Viele Verwirrungen und Wendungen, teilweise zu konstruiert dargestellt
Bei "Blutsbande" von Carin Gerhardsen handelt es sich um einen Stockholm-Krimi, der nicht der erste Fall der Ermittler ist, wie man im Laufe des Buches erfährt. Trotzdem konnte ich dem Fall auch ohne ...
Bei "Blutsbande" von Carin Gerhardsen handelt es sich um einen Stockholm-Krimi, der nicht der erste Fall der Ermittler ist, wie man im Laufe des Buches erfährt. Trotzdem konnte ich dem Fall auch ohne große Vorkenntnisse folgen.
Sjöberg und sein Ermittlerteam verfolgen mehrere Fälle von Katzenmorden. Desweiteren tauchen einige Leichen auf, die alle eine Gemeinsamkeit aufweisen : Wasser. Ausserdem wird die Geschichte der jungen Lillemor erzählt, die schon in früher Kindheit ihre Mutter und ihre Katze ans Wasser verlor.
Der Leser bekommt über verschiedene Zeitebenen Einblick in die verschiedensten Aspekte der Geschichte um Lillemor.
Die Charaktere werden anfangs sehr oberflächlich dargestellt. Zudem werden sie einmal mit dem Vornamen, dann mit dem Nachnamen und einmal mit dem Spitznamen angesprochen, was mir aufgrund der vielen Protagonisten zu Beginn sehr viele Schwierigkeiten bereitet hat. Da hätte ich mir ein Personenverzeichnis gewünscht. Später gibt es dann auch mehr private Einblicke, so dass die mehr Farbe in die Charaktere rein kommt.
Der Anfang fängt bereits spannend und man kann einige Vermutungen anstellen und mitraten. Im Fortgang gibt es immer mehr Verwirrungen und Wendungen. Je mehr man liest umso mehr Personen sind involviert und umso konstruierter wirkt es. Das waren mir dann doch viel zu viele Zufälle, die da zusammengekommen sind. Am Ende wird dann ein Täter aus dem Hut gezaubert, dem im ganzen Roman zuvor keine Beachtung geschenkt wurde und der nur eine kleine Nebenrolle hatte. Da hätte ich mir ein wenig mehr Andeutungen vorher gewünscht. Zum Glück wurde am Ende eine Zusammenfassung der verschiedenen Handlungsstränge und Zeitebenen in chronologischer Reihenfolge gegeben, so dass man die verschiedenen Puzzleteile zusammensetzen konnte. Trotzdem war für mich bei der Auflösung nicht alles rund und logisch.
Der Schreibstil war flüssig und lies sich gut lesen.
Insgesamt ein spannender Roman mit vielen Verwirrungen und Wendungen, aber zu konstruiert.