950er Jahre - Mit "Die Tochter des Seidenhändlers" ist Dinah Jefferies eine mitreißende Geschichte um die Selbstfindung einer Frau, die Rivalität unter Schwestern und eine unmöglich scheinende Liebe gelungen.

Timing der Leserunde

  1. Bewerben 25.04.2017 - 21.05.2017
  2. Lesen 19.06.2017 - 09.07.2017
  3. Rezensieren 10.07.2017 - 23.07.2017

Bereits beendet

Teilnehmer

Diskussion und Eindrücke zur Leserunde

Veröffentlicht am 10.07.2017

Die Tochter des Seidenhändlers

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Für mich war dies mein erster Roman, der in Vietnam spielt und ich war neugierig darauf, mehr über das Land und seine Einwohner und Kultur zu erfahren.
Nicole und ihre Schwester Sylvie könnten nicht unterschiedlicher ...

Für mich war dies mein erster Roman, der in Vietnam spielt und ich war neugierig darauf, mehr über das Land und seine Einwohner und Kultur zu erfahren.
Nicole und ihre Schwester Sylvie könnten nicht unterschiedlicher sein. Während Sylvie ein eher französisches Aussehen hat, so sieht man Nicole eher ihre vietnamesischen Wurzeln an. Leider ist das Verhältnis der beiden zu Beginn alles andere als gut, da Sylvie es ihrer Schwester nicht verzeihen kann, dass die Mutter bei deren Geburt gestorben ist.
Beide wachsen ohne Mutter auf und mit ihrem strengen und sehr resoluten Vater haben sie es nicht immer leicht. Gerade Nicole fühlt sich zwischen ihren französischen und vietnamesischen Wurzeln hin und her gezogen.
Zu Beginn lernt man das Leben von Nicole und ihrer Familie, sowie deren Seidengeschäfte näher kennen. Besonder der kleine Laden, den Nicole übernimmt hat mir sehr gut gefallen und ich konnte mir sofort genau vorstellen wie dieser aussieht und wie liebevoll Nicole ihn dekoriert hat. Im weiteren Verlauf wandelt sich das Geschehen und die Geschichte nimmt eine starke Wendung.
Sie lernt Tran, einen Vietnamesen, kennen und Mark. Während Mark die französische Seite in ihr bestärkt, so versucht Tran ihr Mitgefühl für die Vietnamesen zu wecken. Hier merkt man Nicole ihr junges Alter und ihre Unsicherheit an und sie trifft einige Entscheidungen, die sich im Nachhinein als nicht sehr klug heraus stellen.
Der Konflikt zwischen Sylvie und Nicole spitzt sich mit der Zeit immer weiter zu, genauso wie die Spannungen zwischen den Franzosen und den Vietnamesen. Man wird in einen Strudel aus Machenschaften, Lügen und Krieg hineingezogen. Dabei erfährt man sehr viel über Vietnam, die Kultur und die Menschen. Zeitgleich erhält man allerdings auch einen Einblick in die Sichtweise der Franzosen.
Die Autorin hat einen sehr bildhaften und malerischen Schreibstil, durch den ich das Gefühl hatte, die Geschichte hautnah mitzuerleben.

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Veröffentlicht am 10.07.2017

frankreich und vietnam gemeinsam

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DINAH JEFFERIES
DIE TOCHTER DES SEIDENHÄNDLERS
ROMAN
Angela Koonen (Übersetzer) 

15,00 €
inkl. MwSt
VERLAG:  Bastei Lübbe
GENRE:  Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
SEITENZAHL:  416
ERSTERSCHEINUNG:  28.06.2017
ISBN:  9783785725917




Die ...

DINAH JEFFERIES
DIE TOCHTER DES SEIDENHÄNDLERS
ROMAN
Angela Koonen (Übersetzer) 

15,00 €
inkl. MwSt
VERLAG:  Bastei Lübbe
GENRE:  Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
SEITENZAHL:  416
ERSTERSCHEINUNG:  28.06.2017
ISBN:  9783785725917




