Mein Name ist Emma Cartwright. Noch vor drei Jahren war ich Susan Webster - jene Susan Webster, die ihren zwölf Wochen alten Sohn Dylan getötet hat. Fast drei Jahre verbrachte ich in der Forensischen Psychiatrie. Seit vier Wochen bin ich wieder draußen. Unter neuem Namen lebe ich nun in einer Stadt, wo niemand von meiner dunklen Vergangenheit weiß.
Doch heute Morgen erhielt ich einen Brief, adressiert an Susan Webster. In dem Umschlag befand sich das Foto eines etwa dreijährigen Jungen, auf der Rückseite standen die Worte:
Es ist noch nicht lange her, dass Susan frühzeitig aus der psychiatrischen Abteilung von Oakdale entlassen wurde. In der sie saß, weil sie vor 4 Jahren ihren eigenen Sohn ermordet hatte. Oder etwa doch ...
Es ist noch nicht lange her, dass Susan frühzeitig aus der psychiatrischen Abteilung von Oakdale entlassen wurde. In der sie saß, weil sie vor 4 Jahren ihren eigenen Sohn ermordet hatte. Oder etwa doch nicht? Als eines Tages ein Brief auf ihrer Fußmatte liegt, in dem ein Foto eines kleinen Jungen ist, kommen daran erhebliche Zweifel auf. Denn auf der Rückseite steht der Name ihres Sohnes: Dylan. Und so begibt sich Susan auf die Suche nach der Wahrheit, und sie deckt tiefere Abgründe auf, als sie zu fürchten wagte.
Der Thriller steigt rasant ein und hält diese Spannung und dieses Tempo bis zum Schluss. Dabei springt er zwischen zwei Handlungssträngen: Dem von Susan, ihrer Vergangenheit und Gegenwart, und dem von Jack, der in den 80er Jahren beginnt und in der Gegenwart endet. Bis zum Schluss weiß man nicht, um wen es sich bei Jack handelt, und rätselt eifrig mit, welche Rolle er wohl in Susans Geschichte spielen mag. Und auch sonst gibt es so einige Irrungen und Wirrungen, die den Leser köstlich an der Nase herumführen, bis schließlich in einem spektakulären Höhepunkt alles ans Licht kommt - und das beinahe auch noch zu spät...
"Die stille Kammer" hat alles, was ein Psychothriller braucht - ein großes, ungelöstes Geheimnis in der Vergangenheit und noch mehr Geheimnisse in der Gegenwart, jede Menge Spannung, die einen an den Nägeln kauen und bis tief in die Nacht hinein lesen lässt, Verzweiflung, Angst - aber auch Freundschaft, große Gefühle und ein Happy End. Was will man mehr?
Da fällt es einem dann auch leicht, darüber hinwegzusehen, dass Susan vielleicht etwas zu naiv geraten und der deutsche Titel nicht wirklich passend gewählt ist.
Bei „Die Stille Kammer“ handelt es sich um einen Psychothriller der auf 2 Zeit- und Handlungsebenen angelegt ist. Auf der einen Seite kommt Emma Cartwright alias Susan Webster (Ich-Erzählerin) im Jahre ...
Bei „Die Stille Kammer“ handelt es sich um einen Psychothriller der auf 2 Zeit- und Handlungsebenen angelegt ist. Auf der einen Seite kommt Emma Cartwright alias Susan Webster (Ich-Erzählerin) im Jahre 2013 zu Wort und zwischendurch schwenkt die Autorin zu Jack (ebenfalls Ich-Erzähler) in den Jahren 1987 bis 2009 um.
