Veröffentlicht am 26.07.2022
Das Cover sieht sehr schön aus und sprach mich optisch direkt an. Der Titel ist originell, sodass ich den Klappentext lesen wollte. Dieser verspricht eine dynamische und rasante Geschichte mit mysthischen, ...
Das Cover sieht sehr schön aus und sprach mich optisch direkt an. Der Titel ist originell, sodass ich den Klappentext lesen wollte. Dieser verspricht eine dynamische und rasante Geschichte mit mysthischen, möderischen und romantischen Facetten. Diese Mischung gefällt mir und nach dem Lesen der Leseprobe bin ich umso gespannter, wie die Geschichte weitergeht. Die Idee mit der Playlist ist cool, jedoch nicht mehr so originell, da z. B. auch Laura Kneidl dieses Stilmittel in ihren Romanen verwendet (Herz aus Schatten, Someone-Reihe). Der Text lässt sich sehr gut lesen und mir gefällt der Schreibstil der Autorin sehr gut. Besonders die inneren Monologe von Toma zu Beginn sowie während und nach dem Mord an dem Passanten sind sehr einnehmend und verständlich. Als Leserin bekomme ich einen sehr guten Eindruck von seinen Gedankengängen und Beweggründen. Die Szene mit Jays Vater ist sehr eindrücklich und lebensecht beschrieben. Ich bin gespannt, wie sich diese Dynamik zwischen Vater-Sohn(-Mutter) entwickelt und wie diese überhaupt so kippen konnte. Die Freundschaft mit Jay ist glaubwürdig beschrieben und schafft es (mittels seines Bruders Malik) die Verbindung zum FBI zu schlagen. Ich finde, dass das ein gelungener Kniff zum Einbinden der Polizei ist. Das Gespräch mit dem Großvater war aufgrund des Klappentextes vorhersehbar, aber trotzdem bewegend, wenn der Großvater sagt, dass ein Enkel immer ein Enkel sein wird. Ich finde es schön, dass die Autorin dem Erwartbarem dennoch eine besondere Note verleiht, hier auf emotionaler Ebene. Es ist auch sehr gelungen, bereits die magischen Essstäbchen einzuführen. Ich mag diesen spielerischen Umgang mit den einzelnen Elementen, welche zu einem späteren Zeitpunkt wichtig werden könnten (magische Essstäbchen, Toma nicht der Sohn seines Vaters). Diese Andeutungen wecken ganz klar die Neugier!
Die Kapitelunterschriften sind für mich ein weiteres Highlight, weil sie so selten in Romane verwendet werden. Als Leserin bekommt man gleich wilde Fantasien, was in dem Kapitel passieren könnte. Das einzige, was mich etwas irritiert hat, war der plötzliche Perspektivwechsel in Kapitel 4. Da wurde zu Overkill gewechselt. Die anfängliche Vermutung, dass es sich um einen seelenlosen Mörder handelt, wurde damit gleich widerlegt. Auch die Aussage, dass ihm Toma bekannt vorkommt, finde ich einen gelungenen Twist, da ich mir nicht vorstellen kann, dass jeder jeden in New York kennt. Also vermute ich, dass Overkill eine näherstehende Person ist oder dass Toma optisch seinem Großvater sehr ähnlich ist. Auf jeden Fall wirft diese Aussage viele interessante Überlegungen auf.
Für den Fortgang der Handlung erwarte ich ein rasches Tempo mit (hoffentlich) spannenden Wendungen: welche Rolle spielt Tomas Großvater? Hat er ein Vermächtnis an seinen Enkel zu übergeben? Welche Rolle spielt das Love Interest? Ist die Begegnung ein Zufall oder gewollt? Woher kommt das schlechte Verhältnis zwischen Vater und Sohn? Wird es sich auflösen? Wird die Mutter Stellung beziehen oder stumm bleiben? Wer ist Overkill und welche Motive leiten ihn? Ist er freiwillig beteiligt oder wird er dazu gezwungen? Welches Geheimnis verbirgt sich hinter den magischen Essstäbchen und dem Feldzug Overkills?
Zudem stellt sich mir die Frage, in welchem Zusammenhang das Buch mit dem Titel Hard Liquor von der Autorin steht. Das Cover und das Setting der Geschichte deuten auf einen ähnlichen Rahmen hin.