Die Tochter des Seidenhändlers bringt uns in exotische Gefilde. Die Geschichte spielt in Vietnam das damalige Indochina als Kolonie von Frankreich. Wir sind in der Nachkriegszeit und die Kommunisten fangen an die Vietmihn auf zu hetzen und das Land wird gespalten.durch das Buch tauchen wir in die Familie von Nicole ein die vom Vater französisch ist und durch die verstorbene Mutter vietnamesisch ist. Halbvietnamesen werden als Mestisse bezeichnet. Die Schwester von Nicole sieht eher französisch aus und Nicole ist mehr vietnamesisch ihrem aussehen nach. Die Familie arbeitet als Seidenhändler und die Mädchen wurden danach erzogen. Zwischen den Mädels ist ein fünf jähriger Altersunterschied dadurch fühlt sich Nicole immer wieder zurück gesetzt. Ihre Schwester durfte mit 18 Jahren nach USA reisen, und wird den Hauptteil des Seidengeschäftes übernehmen. Nicole hat ihren Vater wohl mit ein paar Schwierigkeiten enttäuscht und kann froh sein ihren 18. Geburtstag groß zu feiern. So wird uns das in der Geschichte rüber gebracht. Auf der Feier verliebt sie sich in Mark aus den USA. Mehr wird uns nicht so klar verraten. Nicole bekommt ein altes seiden Geschäft im alten teil von Hanoi. Dort fühlt sie sich auch wohl und freundet sich mit der Tochter des Geschäftes nebenan an.
Durch den laden sehen wir viele Sachen die in Hanoi schief gelaufen sind und wie sich die Franzosen den einheimischen gegenüber benehmen. Tran ist der Cousin von O Lan und will Nicole auf die Seite der Vietnamesen ziehen da sie auch danach aussieht. Er fühlt ihre Zerrissenheit und bestärkt sie darin nach dem vietnamesischen erbe zu leben.
Das Buch hat mich am Anfang in die Geschichte gezogen und ich konnte mich in der Welt von Nicole umschauen, später konnte ich vielen ihrer schritte nicht mehr folgen und habe sie innerlich auch beschimpft. Ihren Vater und ihre Schwester konnte ich von Anfang an in ihren taten nicht verstehen. Sie lebten die Art der Kolonialherren trotz der Veränderungen nach dem zweiten Weltkrieg aus.
Das Buch verdient trotz einiger schwächen 4 Sterne da es uns einige Bilder aus der zeit nach den kriegen in Vietnam bringt.

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Veröffentlicht am 22.07.2017

Toller Anfang, schwaches Ende

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Dinah Jefferies entführt ihre Leser ins Vietnam der 1950er Jahre - erzählt wird über das Leben von Nicole, der Tochter eines Franzosen und einer Vietnamesin. Nicole ist schon früh die Außenseiterin in ...

Dinah Jefferies entführt ihre Leser ins Vietnam der 1950er Jahre - erzählt wird über das Leben von Nicole, der Tochter eines Franzosen und einer Vietnamesin. Nicole ist schon früh die Außenseiterin in der Familie, da sie eher vietnamesisch als französisch aussieht, anders als ihre Schwester Sylvie. Aber auch die Vietnamesen akzeptieren sie nicht voll. Nicole lebt zwischen den Welten und muss sich irgendwann entscheiden, in welcher Welt sie will, zumal sie sich insgeheim danach sehnt, aus dem Schatten ihrer Schwester zu treten. Als sie dann auch noch den Amerikaner Mark kennenlernt, gerät ihre Welt endgültig aus den Fugen, als sie merkt, dass auch Sylvie Interesse an ihm hat. Glücklicherweise hat sie in O-Lan eine gute Freundin gefunden, die ihr in allem beisteht, auch als das Leben von Nicole immer mehr gefährdet ist.

Das Buch beginnt ganz fabelhaft - man kann als Leser sofort in eine fremde Welt eintauchen. Dank des bildreichen Schreibstils der Autorin sieht man die Szenerie fast vor sich. Ich war also recht schnell von dem Buch begeistert. Auch die Entwicklung von Nicoles Charakter habe ich mit großem Interesse verfolgt. Leider macht der letzte Abschnitt ziemlich vieles kaputt - Nicole versinkt zunehmend in Naivität, die Geschichte scheint nur noch lieblos zu Ende gebracht worden zu sein, denn auf einmal fehlt jeglicher Zauber, der zu Beginn vorhanden war. Die Charaktere verflachen zum Ende hin zunehmend, obwohl ich mir gerade als Auflösung etwas tiefgründigeres erhofft hatte. Insgesamt wäre für mich ein völlig anderes Ende ebenso denkbar gewesen.

Lange habe ich mit mir gerungen, wieviel Sterne ich dem Buch gebe. Gehe ich von der ersten Hälfte aus, wären es 5 gewesen, der Schluss wäre mir maximal 2-3 Sterne wert gewesen. Mit 3,5 Sternen kann ich ganz gut leben, obwohl ich es unheimlich schade finde, dass bei diesem Buch so viel vorhandenes Potenzial verschenkt wurde!

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Veröffentlicht am 17.07.2017

Fesselnder Beginn, aber zum Ende immer langatmiger

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Sowohl das exotisch anmutende Cover als auch die Leseprobe ließen mich auf eine interessante Lesereise in ein mir fremdes Land hoffen – Vietnam.
Die Geschichte spielt Anfang der 50er Jahre. Der 2. Weltkrieg ...