Die Handlung beginnt im Jahre 2013 mit Susan Webster, einer verurteilten Kindsmörderin, die unter ihrem neuen Namen Emma Cartwright ein neues Leben begonnen hat. Sie ist etwas naiv, sehr vertrauensselig, voller Selbstzweifel und ängstlich. Als Frau eines privilegierten IT-Spezialisten hatte sie einst ein sorgloses Leben, in dem sich die Tage um Mode und Events drehten. Von dieser selbstbewussten Frau ohne Sorgen ist nach dem Tod ihres Sohnes Dylan nichts geblieben. Sie erinnert sich nicht an ihre vermeintliche Tat und kämpft schwer mit Selbstvorwürfen und Selbsthass. Susan ist geschieden von Mark und der Einzige, der zu ihr während der Verhandlung und in der ersten Zeit im Gefängnis gehalten hat, ist ihr Vater. Ihn hat sie von sich geschoben, weil sie ihn nicht mit ihrem verkorksten Leben „belästigen“ wollte und dachte, sie hätte die Einsamkeit verdient. In ihrer Zellengenossin Cassie, die wegen Mordes an der Geliebten ihres Mannes im Gefängnis sitzt, hat sie eine loyale, toughe und zuverlässige Freundin gefunden. Cassie ist ungeheuer hübsch, aber Männern gegenüber absolut misstrauisch und ablehnend. Eines Tages taucht das Foto eines 3jährigen Jungen mit Dylans Namen auf der Rückseite in Susans Briefkasten auf und kurz danach steht Nick Whitley, ein gutaussehender, charmanter, hilfsbereiter und geheimnisvoller Journalist bei ihr auf. Damit beginnt Susans verzweifelte Suche nach der Wahrheit und ihrem möglicherweise noch lebenden Sohn Dylan.
1987: Jack verfügt nicht nur über jede Menge kriminelle Energie, er ist ein absoluter Machtmensch, Egoist, manipuliert seine „Bruderschaft“, brilliert als ausgezeichneter Lügner und ist zudem brutal und rücksichtslos. Für ihn gelten nur seine eigenen Gesetze und nicht einmal vor dem Leben eines anderen hat er Respekt.
Was hat die Jungsclique/Bruderschaft um Jack auf der Durham University mit Susan Websters Geschichte zu tun? Wer steckt hinter den Vorfällen, die Susan zutiefst erschrecken und sie glauben lässt, ihr Sohn Dylan könne noch leben? Warum hilft ihr ausgerechnet der Journalist Nick, um hinter die Geschehnisse zu blicken? Wer hatte einen Grund, Susan als Kindsmörderin dastehen zu lassen? Das sind nur ein paar von unendlich vielen Fragen, die sich Susan, aber auch der Leser stellt. Die Spannung ist gleichbleibend hoch, ohne dass der Leser überfordert wird.
Am Ende überschlagen sich die Ereignisse und Jenny Blackhurst lässt den Leser in tiefe menschliche Abgründe blicken. Das Grauen greift schon während des Lesens mit kalten Fingern nach dem Leser und lässt ihn nicht mehr los. Die ungeheuerlichen, rücksichtslosen und brutalen Taten mehrerer Menschen und auch das Schweigen und Verdrängen der Taten ließen mich sprachlos zurück. Dabei ist die Handlung des Psychothrillers nicht weit von der Realität entfernt. Es gibt nicht nur in der Vergangenheit, sondern auch in der jüngsten Geschichte immer wieder charismatische, manipulative und grausame Machtmenschen, die andere in ihren Bann ziehen und zu brutalen Handlungen verleiten. Wer möchte schon in einer Gruppe Gleichgesinnter der „Spielverderber“ sein? Oft entsteht eine Gruppendynamik und diese wird dadurch verstärkt, dass alle Beteiligten in einem Boot sitzen – sprich: gemeinsam Straftaten begehen und somit lieber mitmachen und schweigen. Die Autorin überzeugt mit der Darstellung menschlicher Abgründe und zeigt gekonnt wie eine einzelne Person eine ganze Gruppe beeinflussen und manipulieren kann. Dadurch entsteht eine Dynamik und alle machen mit, obwohl sie genau wissen, dass es unrecht ist. Da stellt sich die Frage, sind sie einfach Mitläufer, ist es ihnen egal, haben sie Angst, sich gegen den Anführer aufzulehnen oder wollen sie einfach dabei sein? Sehen sie in den Anführer eine Respektperson?
