Das Cover gefällt mir sehr. Auf den ersten Blick recht schlicht, durch Farbgebung und Kontrast allerdings auffallend, bemerke ich bei genauerer Betrachtung immer mehr Details, die mich auf die Geschichte ...
Das Cover gefällt mir sehr. Auf den ersten Blick recht schlicht, durch Farbgebung und Kontrast allerdings auffallend, bemerke ich bei genauerer Betrachtung immer mehr Details, die mich auf die Geschichte neugierig machen. Die Schrift schwebt optisch über dem Cover, erzeugt somit mehrere Ebenen und durch die mehrfache Schattierung symbolisiert sich meiner Interpretation nach ein Widerhall, den ich mir auch von der Geschichte erwarte. Außerdem machen mich die Vögel neugierig darauf, was sie bedeuten könnten. Fliegende Vögel symbolisieren häufig Freiheit, möglicherweise möchten sie in diesem Fall aber auch auf Tod und Trauer aufmerksam machen. Vielleicht verstehe ich die ganze Bedeutung aber auch beim Lesen der Geschichte.
Die Leseprobe hat mich sofort in seinen Bann gezogen. Secks Schreibstil ist mir bereits aus anderen Werken vertraut. Sie schafft es, mit klarer Sprache, die gleichzeitig ausdrucksstark ist und in der doch immer atmosphärische Leichtigkeit mitschwingt, mich mit Spannung in ihre Geschichten zu ziehen. Eine besondere Stärke finde ich, dass sie das "Innenleben” ihrer Figuren authentisch darstellen kann. Dies hat sie bei mir nach wenigen Sätzen bereits geschafft und die ersten ca. 30 Seiten haben auch inhaltlich eine Intensität, die mich emotional bewegt und mehrfach zum Weinen gebracht hat. Die Thematik ist aber auch wirklich keine leichte und die leise, melancholische Musik im Hintergrund hat dann ihr Übriges getan.
Wir werden in vier Hauptfiguren eingeleitet, von denen wir aus zwei Perspektiven lesen durften. Das gefällt mir sehr und ich hoffe vor allem, dass wir noch mehr aus Adas Vergangenheit erfahren, um ihre schmerzhafte Entscheidung vielleicht ein wenig besser nachvollziehen zu können. Was genau Ada durchmachen musste, wird bisher nur angerissen und im Klappentext als digitale Gewalt bezeichnet. Ich kann mir vorstellen, dass sie als junge Frau in einer männlich dominierten Branche Ablehnung und Hass erfahren hat. Hier würde ich erwarten, dass Seck diese Themen gesellschafts- und systemkritisch aufarbeitet und neben der Trauer auch ganz viel Wut in mir auslöst.
Außerdem hoffe ich Jenny und Dominik, aber auch Kim, weiter zu begleiten, wie sie mit ihrer Trauer umgehen und wie ein Leben für sie nach diesem Schicksalsschlag weiterhin aussehen kann.