Sowohl das exotisch anmutende Cover als auch die Leseprobe ließen mich auf eine interessante Lesereise in ein mir fremdes Land hoffen – Vietnam.
Die Geschichte spielt Anfang der 50er Jahre. Der 2. Weltkrieg mit der Besetzung durch die Japaner ist vorbei und Frankreich hat erneut die Kolonialherrschaft übernommen. Die Vietminh kämpfen gegen die Franzosen für die Unabhängigkeit des Landes. Diese geschichtlichen Hintergründe waren mir gar nicht mehr so präsent. Ich mag historische Bücher mit deren Hilfe ich mein Wissen erweitern kann.
Die anschauliche Sprache ließ mich eintauchen in die Kultur dieses Landes und die Welt von Nicole – Kind eines französischen Vaters und einer vietnamesische Mutter. Sowohl die Zerrissenheit des Landes als auch Nicoles wird sehr gut dargestellt. Wobei mir ihre Entscheidungen und Handlungen oft widersprüchlich vorkamen, auch wenn man ihr ihre Jugend zu Gute halten muss.
Zu Beginn war ich sehr angetan von der Andersartigkeit, der Farbenpracht, den fremden Gerichten und Gerüchen, der wilden Natur. Das alles hat mich in seinen Bann gezogen. Auch die teilweise sehr brutalen Gräueltaten des Krieges waren sehr realistisch beschrieben und ließen mich nicht unberührt.
Leider wies das Buch nach zwei Dritteln dann aber erhebliche Längen auf und es wurde schlicht langweilig. Es passierte rein gar nichts. Der Schluss ging dafür irgendwie holterdiepolter, was mir nicht gefallen hat.
Ich habe lange mit mir gerungen wie ich dieses Buch bewerten soll. Das Buch ist nur knapp an 4 Sternen vorbei geschrammt, aber letztendlich habe ich mich aufgrund des letzten Drittels für 3 ½ Sterne entschieden.

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Veröffentlicht am 10.07.2017

Eine historisch interessante Geschichte

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Der Roman „Die Tochter des Seidenhändlers“ von Dinah Jefferies spielt in Vietnam in den Jahren 1952 bis 1955.
Vietnam war bis 1954 französische Kolonie. Nicole und Sylvie Duval entstammen einer wohlhabenden ...

Der Roman „Die Tochter des Seidenhändlers“ von Dinah Jefferies spielt in Vietnam in den Jahren 1952 bis 1955.
Vietnam war bis 1954 französische Kolonie. Nicole und Sylvie Duval entstammen einer wohlhabenden französischen Seidenhändlerfamilie. Ihre Mutter war Vietnamesin und ist bei der Geburt Nicoles verstorben. Da der Vater einen Posten bei der Regierung antritt, überlässt er das Führen der Geschäfte seiner Tochter Sylvie, während dem die um 5 Jahre jüngere Nicole, die ihrem Vater in der Vergangenheit öfter durch ihre Unberechenbarkeit und ihr Temperament Sorgen bereitet hat, ein kleiner Laden in der Altstadt Hanois übertragen wird. Nicole ist zuerst frustriert, weil Seide wirklich ihre Leidenschaft ist und sie neidisch ist, auf das Vertrauen, das ihr Vater in ihre Schwester hat. Sie steckt dann aber viel Zeit und Liebe in den Laden, der das erste Geschäft der Familie Duval war und hat dabei einigen geschäftlichen Erfolg.
Die politische Situation ist sehr angespannt. Die Vietminh kämpfen für die Unabhängigkeit Vietnams und sammeln Streitkräfte in Guerillalagern im Norden des Landes. Nicole ist hin und her gerissen zwischen Mark, einem Amerikaner und Freund der Familie und einem Vietnamesen, der als Vietminh Kämpfer immer wieder verschwindet, Nicole aber auch beschützt.
Der Roman entführt einem in die exotische, aber auch gewaltvolle Welt von Vietnam. Nicole ist als Figur durchaus interessant und man leidet mir ihr mit. Sie ist mir aber als Charakter doch eher schleierhaft geblieben, weil sie für meine Begriffe zu oft irrational reagiert. Sylvie ist eine sehr schwierige Person, bei ihr findet die Autorin am Ende eine Erklärung für ihre seltsamen Verhaltensweisen. Ich kann mich aber dennoch nicht damit anfreunden.
Mir hat das Buch während den ersten zwei Dritteln recht gut gefallen. Ich fand den Ausflug in die Guerillalager sehr spannend und interessant. Der Schluss konnte mich dann aber nicht mehr wirklich befriedigen, weil es mir zu sehr um Beziehungs- Hin- und Her ging.
Sprachlich lässt sich der Roman sehr angenehm lesen. Er entwickelt auch sehr schöne innere Bilder der exotischen Welt. Ich hätte gerne noch etwas mehr von der Leidenschaft für die Seide, ihre Herstellung, Färbuch und ihren Handel erfahren. Die Ausgangslage ist vielversprechend, die Handlung teilweise spannend. Das letzte Drittel hat sich bei mir aber sehr dahingezogen und den Schluss fand ich auch nicht überwältigend, so dass ich dem Buch 3,5 Sterne geben möchte.

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