Leserunde zu "Der Krimidinnermord" von Colleen Cambridge

Sobald ich das Buch sah, wusste ich, Phyllida Bright ermittelt wieder. Das ansprechende Cover passt perfekt in Colleen Cambridges Reihe mit Agatha Christies Haushälterin. Dieses Mal vertritt die pfiffige Amateurdetektivin ihre Chefin bei einer Mörderparty. Was als Spaß beginnt, endet blutig. Das fiktive Opfer wird tatsächlich ermordet.

Da Mrs. Agatha und Mr. Max nach London gereist sind, wird daheim die Zeit genutzt, Malloran Hall auf Hochglanz zu bringen. Mrs. Bright überwacht und koordiniert zusammen mit dem Butler Mr. Dobble die notwendigen Arbeiten. Das lässt von Zeit zu Zeit die alte Abneigung der beiden aufflammen. Ansonsten sind kleine Streitigkeiten zwischen den weiblichen Bediensteten sowie der neue Staubsauger, das Aufregendste, das Mrs. Bright derzeit beschäftigt. Da kommt die mysteriöse Einladung zu einem Krimidinner nicht ungelegen. Zumal Mrs. Agatha, als Phyllida sie anruft, ihre Freundin dringend zur Teilnahme auffordert. Also macht sich Phyllida auf den Weg und nimmt dafür sogar die Fahrt mit Bradford, dem vorlauten Chauffeur in Kauf. Das Mörderspiel entpuppt sich als originelle Idee, langweilt Phyllida aber ziemlich schnell. Als sie aufbrechen will, entdeckt einer der Gäste, dass der Hausherr, das angebliche Opfer, tatsächlich tot ist.

Colleen Cambridge lässt Phyllida Bright bereits zum dritten Mal ermitteln. Schnell findet der Leser, ob Wiederholungstäter oder Frischling, ins Geschehen hinein. Ähnlich ihrem großen Vorbild gelingt es der Autorin mühelos, Spannung aufzubauen und die Neugier des Lesers zu wecken. Der elegante Schreibstil und die authentischen Charaktere sorgen dafür, dass man das Buch nur ungern aus der Hand legt.

Agatha Christies Haushälterin und Freundin hat sich schon als fähige Amateurdetektivin bewährt. Ich gehe davon aus, dass sie auch diesen Mord aufklären wird und würde gern mit ihr zusammen ermitteln.

Ich fühlte mch beim Lesen gleich mitgenommen und angekommen, weder eine gute Fortsetzung - so mein Eindruck nach dem Lesen der ersten Seiten.

Die Leseprobe gefällt mir außerordentlich gut. Der Schreibstil ist angenehm flüssig und leicht zu lesen. Man merkt gar nicht, wie schnell man im Buch vorankommt.

Es freut mich, dass Phyllida Bright und Mr. Dobble sich nicht verändert haben und uns nach wie vor einen so unterhaltsamen Schlagabtausch liefern. Auch, dass Phyllida ihren Scharfsinn und ihren Sinn für Komik nicht eingebüßt hat. Interessant ist nach wie vor, was in ihrer und Agathas Vergangenheit vorgefallen ist.. auch hier bleibt die Spannung aufrecht.

Die Idee mit der Einladung und dem tatsächlich Mord bei den neuen Nachbarn ist absolut fesselnd und ich bin gespannt wie es weitergeht. Sowas ähnlich habe ich noch nicht gelesen.

