Leserunde zu "Waiseninsel" von Max Seeck

Band 4 in der Jessica-Niemi-Reihe
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Max Seeck (Autor)

Waiseninsel

Thriller

Gabriele Schrey-Vasara (Übersetzer)

Kommissarin Jessica Niemi gerät in eine Auseinandersetzung, wird handgreiflich und prompt von einem Passanten gefilmt. Das Video geht viral und sie wird beurlaubt. Um Abstand zu gewinnen, fährt Jessica auf die zwischen Finnland und Schweden gelegenen Åland-Inseln. D ort trifft sie auf eine Gruppe älterer Menschen, die als Kinder während des Krieges fliehen mussten und hier auf der Insel in einem Waisenhaus lebten. Nun treffen sie sich wieder. Als einer der Alten tot aufgefunden wird, beginnt Jessica zu ermitteln. Denn bereits zuvor kamen zwei Menschen auf dieselbe mysteriöse Weise ums Leben. Alle drei Opfer scheinen mit der Legende um »Das Mädchen im blauen Mantel« im Zusammenhang zu stehen ...

Timing der Leserunde

  1. Bewerben 30.10.2023 - 19.11.2023
  2. Lesen 11.12.2023 - 31.12.2023
  3. Rezensieren 01.01.2024 - 14.01.2024

Bereits beendet

Schlagworte

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Teilnehmer

Diskussion und Eindrücke zur Leserunde

Veröffentlicht am 01.01.2024

Das Mädchen im blauen Mantel

7

Max Seeck ist aktuell der erfolgreichste Thriller-Autor Finnlands. Zu Recht. Mich hat ‚Waiseninsel‘ von der ersten bis zur letzten Seite gefesselt.

Es ist bereits der 4. Band um die Kommissarin Jessica ...

Max Seeck ist aktuell der erfolgreichste Thriller-Autor Finnlands. Zu Recht. Mich hat ‚Waiseninsel‘ von der ersten bis zur letzten Seite gefesselt.

Es ist bereits der 4. Band um die Kommissarin Jessica Niemi. Ich kannte die Vorgängerbände nicht, bin aber gut in die Geschichte gekommen. Man kann also auch ohne Vorkenntnisse in die Reihe einsteigen. Trotzdem werde ich mir die Bände 1-3 noch besorgen. Ich will mehr über die Kommissarin Jessica Niemi erfahren.

Bereits der Prolog wirft viele Fragen auf und erzeugt Spannung. Der Wachmann Martin erhält mitten in der Nach einen mysteriösen Anruf.

Die Kommissarin Jessica Niemi leidet unter psychischen Problemen und wird in einer Auseinandersetzung handgreiflich. Der Vorfall wird von einem Beobachter gefilmt und das Video geht viral. Jessica wird vorläufig beurlaubt. Sie sucht Abstand auf einer zwischen Finnland und Schweden gelegenen Insel. Im Gasthof von Astrid und Åke begegnet sie einer Gruppe älterer Gäste die sich „die Zugvögel“ nennen und die sich jährlich hier treffen. Sie alle sind ehemalige Kinder des Waisenhauses der Insel. Um das Waisenhaus rankt sich eine Legende vom geheimnisvollen Mädchen im blauen Mantel, das noch heute von Leuten gesehen wird. Und dann wird eine der Alten tot aufgefunden. Und sie ist bereits das dritte Opfer, das auf diese Weise ums Leben kam.

Max Seeck versteht es perfekt einen dichten Spannungsbogen aufzubauen, der den Leser bis zum Ende fesselt. Sein Schreibstil ist leicht und flüssig zu lesen. Die Protagonisten sind authentisch gezeichnet. Jessica Niemi mochte ich sehr, trotz ihrer Zerrissenheit. Viele Charaktere empfand ich als äußerst interessant. Besonders Astrid und Åke übten auf mich eine besondere Faszination aus. Astrid, die ehemalige Ärztin und Åke, der Philosophiedozent und Liebhaber von Seneca.

Das Ende hat mich überrascht, aber es ist durchaus schlüssig. Und so soll es auch sein. Ein gelungener Krimi, mit zum Teil unheimlicher Atmosphäre und großer Sogwirkung. Temporeich und spannend.

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Veröffentlicht am 01.01.2024

Hochspannung von A - Z

7

Kommissarin Jessica Niemi verlässt Helsinki, um auf einer einsamen Schäreninsel eine Auszeit zu nehmen. Daraus wird leider nichts, denn als zuerst eine "Spukgestalt" auftaucht und dann auch noch ein Mord ...