Jenny Blackhurst schafft mit ihrem Schreibstil und den wechselnden Erzählperspektiven eine düstere und beklemmende Atmosphäre, die sich mit jedem Kapitel verstärkt. Die Charaktere – vor allem Susan und Jack – sind sehr authentisch und plastisch beschrieben, so dass ich sie bildlich vor Augen hatte. Das war nicht immer leicht zu verkraften. Mit Susan habe ich mitgelitten und hätte ihr am liebsten geholfen und Jack fand ich so abstoßend, dass ich richtig wütend wurde. Ein paar Klischees tauchen im Buch auf, doch haben sie mich nicht groß gestört. Das Cover des Buches schimmert sehr schön und die Diskrepanz zwischen dem düsteren Hintergrund, dem Schmetterling und den Blutstropfen wird dadurch noch verstärkt. Ich habe das Buch innerhalb eines Tages verschlungen und kann es Thrillerfans nur empfehlen.
Meine Meinung:
Emma bzw. Susan wurde beschuldigt ihr Baby getötet zu haben. Doch sie kann nicht an nichts erinnern. Da allerdings die Beweise gegen sie sprechen, wird sie in die Psychiatrie eingewiesen. ...
Meine Meinung:
Emma bzw. Susan wurde beschuldigt ihr Baby getötet zu haben. Doch sie kann nicht an nichts erinnern. Da allerdings die Beweise gegen sie sprechen, wird sie in die Psychiatrie eingewiesen. Sie leidet laut Gutachtern und Ärzten an eine spezielle Form der postnatalen Depressionen. Aber kann man dennoch vergessen das man sein Kind umgebracht hat ?
Nach ihrer Entlassung lebt sie einem kleinen Ort unter einem anderen Namen. Keiner weiß, wer sie eigentlich ist. Doch an einem Morgen erhält sie Post, gerichtet an Susan Webster. Ein Foto von ihrem Kind, das mittlerweile älter ist. Eigentlich sollte es unmöglich sein...
Das Buch ist fast nur aus Susans Sicht geschrieben. Man erhält Einblicke in ihre Vergangenheit. Zudem werden Rückblicke aus Ende der 90er Jahre von einem Mann erzählt.
Am Anfang weiß man damit noch nichts so richtig anzufangen, doch diese Kapitel sollte man nicht überfliegen. Sie haben schon einen Sinn, der sich zum Ende zusammenfügt.
Das Buch ist von Anfang bis Ende spannend. Als Leser habe ich mitgerätselt ob Dylan noch lebt, oder ob Susan sich das nur einbildet bzw. Sie jemand in den Wahnsinn treiben will. Da stehen auch einige zur Auswahl. Ihr Ex-Mann, der Reporter oder auch ihre beste Freundin. Also ich hatte teilweise jeden in Verdacht. Der Schreibstil in diesem Thriller gefiel mir zudem auch sehr. Die Autorin hat es geschafft, langsam Spannung aufzubauen die auch auch konstant gehalten werden konnte. Manche wurde es kurz ruhiger um dann wieder Fahrt aufzunehmen. Ein klarer Pluspunkt!
Fazit
Ein spannender Thriller ! Sehr gut und spannende Lesestunden!
Kurz zum Inhalt:
Susan Webster verbrachte 3 Jahre in der Forensischen Psychiatrie, da sie damals angeblich ihren 12 Wochen alten Sohn Dylan ermordet hatte. Als Grund dafür wurde ihr postnatale Depression ...
Kurz zum Inhalt:
Susan Webster verbrachte 3 Jahre in der Forensischen Psychiatrie, da sie damals angeblich ihren 12 Wochen alten Sohn Dylan ermordet hatte. Als Grund dafür wurde ihr postnatale Depression attestiert. Susan kann sich jedoch an Nichts erinnern.
Unter einem anderen Namen lebt sie nun in einer neuen Stadt, wo niemand ihr Geheimnis weiß, außer ihrer besten Freundin Cassie, die mit ihr im Gefängnis war.