Was mich beim lesen immer wieder überrascht und lustig stimmt, ist die Zeit in der das Spielt. In meinem Kopf spielt das alles viel früher… so zu Zeiten der Mietdroschken usw. und dann lese ich von den Autos, einer Frau die wie ein Filmstar aussieht, den spontanen Telefonaten und neuen Staubsaugern. :-)

Das Cover passt wieder super zur Reihe, die Hintergrundfarben lassen mich diese sofort erkennen. Der Fall wird diesmal eiskalt darauf serviert. Genau wie auch in der Geschichte, denn eigentlich ist unsere liebe Phyllida zunächst nicht im Bilde, worauf sie sich bei dem seltsamen Brief einlässt. Ich bin sofort wieder in die Welt von Mallowan Hall mit all ihren Bediensteten eingetaucht. Kein Wunder, denn schon gleich zu Beginn liefern sich Phyllida und ihr "Erzfeind" Mr Dobble einen Kleinkrieg. Herrlich! Auch Chauffeur Bradford, Dr. Bhatt uvm. sind wieder mit von der Partie und die kennt man jetzt durch die Vorgängerbände schon ganz gut. Dass die Beziehungen weitergesponnen werden ist echt wie heimkommen. Sehr verdächtig ist diese Veranstaltung. Es stellt sich heraus, dass es wohl um ein Krimidinner gehen sollte, dass so ganz anders verläuft, als gedacht. Ich erwarte, dass sich Phyllida hier wieder mit ihrer außerordenlichen Beobachtungsgabe ans Ermitteln macht. Genug Verdächtige wurden uns in der Leseprobe genauso serviert, wie der Tote Hausherr von Beecham House. Bisher habe ich noch keinen Plan, wer es gewesen sein könnte, aber mir schon einige Hinweise notiert. Ein Buch, das ich unbedingt weiterlesen möchte.

„Der Krimidinnermord“ von Colleen Cambridge ist unverkennbar der Nachfolger zu „Die Dreitagemordgesellschaft“ und „Der Cocktailmörderclub“ und wie bereits bei seinen Vorgängern überzeugt die Leseprobe auf voller Linie. Bereits das Cover, welches wiederum mit der auffallenden Kombination aus Blau-Weiß-Rot-Schwarz aufwartet, sorgt für einen extrem hohen Wiedererkennungswert. Wie bereits bei den beiden Bänden zuvor, verbindet die Autorin auf grandiose Art und Weise mit ihrem wunderbar mitreißenden Schreibstil atemberaubenden Thrill und Spannung mit Humor und bietet viel Gelegenheit zum ultimativen Miträtseln bei der Tätersuche. Ausdrucksstarke Protagonisten wie auch die jeweilige Szenerie hat der Leser dabei stets bildlich vor Augen.

Auch bei „Der Krimidinnermord“ ist der Plot einmal mehr hochinteressant gestaltet. Alles beginnt mit einer kleinen Auseinandersetzung von Molly und Ginny, zweier Lieblingsangestellten von unserer Meisterdetektivin Phyllida Bright, bei der die beiden auf niedliche Art Tropfspuren und Aschewölkchen hinterlassen, zum Leidwesen von Phyllida auch in ihren Haaren. Natürlich hat unser Mr. Dobble seine Finger hierbei im Spiel.

Danach geht es dann aber nach einem Telefonat mit Agatha Christie zügig in die Nachbarschaft nach Mallowan Hall zum Krimidinnermord. Also nicht zu einem richtigen Mord, sondern eher zu einem Rollenspiel mit einem gestellten Mord, bei dem der Gastgeber mit Begeisterung den Ermordeten nachahmt … und ehe sich der Leser und Wokesley selbst versehen, ist der Gastgeben dann tatsächlich tot. Der ideale Zeitpunkt zum Einstieg unserer lieben Phyllida. Ich erwarte mir Hochspannung kombiniert mit Humor und der Möglichkeit zum Miträtseln vom Allerfeinsten aus der Feder von Colleen Cambridge, im Stile seiner beiden Vorgängerbände und auf dem Niveau von Miss Marple und Hercule Poirot. Schauen wir einmal, ob es bei dem Zettel wirklich nur um eine Mahlzeit mit Leber und Zwiebeln ging. Aber mit Unterstützung von Mr. Dobble und Chauffeur Bradford wird Phyllida wohl sehr wahrscheinlich das Rätsel lösen können - Let’s go, it‘s Crimetime!