Kommissarin Jessica Niemi verlässt Helsinki, um auf einer einsamen Schäreninsel eine Auszeit zu nehmen. Daraus wird leider nichts, denn als zuerst eine "Spukgestalt" auftaucht und dann auch noch ein Mord geschieht, kann sie nicht anders - sie muss ermitteln.

Ich kenne die drei Vorgängerbände noch nicht, bin also quasi ins kalte Wasser gehüpft. Das tut dem Lesevergnügen aber keinen Abbruch, denn dieser vierte Band kann gut für sich alleine stehen. Für den Verlauf dieser Geschichte wichtige Infos aus den anderen Büchern sind hier eingefügt. Der Schreibstil von Max Seeck gefällt mir gut, er ist packend, die Spannung wird geschickt aufgebaut und gehalten. Jessica ist eine außergewöhnliche Protagonistin, ihre Wahnvor-stellungen und Halluzinationen tragen wesentlich zum Spannungsaufbau bei.
Bei der Tätersuche gelingt es Seeck perfekt, mich mehrfach in die Irre zu führen, meine Hauptverdächtigen wechseln fast im Minutentakt. Obwohl das Motiv des wirklichen Täters etwas konstruiert wirkt, ist die Auflösung schlüssig und gut nachzuvollziehen, auch wenn sie mich trotz aller Spekulationen etwas überrascht hat.
Insgesamt bin ich ziemlich begeistert von diesem Buch und werde mir sicher bei Gelegenheit die Vorgängerbände noch zu Gemüte führen. Diesen Band jedenfalls kann ich aus ganzem Herzen empfehlen.

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Veröffentlicht am 01.01.2024

Absolutes Highlight der Serie

9

Worum geht’s?
Kommissarin Jessica Niemi soll eine Auszeit nehmen. Um weg von allem zu sein, fährt sie in ein kleines Hotel auf den Aland-Inseln. Doch auch hier hat sie keine Ruhe. Der Geist der kleinen ...

Worum geht’s?
Kommissarin Jessica Niemi soll eine Auszeit nehmen. Um weg von allem zu sein, fährt sie in ein kleines Hotel auf den Aland-Inseln. Doch auch hier hat sie keine Ruhe. Der Geist der kleinen Maija, die 1946 spurlos verschwunden ist, verfolgt sie und schon bald gibt es eine erste Tote.

Meine Meinung:
Die Thrillerserie um Jessica Niemi war von Max Seeck ursprünglich als Trilogie angedacht. Umso erfreuter war ich, als ich mit „Waiseninsel“ den 4. Fall für Jessica gefunden habe. Natürlich musste ich den sofort lesen und was soll ich sagen: Ich war begeistert.

Ich mag den Schreibstil von Max Seeck. Atmosphärisch gehen seine Worte direkt unter die Haut, malen Bilder und reizen dennoch gleichzeitig die Fantasie. Auch Jessica, die Hauptprotagonistin, finde ich genial. Mit ihren Halluzinationen, die sie verfolgen, ist es mal ein anderer Ansatz. Sie ist total kompetent und passt perfekt in die Rolle der Kommissarin, ist jedoch gerade mit den Geistern, von denen sie verfolgt wird, auch eine außergewöhnliche Person. Ebenso ihr Team, allen voran Jusuf, passen perfekt – auch wenn diese diesmal nur eine Nebenrolle spielen. Eine Nebenrolle, in der aber ihre Loyalität Jessi gegenüber klar hervortritt.

Anders als in den Vorgängerbänden wechselt der Autor hier immer mal wieder in die Vergangenheit, genauer gesagt in ein Waisenhaus im Jahr 1946. Diese Rückblicke waren total spannend und spielten bis in die Taten in der Gegenwart mit hinein. Auch die Kinder und Erwachsenen im Waisenhaus – die später teilweise als die sog. Zugvögel wieder in Erscheinung traten – waren allesamt interessante Charaktere. Der Fall war packender und mitreißender als alle Bücher zuvor. Besonders bei der Szene mit Ake am Kamin und auch am Ende, als es langsam auf das Finale zuging, saß ich mit aufgerissenen Augen und Gänsehaut da und konnte nicht aufhören zu lesen! Zudem hat Herr Seeck hier eine Menge Wendungen hineingebracht und es war toll, sich beim Lesen immer wieder verwirren und in die Irre führen zu lassen. Bis zum Ende dachte ich, ich weiß, wer hinter den Morden steckt. Aber bis zum Ende habe ich auch regelmäßig meine Meinung über den Täter geändert, um dann doch überrascht zu werden. Auch wenn das Mordmotiv meiner Meinung nach nicht zu dem Täter gepasst hat, so hat mich das Buch dennoch so gefesselt und überzeugt, dass ich da gerne drüber wegsehe. Ich hoffe sehr, dass wir viele weitere Fälle mit Jessica erleben dürfen. Und ich will unbedingt wissen, wie es mit ihr privat weitergeht. Hier gab es zwei spannende neue Entwicklungen im Buch – aber lest selbst und findet heraus, welche. Das Buch ist definitiv ein Must-Read!