Eines Tages erhält sie einen Brief - darin ein Foto eines 3-jährigen Kindes, und auf der Rückseite steht: Dylan, Jänner 2013.
Kann es sein, dass ihr Sohn noch lebt?!
Meine Meinung:
Der Schreibstil ist flüssig und aus der Ich-Perspektive von Susan geschrieben. Man kommt sofort in die Geschichte hinein und fiebert von Anfang an mit. Der Spannungsbogen ist immer aufrecht.
Es gibt Zwischenkapitel mit Rückblenden in die 80er Jahre, wo man die Geschichte von einigen College-Kids erfährt. Anfangs hat dies keinen Bezug zur Story; erst später verflechten sich die Handlungsstränge, und man merkt, was diese Rückblicke zur Aufklärung beizutragen haben.
Die Autorin lässt einen Anfangs grübeln, ob Dylan wirklich noch leben könnte, man fiebert immer mit Susan mit, und es passieren viele unheimliche Dinge. Wem kann Susan wirklich vertrauen?
Leider werden einige (Psychothriller-) Klischees bedient, aber trotzdem fand ich das Buch von Anfang bis zum Ende extrem spannend, deshalb vergebe ich die volle Punktzahl.
Das einzige Manko ist der für mich schlecht gewählte deutsche Titel, der mit der Handlung nicht wirklich was zu tun hat. Besser wäre gewesen, den Original-Titel "How I Lost You" ein-zu-eins auf deutsch zu übersetzen.
Fazit:
Ein mysteriöser temporeicher Psychothriller, der einen mit der Protagonistin mitfiebern lässt, und von Anfang bis Ende extrem spannend ist.
Nach drei Jahren wird Susan Webster aus der Psychiatrie entlassen. Noch immer kann sie sich nicht daran erinnern ihren Sohn Dylan erstickt zu haben. Doch nun muss sie ihr Leben wieder in den Griff bekommen ...
Nach drei Jahren wird Susan Webster aus der Psychiatrie entlassen. Noch immer kann sie sich nicht daran erinnern ihren Sohn Dylan erstickt zu haben. Doch nun muss sie ihr Leben wieder in den Griff bekommen und zieht mit einer neuen Identität in eine fremde Stadt. Eines Tages liegt ein Umschlag vor ihrer Tür, adressiert an Susan Webster. Er enthält ein Foto eines Kleinkindes, auf der Rückseite steht - Dylan 2013. Auf einmal kommt Susan wieder alles hoch - die schrecklichen Erinnerungen an jenen Tag und ihr kommen Zweifel. Als sie auch noch ein Fotoalbum von Dylan bis zu seinem vierten Lebensjahr findet, beschäftigt Susan nur noch eine Frage: Ist Dylan noch am Leben?
Die Geschichte wird aus der Ich Perspektive von Susan erzählt, dadurch hat man sehr viel Einblick in ihr Seelenleben und man kann sich gut in ihre Situation hineinversetzen. Susan's Charakter macht eine erstaunliche Entwicklung durch. Am Anfang eher ängstlich und zurückhaltend wird durch das Foto ihr Kampfgeist nach der Wahrheit geweckt. Dabei kann sie immer auf die Unterstützung ihrer besten Freundin Cassie rechnen. Auch in Freiheit will sie ihre Freundin immer beschützen. Des weiteren erzählt die Autorin noch eine andere Geschichte die zwanzig Jahre vorher an einer Eliteuniversität in England abgespielt hat. Im Laufe des Buches wird nach und nach klar, dass beide Geschichten miteinander verknüpft sind. Jenny Blackhurst schafft es mit ihrem Schreibstil die Spannung bis zum Schluss zu halten. Die Kapitel sind kurz und das Buch schnell gelesen. Das Ende ist ziemlich überraschend und alle Charaktere sind schlüssig eingebracht.
Die stille Kammer ist ein rasanter Psychothriller mit einer perfiden Geschichte über Macht, Geld und der verzweifelten Suche nach der Wahrheit.