Fazit:
Der 4. Thriller mit Jessica Niemi kam für mich total unerwartet. Nachdem ich traurig über den Abschluss der Trilogie war, hat mich Max Seeck mit "Waiseninsel" positiv überrascht und gefesselt. Noch rasanter, noch unerwarteter als die Vorgängerbände, war es für mich ein absoluter Pageturner. Die Protagonisten perfekt und authentisch wie immer. Die Szenerien atmosphärisch und real. Die einzelnen Parts unter die Haut gehend. Mit dem Lesen wurde das Tempo immer rasanter, die Spannungskurve immer höher. Besonders die Rückblicke in die Vergangenheit hatten es mir angetan. Aber auch die Entwicklungen in der Gegenwart hatten es in sich.

Ich bin so gespannt, wie es mit Jessica privat und beruflich weitergeht und auch wenn das Täterprofil für mich nicht ganz gepasst hat, dennoch ganz klar 5 Sterne von mir – das ist definitiv mein Lieblingsteil der Serie!

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Veröffentlicht am 11.01.2024

Das Mädchen im blauen Mantel

2

Inhalt:
Nach einem Zwischenfall wird Kommissarin Jessica Niemi von der Arbeit suspendiert. Um Abstand zu gewinnen, fährt Jessica auf eine kleine, zu Åland gehörende Schäreninsel Smörregård, auf der es ...

Inhalt:
Nach einem Zwischenfall wird Kommissarin Jessica Niemi von der Arbeit suspendiert. Um Abstand zu gewinnen, fährt Jessica auf eine kleine, zu Åland gehörende Schäreninsel Smörregård, auf der es außer einem Gasthof und einem verlassenen Kinderheim eigentlich nur Natur und Ruhe gibt. Doch kurz nach Jessica trifft dort eine Gruppe ältere Menschen ein, die die Zugvögel genannt werden. Sie sind ehemalige Bewohner des Heims und treffen sich jedes Jahr auf der Insel. Eigentlich sollten sie 1946 nach Ende des Lapplandkrieges mit ihren Eltern wieder vereint werden, doch als diese bei einem Schiffsunglück starben, wurden sie im Kinderheim auf Smörregård untergebracht und nach und nach in Pflegefamilien vermittelt. Alle bis auf eine: das Mädchen im blauen Mantel, deren Geist seit ihrem plötzlichen Verschwinden Ende 1946 angeblich auf der Insel umgeht. Als eine der Zugvögel tot am Anleger des Kinderheims gefunden wird, ist Jessicas Interesse geweckt. Denn bereits in den 80ern kamen zwei langjährige Mitarbeiter des Kinderheims unter den gleichen, mysteriösen Umständen an genau der gleichen Stelle ums Leben. Dort, wo viele Jahrzehnte zuvor jede Nacht das Mädchen im blauen Mantel stand…

Meine Meinung:
„Waiseninsel“ ist der vierte Teil der Reihe um die Helsinkier Kriminalkommissarin Jessica Niemi. Zwar sind die Fälle in sich abgeschlossen, sodass sich das Buch auch ohne Vorkenntnisse lesen lässt, jedoch empfiehlt es sich insbesondere aufgrund Jessicas Vorgeschichte und der Entwicklung der Charaktere sowie ihrer Beziehungen untereinander, die Bücher chronologisch zu lesen.

Jessica ist definitiv ein Charakter mit Wiedererkennungswert und ich mag sie inzwischen sehr gern, aber sie ist eine Sympathieträgerin, sondern vielmehr eine spezielle Protagonistin mit Ecken und Kanten. Sie ist taff, zielstrebig und clever und nicht zuletzt dadurch eine sehr gute Ermittlerin. Aber sie setzt sich auch gerne mal über Regeln hinweg und hat eine eher harsche Art, weswegen sie schon mehr als einmal mit ihrer Chefin angeeckt ist. Wie bereits in den vorherigen Bänden der Reihe, hat sie auch dieses Mal mit einigen sowohl privaten als auch beruflichen Problemen zu kämpfen. Dies liegt auch an ihrer psychischen Erkrankung, die ihr immer mehr zusetzt und ihre Wahrnehmung und Urteilskraft beeinträchtigt.

Der Schreibstil des Autors Max Seeck ist gewohnt temporeich, aber sehr angenehm zu lesen. Die Handlung in der Gegenwart wird überwiegend aus Jessicas Sicht geschildert. Darüber hinaus gibt es Rückblenden aus Sicht der 9-jährigen Maija, die ihr Leben im Kinderheim behandeln und mich sehr berührt haben. Besonders gefallen hat mir das Setting des Buches. Die fiktive Insel Smörregård ist einerseits idyllisch und naturbelassen. Andererseits aber auch sehr einsam und die Stimmung düster und unheimlich, was durch das leerstehende Kinderheim und die Legende um das Mädchen im blauen Mantel noch verstärkt wird.

Der Plot des Buchs ist spannend und fesselnd. Von den wenigen Menschen, die sich auf der Insel aufhalten, ist so ziemlich jeder irgendwann auf irgendeine Art verdächtig. Dem Autor gelingt es zudem geschickt, den Leser auf falsche Fährten zu locken. Dadurch und dank einiger ungeahnter Wendungen bleibt Identität und Motiv des Täters bzw. der Täterin bis zum Ende im Dunkeln. Die schlussendliche Auflösung kam für mich überraschend und konnte mich leider nicht zu 100% überzeugen, da sie mir aufgrund der Zeitschiene der Todesfälle nicht ganz plausibel scheint. Nichtsdestotrotz hat mich auch dieser Band der Reihe wieder von der ersten bis zur letzten Seite fesseln und sehr gut unterhalten können.

Fazit:
Erneut ist Autor Max Seeck ein spannender Thriller gelungen, der insbesondere durch sein Setting und die Charaktere besticht. Auch wenn mich die Auflösung nicht zu 100% überzeugen konnte, konnte mir das Buch nicht zuletzt aufgrund vieler Wendungen und geschickt platzierter falscher Fährten spannende Lesestunden bescheren. Daher (aufgerundete) 5 Sterne.

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Veröffentlicht am 06.01.2024

Mysteriös und spannend bis zum Schluss

4

Jessica Niemi ist eine Kommissarin, die einen "Sack von Problemen" mit sich herumträgt und oft zudem auch oft nicht weiß, ob sie gerade etwas real erlebt oder "Visionen" hat. Was aber leider gerade tatsächlich ...

Jessica Niemi ist eine Kommissarin, die einen "Sack von Problemen" mit sich herumträgt und oft zudem auch oft nicht weiß, ob sie gerade etwas real erlebt oder "Visionen" hat. Was aber leider gerade tatsächlich passiert ist, ist, dass sie einen Mann körperlich angegegangen hat, der sie beleidigt hat und festgehalten hat. Dies ist von jemand anderem gefilmt worden und ins Netz gestellt worden. Nun wurde sie von der Arbeit beurlaubt und versucht auf einer kleinen Insel ein Auszeit zu nehmen und auch dem Presserummel zu entkommen. Doch anstatt zu Ruhe zu kommen, passieren auf der Insel merkwürdige Dinge und als die erste Leiche aufgefunden wird, steckt Jessica mittendrin in den Ermittlungen.
Der Thriller ist äußerst spannend und hat einige mysteriös scheinende Elemente. Die Story gibt immer wieder Einblicke in die Vergangenheit und die Gedanken bzw. Erinnerungen anderer Personen. Was haben die Geschehnisse und die Toten von damals mit der Gegenwart zu tun? Stück für Stück erfahre ich mehr und habe immer wieder neue Vermutungen über den Täter bzw. die Täterin. Am Ende ist klar, wer die Verantwortung habe, aber einige Fragen bleiben offen. Einige Passagen im Buch hatten zumindestens für diesen Fall keine Bedeutung und haben mich "verwirrt". Nun interessiert mich , wie es im Privat-/Berufsleben der Kommissarin weitergeht, die ich sehr schätze. Ich hoffe sehr auf einen weiteren Fall mit Jessica Niemi. 4;5 Sterne

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